DE1467750A1 - Verfahren zur Gewinnung wichtiger Bestandteile aus Pollen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung wichtiger Bestandteile aus PollenInfo
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Description
»»Verfahren zum Gewinnen wichtiger Bestandteile aus Pollen"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gewinnen wichtiger
Bestandteile aus Pollen durch Extraktion.
Pollen enthalten eine Vielzahl von Stoffen, die als
ITahrungsstoffe und in gewissen lallen auch als Arzneimittel
wertvoll sind. Deshalb ist es wichtig, daß diese wertvollen Stoffe aus dem Pollen gewonnen werden können.
Beispielsweise ist vorgeschlagen worden, den Pollen zu diesem Zweok einer Extraktion zu unterziehen, bei welcher
der Pollen in frischem oder getrocknetem Zustand zunächst mit ein flüchtiges wasserlösliches !lösungsmittel enthaltendem
Wasser und dann mit einem oder mehreren flüchtigen lipoidlösenden lösungsmitteln extrahiert wird, wobei man
diese Extraktion ein oder mehrere Male wiederholen kann.
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Neue Unterlagen (Art. 7 § I Abs. 2 Nr. I Satz 3 des Anderungsges. v. 4,9.19.671
_ 2 _ 146775α
Die extrahierten Pollenbestandteile werden - beispiels- «
weise durch Eindampfen der Lösungsmittel - aus den Lösungsmitteln gewonnen.
Im Gegensatz zu diesem Verfahren, welches sich ausschließlich
mit der Extraktion von Allergen-Präparaten
u.a. aus Pollen befaßt, erschöpft sich das Verfahren gemäß der Erfindung nicht in der Extraktion, sondern besteht
aus einer Kombination einer an sich bekannten Extraktion mit einer wässrigen Lösung eines flüchtigen
Lösungsmittels und einer Digerierung oder Fermentierung.
Das Wesentliche ist nicht die Extraktion, sondern die nachfolgende Digerierung oder Fermentierung mit einem
Pilz der Gattung Mucor.
Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zum Gewinnen wichtiger Bestandteile, wie Zuckerarten, Aminosäuren und
Vitamine, aus Pollen sowie ein Verfahren, um aus Pollen Stoffe zu gewinnen, die als die Resistenz gegen Infektionen
und Entzündungen erhöhende Arzneimittel verwendet werden können. Außerdem stellt sich die Erfindung zur
Aufgabe, einen niedrigen AntigengehaIt zu erreichen und
damit bei Verwendung des Pollenextrakts oder der aus
diesen gewonnenen Hahrungsstoffe oder Arzneimittel die
Gefahr von Allergien zu vermindern. Schließlich bezweckt die Erfindung auch ein Verfahren zum Abbau von hochmolekularen
Stoffen in Pollenextrakt zu niedermolekularen Stoffen.
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Die Digerierung mit einem Pilz der Art Mueor wird zweckmäßigerweise
in direktem Anschluß an die Extraktion mit einem flüchtigen wasserlöslichen Lösungsmittel und in
Gegenwart des der Extraktion unterzogenen Pollens ausgeführt. Optimale Bedingungen umfassen eine Temperatur
von etwa 30-320C, beispielsweise etwa 300O.
Es hat sich herausgestellt, daß bei dieser .Digerierung
insbesondere hochmolekulare Proteine zu niedermolekularen Proteinen oder sogar bis zu ihren einzelnen Aminosäuren
abgebaut werden.
Durch Lichtabsorptionsmessung kann man feststellen,' wie
viel des Inhalts der Pollenkörner gewonnen worden und wie weit <3f»r Abbau von hochmolekularen Verbindungen fortgeschritten
ist, so daß die Digerierung zur rechten Zeit unterbrochen werden kann.
Indem man gemäß der Erfindung das Extrakt, welches mittels ein wasserlösliches Lösungsmittel enthaltenden g
Wassers aus Pollen gewonnen ist, mit einem Pilz der Art Mucor digeriert, wird eine Verminderung der Allergie-Gefahr
beim Einnehmen der aus dem Extrakt gewonnenen Nahrungsstoffe oder Arzneimittel erreicht. Gleichzeitig
erzielt man eine größere Resorbierbarkeit der im Extrakt
enthaltenen wertvollen Stoffe. Es hat sich auch gezeigt, daß die Ausbeute der Extraktion mit Wasser und einem
wasserlöslichen Lösungsmittel zunimmt, wenn die Digerierung
in direktem Anschluß an die Extraktion ausgeführt
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ist. Ferner erhält man tatsächlich auch eine größere Ausbeute bei einer folgenden Lipoidextraktion.
