-
Vorrichtung zum gleichzeitigen Einspritzen von mehreren Metallteilen
in Eunststoff-Spritzteile Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gleichzeitigen
Einspritzen von mehreren Metallteilen in Kunststoff-Spritzteile.
-
Bei der weiten Verbreitung des Kunststoff-Spritzgusses bereitet es
heute immer noch erhebliche Schwierigkeiten Kunststoff-Spritzteile mit eingelegten
Metallteilen herzustellen. In diesem Zusammenhang wird nur auf die Vielzahl von
verschiedenartigen Spulenkörper verwiesen, die oft eine Vielzahl von itötanschlüssen
tragen.
-
Die übliche Herstellung derartiger Teile geschieht heute meist noch
in der Weise, daß das Kunststoff-Spritzteil in an sich bekannter Weise für sich
gespritzt wird. Dieses Spritzteil weist nun Aufnahmen auf, in die nachträglich die
Einlegeteile aus Metall eingedrückt oder eingenietet werden. Ein derartiges Herstellverfahren
weist den Vorteil auf, daß das Kunststoff-Spritzteil wohl billig hergestellt werden
kann, die nachträgliche Einlegearbeit der Metallteile verteuert die Herstellung
der zusammengesetzten Teile aber wieder beträchtlich. Außerdem ist der Halt der
eingedrückten Metallteile nicht immer ausreichend.
-
Es sind auch Spritzformen bekannt, in die vor dem Spritzvorgang die
Einlegeteile von Hand eingelegt werden. Diese Herstellungsart ist nicht wirtschaftlich,
da der Spritzautomat durch die langen Rüstzeiten nicht ausgenützt werden kann.
-
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, das Einlegen der Metallteile
beim Spritzen der Teile automatisch auszuführen.
-
Dies führt aber zu einer sehr teuren Spritzform, da diese das automatische
Zuführen der Einlegeteile mit übernehmen muß.
-
Wenn berücksichtigt wird, daß es z. B. gerade bei den Spulenkörpern
mit Lötanschlüssen eine Vielzahl von Asführungsvarianten gibt, dann wird deutlich
erkennbar, daß derartige kostspielige und komplizierte Werkzeuge aufwandsmäßig nicht
vertretbar sind.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum gleichzeitigen
Einspritzen von mehreren Metallteilen in Kunststoff-Spritzteile zu schaffen, bei
der das Einlegen der Metallteile voll automatisch ausgeführt wird und bei der für
die verschiedenen jusführungsarten von Spritzteilen dennoch keine aufwendigeren
Werkzeugteile benötigt werden. Die Vorrichtung zum gleichzeitigen linspritzen von
mehreren Metallteilen in Kunststoff-Spritzteile i ist nach der Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlegeteile in Strangform über eine Spann- und Vorschubeinrichtung
in vorgegebener Einordnung geführt sind und über ein anschließendes austauschbares
Leitstück Jeweils auf die für eine bestimmte Spritzform gewünschte Anordnung umleitbar
sind. Bei dieser Aufteilung der Vorrichtung können die Einlegeteile in Strangform
kontinuierlich zugeführt werden. Da die Spann- und Vorschubeinrichtung mit fest
vorgegebener Inordaung und Führung der Einlegeteile eine von der Spritzform unabhängige
Baueinheit bildet, kann diese für verschiedene Spritzformen verwendet werden. Da
bei den verschiedenen Spritzformen die Anzahl und die Anordnung der Einlegeteile
jeweils unterschiedlich sein kann, übernimmt das
austauschbare Leitstück,
das zwischen Spann- und Vorschubeinrichtung und Spritzform eingefügt ist, die erforderliche
Umleitung und Inpassung der Einlegeteile in die gewünschte Anordnung der Spritzform.
8011 der Spritzautomat auf ein neues Spritzteil umgestellt werden, dann wird die
dafür vorgesehene Spritzform, die meist als Mehrfachform ausgebildet ist, über ein
entsprechendes Leitstück mit der Spann- und Vorschubeinrichtung gekoppelt.
