DE1504463A1 - Faserverstaerktes Polyesterlaminat - Google Patents
Faserverstaerktes PolyesterlaminatInfo
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Description
K W 25.Ü.1968
P 15-.Ο4 463.0
(K 53 094 X/39a3)
(K 53 094 X/39a3)
Faserverstärktes Polyesterlaminat
Die.Erfindung bezieht sich auf ein faserverstärktes Polyesterlaminat,
d.h. ein Plattenmaterial aus härtbarem Polyesterharz, in das zur Verstärkung zumindest ein Faservlies
oder eine Fasermatte aus Polyesterfasern als alleiniges Verstärkungsmaterial
eingebettet ist, die mit dem härtbaren Polyesterharz im fließfähigen Zustand getränkt und deren Fasern
durch Aushärten des Harzes fest in diesem gebunden sind.
Von den bekannten faserverstärkten Polyesterlaminaten haben sich vor allem die glasfaserverstärkten in weitem Maße
durchgesetzt, weil die Glasfasern - die in Form eines Gewebes, einer Matte oder eines Faservlieses (oft nur als Oberflächenschutz)
angewendet werden - die Zug- und Biegefestigkeit der durch sie verstärkten Laminate beträchtlich erhöhen. B1Ur die
Ausnutzung der hohen, etwa I50 kp/mm' erreichenden Zugfestigkeit
dünner Glasseidenfasern ist ein gutes Haften dieser Fasern in der sie umgebenden Kunstharz-Einbettungsmasse wesentlich]
aus diesem Grunde werden die Glasfasern vor der Tränkung mit
dem Kunstharz, dem beispielsweise gemahlene Kreide als Füllstoff zugesetzt ist, an ihrer Oberfläche mit einer besonderen
Haftvermittler-Deckschicht versehen.
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Die Biegefestigkeit einer glasfaserverstärkten Polyesterharzplatte,
die etwa 35 Gewichtsprozent Glasseidenfasern in Form eine Matte enthält, beträgt beispielsweise etwa 15 kp/mm ;
die Bruchdehnung liegt jedoch nur etwa in der Größenordnung von 2 %. Die Schlagzähigkeit ist dementsprechend gering, nach
DIN 53 ^53 ergibt sich ein Wert von etwa 50 kpcm/cm11".
Bei der Verwendung faserverstärkter Kunststofflaminate oder -platten für Behälter, Gehäuse, Teile von Autokarosserien
und für Bootskörper ist aber eine höhere Schlagzähigkeit und eine gewisse Verformbarkeit unter dem Einfluß von Stoß- oder
Biegebeanspruchungen erwünscht, wie sie die bisher für diese Zwecke verwendeten Metallbleche aufweisen.
Es ist auch bereits bekannt, daß man Poljesterlaminate
mit Paservliesen oder -matten aus Polyesterfasern verstärken kann, die etwa nur die Hälfte der Zugfestigkeit, aber eine
etwa zehnfach höhere Bruchdehnung als Glasfasern aufweisen, ohne besondere Oberflächenbehandlung mit dem artverwandten,
sie wahrscheinlich oberflächlich anlösenden Einbettungsharz eine feste Bindung eingehen und dem Laminat eine erheblich
größere prozentuale Bruchdehnung verleihen, dies aber auf Kosten der Biegefestigkeit, die sicn stark verringert. Es lassen
sich sogar bei Verwendung geeigneter Polyesterharzmischungen, deren Bruchdehnung nach dem Erhärten groß bleibt, Polyester-'
laminate mit Polyesterfaserverstärkung herstellen, die bei den genormten Biegeversuchen überhaupt nicht brechen.
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BAD ORIGINAL
Die bisher erreichbaren Biegefestigkeiten der mit Polyesterharzen armierten Laminate liegen jedoch weit unter den
entsprechenden Werten für glasfaserverstärkte Laminate, und die erzielbaren Formsteifigkeiten sind relativ gering. Derartige
Laminate sind offenbar in der Praxis - trotz ihrer wesentlich höheren Dehnbarkeit und geringeren Bruchempfindlichkeit - den
glasfaserverstärkten Laminaten höherer Festigkeit und Formsteifigkeit
wirtschaftlich unterlegen.
