DE1564445C - Verfahren und Vorrichtung zur Gleich richtung großer Strome im Hochspannungsbe reich - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Gleich richtung großer Strome im Hochspannungsbe reichInfo
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Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur eines Bogenventils mit kalter fester Hohlkathode in
Gleichrichtung großer Ströme im Hochspannungs- Ansicht und im Schnitt.
bereich mittels einer Lichtbogenentladung in einer Es ist allgemein bekannt, daß bei einem Elek-
•Gasentladungsstrecke, bei der das Produkt ρ -d dem trodensystem mit Doppel- bzw. Hohlkathode die
linken Zweig der bekannten Paschen-Kurve ent- 5 Stromdichte bei anomaler Glimmentladung unter
spricht, wobei ρ den Füllgasdruck in Torr und d sonst gleichen Bedingungen (Fülldruck und Ent-
die Entfernung zwischen der Anode und dem Boden ladungsspannung) um mehrere Größenordnungen
einer Hohlkathode bedeuten. höher liegt als bei Systemen mit gewöhnlicher Flach-
Ein derartiges Verfahren ist im älteren Patent kathode. Es ist festzustellen, daß bei einem Elek-
1 257 291 der Anmelder beschrieben. io trodensystem mit Hohlkathode der Übergang der
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Glimmentladung in die Lichtbogenentladung auf
Verfahren und eine Vorrichtung zur Gleichrichtung Grund der geringen Dicke des Kathodenfallraums
großer Ströme im Hochspannungsbereich anzugeben, und folglich auf Grund hoher elektrischer Feldstärke
die die Gleichrichtung von Impulsströmen in der vor der Kathode bei beträchtlich niedrigeren Span-Größenordnung
mehrerer 10 kA bei Spannungen bis 15 nungen als bei Flachkathoden eintritt. Bekanntlich
10 kV unter Einhaltung einseitiger Leitfähigkeit tritt bei Flachkathoden in dem linken Zweig der
ermöglicht und einen verbesserten Frequenzgang bei Paschen-Kurve entsprechenden Druckbereich eine
der Gleichrichtung, gewährleistet. Hochspannungsglimmentladung auf, die sich durch
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge- ein hohes Brennpotential kennzeichnet. Eine positive
löst, daß in der Gesamtladungsstrecke zwischen der 20 bei der Hoohspannungsglimmentladung entstehende
Anode und einer festen kalten Hohlkathode ein der- Raumladung verhindert den weiteren Stromanstieg,
artiger Gasfülldruck erzeugt wird, daß die Bedingung so daß sich der Übergang zur Lichtbogenentladung
a-pZJi cm-Torr erfüllt ist, wobei α den Abstand in Systemen mit Flachkathoden erst bei sehr hohen
einander gegenüberliegender Seitenflächen der Hohl- Spannungs- und Stromwerten vollzieht,
kathode in cm, bei zylindrischer Kathode deren 25 Demnach gibt es einen Druckbereich, in dem ein
Innendurchmesser bedeutet. System Anode—Hohlkathode bei Lichtbogenent-
Dadurch wird der Unterschied zwischen den zur ladung Ventileigenschaften besitzt. Der Druckbereich
Zündung der Lichtbogenentladung bei verschiedenen wird einerseits durch die Bedingung für das Vor-
Elektrodenpolaritäten der Gasentladungsstrecke. er- handenseindesHohlkathodeneffektesflp^3cm-Torr
forderlichen Potentialen möglichst groß gemacht, 30 und andererseits durch die Einsatzbedingung für die
indem man im Zwischenraum Anode— feste kalte Hochspannungsglimmentladungpd<Z.pdmln bestimmt.
Hohlkathode Bedingungen schafft, durch die der Wird eine Gasentladungsstrecke mit einer Elektroden-
Hohlkathodeneffekt bei anomaler, der Lichtbogen- anordnung nach F i g. 1 in ein Wechselstromnetz mit
entladung vorangehender Glimmentladung zustande einem geringen Lastwiderstand eingebaut und bei
kommt. . - 35, Fülldrücken aus eben diesem Bereich betrieben, so
Vorteilhaft wird dabei in der Gasentladungsstrecke wird der durch die Entladungsstrecke fließende
zwischen der Anode und der festen kalten Hohl- Wechselstrom gleichgerichtet.
