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Gesteuerter Funkenstrecken-Überspannungsableiter. Die Erfindung
bezieht sich. auf einen gesteuerten Funkenstrecken-Überspannungsableiter zum Schutz
einer Gleichstrom-Leistungsanlage vor den Folgen von vorübergehenden Überspannungen.
Im besonderen betrifft sie eine verbesserte Steuer- oder Auslösevorrichtung, die
sowohl bei Überspannungen niedriger Frequenz als auch. bei Überspannungen hoher
Frequenz ein Zünden des Überspannungsableiters bewirkt: Ein üblicher gesteuerter
Funkenstrecken-Überspannungsableiter enthält zwei beabstandete Hauptelektroden,
die eine Funkenstrecke bilden, und eine Steuervorrichtung, die einen Überschlag
der Strecke bewirkt, wenn die Steuervorrichtung mit
einer bestimmten
Mindestspannung beaufschlagt wird.. Die Steuervorrichtung enthält gewöhnlich eine
Zünd- oder Steuerelektrode, die bei der einen Hauptelektrode angeordnet, aber von
dieser isoliert ist, so daß zwischen der Zündelektrode und dieser -einen Hauptelektrode
eine Zündfunkenstrecke gebildet wird. Wenn an der Zündfunkenstrecke eine ausreichende
Spannung auftritt, entsteht ein Funke, aus dem geladene Teilchen in die Hauptfunkenstrecke
gelangen, die in der Hauptfunkenstrecke einen Überschlag einleiten.
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Bei vielen Kreisen muß die Zündvorrichtung sowohl bei hochfrequenten
als auch bei niederfrequenten Überspannungen sicher ansprechen, also z.B. sowohl
bei Blitz-Überspannungen, die relativ hohe Frequenzen enthalten, als auch bei Schaltüberspannungen,
die im Vergleich mit Blitz-Überspannungen verhältnismäßig niederfrequent sind.
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Eine bei niederfrequenten Überspannungen, wie z.B. Schaltüberspannungen,
sehr wirksame Zündvorrichtung enthält einen Transformator mit einer Primärwicklung,
die von der Schaltüberspannung erregt wird, und einer Sekundärwicklung, die in den
Kreis mit der Zündelektrode geschaltet ist. Wenn die Primärwicklung von der Schaltspannung
erregt wird, liefert die Sekundärwicklung des Transformators an die Zündelektrode
einen Spannungsimpuls, der die Zündfunkenstrecke sicherer Zündet . als die Schaltüberspannung
selbst.
Zündvorrichtungen dieser Art sprechen zwar auf überspannungen
von verhältnismäßig niedriger Frequenz, zum Beispiel auf Schaltüberspannungen sicher
an, sie werden jedoch von hochfrequenten Überspannungen, wie z.B. Blitz-Überspannungen,
gefährdet, insbesondere besteht die Gefahr, daß die Transformatorisolation, wenn
sie nicht extrem stark ist, von hochfrequenten Überspannungen beschädigt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Zündvorrichtung für
einen Überspannungsableiter zu schaffen, die den Durchbruch der Funkenstrecke sowohl
bei niederfrequentenals auch bei hochfrequenten Überspannungen sicher einleitet,
ohne durch hochfrequente Überspannungen beschädigt zu werden.
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Weiterhin soll durch die Erfindung eine außergewöhnlich schnell ansprechende
Zündvorrichtung angegeben werden, welche die Hauptfunkenstrecke auch bei Blitz-Überspannungen
verhältnismäßig niedriger Amplitude im geschützten. Kreis zu zünden vermag. Ein
gesteuerter Funkenstrecken-Überspannungsableiter für einen Gleichstromkreis mit
zwei Leitern entgegengesetzter Polarität, mit im Abstand voneinander angeordneten
Hauptelektroden, die elektrisch mit den Leitern verbunden sind und jeweils einen
Lichtbogen-Zünd- oder Entstehungsteil und einen Lichtbogen-Laufteil unmittelbar
am Lichtbogen-Entstehungsteil enthalten, und mit einer Zündanordnung, die einen
Transformator mit Primär-und Sekundärwicklungen enthält, ist gemäß der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, daß die Zündanordnung eine nahe bei einer der
Hauptelektroden
derart .angeordnete Zündelektrode enthält, daß zwischen den Lichtbogen-Entstehungsteilen
der Hauptelektroden ein Lichtbogen entsteht wird, wenn die Zündanordnung durch eine
Überspannung bestimmter Mindestamplitude im Gleichstromkreis erregt wird, und daß
die Sekundärwicklung bezüglich Primärwicklung so gepolt ist, daß bei Erregung der
letzteren durch eine Überspannung im Gleichstromkreis ein Spannungsimpuls von entgegengesetzter
Polarität als diese Überspannung an der Sekundärwicklung auftritt und an die sekundärseitige
Zündelektrode gelegt wird.
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Die Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Überspannungsableiters
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, der an einen zu schützenden Gleichstrom-Leistungskreis
geschaltet ist; Fig. 2 einen Querschnitt durch den Ableiter gemäß Fig. 1 in einer
Ebene 2-2 in Fig. 3; Fig. 3 einen Querschnitt in einer Ebene 3-3 in Fig. 2; Fig.
