DE1495841A1 - Verfahren zur Herstellung hochmolekularer Polycarbonate - Google Patents
Verfahren zur Herstellung hochmolekularer PolycarbonateInfo
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Description
Expl
LlVlllKUSlN-BtyawtA, d. 26. Okt. 1964
PMent-AbttUuag
V/Be.
Verfahren zur Herstellung hochmolekularer Polycarbonate.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
neuer linearer hochmolekularer Polycarbonate durch Umsetzen eines Bis-(4-hydroxyphenyl)-cycloalkans, gegebenenfalls im
Gemisch mit anderen aromatischen, aliphatischen oder cycloaliphatischen Dihydroxyverblndungen, mit Derivaten der Kohlensäure,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man l,l-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclododecan, dessen Phenylreste durch Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-
oder Alkoxygruppen oder durch Halogenatome substituiert sein können, umsetzt.
Mit den bekannten Polycarbonaten aus Bis-(hydroxyphenyl)-cyclo- alkanen, z.B. dem Cyclohexan-und dem Norbornylidenderivat,
haben diese neuen Polycarbonate eine gegenüber den Polycarbonaten aus Bis-(hydroxyaryl)-alkanen erhöhte Löslichkeit und erhöhte
Einfriertemperatur gemein. Sie sind jedoch überraschenderweise besonders dadurch gekennzeichnet, daß sie schon in kurzer Zeit
und bei mäßig hohen Temperaturen, d.h. im Bereich zwischen etwa 100 und 250°, vorzugsweise zwischen etwa I50 und 200°, in Gegenwart
von Sauerstoff vernetzen und weitgehend unlöslich werden - bei
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den bekannten Polycarbonaten bedarf es hierzu eines vielstündigen
Erhitzens auf etwa 350 bis 500°, wobei sich die
Produkte verfärben und die Molekülketten teilweise abgebaut werden - . Das Vernetzen kann im übrigen noch durch Zusatz
radikalbildender Katalysatoren, wie Dibenayl- und Dicumylperoxyd,
geformt werden.
Die neuen Polycarbonate sind daher aufler zur Herstellung von
Gegenständen nach dem Spritzguß- oder Strangpreßverfahren besonders
zur Herstellung von Fäden, Borsten, Folien und überzügen, die durch Tempern unlöslich werden, geeignet.
Das l,l-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclododecan kann z.B. nach folgender
Vorschrift hergestellt werden:
Ein Gemisch aus 1190 Gewichtsteilen Cyclododecanon, 3100 Gewichtsteilen
Phenol und 8 Gewichtsteilen Thioglykolsäure wird bei Zimmertemperatur mit Chlorwasserstoff gesättigt. Man läßt
über Nacht stehen, erwärmt am nächsten Tag auf 40 - 50° und leitet weiter Chlorwasserstoffgas ein. Diesen Vorgang wiederholt
man über 3 weitere Tage. Die am Ende völlig durchkristallisierte
Masse wird mit etwas Methylenchlorid angeteigt und abgenutscht. Man schlämmt einmal mit heißem Wasser auf und nutscht
den Kristallbrei ab. Nach dem Trocknen wird das farblose Produkt aus Äthylenchlorid umkristallisiert.'
Ausbeute: 1500 Teile l,l-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclododecan
60 % der Theorie
LaA Q049 - 3 -
909815/Oä85
Siedepunkt: 0,2255 " 2^2 C
Analyse: C H
Berechnet: 81,77 9,15
Gefunden: 8l,28 8,90
Außer den l,l-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclododecanen können gegebenenfalls
vorzugsweise noch die anderen üblichen Bishydroxyarylverbindungen mitverwendet werden. Beispiele hierfür sind:
Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan, l,l-Bis-(4-hydroxyphenyl)-äthan, -1-phenyläthan, -propan, -butan, -pentan, -3-methylbutan, -hexan,
-4-methylpentan und -heptan, -tridecan usf., ferner 3,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-hexan
und die Bishydroxyphenyläther, -sulfide und -sulfone und -amine sowie die in den aromatischen Ringen durch
übliche inerte Substitueriten, wie Alkyl-, Cycloalkyl- oder
Arylreste, Alkoxygruppen, Halogenatome usf. substituierten Verbindungen
der genannten Art.
