DE1493736C - Dithiolphosphorsäuretriester, deren Herstellung und Verwendung - Google Patents

Dithiolphosphorsäuretriester, deren Herstellung und Verwendung

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DE1493736C
DE1493736C DE19651493736 DE1493736A DE1493736C DE 1493736 C DE1493736 C DE 1493736C DE 19651493736 DE19651493736 DE 19651493736 DE 1493736 A DE1493736 A DE 1493736A DE 1493736 C DE1493736 C DE 1493736C
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Description

O Hai
II
RO-P
Hai
in welcher Hai für Halogen steht und R die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat, mit Thiophenolen der allgemeinen Formel
in welcher R' und η die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen, in Gegenwart von Säurebindemitteln umsetzt.
3. Fungitoxisches Mittel, enthaltend S,S-Diphenyl-thiolphosphorsäureester gemäß Anspruch 1 als Wirkstoff.
Die Erfindung betrifft Dithiolphosphorsäuretriester der allgemeinen Formel
O
Il
S- (RO»"
Il
RO-P
>
/
-C
\—
2 O Hal
RO-P
(III)
Hal
mit Thiophenolen der allgemeinen Formel
in Gegenwart von Säurebindemitteln umsetzt, wobei R, R' und η die vorstehend angegebene ^Bedeutung haben und Hai für Halogen steht.
Aus der französischen Patentschrift 1 378 035 sind bereits (Thiono)Dithiolphosphorsäure-diester-monoamide der allgemeinen Struktur
(I)
in welcher R für einen Alkylrest mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen, während R Methoxy bedeutet und η den Wert Null oder 1 hat. Sie betrifft ferner fungitoxische Mittel, welche diese Verbindungen als Wirkstoff enthalten. Sie betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in an sich bekannter Weise Phosphorsäuremonoesterdihalogenide der allgemeinen Formel
Ν—Ρ
SR,
bekannt, wobei R0 und Rb Wasserstoffatome, Alkyl- oder Arylreste bedeuten können und Rc bzw. Rd unter anderem für Arylreste stehen, während X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom darstellt. Nach den Angaben der vorstehend genannten französischen Patentschrift sind diese Verbindungen zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen und Pflanzenkrankheiten geeignet.
Wie weiterhin gefunden wurde, zeichnen sich die verfahrensgemäß erhältlichen S,S - Diphenyldithiolphosphorsäuretriester durch hervorragende fungitoxische Eigenschaften aus und sind in dieser Hinsicht überraschenderweise den aus der obengenannten französischen Patentschrift bekannten Verbindungen analoger Konstitution und gleicher Wirkungsrichtung eindeutig überlegen. Sie stellen somit eine echte Bereicherung der Technik dar.
Der Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens sei an Hand des nachfolgenden Reaktionsschemas verdeutlicht :
O Hai
(R')„
RO-
O
RO-P
Hai
+ 2HHaI
In den Formeln (III) bis (V) haben die Symbole R, R' und η die weiter oben angegebene Bedeutung, während Hai für ein Halogenatom steht.
Als Beispiele für erfindungsgemäß zu verwendende Phosphorsäuremonoesterdihalogenide der Struktur (III) seien genannt: Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl- und n-Butyl-phosphorsäuremonoesterdichlorid. Als verfahrensgemäß umzusetzende Thiophenole der allgemeinen Konstitution (I V) seien beispielsweise erwähnt: Thiophenol und 4-Methoxythiophenol.
i 493 736
Die gemäß vorliegender Erfindung als Ausgangsstoffe zu verwendenden Phosphorsäuremonoesterdihalogenide sind bereits in der Literatur beschrieben. Sie können nach bekannten Methoden aus den Phosphor-oxyhalogeniden durch Umsetzung mit den entsprechenden Alkoholen, häufig ohne Mitverwendung von Säureakzeptoren, hergestellt werden. Die auf diese Weise erhältlichen Rohprodukte kann man meist ohne vorherige destillative Reinigung sofort im Sinne der vorliegenden Erfindung weiterumsetzen.
