DE1543083B1 - Verfahren zur Herstellung von Terpenverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von TerpenverbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Terpenverbindungen Ocimen, Ocimenol,
Ocimenylacylate, Allo-dihydromyrcen, Allo-dihydromyrcenol
oder Allo-dihydromyrcenylacylate, deren
Acylgruppe bis zu 4 Kohlenstoffatome enthält, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Myrcen, Myrcenol,
Myrcenylacylate, Dihydromyrcen, Dihydromyrcenol oder Dihydromyrcenylacylate, deren Acylgruppe
bis zu 4 Kohlenstoffatome enthält, bei einer Temperatur im Bereich von 60 bis 165° C, vorzugsweise
80 bis 1100C, in Gegenwart einer katalytisch
wirksamen Menge Rhodium, Iridium oder deren Trichloriden in Anwesenheit von Chlorwasserstoff,
und gegebenenfalls in Gegenwart eines Antioxydationsmittels und gegebenenfalls in einer inerten
Atmosphäre isomerisiert
Erfindungsgemäß werden Terpene, wie Ocimen, d. h. 2,6-Dimethyl-2,5,7-octatrien, Ocimenol und Ocimenylacylate,
in Form der Mischungen der cis-trans-Isomeren aus Myrcen, d. h. 2-Methyl-6-methylen-2,7-octadien
oder den entsprechenden Myrcenderivaten, hergestellt. Unter der Bezeichnung »Dihydromyrcen«
wird das 2,6-Dimethyl-2,7-octadien und unter der Bezeichnung »Allo-dihydromyrcen« das
2,6-Dimethyl-2,6-octadien verstanden. Terpene der erfindungsgemäß hergestellten Art
kommen in vielen natürlichen Parfüms und Kosmetika vor und sind besonders kostbar infolge der
gesuchten Geruchseigenschaften, die sie diesen verleihen. Es bestand seit langem ein Bedürfnis nach
einer technisch brauchbaren Synthese für diese Verbindungen, um sie zur Einverleibung in Parfummischungen
und anderen Zusammensetzungen, bei denen der Geruch wichtig ist, verfügbar zu machen.
Das Verfahren der Erfindung schafft eine Methode zu ihrer Herstellung aus den leicht zugänglichen
Verbindungen Myrcen und Dihydromyrcen.
Das erfindungsgemäße Verfahren in seiner Anwendung auf Ocimen, Allo-dihydromyrcen und ihre
Derivate läßt sich durch die folgenden Formeln wiedergeben, in denen R Wasserstoff oder eine Alkanoylgruppe
mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen bedeutet:
CH7
CH,
CH2 CH
CH2 CH2
CH
CH,
CH,
CH
CH
CH2 CH2 CH
CH, CH2
Ii
c
CH2 + CH
CH2
CH,
CH7
C-OR
/ \
CH3 + CH3
CH3 + CH3
CH3
y \
CH CH
i !!
CH2 CH2 CH2
C-OR
CH3 CH3
Myrcen
Ocymen Myrcenol oder
-acylat
-acylat
Ocimenol oder -acylat
Bei Anwendung zur Herstellung von Allo-dihydro- gestellt werden, in der R die gleiche Bedeutung hat
myrcen läßt sich die Reaktion folgendermaßen dar- wie oben: stellen:
CH3
CH
CH2 CH
CH2 CH2
CH2 CH2
CH
Il
c
CH3 CH3
Dihydromyrcen
Dihydromyrcen
CH3
C
C
/ V
CH2 CH
CH2 CH3
CH
C
CH3 CH3
Allo-dihydromyrcen CH3
CH
Allo-dihydromyrcen CH3
CH
CHl
CH
Katalysator,
. CH2
CH2
C-OR
CH,
CH,
In ähnlicher Weise kann die Reaktion bei An- Dihydromyrcenol wendung auf die Herstellung von Allo-dihydro- oder -acylat
myrcenderivaten durch die folgende Formel dar-CH3
C
/ V
CH2 CH
CH2 CH3 CH2
C-OR
CH3 CH3
Allo-dihydro-
myrcenol oder
-acylat
Man erkennt, daß in jedem Fall eine Isomerisierung oder Verschiebung einer Doppelbindung eintritt.
Dabei wird darauf hingewiesen, daß die obigen Produkte auch als Mischungen der cis-trans-Isomeren
vorliegen können.