Um zu günstigen technischen Eigenschaften zu kommen, wurde
auch bereits vorgeschlagen, Polyesterfaservliese mit Glasseiden- {
materialien und entsprechenden Harzen zu kombinieren; dadurch wird aber einerseits die Herstellung der Laminate sehr um-·
ständlich, andererseits dürften die großen Unterschiede in den Zugfestigkeiten und Dehnungen der Glas- und Polyesterfasern
keine auch nur annähernd proportionale Verteilung der Beanspruchungen
auf beide Faserarten möglich machen. Über die Ergebnisse von Versuchen dieser Art wurde auch nichts bekannt.
Es sind auch bereits Polyesterfasern hoher Zugfestigkeit, d.h. mit Werten von etwa 77 bis 87 kg/mm" bekannt geworden. ä
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bisher bekannten Polyesterlaminate mit Armierung aus Polyesterfasern
technisch zu verbessern., insbesondere ihren Gebrauchswert zu steigern und ihre Verwendung wirtschaftlich zu gestalten.
• Das erfindungsgemäße Pol^esterlaminat aus härtbarem Polyesterharz,
in das zur Verstärkung zumindest ein Faservlies oder
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BAD ORIGINAL
eine Fasermatte aus Polyesterfasern eingebettet ist, deren
Pasern mit dem härtbaren Polyesterharz in fließfähigem Zustand getränkt und durch Aushärten des Harzes fest in diesem gebunden
sind, ist dadurch gekennzeichnet, daß das Faservlies oder die Fasermatte aus an sich bekannten Polyesterfasern
hoher Zugfestigkeit besteht. *
Diese Polyesterfasern verhalten sich bekanntlich bei Zugbeanspruchungen weitgehend vollelastisch, erst kurz unterhalb
der Zugfestigkeitsgrenze bei einer Dehnung von etwa 6 % setzt ohne wesentlichen ZugkraftZuwachs eine relativ geringe
Reckung ein, die schnell zum Bruch führt.
Es v,<ar daher nicht zu erwarten, daß die Verwendung der-,
artiger hochfester Polyesterfasern angesichts der starken Schrumpfung des Einbettungsharzes bei der Härtung eine wesentliche
Verbesserung gegenüber Glasfasern ergeben würde, deren Bruchdehnung zv^ar nur 5 bis 4 % beträgt, deren Zugfestigkeit
aber doppelt so hoch wie die der Polyesterfasern hoher Zugfestigkeit ist. Trotz solcher Bedenken durchgeführte Versuche
haben jedoch den Beweis erbracht, daß die erfindungsgemäße Verwendung solcher Polyesterfasern zur Verstärkung von Polyesterlaminaten
eine nicht voraussehbare Verbesserung der technischen Eigenschaften der Laminate ergibt.
Die Herstellung der mit Matten oder Vliesen aus hochfesten Polyesterfasern armierten Polyesterlarninate erfolgt in der gleichen
Weise, wie es für glasfaserver&ärkte Polyester-Laminate
bekannt ist: 909841/1247
BAD OB^iNAL
Die Paservliese oder -matten werden mit einer frisch zubereiteten,
flüssigen Mischung aus in einem polymerisierbaren Monomeren gelösten ungesättigten Polyesterharz, zumindest einem
Katalysator und gegebenenfalls einem Beschleuniger sowie einem Füllstoff vollständig durchtränkt; die Polymerisation der
Mischung und die Härtung erfolgen bei mäßigen Temperaturen
ohne Abspaltung flüchtiger Bestandteile und bei relativ geringem Formungsdruek. Gebogene oder gewölbte Laminate lassen
sich in entsprechenden Formen herstellen.