Das beanspruchte Verfahren wird bevorzugt in Gegenwart von Lösungs- bzw. Verdünnungsmitteln durchgeführt. Als solche kommen praktisch alle inerten organischen Solventien in Betracht. Besonders bewährt haben sich jedoch gegebenenfalls chlorierte aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, Di-, Tri- und Tetrachloräthylen, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Benzin, Benzol, Chlorbenzol, Toluol und Xylol; Äther, z. B. Diäthyl- und Di-n-butyläther, Dioxan, Tetrahydrofuran; niedermolekulare aliphatische Ketone und Nitrile, beispielsweise Aceton, Methyläthyl-, Methylisopropyl- und Methylisobutylketon, Aceto- und Propionitril, ferner niedrigsiedende aliphatische Alkohole, wie Methanol, Äthanol und Isopropanol.
Wie oben bereits erwähnt, führt man die verfahrensgemäße Umsetzung in Anwesenheit von Säurebindemitteln durch. Es können für diesen Zweck alle gebräuchlichen Säureakzeptoren, wie Alkalihydroxyde und -carbonate und -alkoholate, aber auch tertiäre organische Basen, z. B. Triäthylamin, Dimethylanilin und Pyridin, verwendet werden. Statt in Gegenwart von Säurebindemitteln zu arbeiten, ist es ebensogut möglich, zunächst die Salze, bevorzugt Alkali- oder Ammoniumsalze der betreffenden Thiophenole in Substanz herzustellen und diese anschließend mit den entsprechenden Phosphorsäuremonoesterdihalogeniden umzusetzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann innerhalb eines größeren Temperaturbereichs mit Erfolg durchgeführt werden. Im allgemeinen arbeitet man zwischen — 20° C und dem Siedepunkt der Mischung, vorzugsweise beiO bis 100° C.
Die Umsetzung wird bevorzugt unter Normaldruck durchgeführt, jedoch kann auch bei über- oder Unterdruck gearbeitet werden.
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man im allgemeinen pro Mol des betreffenden Phosphorsäuremonoesterdihalogenids 2 Mol Thiophenol ein; jedoch kann letzteres auch im Überschuß angewendet werden.
Weiterhin wird das Phosphorsäuremonoesterdihalogenid zweckmäßig bei den oben angegebenen Temperaturen unter Rühren zu der Lösung oder Suspension des betreffenden Thiophenols (bzw. des entsprechenden Phenolats) getropft. Dabei ist — weil die Umsetzung meist mit mehr oder minder stark positiver Wärmetönung verläuft — oftmals eine äußere Kühlung der Mischung notwendig. Schließlich hat es sich als zweckmäßig erwiesen, das Reaktionsgemisch nach Vereinigung der Ausgangskomponenten zur Vervollständigung der Umsetzung noch längere Zeit (1 bis 5 Stunden oder über Nacht) gegebenenfalls unter Erwärmen zu rühren. Man erhält in diesem Fall die Verfahrensprodukte in guten Ausbeuten und guter Reinheit.
Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erfolgt nach prinzipiell bekannten Methoden durch Ausgießen des Ansatzes in Wasser, Waschen und Trocknen der organischen Phase, Abdestillieren des Lösungsmittels und — soweit möglich — fraktionierte Destillation des Rückstandes unter vermindertem Druck. Die verfahrensgemäß erhältlichen Dithiolphosphorsäuretriester fallen entweder in Form kristalliner Verbindungen an, die sich durch Umkristallisieren aus den gebräuchlichen Lösungsmitteln leicht weiterreinigen lassen, oder sie stellen farblose bis gelbe öle dar, ίο welche zum Teil unter stark vermindertem Druck ohne Zersetzung destilliert werden können. Sofern dies nicht möglich ist, kann man die erfindungsgemäß erhältlichen Verbindungen zwecks Reinigung »andestillieren«, d. h. durch längeres Erhitzen unter vermindertem Druck auf schwach bis mäßig erhöhte Temperaturen von den letzten flüchtigen Verunreinigungen befreien.
Wie bereits erwähnt, besitzen die Verfahrensprodukte eine starke fungitoxische Wirksamkeit gegen eine Reihe von pilzlichen Krankheitserregern. Auf Grund dieser Tatsache sowie im Hinblick darauf ihre geringe Warmblütertoxizität sind sie daher zur Bekämpfung unerwünschten Pilzwachstums besonders begünstigt. Die erfindungsgemäß erhältlichen Verbindüngen können als fungitoxische Mittel im Pflanzenschutz gegen Pilze der verschiedensten Klassen, z. B. Archimyceten, Phycomyceten, Ascomyceten, Basidiomyceten und Fungi imperfecti, angewendet werden. Besonders bewährt haben sich die Verfahrensprodukte jedoch bei der Bekämpfung von Reiskrankheiten, da sie eine vorzügliche protektive und kurative Wirkung gegen Piricularia oryzae an Reis besitzen. Bei der Anwendung als fungitoxisches Mittel kann man die erfindungsgemäß herstellbaren Wirkstoffe entweder einzeln oder in Kombination untereinander zum Einsatz bringen. Ferner ist eine Mischung mit anderen Pflanzenschutzmitteln, wie Fungiziden, Herbiziden, Insektiziden und Bakteriziden, möglich.
