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Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffen aus unterirdischen,
kohlenwasserstoffhaltigen .Formationen. Diese Erfindung bezieht sich ganz allgemein
auf die Gewinnung von Kohlenwasserstoffen aus unterirdischen, kohlenwasserstoffhaltigen
Formationen und,betrifft insbesondere ein Verfahren zur Steigerung der Gesamtausbeute
an Kohlenwasserstoffen aus derartigen unterirdischen Lagern.
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Die gebräuchlichste Bohrlochanordnung bei der Sekundärgewinnung entspricht
einem 5-Punkte-Muster, wobei vier Injektionsbohrungen an den vier Ecken eines Vierecks
und eine zentrale
Förderbohrung niedergebracht werden. In einen
aus 5-Punkt-Mustern bestehenden Förderfeld gibt es genau so viele Injektionsbohrungen
wie Förderbohrungen. Der Ausräumwirkungsgrad für das 5-Punkt-Muster beträgt ungefähr
71%.
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Andere zuweilen benutzte, fundamentale Muster, bei denen ein Treibmittel
verwendet wird, sind das 7-Punkt-Muster, die geradlinigen und die versetzt geradlinigen
Muster mit entsprechenden Ausräumungswirkungsgraden von 74,57 und
78 Prozent.
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Es hat sich eingebürgert, mit der Injektion normalerweise so lange
nach den Durchbruch fortzufahren, bis das Reservoir nicht mehr wirtschaftlich ausgebeutet
werden kann. Auf diese Weise kann eine zusätzliche Ausräumung erziehlt werden. Oft
müssen dann aber grosse Mengen des geförderten Injektionsfluids bewältigt, behandelt
und wieder injiziert werden. Wenn die vor dem Durchbruch stattfindende Ausräumung
bei einem bestimmten Treibzuster gesteigert werden könnte, wäre sehr wahrscheinlich
die absolute Gewinnung größer. Der Zeit- und Kostenaufwand für ein solches Verfahren
würde sich bei vergleichbaren Fördermengen entsprechend vermindern.
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Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes
Verfahren zur Erschliessung und Gewinnung von Kohlenwasserstoffen, insbesondere
von flüssigen Erdöl, aus unterirdischen, kohlenwasaerstoffhaltigen Formationen zu
schaffen.
Dabei wird ein Verfahren angegeben, mit dessen Hilfe sich
der Flächenausräumungswirkungsgrad von Mustern, die ein Treibmittel benutzen, verbessern
läßt.
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Die folgende Beschreibung dieser Erfindung nimmt auf die Zeichnungen
Bezug und dient zur Erläuterung weiterer Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes.
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Die Zeichnungen zeigen: Fig. la und Fig. lb ein herkömmliches 5-Punkt-Muster,
bzw. ein inverses 5-Punkt-Muster in einen Feld, in dem Sekundärgewinnung durchgeführt
wird, Idobei die Grenzschicht des injizierten Fluids, beim Durchbruch in die Förderbohrungen
dargestellt ist; Fig. le ein versetztes Muster in einen Feld, in dem Sekundärgewinnung
durchgeführt wird, wobei die Grezschicht des injizierten Fluids beim Durchbruch
in die Förderbohrungen gezeigt ist; ,
Fig. 2 den Aufbau eines aus sieben Bohrungen
bestehenden, dreieckförmigen Musters in einen Feld, dessen Bohrungen äquidistant
und versetzt angeordnet sind; Fig. 3 und Fig. 4 die Bewegungen der Grezschicht
des
injizierten Fluids bei einem aus sieben Bohrungen bestehenden,
dreieckförmigen Muster während der beiden Erschließungsphasen in einem Feld, das
durch Sekundärgewinnung ausgebeutet wird; Fig. 5 das Strömungsbild des durch
die gestrichelten Linien in Fig. 4 begrenzten, symmetrischen Ausschnittes, das Fortschreiten
der Grenzschicht des injizierten Fluids -während der zweiten Phase dieses Prozesses
und die Entstehung des zentralen, blattförmigen, unausgeräumten Bereiches; Fig.
6a und Fig. 6b die Bewegungen der Grenzschicht des injizierten Fluids während
der beiden Phasen eines alternativen Erschließungsprozesses Jneiner aus sieben Bohrungen
bestehenden, dreieckförmigen Bohrungsmustereinheit, ähnlich den Figuren
3 und 4; und Fig. 7a und Fig. 7b entsprechend zu Fig. 6a und Fig.
