DE1504082C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- großer Durchmesser (etwa 1 m) bekannt war, nicht
lung von Kontaktlinsen aus vernetzten, hydrophilen herzustellen ist.
Gelen durch Kopolymerisation von Lösungen unge- Schließlich ist es auch bekannt (»Kunststoffe«,
sättigter Monomerer in Formen. H. 4, 1958, S. 169), Linsen aus Thermoplasten,
Es ist bekannt (USA.-Patent 2 976 576), Kontakt- 5 beispielsweise Akrylharzen, durch Gießen, PreßlinsLMi
bzw. Augcnhaftschalen aus hydrokolloidalen oder Spritzguß herzutellen. Daß diese bekannten,
Stoffen herzustellen, wobei die Linsen durch Poly- hydrophoben Kunststoffe nur thermisch verarbeitet
merisalionsguß von Monomeren in Glasformen her- werden können, bedingt einen erhebi -hen Aufwand,
gestellt werden. Obwohl derart erzeugte Linsen Die Herstellung von Kontaktlinsen mittels Polygrundsätzlich
höchst vorteilhaft verwendbar sind, io merisationsguß scheidet aus, weil die polymerisicsind
sie noch nachteilig insoweit, als sie einen groben, renden Monomerengemische einer Schrumpfung von
unregelmäßigen Rand aufweisen, der dadurch ent- 15 bis 20n/o unterliegen.
steht, daß es bei der Polymerisation zur Kontraktion Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, Kontaktder
polymerisierenden Lösung kommt. Mit dem vor- linsen durch Polymerisationsguß aus sp'jrlich verstehend
geschilderten Gußverfahren in festen Formen 15 netzten, hyrophilen Gelen (vgl. deutsche Auslegckann
dieser Nachteil auch bei größter Genauigkeit schrift 1084 920) ohne die Notwendigkeit einer nachder
Form und höchster Sorgfalt beim Gießen nicht träglichen, spanabhebenden Bearbeitung in einem
vermieden werden. Denn die Formen dürfen zunächst einzigen Produktionsgang herzustellen,
nicht dicht aufcinanderliegen, sondern es muß Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gezwischen den beiden Teilen der Form ein kleiner 20 löst, daß die Kopolymerisation des Polymerisations-Zwischenraum bestehen, der dann während der Poly- ansatzes bis zum Gelieren desselben unter Schutzgas merisation durch äußere Druckwirkung entsprechend in einer rotierenden, mit einem glatten, kugel- oder der Kontraktion der Masse verringert werden kann. paraboloidförmigen Boden versehenen Form durch-
nicht dicht aufcinanderliegen, sondern es muß Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gezwischen den beiden Teilen der Form ein kleiner 20 löst, daß die Kopolymerisation des Polymerisations-Zwischenraum bestehen, der dann während der Poly- ansatzes bis zum Gelieren desselben unter Schutzgas merisation durch äußere Druckwirkung entsprechend in einer rotierenden, mit einem glatten, kugel- oder der Kontraktion der Masse verringert werden kann. paraboloidförmigen Boden versehenen Form durch-
Der entstandene grobe, unregelmäßige Rand, der geführt wird und daß die nach vollendeter PoIy-
überdies noch scharfkantig sein kann, reizt jedoch 35 merisation entstandene Linse so lange in Wasser
beim Auflegen der Linse die Augenlider. Unter gequollen wird, bis sie leicht aus der Form ent-
Umständen können die Linsen sogar an den Lidern nehmbar ist.
hängenbleiben, so daß sie aus der zentralen Stellung Es hat sich herausgestellt, daß mit diesen erfin-
verschoben werden. Die Unregelmäßigkeiten der dungsgemäßen Maßnahmen entgegen dem Vorurteil
Randbereiche sind jedoch so klein, daß sie durch 30 der Fachwelt der mittlere Teil der Augenlinse, der
Schleifen nicht beseitigt werden können, insbeson- allein für die optische Korrektur des Auges maß-
dere, da ja die Hydrogele weich und zäh sind. gebend ist, eine stets genaue, reproduzierbare Krüm-
Ganz allgemein ist es daher anstrebenswert, bei mung aufweist, da die Oberflächenkräfte bei gleichem
Kontaktlinsen die Linsenränder schneidenförmig aus- Durchmesser und bei gleicher Flüssigkeit konstante
zubilden. Dies ist jedoch bei Glas oder sehr harten 35 Größe besitzen. Da bei der Kontaktlinse beide Ober-Plasten
nicht möglich, da eine derartige Schneide flächen vollständig glatt und optisch definiert sein
das Auge in diesem Fall gefährden würde. Bei der müssen, muß natürlich auch die verwendete Form
Verwendung hydrophiler Gele, beispielsweise hydro- eine einwandfreie innere Oberfläche aufweisen,
philer Polymethakrylate, ist diese Gefahr auf Grund Zweckmäßig wird daher eine gläserne Form verder
Weichheit der Linse nicht gegeben. 40 wendet. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
Es ist nun weiter bekannt (Paul B.Archibald, nicht nur eine saubere und genau reproduzierbare
Epoxy, Parabolic, Mirrors, Modern Plastics, August und definierte Oberfläche der Kontaktlinse erzielt,
1957; USA.-Patent 3 010153), daß man parabolische sondern insbesondere weist die erzeugte Kontaktlinse
Oberflächen bei erstarrungsfähigen Flüssigkeiten, einen genau begrenzten, dünnen scharfen, regel-
beispielswcise polymerisierenden, niedrigviskosen 45 mäßigen Rand auf, über welchen die Augenlider
Epoxy-Harzcn, dadurch erzeugen kann, daß man die reibungs- und reizlos gleiten, ohne daß die Konakt-
Flüssigkeit während des Erstarrungsvorganges in linse mitgenonimen bzw. aus ihrer richtigen Stelle
Rotation versetzt. Die Brennweite des entstehenden wegbewegt wird. Ränder in einer derartig vorteil-
Paraboloids ist dann unter anderem wesentlich von haften Form können auf keine andere Art und Weise
der Rotationsgeschwindigkeit der Form abhängig. 30 erzeugt werden.
