DE1459057C - Möbelscharnier, insbesondere für gefalzte Möbeltüren - Google Patents
Möbelscharnier, insbesondere für gefalzte MöbeltürenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Möbelscharnier, insbesondere für gefalzte Möbeltüren, bestehend aus zwei
scherenartig sich kreuzenden, gelenkig miteinander verbundenen Gelenkarmen, von denen der eine Gelenkarm
mit seinem einen Ende gelenkig mit dem Türflügel und mit seinem anderen Ende über einen
Lenker mit seinem an der Möbelseitenwand befestigten Beschlagteil gelenkig verbunden ist und der
andere Gelenkarm mit seinem einen Ende gelenkig mit dem möbelfesten Beschlagteil und mit seinem
anderen Ende über einen weiteren Lenker mit dem Türflügel gelenkig verbunden ist, wobei die möbelfesten
Gelenkstellen und die den am Türflügel angelenkten Gelenkarm mit dem anderen Gelenkarm und
dem ersten Lenker verbindenden Gelenkstellen ein Gelenkparallelogramm bilden.
Bei bekannten Scharnieren dieser Art stehen der möbelfeste Beschlagteil, welcher an der Möbelseitenwand
befestigt wird und die möbelseitigen Gelenkpunkte trägt, sowie — zumindest im Schließzustand
der mit diesen bekannten Scharnieren angelenkten Türen — auch die sich kreuzenden Gelenkarme und
die zugehörigen Lenker schräg zur Innenfläche der Möbelseitenwand und ragen dabei weit ins Innere
des Möbels hinein, wodurch wertvoller Platz im Möbel durch die Scharnierteile verlorengeht und
außerdem die Gefahr von Beschädigungen der im Möbelkörper untergebrachten Gegenstände durch
Ausstoßen oder Einklemmen besteht. Zugleich erfordern bei diesen bekannten Scharnieren die Scharnierteile
auch einen großen Raum im Inneren des Möbeltürflügels, zumindest, wenn diese bekannten Scharniere
zum Anlenken von gefalzten Türen verwendet werden sollen, was große, die türseitigen Gelenkpunkte
aufnehmende Gehäuse bedingt, die schon aus optischen Gründen bei Möbeln unerwünscht sind.
Es sind weiterhin Scharniere dieser Art bekannt, die nicht zum Anlenken von Möbeltüren an Möbelkörpern
bestimmt sind, sondern beispielsweise zum Verbinden der verschiedenen Tischplattenteile eines
Klapptisches. Sollten diese Scharniere zum Anlenken von Möbeltüren verwendet werden, so hätten sie,
bedingt durch die weit ins Innere des Möbels hineinragenden Scharnierteile, die gleichen Nachteile wie
die voranstehend genannten bekannten Scharniere.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Scharnier der eingangs erwähnten Art möglichst
platzsparend derart auszubilden, daß auch im Schließzustand der Tür die Teile dieses Scharniers möglichst
wenig in den Innenraum des Möbels hineinragen. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein derartiges Scharnier
erfindungsgemäß so ausgestaltet, daß die Verbindungslinie der die möbelfesten Gelenkstellen bildenden
Gelenkbolzen parallel zur Möbelseitenwand verläuft, daß der eine Gelenkarm am flügelseitigen Ende
nahe der vorderen Möbelstirnkante einen die Gelenkstelle bildenden Gelenkbolzen trägt und mit seinem
Hauptteil parallel zur Möbelseitenwand liegt, daß der am Flügel mittels eines Gelenkbolzens angelenkte
Lenker in der Schließstellung etwa parallel zurMöbelseitenwand
liegt und daß in einem zur Stirnseite des Türflügels hin offenen Gehäuse die flügelseitigen
Gelenkbolzen gelagert sind, deren Verbindungslinie parallel zur Türebene verläuft.
Durch diese neuartige Konstruktion gemäß der vorliegenden Erfindung ist sichergestellt, daß sich
sämtliche Scharnierteile auch im Schließzustand der Tür dicht an die Möbelseitenwand anlegen und damit
ein unnötiger Platzverlust im Möbelkörper durch in den Möbelraum hineinragende Scharnierteile vermieden
wird.