6b
die Bewegungen der Grenzschicht bei einer anderen Variante des Erschließungsprozesses,
In einer gleichzeitig anhängigen Patentanzeldung wird erläutert, auf welche Weise
die Ausbeute an Kohlenwasserstoffen aus einer unterirdischen, kohlenwasserstoffhaltigen
Formation unter Verwendung von wenigstens drei Bohrungen,
welche
eine solche Formation durchdringen, gesteigert werden kann, wobei die Bohrungen
in einer Reihe liegen können und die Kohlenwasserstoffe durch zwei dieser Bohrungen,
einschließlich der mittleren Bohrung, gefördert werden können. Das ist in dem U.S.-Patent
Nr. 3.109.487 erläutert.
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Es sei darauf hingewiesen, daß der Nachteil des bei den Sekundärgewinnungsverfahren
zur Ausräumung des ganzen kohlenwasserstoffhaltigen Bereichs Verwendeten Treibmediums
darin besteht, daß sich in der Grenzschicht eine Kuppe ausbildet, welche sich in
Richtung auf die Förderbohrung bewe'gt. Wenn andere Abschnitte der Grenzschicht
dazu gebracht werden können, sich auf gleicher Höhe zu halten, oder wenn die Ausbildung
der Kuppe verzögert werden könnte, dann wäre eine vollständige Ausräumung des kohlenwasserstoffhaltigen
Bereiches möglich. Dies wird erreicht, indem eine Förderkontrollbohrung zwischen
der Injektionsbohrung und der Förderbohrung niedergebracht wird, welche dann noch
betrieben wird, wenn sie das injizierte Fluid erreicht hat. Auf diese Weise wird
die Kuppe durch die Kontrollbohrung "eingefangen", während die kohlenwasserstoffhaltige
Zone, die durch das Injizierte Fluid ausgeräumt wird, bevor der Durchbruch des Treibmittels
an der letzten Förderbohrung erfolgt, vergrössert wird. Jedoch fallen beträchtliche
Mengen des injizierten Fuids an der Kontrollbohrung an, was unerwünscht ist.
Eine
andere Möglichkeit zur Steigerung des Ausräumungswirkungsgrades ergibt sich durch
die Verzögerung der sich in Richtung auf die Förderbohrung entwickelnden Kuppe oder
Spitze. Das Verfahren zur Erzielung einer gleichaässigeren Ausbreitung besteht darin,
die Stömungsgradienten so zu steuern, daß sich die Grenzschicht auseinander zieht.
Dies kann entweder durch die Wahl einer speziellen geonetrischen Anordnungsform
der Bohrlöcher oder durch eine entsprechende Einstellung der relativen Fördergeschwindigkeit
erreicht werdeng so daß nach keiner Richtung die Ausbreitungsgeschwindigkeit zu
groß ist. Es kann aber auch durch häufiges Verschieben der Gradienten hinsichtlich
Richtung und Grösse herbeigeführt werden, so daß kein Abschnitt der Grezschicht
zu weit aus der gemeinsamen Front vorrücken kann.
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Die Zeichnungen zeigen in schematischer Form die Handhabung und die
Vorteile der vorliegenden Erfindung anhand von Bohrlochanordnungen und Ausräumungsbeispielen
für Flächenbereiche, die erzielt und sowohl beim sekundären Förderbetrieb als auch
an potentionetrischen Modellstudien, die den sekundären Förderbetrieb simulieren,
beobachtet werden können.
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Die Modellstudien zeigen eine in einem idealen Reservoir erzielbare
Ausräumung, während die Ausbeute bei der tatsächlichen Ausräumung eines bestimmten
Feldes in Abhängigkeit von den Feldparametern grösser oder kleiner sein kann.
Den
zu beschreibenden Prozessen liegen folgende experimentelle Bedingungen und Annahmen
zugrunde: 1.) Alle Einheiten irgendeines Bohrlochmusters sind abgeglichen
und fördern mit der gleichen Geschwindigkeit. Dies setzt voraus, daß die Bohrungen
an den Rändern einer Mustereinheit mit 1/6 oder :1/2 der Geschwindigkeit
fördern oder Injizieren wie die inneren Bohrungen, was ungekehrtabhängig von der-Anzahl
der Mustereinheiten ist, mit denen sie verknüpft sind.