Die Verwendung dieses Verfahrens für die Her- Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden
stellung von Kontaktlinken stieß jedoch insoweit auf also Monomere, die einer dreidimensionalen PolyVorurteile,
als bei Kontaktlinsen die Durchmesser merisation fähig sind, unter Polymerisationsbedinüblichcrwcisc
nur wenig mehr als 10 mm betragen, gungen in einer konkaven Form einer Rotation so daß die Obcrfliichcnkräftc der Flüssigkeit in der 55 unterworfen, wobei dann die Außenfläche der Linse
gleichen Größenordnung wie die das Paraboloid durch die Flüche der konkaven Form gebildet wird,
erzeugenden Zentrifugalkräfte liegen. Die Ober' während die Innenfläche im wesentlichen durch die
flüehcnkrüfte bei der Herstellung von Kontaktlinsen Rotation der Form gestaltet wird. Die einwirin
der geschilderten Art sind so groß, daß sie auch kenden Zentrifugalkräfte vertiefen die Krümmung
bei völlig unbewegter Form die Oberfläche des 60 des Meniskus, so daß sich die Krümmung im ztnerstarrenden
Polymerisalionsansatze» konkav ver- traten Teil der Linse dem Verlauf des Paraboloids
krümmen, Hei sehr kleinem Durchmesser ist durch nähert, das sich beim Fehlen der Oberfläehenkräftc
eine Rotation die Obcrflüclicnbildung Überhaupt ausbilden würde. Hs ist ersichtlich, daß durch eine
nicht mehr hccinflußhiir. Durch die Kenntnis dessen Änderung der Umdrehungsgeschwindigkeit der Form
ν ar die fucliwclt der Auffassung, daß eine Ober- 65 die optische Stärke derart hergestellter Linsen llicfliiche
mit finer Ucprodu/icrhiirkcil in der Gcnauig* flend geändert werden kann, und /wnr in einem
kuit, wie diu* für opiiulie Linsen benöligt wird, mit Herden, der den üblicherweise geforderten Hercieh
(Ium Ituliiliniisvuifuhren, welches itttr für Objekte von 13 bis I 15 Dioptrien weit übursihreilet.
Für die üblichen Zwecke ist es ausreichend, Formen mit kugelförmiger Höhlung zu verwenden.
In diesem Fall wird eine ausreichende optische Einheitlichkeit auf einer verhältnismäßig kleinen
Fläche in der Mitte der Linse erreieht, die jedoch genügt, da allein ein kleiner Zentralteil der Linse für
die Korrektur des Sehvermögens von Belang ist.
Zur Erzielung vollkommener optischer Bedingungen ist es vorteilhafter, an Stelle einer Kugelfläche eine
parabolische oder sogar eine derartige Fläche vorzusehen, die der durch die Rotation bewirkten
Krümmung der Linsenoberfläche exakt entspricht. Dies kann beispielsweise mittels einer Form erreieht
werden, die aus Glas oder einem anderen plastischen Material .durch Schleuderguß hergestellt worden ist.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand eines AusführungSibeispiels näher erläutert:
In eine Glasform mit einer genau halbkugelfürmigen Hiählung mit einem Radius von 6,0 mm
wird 0,1 ml eines Gemisches eingetropft, das 54,7 °,Ό
Glykolmonomethakrylat, 1,10Zu Ammoniumperoxydisulfat.
5,,8"/o 2-Dimetyhlaminoäthylacetat und
20,6% Wasser enthält. Die Form wird sofort nach dem Eingießen des Gemisches in eine Rotation mit
genau 442 Umdrehungen pro Minute versetzt. Die Oberfläche des Monomeren-Gemisches wird dabei
unter einer Schutzgasatmosphäre aus Argon gehalten. Nach 7 Minuten wird die Umdrehung der Form eingestellt.
Nach weiteren 20 Minuten wird die Form in Wasser getaucht. Die Linse läßt sich dann nach etwa
Minuten leicht aus der Form herauslösen. Nach Spülen im Wasser und einer osmotischen Kompensation
in einer physiologischen Lösung ist dann die erzeugte Linse zur Anwendung bereit. Ihre optische
ίο Stärke im Zentraltcil beträgt +5 Dioptrien.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Kontaktlinsen aus vernetzten, hydrophilen Gelen durch Kopolymerisation von Lösungen ungesättigter Monomerer in Formen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopolymerisation bis zum Gelieren des Polymerisationsansatzes unter Schutzgas in einer rotierenden, mit einem glatten, kugel- oder paraboloidförmigen Boden versehenen Form durchgeführt wird und daß die nach vollendeter Polymerisation entstandene Linse so lange in Wasser gequollen wird, bis sie leicht aus der Form entnehmbar ist.
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