Bei einer besonderen Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Gehäuse zum Ausrichten des
Türflügels gegenüber dem Möbelkörper in einem mit dem Türflügel starr verbundenen Zwischengehäuse
bei normaler Türausführung in waagerechter Riehtung verschiebbar ist. Auch hierdurch wird noch
weiter unterstützt, daß das Scharnier möglichst wenig Platz des Möbelinnenraumes in Anspruch nimmt.
Vor allem werden zusätzliche Verstellelemente bzw. Tragplatten für den an der Möbelseitenwand zu be- ίο
festigenden Beschlagteil erspart, die senkrecht zur Wandrichtung zusätzlichen Raum beanspruchen wurden.
Weiterhin hat sich gezeigt, daß durch die Verwendung des im Zwischengehäuse verschiebbar gehalterten,
die türflügelseitigen Gelenkpunkte aufnehmenden
Gehäuses gerade bei der der Erfindung zugrunde liegenden Scharnierart eine besonders einfache
Justierung des Türflügels möglich ist. Bei einer derartigen Ausbildung genügt eine geringfügige
waagerechte Verschiebung des Gehäuses, um die erforderliche Scharnierausrichtung am oberen und
unteren Scharnier zu erzielen.
Das Zwischengehäuse ergibt weiterhin die Möglichkeit, die Scharnierteile erst am Aufstellungsort
einzubauen und auszurichten. Dadurch werden die früher üblichen, während des Transports vorstehenden
Scharnierteile des Möbelstücks oder der zugehörigen Tür, die leicht zu Kratzern oder Beschädigungen
führten, vermieden. Da außerdem während des Transports sehr häufig die Ausrichtung der Tür ungewollt
verändert wurde, war bisher eine erneute Ausrichtung am Aufstellungsort erforderlich. Bei der
jetzigen Ausführung genügt demgegenüber die einmalige Ausrichtung am Aufstellungsort.
Nach einem weiteren Merkmal ist das Gehäuse von der Stirnseite des Türflügels her in eine z. B.
durch einen Zylinderfräser erzeugte Aussparung seitlich einschiebbar. Eine derartige Befestigung ist besonders
einfach in der Herstellung und bequem im Zusammenbau.
Vorzugsweise sind weiterhin der zur Möbelseitenwand parallele Gelenkarm und der die möbelfesten
Gelenkbolzen aufnehmende Beschlagteil trogartig bzw. als U-Profile ausgeführt, die mit ihren Flanschen
in der Öffnungs- und Schließstellung einen gegenseitigen Anschlag bilden. Der am Türflügel angelenkte
Gelenkarm kann an seinem den Gelenkpunkt enthaltenden Ende rechtwinklig gekröpft sein, um den
Gelenkpunkt ohne Behinderung durch andere Scharnierteile an die richtige Stelle zu bringen.
Eine zweckmäßige Ausführung besteht darin, daß alle Scharnierteile aus Kunststoff hergestellt sind, mit
Ausnahme des aus Metallspritzguß, z. B. Zinkspritzguß, herstellbaren Zwischengehäuses. Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird an Hand der Figuren näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch das erfindungsgemäße Scharnier mit zugehörigen benachbarten
Möbelteilen,
F i g. 2 die Draufsicht (zur Hälfte) auf das Zwischengehäuse
in einer Ebene senkrecht zur Fig. 1,
Fig. 3 die Draufsicht (zur Hälfte) auf das Gehäuse
zur Aufnahme der türflügelseitigen Gelenkbolzen,
F i g. 4 einen Schnitt (zur Hälfte) durch das Zwischengehäuse entlang der Linie IV-IV der F i g. 2,
F i g. 5 einen Schnitt (zur Hälfte) durch das Gehäuse entlang der Linie V-V der Fig. 3,
Fi ε. 6 einen Schnitt durch das zusammengesetzte
Gehäuse und Zwischengehäuse entlang der Linie VI-VI der Fig. 2 und 3.