Je nach ihrem Anwendungszweck können die neuen Wirkstoffe in die üblichen Formulierungen übergeführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate. Diese werden in bekannter Weise hergestellt, z. B. durch Verstrecken der Wirkstoffe mit Lösungsmitteln und/oder Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln, wobei z. B. im Fall der Benutzung von Wasser als Verdünnungsmittel gegebenenfalls organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden können (vgl. Agricultural Chemicals, März 1960, S. 35 bis 38). Als Hilfsstoffe kommen im wesentlichen in Frage: Lösungsmittel, wie Aromaten (z. B. Xylol, Benzol), chlorierte Aromaten (z. B. Chlorbenzole), Paraffine (z. B. Erdölfraktionen), Alkohole (z. B. Methanol,, Butanol), Amine und Aminderivate (z. B. Äthanolamin, Dimethylformamid) und Wasser; Trägerstoffe, wie natürliche Gesteinsmehle (z. B. Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide) und synthetische Gesteinsmehle (z.B. hochdisperse Kieselsäure, Silikate); Emulgiermittel, wie nichtionogene und anionische Emulgatoren (z. B. Polyoxyäthylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Äther, Alkylsulfonate und Arylsulfonate) und Dispergiermittel, wie Lignin, Sulfitablaugen und Methylcellulose.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in den Formulierungen in Mischung mit anderen bekannten Wirkstoffen vorliegen.
Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwi-
sehen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90. Die Anwendung der Verfahrensprodukte bzw. ihrer Aufarbeitungen als fungitoxische Mittel geschieht in üblicher Weise, z. B. durch Bespritzen, Verstreuen, Besprühen, Vernebeln. Der aktive Wirkstoff kommt dabei je nach Verwendungszweck in einer Konzentration von 0,2 bis 0,001 % zur Anwendung. Dieser Konzentrationsbereich kann jedoch in besonderen Fällen auch über- oder unterschritten werden.
Die hervorragende fungitoxische Wirkung der erfindungsgemäß herstellbaren S^-Diphenyldithiolphosphorsäuretriester sowie ihre eindeutige Überlegenheit im Vergleich zu analog gebauten Produkten des Standes der Technik geht aus den folgenden Versuchsergebnissen hervor:
Versuch A
Piricularia-Test/flüssige Wirkstoffzubereitung
Gewichtsteile
Lösungsmittel: Aceton 1
Dispergiermittel: Natrium-Oleat ... 0,05
Andere Zusätze: Gelatine 0,2
Wasser: H2O 98,75
Man vermischt die für die gewünschte Wirkstoffkonzentration in der Spritzflüssigkeit nötige Wirkstoffmenge mit der angegebenen Menge des Lösungsmittels und verdünnt das Konzentrat mit der angegebenen Menge Wasser, das die genannten Zusätze enthält.
Mit der Spritzfiüssigkeit bespritzt man 30 etwa 14 Tage alte Reispflanzen bis zur Tropfnässe. Die Pflanzen verbleiben bis zum Abtrocknen in einem Gewächshaus bei Temperaturen von 22 bis 24° C · und einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 70%. Danach werden sie mit einer wäßrigen Suspension von 100 000 bis 200 000 Sporen/ml von Piricularia oryzae inokuliert und in einem Raum bei 24 bis 26° C und 100% relativer Luftfeuchtigkeit aufgestellt.