Weiterhin können in die neuen Polycarbonate gegebenenfalls noch die Reste anderer aromatischer Dihydroxyverbindungen, beispielsweise
von Hydrochinon, Resorcin und Brenzkatechin, 2,2*- und
4,4I-Dihydroxyphenyl, 1,2-, 1,4-, 1,6- und 2,6-Dihydroxynaphthalin
und 1,5-Dihydroxyanthrazen sowie darüberhinaus
gegebenenfalls noch die Reste aliphatischer bzw. cycloaliphatischer
Dihydroxyverbindungen, wie von Butandiol-1,4, Hexandiol-1,6,
Di- und Polyäthylenglykolen, Cyclohexandiol-1,4, Xylylenglykol-lA
4,4f-Dihydroxyäthoxydiphenyl, 2,2-Bis-(4-hydroxyäthoxyphenyl)-propan
u.dgl.« eingebaut werden.
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Bei Mischpolycarbonaten genügt im allgemeinen bereite ein Anteil an Cyclododecanbisphenolen von etwa 5 Mol Prozent, bezogen
auf die Gesamtmenge der Dihydroxyverbindungen, um bein nachträglichen Erhitzen einen deutlichen Vernetzungseffekt zu erzielen. Vorzugsweise verwendet man die Cyclododecanderivate Jedoch in Mengen von etwa 10 bis IOC Mol Prozent.
Zur Herstellung der neuen Polycarbonate setzt man die Cyolododecanderivate oder Mischungen derselben mit anderen Dihydroxyverbindungen vorzugsweise mit Phosgen oder mit einem Blechlorkohlensäureester einer solchen Dihydroxyverbindung in an
sich bekannter Weise um. So kann man beispielsweise l,l-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclododecan in Gegenwart säurebindender Stoffe,
z.B. tert. Amine, wie Pyridin, oder wässriger Alkalilösungen, gegebenenfalls unter Zusatz inerter Lösungsmittel, mit Phosgen
oder dessen Abkömmlingen umsetzen. Zur Einstellung eines vorbestimmten. Molekulargewichts kann man dem Reaktionsgemisch Monohydroxyverbindungen, z.B. Phenol oder tert.Butylphenol, als
Kettenabbrecher zusetzen.
Als gegebenenfalls mitzuverwendende Lösungsmittel kommen Insbesondere chlorierte aliphatisohe Kohlenwasserstoffe« wie
Methylenchlorid, Chloroform und Äthylenchlorid, sowie aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol und Toluol, infrage. Die
Umsetzung kann auch in Gegenwart inerter Netz- oder Emulgiermittel oder sonstiger Üblicher Hilfsstoffe durchgeführt werden·
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Es ist außerdem vorteilhaft, übliche Beschleuniger, inabesondere
tert. Amine oder deren Salze, zuzugeben.
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In eine Lösung von 98 Gewichtateilen 1,1-Bis-(4-Hydroxyphenyl)
-cyclododecan, (Bisphenol Cy),75 Gewichtstailen trockenem Pyridin und 150 Gewichtsteilen trockenem Methylenchlorid leitet man
innerhalb von 1 Stunde und 50 Minuten 30,2 Gewichtsteile Phosgen •in. Nach etwa 100 Minuten wird die Lösung so hochviskos, daß
nochmals 280 Gewichtsteile Methylenchlorid zugegeben werden müssen. Nach Zugabe des Phosgens wird noch 15 Minuten nachgerührt
und die Lösung dann in ein Gemisch von konz. Salzsäure und Eis gegossen. Die Schichten werden getrennt, die Methylenchloridpnaee wird mit Wasser neutral gewaschen und nach dem Trocknen
Bit Natriumsulfat das Lösungsmittel abgedampft. Es bleibt ein
Polycarbonat mit einer relativen Viskosität (5g/1000 cm5 Methylenchlorid bei 25°) von 1,925 zurück.