-
Damit der Vorschub der Spann- und Vorschubeinrichtung genau auf die
Einlegeteile in der Spritzform übertragen wird, ist gemäß einer Weiterbildung der
Erfindung vorgesehen, daß die Spann- und Vorschubeinrichtung, das austauschbare
Gleitstück und der das Leitstück aufnehmende Teil der Spritzform am Spritzautomaten
in fester räumlicher Zuordnung zueinander stehen.
-
Die in das Spritzteil eingespritzten Einlegeteile müssen nach dem
Spritzvorgang und vor @@@ Öffnen der geteilten Spritzform vom Strang getrennt werden.
Dies übernimmt eine Schneidvorrichtung, die in einem Zuge alle Einlegeteile von
den Strängen abtrennt. Damit die abgetrennten Einlegeteile gleich ihre richtige
Länge erhalten, ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der neuen Vorrichtung vorgesehen,
daß der am apritzautomaten räumlich fixierte Teil der Spritzform eine Schneideinrichtung
für die Einlegeteile aufeist.
-
Das Leitstück zwischen der Spann- und Vorschubeinrichtung und der
Spritzform ist aus einer Anzahl von Leitkanälen, z. B. rohrförmigen Kanälen, gebildet,
die der Anzahl aller gleichzeitig in alle Spritzteile einer Spritzform einführbaren
Einlegeteile entspricht. Der Innendurchmesser der rohrförmigen Leitkanäle ist dabei
auf den Querschnitt der Einlegeteile abgestimmt.
-
Damit das Einführen der Einlegeteile in die Spann- und Vorschubeinrichtung
erleichtert wird, trägt die Spann- und Vorschubeinrichtung auf der einei Magazin
für die Einlegeteile zugekehrten Seite Einführungsstutzen für die Einlegeteile.
-
Der Übergang von der Spann- und Vorschubeinrichtung zum Leitstück
und vom Leitstück zur Spritzform wird dadurch hergestellt, daß die Spann- und Vorschubeinrichtung
auf der der Spritzform zugekehrten Seite eine Aufnahmeplatte für die in vorgegebener,
auf die Spann- und Vorschubeinrichtung abgestimmte Anordnung der Leitkanäle des
austauschbaren Leitstückes trägt und das der am Spritzautomaten räumlich fixierte
te Teil der Spritzform eine Führungsplatte zur Aufnahme der auf die gewünschte Anordnung
ausgerichteten Leitkanäle des Leitstückes trägt.
-
Um die Spann- und Vorschubeinrichtung universell verwendbar zu machen,
ist bei der neuen Vorrichtung weiterhin vorgesehen, daß die Spann- und Vorschubeinrichtung
für die Spannung und den Vorschub der Einlegsteile getrennte Steuerorgane aufweist.
Die Spannung und/oder der Vorschub kann durch die Einstellung dieser Steuerorgane
dann unabhängig voneinander verändert werden0 Vielfach werden Einlegeteile aus Rund-
oder Flachmaterial verwendet. Damit diese Teile im Spritzteil gut festsitzen, wird
die Oberfläche dieser Einlegeteile aufgerauht. Dies wird in einfachster Weise durch
eine in der Spann- und Vorschubeinrichtung untergebrachte Rändeleinrichtung ausgeführt,
über die alle Einlegeteile geführt sind. Damit die Spann- und Vorschubeinrichtung
auch iit Teilbelegung arbeiten kann, und die Einlegeteile über die Spann- und Vorschubeinrichtung,
das Leitstück und die Spritzform leichter eingeführt werden können, ist vorgesehen,
daß die Spannvorrichtung und/oder die Rändeleinrichtung
der Spann-
und Vorschubeinrichtung für jedes einzelne Einlegeteil oder für eine Gruppe von
Einlegeteilen eine und ausschaltbar ist.