5 Tage nach der Inokulation wird der Befall bei allen zur Zeit der Inokulation vorhandenen Blättern in Prozent der unbehandelten, aber ebenfalls inokulierten Kontrollpflanzen bestimmt. 0% bedeutet keinen Befall, 100% bedeutet, daß der Befall genau so hoch ist wie bei den Kontrollpflanzen.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Prüfung auf curative Wirkung
Bei dem vorstehend beschriebenen Test mit flüssiger Wirkstoffzubereitung wird neben der protektiven auch die curative Wirkung der Verfahrensprodukte ermittelt. Die Prüfung auf curative Wirkung weicht in gewissen Punkten von dem oben beschriebenen Testverfahren, das nur eine Aussage über den protektiven Effekt liefert, insofern, als die Wirkstoffe nicht vor, sondern erst 16 Stunden nach der Inokulation appliziert werden. Substanzen, die bei dieser Art der Versuchsdurchführung eine Wirkung zeigen, sind in der Lage, den Pilz nach der Infektion abzutöten und dadurch curativ zu wirken.
Die folgenden Beispiele vermitteln einen Überblick über das beanspruchte Verfahren:
Tabelle A
(Piricularia-Test) (flüssige Wirkstoffzubereitung)
Wirkstoff (Konstitution) Befall in % des Befalls der unbehandelten Kontrolle bei einer Wirkstoffkonzentration ι (in %) von
0,05 0,025
0,01
0,005
0,001
C3H7O-P S
(I)-C3H7O — P
11 (
C2H5O-P-S
pr. cur.
pr. cur.
pr. cur.
pr. cur.
pr. 0 0
0 0
25
0
11
75
14
13
58
75
Fortsetzung
Wirkstoff (Konstitution) 0,05 Befall in % des Befalls der unbehandelten
Kontrolle bei einer Wirkstoffkonzentration
(in %) von
0,01 0,005 0,001
0,025
O
Il / \
pr. 0
cur. 96
(C2Ky2N -p-s -\3~CH3 L 50
(bekanntes Vergleichspräparat)
Es bedeutet: pr. = protektive Wirkung,
cur. = curative Wirkung.
Versuch B
Piricularia-Test/flüssige Wirkstoffzubereitung
Gewichtsteile
Lösungsmittel: Aceton 4
Dispergiermittel: Natrium-Oleat ... 0,05
Andere Zusätze: Gelatine 0,2
Wasser: H2O 95,75
Man vermischt die für die gewünschte Wirkstoffkonzentration in der Spritzflüssigkeit nötige Wirkstoffmenge mit der angegebenen Menge des Lösungsmittels und verdünnt das Konzentrat mit der angegebenen Menge Wasser, das die genannten Zusätze enthält.
Mit der Spritzflüssigkeit bespritzt man 30 etwa 14 Tage alte Reispflanzen bis zur Tropfnässe. Die Pflanzen verbleiben bis zum Abtrocknen in einem Gewächshaus bei Temperaturen von 22 bis 24° C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 70%. Danach werden sie mit einer wäßrigen Suspension von 100000 bis 200 000 Sporen/ml von Piricularia oryzae inokuliert und in einem Raum bei 24 bis 26° C und 100% relativer Luftfeuchtigkeit aufgestellt.
5 Tage nach der Inokulation wird der Befall bei allen zur Zeit der Inokulation vorhandenen Blättern in Prozent der unbehandelten, aber ebenfalls inokulierten Kontrollpflanzen bestimmt. 0% bedeutet keinen Befall, 100% bedeutet, daß der Befall genau so hoch ist wie bei den Kontrollpflanzen.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Prüfung auf curative Wirkung
Bei dem vorstehend beschriebenen Test mit flüssiger Wirkstoffzubereitung wird neben der protektiven auch die curative Wirkung der Verfahrensprodukte ermittelt. Die Prüfung auf curative Wirkung weicht in gewissen Punkten von dem oben beschriebenen Testverfahren, das nur eine Aussage über den protektiven Effekt liefert, insofern ab, als die Wirkstoffe nicht vor, sondern erst 16 Stunden nach der Inokulation appliziert werden. Substanzen, die bei dieser Art der Versuchsdurchführung eine Wirkung zeigen, sind in der Lage, den Pilz nach der Infektion abzutöten und dadurch curativ zu wirken.
Die folgenden Beispiele vermitteln einen Überblick über das beanspruchte Verfahren:
Tabelle B
Piricularia-Test/flüssige Wirkstoffzubereitung
Wirkstoff O
Il
Cl Befall in
Kontrolle
0,025 % des Befalls der unbehandelten
bei einer Wirkstoffkonzentration
(in %) von
0,005 0,001
Il
C
/\ / \
-S —(
C
0,01
(X >-
C
Il
: —ei
:i
Il
O
pr. 25
cur. 100
(bekannt) 75
O
π
(C2H5O)2P-S — CH2-^~\
(bekannt) pr. 0
cur. 33
75
25
83
309 632/124
Fortsetzung
Wirkstoff pr.
cur.