4 einen Querschnitt in einer Ebene 4-4 in Fig. 3; Fig. 4a eine graphische Darstellung
bestimmter Spannungsverläufe; Fig.-5 eine schematische Ansicht einer abgewandelten
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 6 einen Querschnitt in einer
Ebene 6-6 in Fig. 5.
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In Fig. 1 ist ein Gleichstromkreis gezeigt mit einer positiven Sammelschiene
10, einer negativen Sammelschiene 12@und einer an die Sammelschienen angeschlossenen
Halbleiter-Gleichrichter-Anlage 14, die diese mit Gleichstromleistung versorgt.
Wie erwähnt, können entweder hochfrequente Überspannungen, wie sie durch Blitzschlag
verursacht werden können, oder verhältnismäßig niederfrequente Überspannungen, wie
sie durch Schaltvorgänge erzeugt werden können, an den Sammelschienen 10, 12 auftreten,
und diese Überspannungen könnten die Halbleiteranlage 14 beschädigen, wenn nicht
ein geeigneter Schutz vorgesehen ist.
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Zum Schutz der Anlage 14 vor solchen Überspannungen dient ein Überspannungsableiter
16. Dieser ist mit einer Klemme 17 an die positive Sammelschiene 10 und mit einer
gegenüberliegenden Klemme 18 an die negative Sammelschiene 12, vorzugsweise über
einen Widerstand 20, angeschlossen. Der Widerstand 20 ist ein nichtlinearer Widerstand,
vorzugsweise aus einem Material mit negativer Widerstands-Strom-Charakteristik hergestellt
(etwa aus dem von der General $lectric Company unter der Markenbezeichnung Thyrite
verkauften Material).
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Der dargestellte Ableiter 16 hat ein geschlossenes Gehäuse 21, welches
ein vorzugsweise im wesentlichen aus Wasserstoff bestehendes Löschgas enthält. Im
Gehäuse 21 sind zwei im Abstand
voneinander angeordnete Hauptelektroden
22 und 24 vorgesehen, die zwischen sich eine Entladungs- oder Funkenstrecke 25 bilden,
an der Lichtbögen entstehen können. Die Elektroden sind vorzugsweise halbkreisförmig
gestaltet und die eine Elektrode 22 umfaßt die andere Elektrode 24. Die Krümmungsmittelpunkte
der beiden Elektroden sind gegeneinander versetzt, so daß die Länge der Entladungsstrecke
25 an einem Ende der Elektroden verhältnismäßig kurz ist und sich in Richtung zum
anderen Ende längs der Elektroden stetig vergrößert. Im folgenden werden ein Raumbereich
25a, in dem der Elektrodenabstand am kleinsten ist, als Lichtbogen-Entstehungsbereich,
die Teile der Elektroden im Lichtbogen-Entstehungsbereich 25a als Lichtbogen-Entstehungsteile
und die anderen Elektrodenteile als Lichtbogen-Laufteile bezeichnet. In Reihe mit
den Elektroden 22 und 24 sind zwei lichtbogenantreibende Spulen 28 und 30 geschaltet,
eine zwischen die Anschlußklemme 17 und die Elektrode 22 und die andere zwischen
die Anschlußklemme 18 und die Elektrode 24. Diese Spulen dienen dazu, magnetische
Felder zum Antrieb des zwischen den Hauptelektroden 22 und 24 gebildeten Lichtbogens
zu erzeugen, wie noch genauer erklärt werden wird. Zum Zünden eines Bogens zwischen
den Hauptelektroden 22 und 24 ist eine erste Zündelektrode 132 angrenzend an den
Lichtbogen-Entstehungsbereich der Hauptelektrode 24 vorgesehen. Diese Zündelektrode
132 ist von der Hauptelektrode 24 durch einen
Streifen Isoliermaterial
134 von hoher Dielektrizitätskonstante, vorzugsweise aus Bariumtitanat, getrennt.
Wenn eine Spannungswelle bestimmter Mindestamplitude zwischen der Zündelektrode
132 und der Hauptelektrode 24 auftritt, wird die elektrische Feldstärke in der Nähe
der Ränder des Isolierstoffs 134 auf Grund von dessen hoher Dielektrizitätskonstante
erhöht und an einer Zündfunkenstrecke 133 zwischen der Zündelektrode und der Hauptelektrode
24 springt ein Funke über. Die vom Funken erzeugten positiven Ionen verzerren das
elektrische Feld zwischen den beiden Hauptelektroden 22 und 24 und erniedrigen zwischen
diesen die Durchbruchspannung auf einen Wert, der niedriger ist als die zwischen
den Hauptelektroden anliegende Spannung, so daB im Bogenentstehungsbereich der beiden
Hauptelektroden 22 und 24 ein Lichtbogen entsteht. Der Strom durch den Lichtbogen
fließt auch durch die lichtbogenantreibenden Spulen 28 und 30 und erzeugt ein Magnetfeld,
das den Lichtbogen in Richtung eines Pfeils 35 (Fig. 1) antreibt, wie noch genauer
erläutert wird. Zum Anlegen einer Spannungswelle an die Zündelektrode 132 beim Auftreten
einer Überspannung an den Sammelschienen 10,12 dient ein Transformator 100 mit Eisenkern,
der eine Primärwicklung 102 und eine Sekundärwicklung 104 besitzt. Die Primärwicklung
102 ist in Reihe mit einem Kondensator 106, der elektrisch zwischen der Primärwicklung
und der einen Sammelschiene 10 liegt, zwischen die Sammelschienen 10, 12 geschaltet.