An die Möbelseitenwand 1 ist mit Hilfe einer oder mehrerer Holz- oder Metallschrauben 3 ein trogartiger
Beschlagteil 4 angeschraubt, welcher über Gelenkbolzen 5 und 6 mit einem Lenker 7 und einem
Gelenkarm 8 verbunden ist, die ihrerseits mit Hilfe von Gelenkbolzen 9 und 10 an einem zweiten trogartig
ausgebildeten Gelenkarm 11 in der Weise und mit solchen Abmessungen angelenkt sind, daß die
Gelenkbolzen 5, 6, 9, 10 ein Gelenkparallelogramm bilden. In der in F i g. 1 ausgezogen dargestellten
Lage befinden sich der Lenker 7 und der Gelenkarm 8 in der einen Grenzstellung, in der sich die beiden
Teile an der Trennlinie 12 gegeneinander abstützen.
Der Gelenkarm 11 ist in F i g. 1 über dem Gelenkbolzen 10 hinaus nach unten verlängert, dann in
Richtung auf die Seite rechtwinklig gekröpft und weist an dem gekröpften Ende (H') einen Gelenkbolzen
13 auf, der zugleich in einem mit dem Türflügel 2 fest verbundenen Gehäuse 14 gelagert ist.
Der Gelenkarm 8 ist ebenfalls, und zwar über den Gelenkbolzen 10 hinaus, verlängert, ragt durch eine
Aussparung 15 des Gelenkarms 11 nach außen und trägt an seinem Ende (8') einen Gelenkbolzen 16, an
dem ein Lenker 17 angelenkt ist, der an seinem anderen Ende mit dem Gelenkbolzen 18 ebenfalls im Gehäuse
14 gelagert ist.
Bei einer Schwenkung des Lenkers 7 und des Gelenkarms 8 in F i g. 1 im Uhrzeigersinn hebt sich
der Gelenkarm 11 zunächst ab, um bei weiterer Drehung der Scharnierteile sich dem Beschlagteil 4 wieder
bis zur gegenseitigen Abstützung zu nähern (vgl. die gestrichelte Darstellung im unteren Teil der
F i g. 1), wobei der Türflügel 2 eine Schwenkung von 90° ausführt und in die ebenfalls gestrichelt dargestellte
Lage übergeht.
Das Gehäuse 14 hat die Form einer Halbmanschette mit Flanschkragen 19, in welchem sich
langgestreckte Befestigungslöcher 20 befinden, die sich in F i g. 3 in waagerechter Richtung erstrecken.
Sie dienen zur Befestigung des Gehäuses 14 an einem Zwischengehäuse 21, das ähnlich wie das Gehäuse 14
Halbmanschettenform besitzt, und zwar derart, daß es von der scharnierseitigen Stirn des Türflügels 2 in
eine durch einen Zylinderfräser erzeugte Aussparung
22 satt eingeschoben werden kann.
Wie aus F i g. 6 erkennbar, geht die Ausfräsung
nicht ganz durch den Türflügel, sondern läßt einen Türanschlagteil 2" stehen, damit die Türaußenfläche
nicht unterbrochen wird. Ein zungenartiger Fortsatz
23 wird beim Einbringen so in das Material des Türflügels 2, der vorzugsweise aus Holz besteht, eingetrieben,
daß das Zwischengehäuse 21 mindestens an dieser Seite fest verankert ist. Die eigentliche Befestigung
im Türflügel erfolgt aber mit Hilfe der etwas schräg gehaltenen Bohrungen 24 und durch darin eingeführte
Spreizbolzen 25 ohne oder mit Gewinde, das sich dann in das Material des Türflügels einbohrt.