kathode ein Magnetfeld mit einem solchen Kraft- Diese Eigenschaften der Hohlkathode treten be-
linienverlauf erzeugt, daß ein Teil der Kraftlinien die sonders deutlich im Magnetfeld auf. Wird das oben-
Kathode zweimal schneidet, ohne die Anode zu 40 beschriebene Elektrodensystem in einem konstanten
durchsetzen. , Magnetfeld derart angeordnet, daß ein Teil der
Eine vorteilhafte Gleichrichtungsvorrichtung zur Kraftlinien (beispielsweise die Kraftlinien I, II nach
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist Fig. 2) die Kathode K zweimal, die Anode A nicht
gekennzeichnet durch eine feste kalte Hohlkathode, schneidet, so ergibt sich im Bereich III eine Elekeine
isolierte Anode in deren Innerem, eine Vor- 45 tronenfalle. Das magnetische Feld sperrt dabei den
richtung zur Erzeugung eines bestimmten Gasdruckes Elektronen aus dem Bereich III den Weg zur Anode,
in der Gasentladungsstrecke zwischen der Anode und während der Weg zur Kathode durch das elektrische
der festen kalten Hohlkathode und eine Zündeinrich- Feld gesperrt wird. Demzufolge wandern die Elektung,
die eine zusätzliche mit dem Kathodeninnen- tronen in den sich kreuzenden magnetischen und
raum über eine Öffnung in Verbindung stehende 50 elektrischen Feldern um die Achse des Systems. Da
Entladungskammer, eine isolierte Elektrode, an wel- diese Bewegung hinreichend lange dauert, tritt auch
eher der Zündimpuls angelegt wird, sowie einen bei-niedrigen Fülldrücken, bei denen die freie Wegpermanenten Ringmagneten zur Erzeugung eines länge der Elektronen viel größer ist als der Elek-Magnetfeldes
in der zusätzlichen Entladungskammer trodenabstand, eine Ionisation ein. "
aufweist. 55 Daraus leitet sich die Tatsache ab, daß selbst
aufweist. 55 Daraus leitet sich die Tatsache ab, daß selbst
Vorzugsweise ist dabei ein in der Nähe der Hohl- äußerst schwache Magnetfelder mit Feldstärken in
kathode angeordnetes Solenoid zur Erzeugung des der Größenordnung einiger zehn örsted, der geMagnetfeldes
in der Gasentladungsstrecke zwischen forderte Kraftlinienverlauf vorausgesetzt, die Zünder
Anode und der Hohlkathode vorgesehen. dung der Entladung erheblich begünstigen. Bei negater
Gegenstand der Erfindung wird nachstehend 60 tiver Polarität der Anode ergibt sich keine Elekan
Hand eines Ausführunigsbeispiels unter Bezug- tronenfalle, und der Einfluß des magnetischen Feldes
nähme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es auf die Entladung ist. beträchtlich geringer.
zeigt Die Wirkung des Magnetfeldes kommt nicht nur
zeigt Die Wirkung des Magnetfeldes kommt nicht nur
F i g. 1 die Anordnung der Anode und der Hohl- durch eine leichtere Zündung der Glimmentladung
kathode in einem Gleichrichter, 65 zur Geltung. Ein Magnetfeld mit dem geforderten
F i g. 2 die Anordnung der Anode und der Hohl- Kraftlinienverlauf läßt bei positiver Polarität der
kathode im Magnetfeld, Anode den Hohlkathodeneffekt deutlicher auftreten
Fig. 3 eine Gleichrichtungs-Vorrichtung in Form und setzt das zum Lichtbogeneinsatz erforderliche
Potential erheblich herab. Bei negativer Anodenpolarität wird der Einsatz der Lichtbogenentladung
nur geringfügig durch das Magnetfeld beeinflußt. Somit erweitert sich bei Anwendung des Magnetfeldes
der Druckbereich, in dem bei Lichtbogenentladung die Ventileigenschaften eines Systems
Anode—Hohlkathode auftreten.
Die Vorteile der festen Hohlkathode sind besonders deutlich im Bereich hoher Ströme (über 1 kA)
bei Impulsstromkreisen erkennbar. In diesem Falle ist zur Zündung einer Lichtbogenentladung im vorgegebenen
Augenblick eine zusätzliche Ionisation im Kathodenhohlraum erforderlich. Die hierbei entstehende
Raumladung erleichtert auf Grund der spezifischen Eigenschaften der Hohlkathode den Übergang
der Glimmentladung in eine Lichtbogenentladung. Die zusätzliche Ionisierung kann durch eine Hilfszündeinrichtung
erzeugt werden.
Da die Lichtbogenentladung unter Verhältnissen niedrigen Fülldrucks gezündet wird, rekombinieren
die geladenen Teilchen /auf den Elektroden nach Erlöschung des Lichtbogens und beim Wechsel der
Polarität. Der Elektrodenzwischenraum wird schnell entionisiert, sein elektrischer Grundzustand wird
wiederhergestellt, und eine Rückzündung bleibt aus. Eine Druckerhöhung nach Durchgang des Stromimpulses
tritt nicht auf. Eine Ausnahme bildet lediglich die verhältnismäßig kurze Periode bei der
Inbetriebnahme. Es wurde sogar eine Druckabsenkung in der Entladungskammer beim Durchgang
des Stromimpulses festgestellt.
Nachstehend wird eine der möglichen Ausführungsvarianten einer das erfindungsgemäße Verfahren verwirklichende
Gleichrichtungsanordnung in Form eines Bogenventils mit Hohlkathode beschrieben.