Ein Ende der Sekundärwicklung 104 ist mit der negativen Sammelschiene 12 und
das
entgegengesetzte Ende über einen Leiter 105 mit der Zündelektrode 132 verbunden.
Somit ist die Zündfunkenstrecke 133 praktisch der Sekundärwicklung 104 parallel
geschaltet. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Sekundärwicklung
104 so geschaltet, daß, wenn die Primärwicklung 102 von einer Überspannung bestimmter
Polarität an der Sammelschiene 10 erregt wird, am Transformatorausgang und somit
am Leiter 105 und an der Zündelektrode 132 eine Spannungswelle von entgegengesetzter
Polarität auftritt. Diese einander entgegengesetzten Polaritäten sind durch ein
Plus- und ein Minuszeichen an den benachbarten Enden der Transformatorwicklungen
102 und 104 angedeutet. Aus verschiedenen Gründen gewährleistet die Einschaltung
des Transformators 100 bei der oben beschriebenen Zündvorrichtung eine wirksamere
Zündung eines Überschlags an der Hauptfunkenstrecke, wenn auf der Sammelschiene
10 eine Überspannung auftritt. Einer dieser Gründe ist, daß der Transformator 100
die Überspannung hochtransformiert und an seiner Sekundärwicklung daher eine höhere
Spannung auftritt, als an seiner Primärwicklung anliegt. Somit ist die von der Sekundärwicklung
104 an die Zündfunkenstrecke 133 angelegte Spannung höher als die an der Sammelschiene
10 auftretende Überspannung selbst, und_diese höhere Spannung ist selbstverständlich
leichter in der Lage, an der Zündfunkenstrecke und infolge davon an der Hauptfunkenstrecke
einen Überschlag hervorzurufen.
Ein zweiter Grund, warum der Transformator
100 das Hervorrufen eines Überschlags in der Hauptfunkenstrecke erleichtert, ist
die gegensätzliche Polarität zwischen seiner Eingangsspannung und seiner Ausgangsspannung.
In diesem Zusammenhang ist zu beachten, daß, wenn der negative Impuls ursprünglich
an die Triggerelektrode 132 auf eine positive Überspannung an der Sammelschiene
10 hin angelegt wird, die Hauptelektrode 24 das Potential der negativen Sammelschiene
12 besitzt, da zwischen der Hauptelektrode 24 und der negativen Sammelschiene 12
kein Strom fließt. Wenn der negative Impuls einen Zusammenbruch der Zündfunkenstrecke
133 verursacht, fällt das Potential der Hauptelektrode 24 schnell auf im wesentlichen
den. Wert des negativen Potentials der Zündelektrode, da die Impedanz der Spule
30 und des Widerstands 20, die zwischen der Hauptelektrode 24 und der negativen
Sammelschiene 12 angeordnet sind, ermöglicht, daß die Hauptelektrode 24 hinsichtlich
der Sammelschiene 12 für eine kurze Zeitspanne negativ wird. Während,dieser kurzen
Zeitspanne besitzt die andere Hauptelektrode 22 ein hohes positives Potential, das
im wesentlichen gleich dem Potential der die positive Überspannung fUhrenden Sammelschiene
10 ist, da diese Elektrode 22 direkt mit der Sammelschiene 10 verbunden ist und
noch kein bemerkenswerter Strom durch die Spule 28 fließt. Die resultierende Spannung
zwischen den Elektroden 22 und 24 an der Hauptfunkenstrecke 25 ist der arithmetischen
Summe dieser beiden Momentanspannungen gleich, so daß eine sehr hohe Spannung unmittelbar
an der Hauptfunkenstrecke
25 auftritt die den Überschlag an der
Hauptfunkenstrecke nach dem Durchbruch der Zündfunkenstrecke beschleunigt. Diese
arithmetische Summe ist bei-X in Fig. 4a dargestellt, wo die Spannungen an den verschiedenen
Teilen gerade vor dem Überschlag an der Zündfunkenstrecke dargestellt sind.
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Hätte die Ausgängsspannung des Transformators 100 die gleiche Polarität
wie das Eingangssignal, so wäre die unmittelbar nach dem Zusammenbruch der Zündfunkenstrecke
an der Hauptfunkenstrecke auftretende Spannung nur gleich der arithmetischen Differenz
der Momentanspannungen für die beiden Hauptelektroden 22 und 24. Da diese Spannungsdifferenz
viel geringer ist als die oben beschriebene arithmetische Summe, würde sie die Hauptfunkenstrecke
weniger leicht zum Überschlag bringen als die resultierende Spannung, wenn der negative
Impuls zur Zündung verwendet wird. Zwar treten in der Spannung der unteren Hauptelektrode
24 kurz nach dem Zusammenbruch der Zündfunkenstrecke Schwingungen auf und diese
Schwingungen würden in der Folge zu wesentlich höheren Spannungen an der Hauptfunkenstrecke
führen, aber die oben beschriebene Zündvorrichtung mit entgegengesetzter Polarität
braucht nicht auf solche Schwingungen zu warten und kann einen extrem schnellen
Überschlag an der Hauptfunkenstrecke bewirken.