Gewindebohrungen 26 sind für die Befestigung der nicht dargestellten Schrauben vorgesehen, welche
durch die Befestigungslöcher 20 hindurchgreifen und zum Halten des Gehäuses 14 dienen. Das Zwischengehäuse
21 besitzt in seinem Scheitel eine Aussparung 27 und eine in deren Boden eingeformte keilartige
Rille 28, der eine Öffnung 29 im Flansch 19 des Gehäuses 14 zugeordnet ist. Wie aus Fig. 6 durch
gestrichelte Darstellung ersichtlich, kann durch die
Öffnung ein Schraubenzieher 30 in die Rille 28 eingeführt werden, der es gestattet, durch Links- oder
Rechtsschwenken des Schraubenziehers das Gehäuse 14 gegenüber dem starr befestigten Zwischengehäuse
21 in waagerechter Richtung, z.B. in der Größen-Ordnung von 4 mm, zu verschieben. Mit diesen Mitteln
ist es möglich, das obere und untere Scharnier einer Tür innerhalb der auftretenden Fertigungstoleranzen
in einfacher Weise genau waagerecht bzw. senkrecht auszurichten. Dies erfolgt zweckmäßig erst
am Aufstellungsort, so daß während des Transports die Scharniere abgenommen sein können, so daß vorstehende
Teile und dadurch zu befürchtende Beschädigungen oder Kratzer der Möbelteile vermieden werden.
Nur das nicht vorstehende Zwischengehäuse 21 bleibt zweckmäßig eingebaut.
Wie in Fig. 1 gestrichelt angedeutet, können
Metall- oder Kunststoffdübel 31 in die Möbelseitenwand 1 eingetrieben sein, um die Schrauben 3 beliebig
oft lösen und wieder anziehen zu können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Möbelscharnier, insbesondere für gefalzte Möbeltüren, bestehend aus zwei scherenartig sich
kreuzenden, gelenkig miteinander verbundenen Gelenkarmen, von denen der eine Gelenkarm
mit seinem einen Ende gelenkig mit dem Türflügel und mit seinem anderen Ende über einen
Lenker mit einem an der Möbelseitenwand befestigten Beschlagteil gelenkig verbunden ist und
der andere Gelenkarm mit seinem einen Ende gelenkig mit dem möbelfesten Beschlagteil und
mit seinem anderen Ende über einen weiteren Lenker mit dem Türflügel gelenkig verbunden ist,
wobei die möbelfesten Gelenkstellen und die den am Türflügel angelenkten Gelenkarm mit dem
anderen Gelenkarm und dem ersten Lenker verbindenden Gelenkstellen ein Gelenkparallelogramm
bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungslinie der die möbelfesten
Gelenkstellen bildenden Gelenkbolzen (5, 6) parallel zur Möbelseitenwand (1) verläuft,
daß der eine Gelenkarm (11) am flügelseitigen Ende nahe der vorderen Möbelstirnkante (l'_)
einen die Gelenkstelle bildenden Gelenkbolzen (13) trägt und mit seinem Hauptteil parallel zur
Möbelseitenwand (1) liegt, daß der am Türflügel (2) mittels eines Gelenkbolzens (18) angelenkte
Lenker (17) in der Schließstellung etwa parallel zur Möbelseitenwand (1) liegt und daß in einem
zur Stirnseite des Türflügels (2) hin offenen Gehäuse (14) die flügelseitigen Gelenkbolzen (13,
18) gelagert sind, deren Verbindungslinie parallel zur Türebene verläuft.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die möbelfesten Gelenkbolzen
(5, 6) aufnehmende Beschlagteil (4) und der zur Möbelwand parallele Gelenkarm (11)
trogartig bzw. als U-Profile ausgeführt sind, die
mit ihren Flanschen in der Öffnungs- und Schließstellung einen gegenseitigen Anschlag bilden.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der am Türflügel angelenkte
Gelenkarm (11) an seinem den Gelenkpunkt enthaltenden Ende (H') rechtwinklig gekröpft ist.
4. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (14)
von der Stirnseite des Türflügels (2) her in eine durch den Türanschlagteil (2") abgedeckte Aussparung
(22) einschiebbar ist.
5. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das im Türflügel (2)
vorgesehene Gehäuse (14) in einem mit dem Türflügel (2) starr verbundenen Zwischengehäuse
(21) in waagerechter Richtung verschiebbar und feststellbar gehalten ist.
6. Scharnier nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß alle Scharnierteile mit Ausnahme
des aus Metall-Spritzguß, z. B. Zinkspritzguß, herstellbaren Zwischengehäuses (21) aus
Kunststoff hergestellt sind.
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