■ Der Gewichtsanteil der hochfesten Polyesterfasern bzw. ™
der Vliese in dem Polyesterlaninat kann im Bereich von 155 bis
"jO % liegen; ein Anteil von 15 1P genügt bereits, um eine deutliche
Erhöhung der Biegefestigkeit und der Scnlagzähigkeit zu gewährleisten; ein Anteil von 50 % stellt etwa die oberste
Grenze dar, bis zu der nocn eine ausreichend innige und feste Verbindung bzw. Einbettung der einzelnen Pasern in das Grund-Kunstharz
möglich und infolgedessen noch eine Steigerung der mechanischen Festigkeitswerte erzielbar ist.
Der wesentliche technische Vorteil der erfindungsgemäß "
mit hochfesten Polyestern verstärkten Polyesterlaminate gegenüber glasfaserverstärkten Laminaten liegt in der unerwartet
hohen Schlagzähigkeit und einer p;roi3en Pormänderungsarbeit,
die das Material aufnimmt, ehe ein Bruch eintritt; p~e>hinüber
Laminaten, die mit normalen Pol/esterfasern verstärkt sind,
ergibt sich nicht nur eine an «ich wohl voraussehbare Steigerung uor Festigkeitsv/erte unu der Formsteifigkeit bei gleichen
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BAD ORIGINAL
Faseranteilen; die Laminate gemäß der Erfindung haben noch
eine weitere, überraschende Eigenschaft, die vor allem bei ihrer Verwendung für Karosserieteile, Boote od.dgl., sehrvorteilhaft
ist.
Es hat sich gezeigt, daß selbst relativ dünnwandige Platten mit einer Stärke von wenigen Millimetern, die durch Druck,
Schlag oder 3toi3 eingebeult werden, ohne dabei zu brechen,
allein durch Erwärmen der Verformungsstelle auf eine Temperatur
. von etwa 110 bis 1^0° von selbst wieder weitgehend in ihre ursprüngliche
Form zurückgehen. Es ist nicht erforderlich, eine solche Beule mit Kraftanwendung herauszudrücken. Dies bedeutet
insbesondere für aus solchen erfindungsgemäßen Laminaten hergestellte
Autokarosserietei.Le eine wesentliche Vereinfachung der Reparaturen von Verbeulungen auch an Stellen, welche von
der Rückseite nicht oder nur ungenügend zugänglich sind. Das Beseitigen solcher Beulen kann mit einer beliebigen Wärmequelle, /fie einem Gasbrenner, einer Lötlampe, od.dgl. vorgenommen
werden, mit. der man die beispielsweise mit Asbestge-/.ebe
abgedeckte Verbeulung allmählich auf die "Rückverformungsternperatur"
erwärmt.
Diese überraschende Erscheinung läßt sich vielleicht dadurch erklären, daß die Polyesterfasern hoher Zugfestigkeit,
die bereits während ihrer Herstellung vorgereckt und deshalb als "hochfest" bezeichnet werden, die durch eine kalte Verformung
des Laminats infolge eines Druckes oder Stoßes bedingten inneren Zugspannungen beibehalten, und diese Zugspannungen
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BAD ORIGINAL
dann bei einer Erwärmung des Laminats auf die "Erweichungstemperatur"
des Einbettungsmaterials die eingetretene Verformung zumindest sehr weitgehend wieder rückgängig machen,
indem sie das Einbettungsraaterial, das sich zunächst "bleibend"
verformt hat, in'die ursprüngliche Form "zurückziehen".
In der Zeichnung sind die Ergebnisse von Biegungsversuchen
zum Vergleich in zwei graphischen Schaubildern einander gegenübergestellt.
Fig. 1 zeigt das Verhalten eines Prüfstabes aus ™
glasfaserverstärktem Polyesterharz mit 35 ^
Glasseidematten-Verstärkung;
Fig. 2 zeigt demgegenüber das Verhalten eines entsprechenden Prüfstäbes mit Verstärkung durch
25 % Polyestervliesmatten.