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Der mit der Primärwicklung 1021n Reihe geschaltete Kondensator 106
hat den Zweck, ein ständiges Fließen von Gleichstrom durch die Primärwicklung und
damit eine Sättigung des Kernes des Transformators 100 durch den von einem solchen
Strom erzeugten
Fluß zu verhindern. Dies erlaubt die Verwendung
eines kleineren Kerns für den Transformator 100.
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Die oben beschriebene Zündvorrichtung mit dem Transformator 100 hat,
wenn sie als einzige Zündvorrichtung verwendet wird, den Nachteil, verhältnismäßig
anfällig für Beschädigung durch hochfrequente Blitz-Überspannungen, die an der Sammelschiene
10 auftreten, zu sein. Infolge der Zeitverzögerung, die naturgemäß in der Arbeitsweise
des Transformators liegt, können solche hochfrequenten Überspannungen an der Primärwicklung
102 sehr hohe Werte erreichen, bevor ein nennenswerter Impuls an der Sekundärwicklung
104 entsteht.
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Wenn der Transformator nicht mit besonders starker und teuerer Isolation
gebaut ist, können hochfrequente Überspannungen an der Primärwicklung die Transformatorisolation
beschädigen, bevor ein für den Zusammenbruch der Hauptfunkenstrecke ausreichender
Sekundärimpuls entstanden ist.
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Zum Schutz des Transformators 100 vor Beschädigungen durch solche
hochfrequente-Überspannungen wird eine zweite Zündvorrichtung mit einer zweiten
Zündelektrode 32 vorgesehen. Die zweite Zündelektrode 32 ist neben der ersten Zündelektrode
132 und der Hauptelektrode 24 angeordnet, ist aber von beiden durch das Isoliermaterial
134 isoliert (Fig. 4). Ein dieser zweiten Zündelektrode 32 zugeführter Impuls zündet
an einer Zündfunkenstrecke
Zünd |
33 zwischen der Welggerelektrode 32 und der Hauptelektrode
24, |
in der gleichen Weise einen Überschlag, wie es oben in Verbindung
mit der ersten Zündelektrode 132 beschrieben wurde. Beim Zünden der Zündfunkenstrecke
33 gelangen in die Hauptfunkenstrecke 25 geladene Teilchen, die einen Überschlag
an der Hauptfunkenstrecke 25 in der gleichen Weise einleiten, wie es oben an Hand
der ersten Zündfunkenstrecke 132 beschrieben wurde. Um Überspannungen, welche an
den Sammelschienen 10, 12 auftreten, an die zweite Zündelektrode 32 anzulegen, ist
diese mit der Sammelschiene 10 über einen kleinen Kondensator 36 verbunden. Im normalen
oder stationären Zustand ist die Zündelektrode 32 durch den Kondensator 36 von der
Sammelschiene 10 im wesentlichen getrennt. Tritt jedoch ein Überspannungsimpuls
an der Sammelschiene 10 auf, so stellt der Kondensator für diesen Impuls eine niedrige
Impedanz dar und der größte Teil der Impulsspannung wird an der Zündfunkenstrecke
33 zwischen der Zündelektrode 32 und der Hauptelektrode 24 auftreten. Die Höhe der
am Kondensator 36 abfallenden Spannung ändert sich mit dem Kehrwert von f . C, wobei
f die Frequenz der Überspannung und C die Kapazität des Kondensators 36 sind. Aus
Kostengründen ist ein Kondensator 36 von niedriger Kapazität erwünscht. Vorzugsweise
wird die Kapazität des Kondensators 36 so niedrig gewählt, daß die Spannung an diesem
Kondensator nur bei relativ hochfrequenten Überspannungen vernachlässigbar klein
ist. Da bei hochfrequenten Überspannungen praktisch keine Spannung am Kondensator
36 abfällt, tritt im wesentlichen die gesamte Überspannung
an
der Zündfunkenstrecke 33 auf und kann diese zum Überschlag bringen, so daß der Zusammenbruch
der Hauptfunkenstrecke eingeleitet wird. Bei niederfrequenten Überspannungen an
der Sammelschiene 10 fällt ein viel höherer Prozentsatz solcher Überspannungen am
Kondensator 36 und somit ein viel kleinerer Prozentsatz an der Zündfunkenstrecke
ab. Der Kondensator 36 ist vorzugsweise so klein, daß niederfrequente Überspannungen
nicht genügend Spannung an der Zündfunkenstrecke entwickeln, um dort einen Überschlag
hervorzurufen, außer wenn diese niederfrequenten Überspannungen sehr viel höher
als der erwünschte Spannungs-Schutzpegel sind. Zum Zünden der Hauptfunkenstrecke
bei niederfrequenten Überspannungen dient die erwähnte erste Zündvorrichtung mit
dem Transformator 100. Wie oben erklärt, kann diese Zündvorrichtung Überschläge
bei niederfrequenten Überspannungen irgendeiner gewünschten niedrigen Höhe einleiten.