0,025 Befall in % des Befalls der unbehandelten
Kontrolle bei einer Wirkstoffkonzentration
(in %) von
0,005 0.001
O
Il /
O
O
O 67
C2H5O -p(-
O
Il /
O
O
O 83
(I)-C3H7O -'X
0,01
-s- O
50
-s- O
8
O), ■
O).
Herstellungsbeispiele
Beispiel 1
O
C2H5O-P — S-Y~\
a) HOg (1 Mol) Thiophenol werden in 800 ecm Benzol gelöst. Zu der Lösung fügt man unter Rühren eine Natrium-Methylat-Lösung, die 1 Mol Natrium gelöst enthält. Anschließend werden unter weiterem Rühren bei 5 bis 10° C 82 g (0,5 Mol) O-Äthylphosphorsäureesterdichlorid zum Reaktionsgemisch getropft. Man erhält letzteres noch 3 Stunden bei der angegebenen Temperatur, gießt die Mischung dann in 400 ecm Eiswasser und wäscht sie noch zweimal mit je 300 ecm Wasser. Danach wird die Benzollösung über Natriumsulfat getrocknet. Bei der anschließenden fraktionierten Destillation erhält man nach Verdampfen des Lösungsmittels 108 g (70% der Theorie) O-Äthyl-S,S-diphenyldithiolphosphorsäureester vom Kp. 0,01/154° C.
b) 4molarer Ansatz: Zu einer Lösung von 440 g Thiophenol in 2000 ecm Benzol fügt man 408.g Triäthylamin, versetzt sie anschließend unter Rühren tropfenweise bei 15 bis 200C mit 328 g O-Äthylphosphorsäureesterdichlorid, rührt die Mischung nach Beendigung des Zutropfens noch 3 Stunden bei Zimmertemperatur und saugt dann das ausgeschiedene Triäthylammoniumhydrochlorid ab. Das Filtrat wird einmal mit verdünnter Salzsäure, dann einmal mit Wasser gewaschen und anschließend über Natriumsulfat getrocknet. Nach Abdestillieren des Benzols hinterbleiben 588 g (95% der Theorie) O-Äthyl-S,S-diphenyldithiolphosphorsäureester. Das Präparat läßt sich unter stark vermindertem Druck praktisch ohne Zersetzung destillieren. Es siedet bei 1060C/ 0,01 Torr.
Der Brechungsindex für das Rohprodukt beträgt nl5= 1,6182 und Tür das Destillat n! D 5 = 1,6169.
Auf Grund des Chromatogramms ist das so hergestellte Produkt praktisch rein.
Beispiel 2
11 (
n-C3H7O—P — S
a) Eine Lösung von 44 g (0,4 Mol) Thiophenol in 100 ecm Benzol wird mit einer 0,4 Mol Natrium enthaltenden Natrium-Methylat-Lösung neutralisiert. Nach Abdestillieren des Lösungsmittels suspendiert man das hinterbleibende Natriumthiophenolat in 200 ecm Benzol und tropft zu dieser Suspension bei 0 bis 50C 35,4 g (0,2 Mol) O-n-Propylphosphorsäureesterdichlorid. Anschließend wird das Reaktionsgemisch noch 3 Stunden bei 500C gerührt, nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur mit Wasser gewaschen und über Natriumsulfat getrocknet. Man verdampft das Lösungsmittel unter vermindertem Druck und erhält als Rückstand 28 g (43,3% der Theorie) des O-n-Propyl-S,S-diphenyl - dithiolphosphorsäureesters.
Analyse:
Berechnet
gefunden
P 9,58, S 19,76%;
P 9,35, S 19,70%.
b) 220 g (2,0 Mol) Thiophenol werden, wie unter Beispiel 2 a) beschrieben, in das entsprechende Natriumthiophenolat übergeführt. Das trockene Salz suspendiert man in 500 ecm Acetonitril, versetzt diese Suspension bei 0 bis 100C tropfenweise mit 177 g (1,0 Mol) O - η - Propylphosphorsäureesterdichlorid. Die Umsetzung verläuft mit positiver Wärmetönung. Das Reaktionsgemisch wird noch einige Zeit bei Raumtemperatur nachgerührt und anschließend in Wasser gegossen. Das ausgeschiedene öl nimmt man in Benzol auf, wäscht die benzolische Lösung mit Wasser und trocknet sie über Natriumsulfat. Danach wird das Lösungsmittel unter vermindertem Druck abdestilliert. Die letzten flüchtigen Anteile entfernt man bei 1000C Badtemperatur und 1,5 Torr und erhält den O-n-Propyl-SjS-diphenyldithiolphosphorsäureester in Form eines gelben Öles. Die Ausbeute beträgt 221 g (68% der Theorie).