Aus den Extrakten gewinnbare wertvolle Stoffe sind beispielsweise Aminosäuren, Vitamine und Deoxyriboside.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird zweckmäßigerweise so ausgeführt, daß zunächst eine Extraktion der Pollenkörner
mit ein flüchtiges wasserlösliches lösungsmittel
enthaltendem Wasser und in direktem Anschluß daran in Gegenwart der Pollenkörner eine Digerierung mit einem
Pilz der Art Mucor vorgenommen wird. Nach Abscheidung des Extrakts von den Pollenkörnern werden diese einer
Extraktion mit einem lipoidlösenden Lösungsmittel unterzogen. Danach werden die Pollenkörner nochmals einer
Extraktion mit ein flüchtiges wasserlösliches Lösungsmittel enthaltendem Wasser unterzogen, wobei der Pilz
der Art Mucor in genügendem Umfang bei den Pollenkörnern überlebt hat, um in direktem Anschluß an die Extraktion
eine Digerierung des Extraktes bei zweckdienlicher Temperatur ohne erneute Pilzzugabe zu ermöglichen. Mit
den vom Extrakt abgeschiedenen Pollenkörnern wird dann zweckmäßigerweise noch eine Lipoidextraktion vorgenommen.
Diese Bthandlungsreihe kann noch ein oder mehrere Male
wiederholt werden, damit alle wichtigen Bestandteile aus dem Pollen gewonnen werden.
Als wasserlösliches Lösungsmittel wird zweokmäßigerweise
Äthylalkohol oder Aceton, während als lipoidlösendes
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Lösungsmittel Äthyläther oder Aceton verwendet wird.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Beispiele.
120 kg Pollen von Phleum pratense wurden in einem Behälter
mit 600 kg Lösungsmittel, bestehend aus einer
20#-igen Lösung von Äthylalkohol in destilliertem Wasser, "
durch Umrühren während 48 Stunden bei einer Temperatur von 30-320C extrahiert. Zur Digerierung des erhaltenen
Extraktes wird dann in den Behälter ein Inokulat von Muoor hiemalis zugegeben, und das Rühren während weiterer
48 Stunden bei Zimmertemperatur (18-200O) fortgesetzt. Nach Filtrieren erhält man einte klare Lösung, die gemäß
der Analyse aus Pollen extrahierte Stoffe wie Vitamine, Zuckerarten, Deoxyriboside und Spurmetalle sowie Abbauprodukte
von hochmolekularen Verbindungen, beispielsweise i Aminosäuren, enthält.
Der mach dem filtrieren übrigbleibende Pollenrüokstand
wird durch Zugabe von 4OQ kg Äthyläther und Umrühren während 48 Stunden bei Zimmertemperatur einer erneuten
Extraktion unterzogen. Nach Abschleudern des Pollenrückstandes erhält man eine klare Lösung, die gemäß Analyse
- 6 -9912/1312 ?—
-rf-
solche lipoidlösenden Stoffe wie Sterole, Chlorophyl,
Wachse enthält.
Der nach dem Schleudern erhaltene Pollenrückstand wird erneut der oben beschriebenen Behandlungsreihe unterzogen
und man erhält eine neue Ausbeute der oben erwähnten wasserlöslichen Bestandteile und Abbauprodukte sowie
eine neue Ausbeute der lipoidlösenden Bestandteile.
120 kg Pollen von Phleum pratense werden in einem Behälter mit 600 kg Lösungsmittel, bestehend aus einer
5^-igen Lösung von Aceton in- destilliertem Wasser, durch
Umrühren während 48 Stunden bei einer Temperatur von 300C
extrahiert. Zur Digerierung (Permentierung) des erhaltenen
Extraktes gibt man danach in den Behälter 250 ml eines Inokulats von Muoor alpinus und setzt das Rühren
während weiterer 24 Stunden bei 3Q0C fort. Nach dem
filtrieren erhält man eine klare Lösung, die Vitamine,
Zuokerarten, Deoxyriboside und Spurmetalle sowie Abbauprodukte
von hochmolekularen Verbindungen, besonders Aminosäuren, enthält»
Der nach dem Filtrieren Übrigbleibende Pollenrücketand wird durch Zugabe von 400 kg Petroläther und Umrühren
währand 48 Stunden bei Zimmertemperatur einer erneuten
Extraktion unterzogen. Nach Abschleudern des Pollenrück-
809812/1312 ~L~
ORIGINAL INSPECTED
Standes erhält man eine klare Lösung, die solche lipoidlösenden Stoffe wie Sterole, wachse und Chlorophylli
enthält.