Hochfrequente Überspannungen, die über die zweite Zündelektrode 32 wirken, können
in genügend kurzer Zeit einen Überschlag der Zündfunkenstrecke 33 und der Hauptfunkenstrecke
25 bewirken, um das Auftreten einer übermäßig hohen Spannung an der Primärwicklung
102 des Transformators 100 durch die hochfrequente Überspannung zu verhindern. Wenn
die Hauptfunkenstrecke 25 überschlägt, entsteht über sie ein Stromweg niedriger
Impedanz, der dem Transformator 100 parallelgeschaltet ist und die an diesem abfallende
Spannung begrenzt und schnell herabsetzt, so daß der Transformator vor -.einer Beschädigung
durch die Überspannung geschützt wird.
Zwischen die zweite Zündelektrode
32 und die Hauptelektrode 24 ist ein Widerstand 42 geschaltet. Dieser Widerstand
42 hat im Vergleich zum Isolationswiderstand des Kondensators 36 einen sehr niedrigen
Widerstandswert. Der Zweck dieses Widerstandes 42 ist es, die Zündelektrode 32 und
die Hauptelektrode 24 auf wenigstens annähernd gleichem Potential zu halten, solang
sie im normalen oder stationären Zustand sind, also wenn keine Überspannung zwischen
den Sammelschienen 10 und 12 vorhanden ist. In diesem Zustand besteht ein hochohmiger
Strompfad zwischen den Sammelschienen 10 und 12, der hintereinander geschaltet den
Isolationswiderstand des Kondensators 36, die Parallelschaltung von Widerstand 42
und Isolationswiderstand der Zündfunkenstrecke 33, den Widerstand der Spule 30 und
den Widerstand 20 enthält. Die Widerstände 42 und 20 und die Spule 30 haben verglichen
mit dem Isolationswiderstand des Kondensators 36 einen sehr niedrigen Widerstandswert.
So liegt fast die ganze stationäre Spannung am Kondensator 36 und praktisch nichts
davon am Widerstand 42, und insofern auch nichts an der ZündfunkenstreckE 33, die
parallel zum Widerstand 42 liegt. Es ist wtinschenswert, die Zündfunkenstrecke von
der stationären Spannung zu trennen, um eine Verschlechterung der Zündfunkenstrecke
und mögliche falsche Überschläge zu vermeiden. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind
die Hauptelektroden 22 und 24 zwischen zwei Isölierstoffplatten 45 montiert, die
als Seitenwände für die Entladungsstrecke 25 zwischen den Elektroden
dienen.
Diese Platten 45 sind im Bereich der Entladungsstrecke 25 im wesentlichen nicht
durchbrochen und verlaufen im ganzen parallel zur Längsachse der zwischen den Elektroden
22 und 24 brennenden Lichtbögen. Die Platten 45 sind aus einem Material hergestellt,
das sehr wenig Gas entwickelt, wenn es einem Lichtbogen ausgesetzt wird, z.B. aus
Aluminiumsilikat. Die Platten 45 werden durch geeignet e,Befestigungsmittel gegen
die gegenüberliegenden Ränder der Elektroden 22 und 24 gedrückt, etwa durch isolierende
Bolzen 47, die in Abständen voneinander längs des äußeren Umfangs der Platte 45
angeordnet sind. Die isolierenden Bolzen 47 erstrecken sich durch fluchtende Löcher
in den Isolierstoffplatten 45 und sind in eine Abschlußkappe 48 des Gehäuses 21
geschraubt. Jeder Bolzen 47 wird zwischen den Platten 45 von einem Abstandshalter
49 aus Isolierstoff umgeben, der den von den Bolzen 47 ausgeübten Anpreßdruck begrenzt.
Weiterhin wird jeder Bolzen 47 von einer Hülse 50 umgeben, die die Isolierstoffplatten
45 an der Abschlußkappe 48 abstützen. Die Spulen 28 und 30 zur Erzeugung des lichtbogenantreibenden
Magnetfeldes sind-an den Außenseiten der Isolierstoffplatten 45 angebracht. Jede
dieser Spulen ist vorzugsweise kreisförmig ausgebildet, wie dies in Fig. 3 gezeigt
ist., und die Hälfte des Umfangs jeder Spule ist etwa in Deckung mit der halbkreisförmigen
äußeren Elektrode 22 angeordnet. Die Spulen sind so in den Stromkreis geschaltet,
daß ein den Ableiter durchfließender Strom beide Spulen im selben Sinn durchfließt.