Das Verfahren der Erfindung ist besonders wertvoll, weil unerwünschte Nebenreaktionen, wie Telomerisation
und Polymerisation, auf einem Minimum gehalten werden, mit dem Ergebnis, daß Ausbeuten
an Endprodukt von 75% oder noch höher oft erhalten werden. Die Nebenreaktionen werden dadurch
minimal gehalten, daß die Geschwindigkeit der Hauptreaktion, d. h. der Isomerisierungsreaktion, erhöht
wird.
Falls beim erfindungsgemäßen Verfahren metallisches Rhodium oder Iridium als Katalysatoren verwendet
werden, befinden sie sich vorzugsweise auf einem Träger, beispielsweise auf Aktivkohle, Kieselsäure,
Aluminiumoxyd oder anderen in der Reaktion inerten Trägern, die entweder pulverisiert oder pelletisiert
vorliegen können.
Erfindungsgemäß wird der Reaktionsmischung auf irgendeine geeignete Weise Chlorwasserstoff entweder
in wasserfreier oder in wäßriger Form zugesetzt. Ean kann beispielsweise in die Mischung eingeleitet
werden. Wahlweise kann auch wäßrige Salzsäure, entweder verdünnte oder konzentrierte, zugesetzt
werden. Es ist zwar nicht wesentlich, vorzugsweise wird jedoch die Reaktionsmischung auf die Arbeitstemperatur gebracht, bevor die Säure zugesetzt wird.
Es wurde festgestellt, daß durch dieses Vorgehen die Bildung unerwünschter Nebenprodukte während des
Zeitraums, in dem die Temperatur auf die gewählte Reaktionstemperatur erhöht wird, so gering als möglich
gehalten wird. Beste Ergebnisse werden unter Verwendung von etwa 0,5 bis etwa 2 Gewichtsprozent
Chlorwasserstoff, bezogen auf das Gewicht des Terpenreagens, erhalten. Auch Konzentrationen,
die etwas über und unter diesem bevorzugten Bereich liegen, können zufriedenstellend verwendet werden.
Oft ist es möglich, die Isomerisierung mit Katalysatoren zu bewirken, die noch sauer reagieren, weil
sie während ihrer Herstellung mit Salzsäure gewaschen wurden.
Optimale Ausbeuten werden erhalten, wenn man bei einer Temperatur von etwa 60 bis etwa 1650C
arbeitet. Unterhalb dieses Bereiches verläuft die Reaktion oftmals für praktische Zwecke zu langsam
und oberhalb etwa 165° C neigt die Polymerisation der Reaktionsteilnehmer und/oder der Produkte dazu,
die Gesamtausbeuten zu vermindern. Der bevorzugte Temperaturbereich mit günstigen Reaktionsgeschwindigkeiten
und besten Ausbeuten liegt zwischen etwa 80 und etwa 1100C.
Die Menge des verwendeten Katalysators kann außerordentlich niedrig sein. Ein bevorzugter Katalysator
ist 2% Rhodium auf Aktivkohle, und dieser kann im Bereich von etwa 0,25 bis etwa 15 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht des Terpenreagens, verwendet werden. Die Menge an metallischem Katalysator,
die unter diesen Bedingungen tatsächlich zugegen ist, liegt zwischen etwa 0,004 und etwa 0,3%.
Bei Metallsalzen wird die Verwendung von etwa 0,25 bis etwa 15 Gewichtsprozent bevorzugt. Dies
ist auch der bevorzugte Bereich für nicht auf Trägern befindliche metallische Katalysatoren. Der Gesamtbereich
für die Katalysatoren liegt zwischen etwa 0,004 und etwa 15 Gewichtsprozent, bezogen auf
das Terpenreagens. Alles was in diesem Bereich liegt, wird hier als katalytische Menge bezeichnet.
Die Reaktionsdauer hängt, wie vorauszusehen, von der Aktivität des Katalysators und der angewendeten
Reaktionstemperatur ab. Am besten wählt man den Katalysator und die Reaktionstemperatur
so, daß die Reaktion in weniger als etwa 5 Stunden und vorzugsweise in etwa l/2 bis etwa 2 Stunden vervollständigt
ist. Wenn man die Reaktion mehr als etwa 5 Stunden andauern läßt, wird die Menge der
erzeugten Nebenprodukte merklich erhöht.
Ein für die Reaktion inertes organisches Lösungsmittel, wie z. B. ein gesättigter oder aromatischer
Kohlenwasserstoff, kann gegebenenfalls verwendet werden. Benzol, Toluol, Heptan und Petroläther
sind typische Beispiele hierfür.