Analyse:
Berechnet ... P 9,58, S 19,76%;
gefunden ... P 9,70, S 19,90%.
c) 55 g (0,5 Mol) Thiophenol werden zusammen mit 56 g (0,55 Mol) wasserfreiem Triäthylamin in 400 ecm Benzol gelöst. Bei 0 bis 100C tropft man zu dieser Lösung 44 g (0,25 Mol) O-n-Propylphosphorsäureesterdichlorid. Die anschließende Reaktion verläuft exotherm. Nach kurzem Rühren der Mischung bei Raumtemperatur wird das ausgeschiedene Triäthylammoniumhydrochlorid abfiltriert, das Filtrat mit Wasser gewaschen, die organische Phase getrocknet und eingedampft. Als Rückstand hinterbleiben 58 g
(65,9% der Theorie) des O-n-Propyl-S,S-diphenyldithiolphosphorsäureesters. Die Verbindung ist identisch mit dem gemäß Beispiel 2 a) und 2 b) erhältlichen Produkt.
n-CHqO —P
Man überführt 110 g (1,0 Mol) Thiophenol wie üblich in das entsprechende Natriumsalz. Das trockene Thiophenolat wird in 500 ecm Acetonitril suspendiert und die Suspension wie im Beispiel 2 b) beschrieben mit 95,5 g O - η - Butylphosphorsäureesterdichlorid umgesetzt. Anschließend rührt man das Reaktionsgemisch über Nacht bei Raumtemperatur, löst nach dem Eingießen der Mischung in Wasser das abgeschiedene öl in Benzol, wäscht die Benzollösung mit Wasser bis zur neutralen Reaktion und trocknet sie. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels und Entfernen aller flüchtigen Anteile bei einer Badtemperatur von 1500C und einem Druck von 1 Torr werden 120,5 g (71,3% der Theorie) des O-n-Butyl-S,S-diphenyldithiolphosphorsäureesters als hellgelbes öl mit dem Brechungsindex η f — 1,5965 erhalten.
Analyse:
Berechnet ... P9,18, S 18,94%;
gefunden ... P9,30, S 19,30%.
Analog den oben beschriebenen Verfahren können noch hergestellt werden:
Beispiel
Formel
Ausbeute in %
der Theorie
Physikalische Eigenschaften
C2H3O-P-S-4
i-QH70-P-
68,2
73,0
69,2
η!ί = 1,6152
n2S = 1,6088
n2S = 1,6178

Claims (2)

Patentansprüche:
1. S,S - Diphenyl - dithiolphosphorsäuretriester der allgemeinen Formel
RO-P
IO
in welcher R für Alkyl mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen steht, R' Methoxy bedeutet und η für die Zahlenwerte Null oder 1 steht.
2. Verfahren zur Herstellung von S,S-Diphenyldithiolphosphorsäureestern gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise Phosphorsäuremonoesterdihalogenide der allgemeinen Formel
DE19651493736 1965-08-26 1965-08-26 Dithiolphosphorsäuretriester, deren Herstellung und Verwendung Expired DE1493736C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF0046992 1965-08-26
DEF0046992 1965-08-26

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1493736A1 DE1493736A1 (de) 1969-04-03
DE1493736B2 DE1493736B2 (de) 1973-01-18
DE1493736C true DE1493736C (de) 1973-08-09

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ID=

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US8415274B2 (en) 2003-10-10 2013-04-09 Bayer Cropscience Ag Synergistic fungicidal active substance combinations

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US8415274B2 (en) 2003-10-10 2013-04-09 Bayer Cropscience Ag Synergistic fungicidal active substance combinations
US9006143B2 (en) 2003-10-10 2015-04-14 Bayer Intellectual Property Gmbh Synergistic fungicidal active substance combinations

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