So
entsteht ein Magnetfeld 51, das die beiden Spulen 28 und 30 umgibt und etwa wie
in Fig. 2 dargestellt ausgebildet ist. Dieses Magnetfeld 51 erstreckt sich entlang
der ganzen Länge der äußeren Elektrode 22 über die Strecke 25 in einer Richtung,
die im wesentlichen senkrecht auf der Längsachse eines zwischen den Elektroden 22
und 24 brennenden Lichtbogens steht. Ein quer zu einem Lichtbogen verlaufendes Magnetfeld
wirkt bekanntlich mit dem Magnetfeld des Lichtbogens so zusammen, daß der Lichtbogen
in eine Richtung rechtwinklig zu seiner eigenen Längsachse und rechtwinklig zur
Richtung des angelegten Magnetfeldes angetrieben wird. Die Polarität des angelegten
Magnetfeldes wird so gewählt, daß die lichtbogenantreibende Kraft in der Richtung.
des Pfeiles 35 (Fig. 1 und 3) verläuft. Wenn also ein Lichtbogen im Lichtbogen-Entstehungsbereich
25a entstanden ist, wird er entlang den Elektroden 22 und 24 in Richtung des Pfeils
35 zum entgegengesetzten Elektrodenende getrieben. Die Bewegung des Lichtbogens
in Richtung des Pfeiles 35 in Fig. 1 verlängert zunehmend den Lichtbogen infolge
der zunehmend wachsenden Länge der Entladungsstrecke 25. Dieses zunehmende Verlängern
des Lichtbogens erzeugt ein zunehmendes Anwachsen der Lichtbogenspannung, was den
Lichtbogenstrom zunehmend vermindert. Wenn die Lichtbogenspannung die von der Anlage
an die Hauptfunkenstrecke angelegte Spannung überschreitet, fällt der Lichtbogenstrom
rasch auf Null ab. Wenn die Energie der Spannungswelle, die den Lichtbogen verursacht
hatte,
dann bereits im Ableiter verbraucht worden ist, wird.der
Lichtbogen gelöscht sein und es erfolgt kein weiterer Zusammenbruch der Funkenstrecke
25, so daß die Anlage wieder ihren normalen Betriebszustand annimmt. Es ist ersichtlich,
daß die höchste Lichtbogenspannung entwickelt wird, wenn der Lichtbogen die Enden
der Elektroden 22, 24 erreicht hat und sich in seinem mittleren Bereich hinausbiegt,
wie in Fig. 3 bei 60 gezeigt ist. In dieser Stellung hat der Lichtbogen seine größtmögliche
Länge. Wenn die Überspannungswelle einen hohen Energieinhalt besitzt,
Zeitpunkt, wo der Lichtbogen die Stellung 60 in Fig. 3 erreicht, nur ein kleiner
Teil der Überspannungsenergie verbraucht sein. Die übrige Überspannungsenergie erzeugt
noch einen plötzlichen Spannungsanstieg, der einen Überschlag an der Hauptfunkenstrecke
im Lichtbogen-Entstehungsbereich 25a verursacht, so daß wieder ein Lichtbogen zwischen
den Hauptelektroden im Lichtbogen-Entstehungsbereich 25a entsteht. Der erste Lichtbogen
kann noch brennen oder auch schon verloschen-sein, wenn der zweite zündet, aber
jedenfalls verschwindet er bei dessen Entstehung. Der zweite Lichtbogen wird, wie
sein Vorgänger, in Richtung des Pfeils 35 in die Stellung 60 getrieben, wodurch
sich die Lichtbogenspannung erhöht und der Lichtbogenstrom schnell auf Null abfällt.
Gerade bevor oder sobald der Strom den Wert Null erreicht, ruft die von der übrig
gebliebenen Überspannungsenergie herrührende Überspannung einen dritten Lichtbogen
im Lichtbogen-Entstehungsbereich 25a hervor.
Der-zweite Lichtbogen-verschwindet
und der dritte verhält sich in der gleichen Weise wie sein Vorgänger. Diese Folge
von Vorgängen wiederholt sich immer wieder, bis die Energie der Überspannung schließlich
vollständig verbraucht ist. Ist diese Energie vollständig vernichtet, so reicht
die höchste Spannung des Lichtbogens in Stellung 60 nicht aus, um einen weiteren
Durchbruch im Lichtbogen-Entstehungsbereich 25a zu verursachen, und die Funkenstrecke
verhindert damit weiteren Stromfluß. Fig. 5 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform
der Erfindung, die besonders auch für die Ableitung von Blitz-Überspannungen geschaffen
wurde. Der eine Blitz-Wanderwelle begleitende Strom durch einen Ableiter umfallt
zwei Komponenten: (1) Einen Blitz-Entladungsstrom, der von der Blitz-Überspannungswelle
stammt und (2) einen Folgestrom, der aus dem Netz stammt und anschließend an den
Blitz-Entladungsstrom durch den Ableiter fließt. Die Höhe des Blitz-Entladungsstromes
ist weitgehnd unabhängig von der Impedanz des Ableiters und kann deshalb sehr hohe
Werte erreichen. Wenn ein Lichtbogen mit extrem hohem Strom aus dem Lichtbogen-Entstehungsbereich
25a in Richtung des Pfeils 35 getrieben würde,'wie im Zusammenhang mit den Figuren
1 bis 4 beschrieben wurde, so würde eine übermäßig hohe Lichtbogenspannung entwickelt
werden. So gesehen, ist der Entladungspfad zwischen den. Elektroden 22 und 24 links
vom Lichtbogen-Entstehungsbereich 25a in Fig. 5 der gleiche wie beim Ableiter gemäß
Fig. 1 bis 4 und
hat deshalb eine verhältnismäßig hohe Impedanz.