Der nach dem Schleudern erhaltene Pollenrückstand wird
erneut der oben beschriebenen Behandlungsreihe unterzogen
und man erzielt eine neue Ausbeute der oben erwähnten wasser-löslichen Bestandteile und Abbauprodukte sowie
eine neue Ausbeute der lipoidlösenden Bestandteile.
Man wiederholt das Verfahren laut Beispiel 1, jedoch unter
Anwendung eines Inokulats von Mucor brunneus an Stelle von Mucor hiemalis und unter Anwendung von Aceton
statt Äthyläther als flüchtiges lipoidlösendes Lösungsmittel. Dabei erhält man wesentlich dasselbe Ergebnis wie
in Beispiel 1.
Das Verfahren laut Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch unter Anwendung eines Inokulats von Mucor corticolus an
Stelle von Mucor hiemalis und unter Anwendung von Hexan statt Ithyläther als flüchtigemlipoidlösendemLösungsmittel.
Man erhält im wesentlichen dasselbe Ergebnis wie in Beispiel 1.
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t t
Man wiederholt das Verfahren laut Beispiel 2, jedoch unter
Anwendung eines Inokulats von Mucor flavus an Stelle von Muoor alpinus und unter Anwendung von Heptan statt
Petroläther als flüchtigem lipoidlösendem Lösungsmittel. Man erhält hauptsächlich dasselbe Ergebnis wie in Beispiel 2.
Petroläther als flüchtigem lipoidlösendem Lösungsmittel. Man erhält hauptsächlich dasselbe Ergebnis wie in Beispiel 2.
Bei einem Vergleich mit entsprechenden, in derselben
Weise, jedoch ohne Digerierung mit einem Pilz der
Gattung Mucor hergestellten Erzeugnissen stellte es sich heraus, daß die in den Beispielen 1-5 erhaltenen Erzeugnisse bei Verwendung als Hahrungsstoffe oder Arzneimittel, die Gefahr eines Auftretens von unerwünschten
allergischen Nebenwirkungen herabsetzten.
Weise, jedoch ohne Digerierung mit einem Pilz der
Gattung Mucor hergestellten Erzeugnissen stellte es sich heraus, daß die in den Beispielen 1-5 erhaltenen Erzeugnisse bei Verwendung als Hahrungsstoffe oder Arzneimittel, die Gefahr eines Auftretens von unerwünschten
allergischen Nebenwirkungen herabsetzten.
Als weitere Mucorarten, die gemäß der Erfindung verwendbar sind und bereits zu guten Ergebnissen geführt haben,
seien angeführt: Mucor glomerata; Mucor luteus; Muoor
mucedoj Mucor prainij Mucor racemosus.
mucedoj Mucor prainij Mucor racemosus.
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Claims (6)
- ' Pat entanspr tic lie1/ Verfahren zum Gewinnen wichtiger Bestandteile aus Pollen durch Extraktion^ dadurch gekennzeichnet, daß man die Pollen in bekannter Weise mit einer wässrigen Lösung eines flüchtigen Iiösungsmittels extrahiert und der Extrakt mit einem Pilz der Gattung Mucor digeriert wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß die Uigerierung bei einer Temperatur von etwa 3O0C ausgeführt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch T oder 2, dadurch gekenazeiehnet, daß der vom Pilz bewirkte Abbau hochmolekularer Verbindungen im Extrakt durch Messung der Lichtabsorptien dea Extrakts kontrolliert wird, und daß dieDiger,i«t%äg'«&$■ Grundlage fejäileas^r^ebnisses geregeltv<^^t- - 3» dadmreh g_*- ^^^^ Befand·lungen unterzogen wird, welche die Extraktion mit ein flüchtiges, WÄBBerlöBliohes Löaungamittel enthaltendem Wasser die Digerierung des erhaltenen Extrakte mit einem Pil» der Art Mueor und die Extraktion mit einem oder mehreren flüchtigen lipoidlösenden Iiösungemitteln009812/1312 r 10 -Unterlagen lArt.7|1.Abs.2Nr.l SatZ3desAnderun9s9ee.V.
- 4.a.iÄ*7>umfaßt, und daß diese Behandlungsreihe ggf. ein oder mehrere Male wiederholt wird.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserlösliche Lösungsmittel Aceton ist.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß das lipoidlösende Lösungsmittel AcetonΡ ist.809812/ 1312
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Family Applications (1)
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