-
Die über das Leitstück der Spritzform zugeführten Einlegen teile sind
bis zur Sohneidplatte in den Leitkanälen des Leitstückes geführt. Nach dem Passieren
der Schneidplatte sind die Einlegeteile selbst in einer Führungsplatte gehalten,
die vor der Schneidplatte angeordnet ist. Aus dieser Führungsplatte ragen die Einlegeteile
in den mit den Ausnehmungen der Spritzteile versehenen anderen Teil der Spritzform.
Der Vorschub an der Spann- und Vorschubeinrichtung ist so eingestellt, daß er die
im Spritzteil eingespritzte und die aus dem Spritzteil ragende Länge des Einlegeteils
umfaßt.
-
Die Lötanschlüsse an einem Spulenkörper sind meist als Drahtstücke
ausgebildet. Die Einlegeteile werden daher von Drahtrollen geliefert und über entsprechend
ausgebildete Leitkanäle der Spann- und Vorschubeinrichtung, des Leitstückes und
der Spritzform mit der Schneidplatte geführt.
-
Die Erfindung wird an Hand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 schematisch die neue Vorrichtung zum gleichzeitigen Einspritzen
von mehreren Metallteilen in Kunst stoff-Sprit zteile, Fig.2 ein Ausführungsbeispiel
eines Spulenkörpers und Fig.3 das dafür erforderliche Leitstück der neuen Vorrichtung.
-
In Fig. 1 sind mit Ä und B die beiden Teile einer Spritzform im geöffneten
Zustand dargestellt. Dabei wird vorausgesetzt, daß der Teil B am Spritzautomat räumlich
fixiert ist, während
der Teil d die für das auswerfen der Spritzteile
erforderliche Öffnungsbewegung ausführt. An den Teil B der Spritz form ist das Leitstück
D angeschlossen, das die Verbindung zu der Spann- und Vorschubeinrichtung C herstellt.
Mit E ist ein Magazin gekennzeichnet, das die Einlegeteile 4 als Strangware von
Rollen 14 liefert, die auf einer Grundplatte 13 drehbar gelagert sind.
-
Im Teil A der Spritzform sind in bekannter Weise die Ausnehmungen
1 für die Spritzteile. Diese Ausnehmungen können sich auch noch auf den Teil B der
Spritzform erstrecken. Dies ist für das Wesen der vorliegenden Erfindung nicht von
Bedeutung.
-
Den Abschluß des Teils B der Spritzform bildet die Führungsplatte
2, in der die Einlegeteile 4 geführt sind und so in die Ausnehmungen 1 ragen, daß
die Einlegeteile 4 in das Spritzteil eingespritzt werden. An die Führungsplatte
2 schließt sich eine Schneidplatte 5 an, durch die die Einlegeteile 4 ebenfalls
geführt sind. Diese Schneidplatte 5 wird über das Steuerorgan 6 betätigt, wenn der
Spritzvorgang beendet und die Spritzform entlastet ist. An der Trennkante der Führungsplatte
2 und der Schneidplatte 5 werden die Einlegeteile 4 abgeschnitten. Die Stärke der
Führungsplatte 2 bestimmt also mit, wie lange die eingespritsten Einlegeteile 4
aus dem Spritzteil ragen. Wesentlich ist noch, daß die Führungsplatte 2 und die
Schneidplatte 5 die Einlegeteile 4 in der Anordnung so führen, wie sie in der Spritzform
A und B für die verschiedenen Spritzteile gesünseht ist.
-
Im Anschluß an die Schneidplatte 5 folgt eine Aufnahmeplatte 7 für
das Leitstück D und auch die Spann- und Vorschubeinrichtung a hat auf der der Spritzform
zugekehrten Seite eine Aufnahmeplatte 8 für das Leitstück D. Dieser Übergang von
der Spritzform zu der Spann- und Vorschubeinrichtung C wird an Hand der Fig.3 noch
einaaal indeutig dargelegt.
-
Die von Magazin E kommenden Einlegeteile 4 werden über Einführungzstutzen
12 der Spann- und Vorschubeinrichtung C in fest vorgegebener Anordnung zugeführt.