Viele olefinische Verbindungen, insbesondere die Terpene, unterliegen dem oxydativen Abbau. Dementsprechend
werden die besten Ausbeuten bei der Ausführung des Verfahrens erhalten, wenn die Mischung
gegen einen derartigen Abbau geschützt wird. Dies läßt sich durch Verwendung einer inerten Atmosphäre,
wie z. B. Stickstoff, oder durch Zusatz eines Antioxydationsmittels der im allgemeinen zum Schutz
olefinischer Verbindungen gegen oxydativen Angriff verwendeten Klasse erreichen. Ein bevorzugtes Antioxydationsmittel
ist 2,6 - Di - tert - butyl - 4 - methylphenol. Andere Antioxydationsmittel, wie 3-tert-Butyl-4-hydroxyanisol,
Hydrochinon, dessen Methyläther oder tert-Butyl-brenzcatechin, können ebenfalls zufriedenstellend
verwendet werden. Wenn ein Antioxydationsmittel verwendet wird, liegt es vorzugsweise
in einer Menge zwischen 1% und etwa 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Terpenreagens, vor.
Für die Erzielung maximaler Ausbeuten ist es am besten gegen Oxydation sowohl unter Verwendung
eines Antioxydationsmittels als auch einer inerten Atmosphäre zu schützen. Es können jedoch auch
beide weggelassen werden, obwohl sich dann eine etwas verminderte Ausbeute ergibt.
Die hergestellten Produkte können auf jede geeignete Weise isoliert werden. Gewöhnlich werden sie
durch einfaches Abfiltrieren des Katalysators und Destillation des Filtrats, vorzugsweise im Vakuum,
erhalten.
Eine gerührte Mischung von 1000 g (7,4 m) Myrcen (96% Reinheit gemäß dampfphasenchromatographischer
Analyse), 50 g 2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol und 20 g 2%igem Rhodium auf Aktivkohlepellets
wird auf 1050C erhitzt und in einer Stickstoffatmosphäre
gehalten. Dann werden 10 g gasförmiger Chlorwasserstoff zugesetzt. Nach 4 Stunden bei
1050C liefert die dampfphasenchromatographische Analyse folgendes Ergebnis:
Nicht umgesetztes Myrcen 8%, cis-Ocimen 40%, trans-Ocimen 50%, Verunreinigungen 2%. Das
cis/trans-Verhältnis ist typisch für diese Reaktion.
Die Reaktionsmasse wird abgekühlt, vom Katalysator abfiltriert und nacheinander mit wäßriger 5%iger
Natriumcarbonatlösung und wäßriger gesättigter Natriumchloridlösung gewaschen. Dann wird sie über
Magnesiumsulfat getrocknet. Das öl wird durch eine wirkungsvolle Fraktioniersäule im Vakuum destilliert.
Die bei 58 bis 62° C 6/10 mm Hg siedenden Fraktionen werden gesammelt und enthalten, wie
die dampfphasenchromatographische Analyse zeigt,
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Terpenverbindungen Ocimen, Ocimenol, Ocimenylacylate,
Allo-dihydromyrcen, Allo-dihydromyrcenol oder
Allo-dihydromyrcenylacylate, deren Acylgruppe
bis zu 4 Kohlenstoffatomen enthält, dad u r c h gekennzeichnet, daß man Myrcen, Myrcenol,
Myrcenylacylate, Dihydromyrcen, Dihydromyrcenol oder Dihydromyrcenylacylate, deren
Acylgruppe bis zu 4 Kohlenstoffatome enthält, bei einer Temperatur im Bereich von 60 bis
165° C, vorzugsweise 80 bis 1100C, in Gegenwart
einer katalytisch wirksamen Menge Rhodium, Iridium oder deren Trichloriden in Anwesenheit
von Chlorwasserstoff, und gegebenenfalls in Gegenwart eines Antioxydationsmittels und gegebenenfalls
in einer inerten Atmosphäre isomerisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 0,5 bis 2 Gewichtsprozent Chlorwasserstoff,
bezogen auf das Gewicht der Terpenverbindung, verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antioxydationsmittelmenge
zwischen 1% und 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht der Terpenverbindung,
beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe des Chlorwasserstoffs
erst nach Erreichung der Isomerisierungstemperatur erfolgt.
109 527/380
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