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2.) Die Gesamtmenge des injizierten Fluids muß sowohl gleich den für
alle einzelnen Mustereinrichtungen als auch gleich den für das ganze Muster produzierten
Fluid sein.
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3.) Das Beweglichkeitsverhältnis der Verdrängung zum verdrängten
Fluid ist gleich 190.
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4.) Durchlässigkeit und Sandnächtigkeit der Formation sind gl-eichförnig.
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Gravitationswirkungen werden nicht berücksichtigt.
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In allen Zeichnungen, mit Ausnahme der Fig. 2, werden in gleicher
Weise die folgenden Symbole benutzt: P c , P S und P i
stellen
ertsprechend die an den Ecken und längs der Seiten befindlichen Förderbohrungen
und die inneren oder Mittelbohrungen dar. Ein dicker Punkt stellt dabei eine Förderbohrung,
ein durchkreuzter Kreis eine stillgelegte Bohrung und ein mit einem Pfeil versehener
Kreis eine Injektionbohrung dar. In Fig. 2 markiert-ein einfacher Kreis eine ursprüngliche
Feldbohrung und ein doppelter Kreis eine zusätzlich anzubringende Bohrung.
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Fig.la zeigt die Grenzschicht des injizierten Flulds beim Durchbrechen
in die Förderbohrung einer einzelnen, herkömmliehen 5-Punkt-Muster-Einheit, die
sich in einem Förderfeld befindet, welches durch Sekundärgewinnung ausgebeutet wird,
wobei die Bohrungen an den Ecken jeder Mustereinheit Injektionsbohrungen sind und
die Innere, zentral liegende Bohrung als Förderbohrung benutzt wird.
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Fig. lb zeigt die Grenzschicht des injizierten Fluids beim Durchbrechen
in die Förderbohrung einer invertierten 5-Punkt-Muster-Einheit, wobei das zur Sekundärgewinnung
erforderliche Treibfluid durch die zentral gelegene Bohrung injiziert wird, während
die Bohrungen an den Ecken zur Förderung dienen, bis das Treibmittel bei Ihnen durchbricht.
Eine solche Verfahrensweise führt zu einer Ausräumung von etwa 71%. Sowohl
in Fig. la als auch in Fig. lb ist das Verhältnis des Abstandes zwischen den einzelnen
Bohrlochreihen
zum Abstand der einzelnen Bohrungen in einer Reihe gleich 0,5, d.h.
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Fig. le zeigt die Grenzschicht des injizierten Fluids beim Durchbrechen
in die Förderbohrungen eines versetzten Bohrlochmusters, bei den die Bohiungen in
einer Reihe den gleichen Abstand voneinander haben wie die Reihen untereinander
und wobei abwechselndeine Förderbohrlochreibe und eine Injektionsbohrlochreihe aufeinanderfolgen,
so daß d/ a = 1 ist.
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Es sei nun auf Fig. 2 Bezug genommen, welche ein aus sieben Bohrungen
bestehendes dreieckförniges Bohrlochauster zeigt, das aus sechs äquidistant voneinander
angeordneten, an den Ecken und auf der Mitte der Seiten eines gleichseitigen Dreieckes
liegenden Bohrungen und einer einzelnen inneren oder Mittelbohrung besteht. Die
Bohrungen an den Ecken und an den Seiten gehören zu einen äquidistanten, versetzten
Bohrlochmuster, wobei das Verhältnis des Abstandes zwischen den Bohrlochreihen zum
Abstand zwischen den Bohrungen in einer Reihe gleich 0.866 ist, d.h. d/a
= 09866.
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Fig. 3 und Fig. 4 zeigen die aufeinanderfolgenden Ausbildungeformen
der Grenzschicht des Treibfluide während eines zweiphagigen Sekundärgewinnungsprozessee,
wie er bei einer aus sieben Bohrungen bestehenden dreleokförnigen Bohrloch-
Muster-Einheit
vorkommt.
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Fig.
3 zeigt die erste Phase bei der Ausbildung der Treibmittelgrenzschicht,
wobei ein Treibfluid In die an den Ecken eines gleichseitigen Dreleckes liegenden
Bohrungen injiziert wird und die Förderung durch die äquidistant angeordneten, auf
den Seiten liegenden Bohrungen erfolgt, bis das Treibmittel- dort durchbricht. Nach
erfolgten Durchbruch grenzen die an den Förderbohrungen endenden Grenzschicht-"Kuppen"
einen im-wesentlichen gleichseitigen, dreieckförmigen Bereich ab, so wie er durch
die Schraffur in Fig.