Die Einführungsstutzen 12 und die weiteren Führungen über die Spann- und Vorschubeinrichtung
sind auf den Querschnitt der Einlegeteile abge-.timnt oder eingestellt. ttber die
Spannplatte 10 und daß Steuerorgan 9 werden die Einlegeteile * im Spannteil verspannt.
Dabei spielt es keine Rolle, ob jedes Einlegeteil 4 für sich oder die Einlegeteile
gruppenweise oder gemeinsam verspannt sind. Die Spannkraft nuß so gro# sein, daß
bei der Vorschubbewegung der Spannplatte 10 über das Steuerorgan 11 die Einlegeteile
4 über das Leitstück D, die Schneidplatte 5 und die Führungsplatte 2 des Teile.
B ohne Schlupf verschoben werden können. Über den Betätigungsweg des Steuerorganes
11 kann der Vorschub und damit die Länge der Einlegeteile 4 eingestellt werden.
Während des Spritzvorganges müssen die Einlegeteile im Spannteil verspannt sein,
damit sie über den Spritzdruck in der Form nicht aus der Form gedrückt werden.
-
Zu erwähnen wäre noch, daß in der Spann- und Vorschubeinriehtung auch
eine Rändeleinrichtung untergebracht sein kann, durch die beim Vorschub die Einlegeteile
4 gezogen und entsprechend gerändelt werden. Wird die Vorschubeinrichtung zurückgestellt,
dann wird die Spannvorrichtung entlastet. Die Rändeleinrichtung bleibt dabei im
Eingriff und fixiert die Einlegeteile in der Spann- und Vorschubeinrichtung.
-
In Fig.2 ist ein,Spulenkörper 15 als Ausführungsbeispiel eines Spritzteiles
mit eingelegten Lötanschlüssen 17 gezeigt.
-
Dieser Spulenkörper 15 weist einen Flansch 16 auf, an dessen einer
Längskante in gleichmäßigen Abständen vier Lötanschlüsse 17 angeordnet sind. Diese
Iiötanschliisse 17 sind Drahtstücke, die im Flansch 16 eingespritzt sind und noch
eine bestimmte Länge aus den Flansch ragen.
-
Die Teile d und B der Spritzform weisen nun mehrere auf dieses Spritzteil
15 abgestimmte Ausnehmungen 1 auf. In Jede Ausnehmung 1 ragen in entsprechender
Länge vier Einlegeteile 4, die in der Führungsplatte 2 und der Schneidplatte 5 in
derselben Anordnung wie am Flansch 16 des Spulenkörpers 15 geführt sind. Auch die
Aufnahmen für die Leitkanäle 20 des Leitstückes D in der Aufnahmeplatte 7 sind gleich
angeordnet. Wie Fig.3 zeigt, sind auch die Leitkanale 20 des Leitstückes D auf der
dem Formteil B zugekehrten Seite über die Aufnahmen 21 der Distanzplatte 18 in gleicher
Anordnung gehalten. Die Leitkanäle 20 des Leitstückes D enden auf der Gegenseite
in der Aufnahmeplatte 8 der Spann- und Vorschubeinrichtung C. Wie die Aufnahmen
22 in der Distanzplatte 19 zeigen, ist die unordnung der Leitkanäle 20 auf dieser
Seite anders und auf die fest vorgegebene Anordnung in der Spann- und Vorschubeinrichtung
C abgestimmt.
-
Über ein nach Fig.3 ausgestaltetes Leitstück D kann daher Jede beliebige
Spritzform mit ihrer individuellen Anordnung der Einlegeteile 4 an die Spann- und
Vorschubeinrichtung mit der fest vorgegebenen Anordnung der Einlegeteile 4 angepaßt
werden. Bei einem Werkzeugwechsel braucht daher neben den Teilen A und B nur das
Leitstück D ausgetauscht werden, während die Spann- und Vorschubeinrichtung O mit
dem Magazin universell verwendbar ist.