Die feste kalte Hohlkathode des Bogenventils wird durch eine geschlossene Metallkammer 1 (Fig. 3)
und die Unterplatte 2 mit einer dazwischenliegenden Dichtung 3 gebildet. In die Metallkammer 1 greift
durch einen Isolator 4 eine Kupferanode 5 ein, die mit über Rohre 6 zu- und abgeleitetem Wasser gekühlt
wird. Die Hohlkathode wird auch mit unter ihrem Mantel 7 durchfließendem Wasser gekühlt. Die
Metallkammer 1 wird mit einer Vorvakuumpumpe über Öffnungen 8, eine Vorkammer 9 und einen.
Vakuumschieber 10 evakuiert. Der Druck des Füllgases, beispielsweise Luft, Wasserstoff u. ä., wird
mit einer Vorrichtung 11 über ein Rohr 12 eingestellt. Der eingestellte Druck wird mit einem
thermoelektrischen Manometer 13 gemessen.
In ihrer einfachsten Form ist die Vorrichtung zur Einstellung des gewünschten Fülldruckes ein Nadelventil.
Wird zur Füllung Wasserstoff verwendet, so kann die Einstellvorrichtung eine beheizte Palladiumkapillare sein. Bei hartgelötetem Ventil kann ein
Titan-Wasserstofferzeuger zur Aufrechterhaltung des Fülldruckes verwendet werden.
Für die Zündung des Lichtbogens sorgt eine außerhalb des Kathodenhohlraums angeordnete
Zündeinrichtung. Es ist eine zusätzliche mit der Metallkammer 1 über eine Öffnung 15 in Verbindung
stehende Kammer 14. Innerhalb der Zündkammer befindet sich eine isolierte Elektrode 16, an welcher
der positive Zündimpuls angelegt wird. Zur Erleichterung der Zündung von Hilfsentladungen ist ein
kleiner permanenter Ringmagnet 17 vorgesehen. Die Elektrode 16 wird mit Leitungswasser gekühlt, das
über Rohre 18 zu- und abgeleitet wird. Eine Erweiterung des Betriebsdruckbereiches des Bogenventils
kann mit einem Solenoid 19 erreicht werden, das im Kathodenhohlraum ein Magnetfeld mit dem geforderten
Kraftlinienverlauf erzeugt.
Dieses Bogenventil mit Hohlkathode wurde in einem Impulsstromkreis eingesetzt und im Druckbereich
ΙΟ"1. . . 10~3Torr betrieben. Es ermöglichte
ίο hier die Erzeugung unipolarer Stromimpulse mit einer
Amplitude bis 50 kA bei Spannungen bis 10 kV. Die Impulsfolgefrequenz betrug dabei einige Hertz;
der durchschnittliche Strom erreichte 200A. Die Impulsdauer konnte dabei 1 ms und mehr betragen.
Mit einem in einer Schaltung zum Kurzschließen einer Induktivität eingebauten Bogenventil wurden
Impulsströme mit einer Amplitude von 120 kA bei einer Impulsdauer von 300 ms erzeugt.
* -r»
Claims (4)
1. Verfahren zur Gleichrichtung großer Ströme im Hochspannungsbereich mittels einer Lichtbogenentladung
in einer Gasentladungsstrecke, bei der das Produkt p-d dem linken Zweig der
bekannten Paschen-Kurve entspricht, wobei ρ den Füllgasdruck in Torr und d die Entfernung
zwischen der Anode und dem Boden einer Hohlkathode bedeuten, dadurch ge kennzeichnet,
daß in der Gasentladungsstrecke zwischen der Anode und einer festen kalten Hohlkathode
ein derartiger Gasfülldruck erzeugt wind, daß die Bedingung a · ρ Z. 3 cm · Torr erfüllt ist, wobei a
den Abstand einander gegenüberliegender Seitenflächen der Hohlkathode in cm, bei zylindrischer
Kathode deren Innendurchmesser bedeutet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Gasentladungsstrecke
zwischen der Anode und der festen kalten Hohlkathode ein Magnetfeld mit einem solchen Kraftlinienverlauf erzeugt wird, daß ein Teil der Kraftlinien
die Kathode zweimal schneidet, ohne die Anode zu durchsetzen.
3. Gleichrichtungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine feste kalte Hohlkathode (1,2), eine isolierte Anode (5) in deren Innerem, eine
Vorrichtung (11) zur Erzeugung eines bestimmten Gasdruckes in der Gasentladungsstrecke zwischen
der Anode und der festen kalten Hohlkathode und eine Zündeinrichtung, die eine zusätzliche
mit dem Kathodeninnenraum über eine Öffnung (15) in Verbindung stehende Entladungskammer
(14), eine isolierte Elektrode (16), an welcher der Zündimpuls angelegt wird, sowie einen permanenten
Ringmagneten (17) zur Erzeugung eines Magnetfeldes in der zusätzlichen Entladungskammer (14) aufweist.
4. Gleichrichtungsvorrichtung nach Anspruch 3 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
und 2, gekennzeichnet durch ein in der Nähe der Hohlkathode (1. 2) angeordnetes Solenoid (19)
zur Erzeugung des Magnetfeldes in der Gas-
entladungsstrecke zwischen der Anode (5) und der Hohlkathode (1, 2).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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