3 angedeutet ist, wobei sich eine Flächenausräumung
von
62% ergibt. Das Verhältnis der pro Zeiteinheit durch die Injektionsbohrung
eingeführten Menge zu der pro Zeiteinheit durch die Förderbohrung geförderten Menge
ist gleich
3:1,
da auf eine Injektionsbohrung drei Förderbohrungen entfallen.
Sowohl die Injektions- als auch die Fürderzengtupro Zeiteinheit sind einheitlich
verteilt.
Fig. 4 zeigt die zweite Phase des Gewinnungsprozesses, |
wobei eine mit P, gekennzeichnete lirnere oder Mittelbohrung, |
die im Mittelpunkt; los durch die drei Eck- und die
drei Seiten- |
Bohrungen gebildetei Dreiecks njedergebracht |
so daß das au3 sfcb-ri dreleckförmige |
Muster vervollstä-rid1,1.,c",t Ji# e |
A- geueaaFeen wird. Die |
Eck-Bohrungen, weick--o iri d o r Injektionsboh- |
rungen verwendet wurden, sind nun eingestellt.
in der ersten Phase als Förderbohrungen benutzten Seiten-Bohrungen, dienen nun als
Injektionsbohrungen. Die oben erwähnten Symbole werden dabei wie vereinbart in der
Zeichnung benutzt.
Es ergibt sich eine zusätzliche Ausräumung von
32% bis zum Durchbruch des Treibmittels in die'Förderbohrung. Der gesamte
Ausräumiingswirkungsgrad beträgt somit 94%. Das Verhältnis der an der Injektionsbohrung
pro Zeiteinheit injizierten Menge zu der an der Förderbohrung pro Zeiteinheit geförderten
Menge ist gleich
2:3, weil auf zwei Förderbohrungen drei Injektionsbohrungen
eitfallen. Sowohl die Injektionsals auch die Fördermenge pro Zeiteinheit sind einheitlich
verteilt.
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Die unausgeräumte Fläche an Ende der zweiten Phase, die durch Fig.
4 erläutert wurde, gruppiert sich blattförmig um die Förderbohrung herum und innerhalb
eines Ausräumungsradius der nur 22% des gesamten Bohrlochausters umfaßt und im Bereich
des stärksten Strömungsgradienten liegt. Das ist ein deutlicher Vorzug gegenüber
anderen Bohrlochaustern, bei denen der größte Teil des unausgeräusten Bereiches
von der Förderbohrung weit entfernt ist und sich in der Zone eines so niedrigen
Strömungsgradienten befindet, daß er einfach uneLreichbar ist.
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Fig. 5 erläutert anhand ei,;,es symmetrischen Ausschnittes
aus
Fig. 4 das Strömungebild während der zweiten Phase des Gewinnungsprozesses und zeigt
das Voranrücken der Grenzschicht und die Herausbildung der letztlich unausgeräumt
bleibenden, blattförnigen Bereiche.
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Bei dieser Art von Gewinnungsprozessen kann die zusätzliche Niederbringung
der inneren oder Mittelförderbohrung bis zum Ende der ersten Phase zurückgestellt
werden. Wo jedoch schon eine zusätzliche Mittelbohrung existiert oder im Zuge eines
Cimmterschliessungsprozesses gebohrt werden sollte, können Ersatz-Gewinnungsprozesse,
so wie sie in Fig. 6a, Fig. 6b, Fig. 7a und Fig. 7b erläutert
sind, zur Steigerung des Ausräumungswirkungegrades über den für herkömmliche Bohrlochauster,
z.B. das 5-Punkt-Muster, charakteristischen Wert angewendet werden.