57 Gewichtsteile 2,2 -Bis-4-Hydroxyphenyl) -propan (BisphenolA)
und 27 Gewichteteile Bisphenol Cy werden mit 400 Gewichtstöiien
lasser aufgeschlämmt. Zu dieser Mischung läßt man langsam eine
lösung aus 37 Gewichtsteilen Natriumhydroxid und 85 Gewichteteilen Wasser einfließen. Man erwärmt etwas, um eine klare Lösung zu erhalten. Nach dem Abkühlen setzt.man 175 Gewichtsteile
Methylenchlorid zu. Innerhalb einer Stunde werden nun 38,5 Gewiohtsteile Phosgen eingeleitet. Anschließend werden unter weiteren Rühren ein Gewichteteil eines Netzmittels und 3 Gewichteteil· einer 4 #igen Triäthylaminlösung zugegeben. Nach 2 Stunden
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weiterem Rühren let die organische Phase hochviekoe. Nun wird
•οviel Methylenchlorid zugegeben, bis eine dünne, klare organische Phase entsteht. Diese wird mit Säure und anschließend
■it Wasser neutral gewaschen. Nach dem Abdampfen des Methylenchlorids wird das erhaltene Polycarbonat im Vakuum bei 100° getrocknet. Man erhält so ein Produkt der relativen Viskosität
2,01 (gemessen an einer Lösung von 5 g/1000 cm Methylenchlorid
bei 25° C).
Ein Gemisch aus 57 Gewichtsteilen Bisphenol A und 9 Gewichtsteilen Bisphenol Cy wird mit 290 Gewichtsteilen Wasser aufgeschlämmt. Zu dieser Aufschlämmung läßt man langsam eine Lösung
Ton 31 Gewichtsteilen Natriumhydroxid in 70 Gewichteteilen Wasser einfließen und gibt anschließend 145 Gewichteteile Methylenchlorid zu. Unter Rühren leitet man nun 32,5 Gewichteteile Phosgen innerhalb 1 Stunde ein. Anschließend werden unter weiterem
Rühren 0,85 Gewichteteile eines NetzmitteIs und 2,5 Gewichtsteil· einer 4 £igen Triäthylaminlösung zugesetzt. Nach 2 Stunden
weiterem Rühren ist die organische Phase hochviskos. Die Aufarbeitung erfolgt wie im Beispiel 2. Das erhaltene Polycarbonat
besitzt eine rel.Visk. von 1,50 (5 g/1000 cm5 bei 25° C).
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ten Trockenschrank.
Temperatur dee Tempern«
Polycarbonat aue | 15O0C | 1950C |
Bisphenol A | löslich nach 10 1/2 Wochen |
löslioh nach 24 Stunden |
Bisphenol Z | löslich nach 10 1/2 Wochen starker Abbau |
löslich nach
24 Stunden |
Bisphenol Cy | unlöslich nach 18 Stunden |
teil«, unlöslich |
Bisphenol Cy + 2,5 * DBP |
unlöslich nach 8 Stunden |
nach 1 Stund"·
vollständig un löslich nach 2 Stunden |
Bisphenol A 100 Tl. Bisphenol Cy 10 Tl. |
||
Bisphenol A 100 Tl. Bisphenol Cy 30 Tl. |
unlöslich nach
24 Stunden |
|
unlöslich nach
24 Stunden |
Bisphenol A = Bisphenol Z * Bisphenol Cy > DBP
Lösungsmittel*
Lösungsmittel*
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclododecan
Dibenzoylperoxid
Methylenchlorid.
Le A 9049
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Claims (1)
- U 9 5 8 4 1PatentanspruchVerfahren zur Herstellung hochmolekularer Polycarbonate durch Umsetzen eines Bis~(4-hydroxyphenyl)-cycloalkans, gegebenenfalls im Gemisch mit anderen aromatischen, aliphatischen oder cycloaliphatischen Dihydroxyverbindungen, mit Derivaten der Kohlensäure, dadurch gekennzeichnet, daß man l,l-Bis-(4-hy- droxyphenyl)-cyclododecane dessen Phenylreste durch Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl- oder Alkoxygruppen oder durch Halogenatome substituiert sein können, umsetzt.LeA 9049909815/0 98 5
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