Bei Lichtbögen mit niedrigem Strom, wie z.B. Schaltspannungs-Lichtbögen, ist diese
hohe Impedanz erwünscht, denn sie ermöglicht eine schnelle Erhöhung der Lichtbogenspannung,
um den Schaltspannungs-Strom auf Null zu bringen. Das Fließen von Schaltspannungs-Strom
über diese relativ hohe Impedanz erzeugt keine übermäßigen Spannungen am Ableiter,
denn der Schaltspannungs-Strom ist relativ niedrig und wird durch die verhältnismäßig
hohe Impedanz des Ableiters begrenzt. Aber Blitz-Entladungsströme sind viel höher
und im wesentlichen unabhängig von der Ableiterimpedanz. Wenn also ein hoher Blitz-Entladungsstrom
über den Pfad mit der hohen Impedanz links 25b im Ableiter abfließen würde, träten
übermäßige Spannungen am Ableiter auf, die die Gleichrichteranlage 14 beschädigen
könnten. Um das Entstehen solch übermäßiger Spannungen zu verhindern, werden Lichtbögen
mit hohen Blitz-Entladungsströmen aus dem linken Raumbereich 25b des Ableiters ferngehalten
und stattdessen vom Lichtbogen-Entstehungsbereich 25a in einen Raumbereich 25c rechts
vom Lichtbogen-Entstehungsbereich angetrieben. Der rechte Raumbereich 25c des Ableiters
ist für eine verhältnismäßig niedrige Impedanz ausgelegt. Daher. erzeugt der Durchgang
des hohen Blitz.-Entladungsstroms über diesen Pfad keine übermäßigen Spannung am
Ableiter. Der rechte Teil 25c des Ableiters hat im Vergleich mit dem linken Teil
25b dadurch eine verhältnismäßig niedrige Impedanz,
daß der Abstand
zwischen den seitlichen Isolierstoffplatten 45 in diesem Raumbereich 25c relativ
groß ist,-verglichen mit dem Abstand im Raumbereich 25b. Dieser relativ große Abstand
zwischen den seitlichen Isolierstoffplatten 45 ermöglicht einem in diesem Raumbereich
25c brennenden Lichtbogen, seinen Querschnitt zu vergrößern und sich zu verteilen
und somit mit einer viel niedrigeren Lichtbogenspannung zu brennen. Dieser Raumbereich
25c mit seinem relativ großen Abstand zwischen den seitlichen Isolierstoffplatten
45 bildet also einen Pfad mit niedriger Impedanz für dort hineingetriebene Lichtbögen
mit, die einen Blitz-Entladungsstrom führen. Zum Antreiben eines durch einen Blitzschlag
verursachten Lichtbogens mit hohem Strom in der Richtung eines Pfeiles 37 (Fig.
5) vom Lichtbogen-Entstehungsbereich 25a in den Raumbereich 25c mit niedriger Impedanz
wird die untere Spule 30 durch Überbrücken (auf eine bald beschriebene Weise) unwirksamgemacht,
so daß das Magnetfeld der oberen Spule 28 den Blitz-Entladungsstrom-Lichtbogen antreibt.
Da das Feld dieser oberen Spule 28 nach seiner Polarität Lichtbögen in der Richtung
des Pfeils 37 zu treiben sucht, wird der Blitz-Entladungsstrom-Lichtbogen also in
Richtung des Pfeiles 37 angetrieben. Die Spule 28 hat nur einen kleinen Prozentsatz
der Windungszahl von Spule 30 und ihre lichtbogenantreibendes Feld wird normalerweise
vom entgegengesetzt wirkenden Magnetfeld der Spule 30 vollkommen überwogen. Aber
wenn die Spule 30 unwirksam ist,-kann das- Magnetfeld
der oberen
Spule einen im Lichtbogen-Entstehungsbereich gebildeten Lichtbogen nach rechts antreiben.
Obwohl die Spule 28 nur einige wenige Windungen hat, kann sie wegen der Größe des
sie durchfließenden Blitzstroms ein genügend hohes Magnetfeld erzeugen, um den Blitzstrom-Lichtbogen
wirksam anzutreiben.
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Es ist sehr erwünscht, daß diese Spule 28 eine minimale Windungszahl
hat, da dies ihre Impedanz auf einen ausreichend niederen Wert beschränkt, so daß
der Blitzstrom keinen übermäßigen Spannungsabfall an ihr erzeugen kann.