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Es soll nun auf Fig. 6a Bezug genommen werden, welche die erste Phaseeines
alternativen Gewinnungsprozesses zeigt, wobei die Eckbohrungen eingestellt sind,
der Injektionsvorgang über die Mittelbohrung ergolgt und die Förderung an den Seiten-Bohrungen
stattfindet, bis das Injektionsfluid dort durchbricht. Auf diese Weise ergibt sich
ein fast dreieckförmiger, zentral gelegener Ausräumungsbereich. Die Schraffur markiert
den für die weitere Ausräumung verbleibenden Bereich. Die zweite Phase dieses alternativen
Gewinnungeprozesses
ist in Fig. 6b dargestellt. Dabei wird
die Mittelbohrung stillgelegt, der Injektionsvorgang vollzieht sich über die auf
den Seiten des Dreiecks liegenden Bohrungen und die Förderung findet an den Eck-Bohrungen
statt, bis dort das injizierte Fluid durchbricht. Damit erreicht man eine Gesamtausräumung
von etwa 91,7%, d.h. um 20% mehr als beim 5-Punkt-Muster.
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Fig. 7a und Fig. 7b zeigen einen anderen alternativen Gewinnungsprozess.Fig.
7a dient zur Erläuterung der-ersten Phase, wobei der Injektionsvorgang über die
in der Mitte des Dreiecks liegende Bohrung erfolgt und die Förderung sowohl an den
Eck- als auch an den Seiten-Bohrungen stattfindet, bis das injizierte Fluid
an den Seitenbohrungen durchbricht. Dabei ergibt sich auch ein fast dreieckförmiger,
zentral gelegener Ausräumungsbereich. Die Schraffur markiert den für die weitere
Ausräumung noch zur Verfügung stehenden Bereich. Fig. 7b zeigt die zweite
Phase dieses alternativen Gewinnungsprozesses, wobei die innere Bohrung stillgelegt
ist, die Injektion über die Seiten-Bohrungen durchgeführt wird und die Förderung
an den Eck-Bohrungen weiter stattfindet, bis das injizierte Fluid dort durchbricht.
Die Gesamtausräumung beträgt etwa 90,7%.
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Ebenso bei dem in Fig. 3 und Fig. 4 dargestellten und
bevorzugten
Gewinnungsprozess gruppieren sich auch hier die unausgeräumten Bereiche um die Förderbohrungen,
d.h. um die Stellen mit den stärksten Strömungsgradienten. Bei einer nach dem Durchbruch
weiter stattfindenden Förderung wird daher vergleichsweise weniger Injektionsfluid
mitgefördert als bei gewöhnlichen Förderverfahren nach dem Durchbruch des Treibmittels.
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Es sei darauf hingewiesen, daß die über 90% liegenden Anteile
bei der Ausräukung mit Hilfe eines aus sieben Bohrungen bestehenden, dreieckförmigen
Bohrlochmusters, so wie es hier beschrieben wurde, genauso idealisiert sind wie
die 71% Ausräumung beim 5-Punkt-Muster. Keiner dieser Werte.läßt sich wahrscheinlich
in einem Förderfeld ganz erreichen. Die relative Überlegenheit des Ausräumungsverfahrens
auf der Grundlage des dreieckförmigen, sieben Bohrungen vorsehenden Musters ist
jedoch offensichtlich und unabhängig von Inhomogenitäten. Bei. dem in der vorliegenden
Erfindung beschriebenen grundlegenden Verfahren zur Steigerung des Ausräumungswirkungsgrades-wird
die Vorenbewegung der Grenzschicht in einem Bohrlochmuster durch Verschiebung und
Abgleichung der geometrischen Position, Richtung und Grösse der Druckgradienten
der Strömung so gesteuert, daß ein möglichst grosser Bereich erfaßt wird'.
.Ist
die Lage der Bohrungen in einen Bohrlochmuster zweckwässig, so können durch Vertauschen
der Injektions- und Förderbohrungen grosse Strömungsgradienten fast in ganzen Bereich
deis Alohrlochmusters erzeugt werden. Die in der vorliegenden Erfindung erläuterten
Bohrlochmuster und Verfahren besitzen hohe Ausräumwirkpngsgrade und sorgen dafür,
daßdie beim Durchbruch noch unausgeräumten Bereiche in Zonen mit hohen Strömungsgradienten
und in der Nähe der Förderbohrungen liegen, so daß sie nach den Durchbruch leicht
ausgeräumt und gefördert werden können. Obgleich das aus sieben Bohrungen bestehende
Dreieckzuster aus einer versetzten, äquidistanten Bohrlochanordnung entwickelt wurde,
vollzieht sich die Förderung aus einen etwa bereits vorhandenen versetzten Bohrlochmuster
mit den Verhältnis d a etwa gleich 1, grösser als 1 oder kleiner
als i fast genauso wie bei der äquidistanten Bohrlochanordnung, so daß alle bevorzugten
Muster und Verfahren, die in Zusammenhang mit den aus sieben Bohrungen bestehenden
Dreieckzuster und äquidistanter iohrungsanoränung erläutert wurden,-vorteilhaft
genutzt werden können.