In beiden Schaubildern ist in der Ordinate die Biegungs,2
und außerdem die Zeit aufgetragen.
und außerdem die Zeit aufgetragen.
beanspruchung (T"B in kp/cm und in der Abszisse die Dehnung
Der glasfaserverstärkte Prüfstab hat eine Biegefestigkeit von 1500 kp/cm , er bricht ohne vorherige plastische Verformung
(Fig. 1).
Der ,Prüf stab aus erfindungsgemäßen mit dehnbaren Polyesterfasern
hoher Zugfestigkeit verstärkte Prüfstab zeigt demgegenüber
ein ganz anderes Verhalten; der Elastizitätsmodul des Stabmaterials ist kleiner; die Dehnung nimmt nur bis zu
einer Biegebeanspruchung von etwa 600 kp/cm" proportional
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BAD 0iT,3'.NAL
ο -
mit der Biegungsbeanspruchung zu. Dann setzt eine plastische Verformung unter starker Dehnung ein, bis bei einer Biegungs-
beanspruchung, von etwa 1200 kp/cm der Bruch erfolgt.
Die von dem Prüfstab aufgenommene Formänderungsarbeit ist
ein Vielfaches derjenigen Formänderungsarbeit, die der glasfaserverstärkte
Prüfstab bis zum Bruch aufnehmen kann. In dieser Beziehung entspricht das Verhalten des erfindungsgemäßen
Materials dem von zähen Metallblechen, wie sie für den Karosseriebau, den Bootbau und ähnliche Zwecke verwendet wer-
Bei Schlagzähigkeits-Versuchen nach DIN 53 ^53 ergibt sich
für das erfindungsgemäße Kunstharzlaminat mit 25 # Kunstfaser-
mattenanteil ein Wert von etwa 200 kpcm/cm , also mehr als das Vierfache des entsprechenden Wertes für glasfaserverstärktes
Kunststofflaminat.
Die Martens-Festigkeit von erfindungsgemäßen Kunststoff-Laminaten aus härtbaren Polyesterharzen, die mit Matten oder
Vliesen aus Polyesterfasern verstärkt sind, liegt im vorliegenden Fall bei etwa 870C, während für das verwendete gehärtete
Polyesterharz selbst die Martens-Festigkeit bei etwa 900C liegt;
die Wärmestandfestigkeit nimmt also nur sehr wenig ab, so daß
die erfindungsgemäßen Kunstharzlaminate überall dort eingesetzt werden können, wo man bisher glasfaserverstärkte Laminate verwendet
hat. Dabei wird die Gefahr von Brüchen infolge von Stoßoder
Schlagbeanspruohungen ganz wesentlich verringert, weil das
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BAD ORIGJiNA
neue Material bei derartigen Beanspruchungen vor seinem Bruch
hohe Arbeitsbeträge durch Formänderung aufnimmt, ehe es bricht; die dabei auftretenden Verformungen lassen sich leicht wieder
rückgängig machen, wenn man das Material nach Erwärmen über seinen Erweichungspunkt in die ursprüngliche Form zurückdrückt.
In gewissen Grenzen ist dies auch im kalten Zustand möglich.
Ein weiterer Vorteil des neuen erfindungsgemäßon Materials
liegt darin, daß sein spezifischen Gewicht etv-a 1,2 kg/dnr beträgt,
während das spezifische Gewicht von Glasfaser-Polyester bei etwa 1,8 liegt.
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Claims (2)
1. Faserverstärktes Polyesterlaminat aus härtbarem Polyesterharz,
in das zur Verstärkung zumindest ein Faservlies oder eine Fasermatte aus Polyesterfasern eingebettet ist, deren
Fasern mit dem härtbaren Polyesterharz in fließfähigem Zustand getränkt und durch Aushärten des Harzes fest in diesem gebunden
sind, dadurch gekennzeichnet, daß
ψ das Faservlies oder die Fasermatte aus an sich bekannten
Polyesterfasern hoher Zugfestigkeit besteht.
2. Polyesterlaminat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewichtsanteil der hochfesten Polyesterfasern in dem
Laminat etwa 15 bis 50 $ beträgt.
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