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Um die andere Spule 30 während der Zeit, zu der Blitz-Entladungsstrom
durch den Ableiter fließt, unwirksam zu machen, ist eine überbrückende Funkenstrecke
70 parallel zur Spule 30 vorgesehen. Da sowohl die Größe als auch die Änderungsgeschwindigkeit,des
Blitz-Entladungsstroms erheblich sind und da die Spule 30 eine verhältnismäßig hohe
Windungszahl besitzt, steigt die vom Blitzstrom an der Spule 30 erzeugte Spannung
schnell auf einen hohen Wert an. Diese steil ansteigende Spannung wird verwendet,
um die spulenüberbrückende Funkenstrecke 70 zum Überschlag zu bringen, über die
daraufhin der Blitzstrom fließt. Die spulenüberbrückende Funkenstrecke 70 ist für
niedrige Impedanz gegenüber dem Blitzstrom ausgelegt, so dafl er an ihr nur relativ
niedrige Spannungen erzeugt.
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Die spulenüberbrückende Funkenstrecke 70 besitzt im Abstand voneinander
angeordnete Elektroden 72 und 7¢, die einen
Lichtbogenraum 75 zwischen
sich bilden, und eine lichtbogenantreibende Spule 78, um einen in der Funkenstrecke
75 brennenden Bogen,in der Richtung eines Pfeils 77 anzutreiben.
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Der Lichtbogen in der spulenüberbrückenden Funkenstrecke 70 erlischt,
wenn der Blitz-Entladungsstrom auf einem bestimmten Wert abgefallen ist, welcher
den im wesentlichen völligen Verbrauch der Energie der Blitzüberspannung anzeigt.
Der Folgestrom, der dann danach fließt, nimmt seinen Weg eher durch die Spule 30
als über die Funkenstrecke 70, weil die Spule 30 für den Folgestrom angesichts dessen
niedriger Änderungsgeschwindigkeit eine sehr niedrige Impedanz darstellt, viel niedriger
als die der spulenüberbrückenden Funkenstrecke 70; also fließt nach den Durchgang
des Blitz-Entladungsstroms im wesentlichen der gesamte Folgestrom durch die .Spule
30.
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Sobald die Spüle 30 von Folgestrom durchflossen wird, erzeugt sie
das zuvor beschriebene Magnetfeld, das den Lichtbogen in der Hauptfunkenstrecke
25 in Richtung des Pfeiles 35 antreibt. Der Lichtbogen in der Hauptfunkenstrecke
25 führt dann Folgestrom. Dieser Lichtbogen wird vom Magnetfeld der unteren Spule
30 in den linken Raumbereich 25b der Punkenstrecke 25 getrieben, wo der-Zwischenraum
zwischen den Isolierstoffplatten klein ist. Dies führt zur Entwicklung einer höheren
Lichtbogenspannung und einer höheren wirksamen Impedanz, wodurch der Strom durch
den Ableiter auf Null herabgesetzt wird
und eine Neubildung des
Lichtbogens verhindert wird, genau in der gleichen Weise, wie,es oben im Zusammenhang
mit Fig. 1 bis 4 beschrieben wurde. Es ist kennzeichnend für den Lichtbogen, der
nach dem Durchgang von Blitz-Entladungsstrom Leistungs-Folgestrom führt, daß er
sogar vor Erreichen der Stellung 60 gemäß Fig. 3 bei seiner ersten Bewegung durch
den Lichtbogen-Laufbereich 25b verlöschen kann.
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Der Ableiter gemäß Fig. 5 enthält im wesentlichen dieselben beiden
Zündvorrichtungen wie der Ableiter gemäß Fig. 1 bis 4, und entsprechende Teile dieser
Zündvorrichtungen sind mit demselben Bezugszeichen bezeichnet. Die hochfrequenten
Flitz-Überspannungen leiten einen Lichtbogen an der Entladungsstrecke 25 des Überspannungsableiters
dadurch ein, daß sie sie mittels der Zündvorrichtung 32, 36 zünden. Die relativ
niederfrequenten Schaltspannungen leiten einen Bogen an der Entladungsstrecke 25
des Überspannungsableiters dadurch ein, daß sie sie mittels der Zündvorrichtung
132, 100 triggern.
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Wenn die Hauptfunkenstrecke infolge eines Spannungsimpulses durchbricht,
der auf die hochfrequente Blitz-Überspannung hin über die Zündvorrichtung 32, 36
angelegt wird, wird der anfänglich gebildete Bogen in den Niederimpedanz-.
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Raumbereich 25c des Ableiters rechts vom Lichtbogen-Entstehungsbereich
getrieben. Nachdem der Blitzstrom verbraucht ist, wird der Folgestrom führende Lichtbogen
in den Raumbereich
25b des Ableiters mit relativ hoher Impedanz
getrieben, um eine hohe lichtbogenspannung zu entwickeln, die den Bogen löscht.
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Wenn die Hauptfunkenstrecke infolge eines Spannungsimpulses, der auf
eine relativ niederfrequente Überspannung, wie z.B. eine Schaltspannung hin über
die Zündvorrichtung 100, 132 angelegt wird, überschlägt, wird der ursprünglich gebildete
Lichtbogen nach links in den Raumbereich 25b mit relativ hoher Impedanz angetrieben,
um schnell eine Lichtbogenspannung zum Verlöschen des Lichtbogens aufzubauen, wie
oben beschrieben wurde.