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Die Ausräumung und die Mengen an wieder geförderten injiziertem Fluid
sind von Bohrlochauster zu Bohrloebmuster verschieden und scheinen auch von der
Mengenverteilung und den Entfernungsparametern innerh£'-b eines gegebenen Musters
abzuhängen.
Bei der 9ewertung der Wirkungsweise eines mit einen
Treibmittel arbeitenden Musters oder beim Vergleich der Arbeitsweise verschiedener
Muster sind drei wesentliche Gesichtspunkte zu beachten: a.) Der Prozentsatz der
Ausräumung; b.) Die Menge des verarbeiteten Injektionsflulds; c.) Die zur
Ausräumung benötigte Zeit.
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Bei einer gegebenen Gesamtfeldförderzenge ist es in allgemeinen nicht
möglich, einen grösseren Ausräumungsgrad zu erzielen, ohne daß dies nicht wenigstens
mit einem proportionalen Anstieg der hierzu notwendigen Zeit verbunden wäre. Wenn
jedoch die zusätzliche aufzuwendende Zeit unverhältnismässig groß ist, dann ist
der Ausräumungsgewinn wirtschaftlich gesehen wertlos. Jedes Muster und/oder jede
Mengenverteilung, welche die Ausbildung oder das Vorrücken einer Kuppe in Richtung
auf die Produktionsbohrungen verzögern, bewirken eine Steigerung der Feldausräumung.
Wie oben erwähnt, tragen dazu zwei Faktoren bei: a.) Das "Einfangen" der Kuppe durch
Anordnung von Förderbohrungen zwischen der Injektionsquelle und den äusseren Förderbohrungen,
wobei die Förderung durch diese inneren oder Kontrollbohrungen nach dem Durchbruch
des Treibmittels aufrecherhalten wird, und b.) das Auseinanderziehen der
Kuppe durch die Ablenkung der Front in Richtung auf die
seitlichen
Bohrungen, bis sich an diesen der Durchbruch einstellt, bevor die Front in Richtung
auf die an den Ecken befindlichen Förderbohrungen einer Mustereinheit weiterrücken
kann, so wie dies in den obenerwähnten parallelen Patentanmeldungen beschrieben
ist.
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Das Ausbreiten der Kuppe ist im allgemeinen ein vorteilhafterer Verfahrenssehritt.
Es führt zu einer guten oder besseren Ausräumung bei einer geringeren Förderung
von injiziertem Treibmittel. Ferner bewirkt im allgemeinen eine höhere Mengenverteilung
in den Eck-Bohrungen der Mustereinheiten eine viel geringere Gesamtförderung an
injiziertem Treibmittel, aber auch eine geringere Ausräumung (obgleich bei komplizierten
Mustern Ausnahmen zu finden sind).
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Die Vorteile, welche die oben beschriebenen Verfahren bieten,-sind
offensichtlich: Es werden weniger Injektionsbohrungen gebraucht; vor dem Durchbruch
des injizierten Treibmittels wird mehr Fluid aus der Lagerstätte gefördert, so daß
eine grössere Gesamtausbeute erzielt wird, als vergleichsweine mit anderen Sekundärgewinnungsverfahren.
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Obgleich die obige Beschreibung des Erfindungsgegenstandes mit Nachdruck
auf ein Sekundärgewinnungsverfahren gerichtet ist, bei dem insbesondere Wasser oder
ein ähnliches flüssiges Fluid als Injektionsmittel oder Treibmittel
verwendet
wird, Iassen sich die Vorteile des erfindungsgemässen Verfahrens auch bei der-Primärgewinnung
von Kohlenwasserstoffen realisieren, wobei die kohlenwasserstoffhaltige Formatiox.
unter der Einwirkung eines Wassertreibmittels oder Gastreibmittels oder beider Treibmittel
steht, so wie im Falle eines Sekundärgewinnungsbetriebes, bei dem ein Gas, beispielsweise
Naturgas, als Injektions- und Treibfluid verwendet wird.