DE137026C

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Publication number: DE137026C
Application number: DENDAT137026D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Durch das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Verfahren sollen . Rohre aus Blechstreifen durch Ziehen hergestellt werden, wobei die Kanten der Naht über einander zu liegen kommen, um dann, nach dem Verlöthen, durch weiteres Ziehen kaum sichtbar gemacht zu werden.

Das Verfahren setzt sich aus mehreren Operationen zusammen; während bei der ersten Operation der flache Blechstreifen so vorgebogen wird, dafs seine beiden Längskanten über einander zu liegen kommen und dabei gegen die Aufsenwand bezw. Innenwand verlaufen, besteht die zweite Operation in einem Verlöthen der über einander liegenden Kanten_r und dient die dritte Operation dazu, die Naht vollständig auszugleichen und zu glätten, so dafs dieselbe kaum sichtbar ist.

In beiliegender Zeichnung ist die bei diesem Verfahren benutzte Vorrichtung·.· durch die Fig. ι und 2 in Längs- und Querschnitt beim Vorbiegen des Blechstreifens veranschaulicht. Die Fig. 3 und 4 sowie Fig. 5 und 6 stellen die weitere Behandlung des Rohres bei Benutzung eines Kernes und einer Stange in Längsschnitt und Hinteransicht dar. Fig. 7, 8 und g zeigen den Querschnitt des Rohres während der drei Operationen.

Der von einem Haspel kommende, dem Durchmesser. des herzustellenden Rohres und der Breite des Uebereinandergreifens der beiden Längskanten entsprechend breite, genügend starke Blechstreifen α wird wie üblich an seinem einen Ende so vorgebogen, dafs er in die Oeffnung des Zieheisens b eingeführt werden kann. Das Zieheisen b, dessen Oeffnung am Einführungsende passend erbreitert ist, besitzt eine Nuth d. In das Zieheisen wird ein Kern c eingesetzt. Durch den Kern c in Zusammenwirkung mit der Nuth d des Zieh-,eisens b und entsprechender Blechbreite wird erreicht, dafs die Kanten des Blechstreifens a sich um ein entsprechendes Stück über einander legen, wobei gleichzeitig die Kanten auf ihren Vorderseiten durch den Kern und die Nuth des Zieheisens fest gegen das Metall des Rohres angeprefst und hier mit dem Innen- bezw. Aufsenmantel ausgeglichen werden bezw. verlaufen.

Diese Vorarbeitung der Kanten ist für die weitere Behandlung des Rohres von gröfster Wichtigkeit.

Der Blechstreifen nimmt nach Verlassen des Zieheisens die in Fig. 2 bezw. 7 gezeichnete Querschnittsform ein, wobei derselbe auf seiner ganzen Länge die Verstärkung i besitzt. Nunmehr wird der zum Rohr vorgeformte Blechstreifen hart gelöthet, was dadurch geschieht, dafs das Rohr, nachdem das Löthmetall entweder auf die Innennaht oder auf die Aufsennaht aufgelegt, durch einen Löthofen gezogen wird, wobei das Hartloth zwischen die über einander liegenden Kanten des Rohres fliefst und: hier ein Verlöthen auf der ganzen Breite herbeiführt.

Nach dem Verlöthen des Rohres wird dasselbe durch einen Ziehring e gezogen, dessen

Oeffnung ebenfalls vorn am Eingange, passend erweitert ist, aber sonst einen vollen cylindrischen Querschnitt besitzt. Hierbei wird der Kern g (Fig. 3) oder aber eine Stange h (Fig. 5) benutzt, welche ebenfalls vollen cylindrischen Querschnitt erhalten. Bei diesem Ziehen wird die auf dem Rohr vorhandene Verstärkung i nach beiden Seiten hin ausgeglichen, so dafs das Rohr nach Verlassen des Zieheisens e einen vollen cylindrischen Querschnitt — wie in Fig. 9 veranschaulicht — besitzt und die Löthnaht gar nicht bezw. kaum sichtbar ist. Das Verhältnifs des Durchmessers von Zieh ring e und Kern g bezw. Stange h mufs ein derartiges sein, dafs die Ausgleichung der Verstärkung i bei dem Ziehen eintritt, wobei gleichzeitig die Wandstärke des Rohres . um ein Geringes gröfser wird.

Das durch Ziehen so hergestellte Rohr kann durch Poliren, Vernickeln, Versilbern u. s. w. weiter behandelt werden und zu den verschiedenartigsten Verwendungszwecken gebraucht werden.

Das Ziehen kann erfolgen entweder nach einem Verfahren, wobei Ziehkern und Ziehring feststehen, es kann aber auch nach einem solchen Verfahren geschehen, wobei der Kern mit dem Rohr durchgezogen und dann der Kern herausgezogen wird.

Claims

Patent-Anspruch:
Ein Verfahren zum Ziehen von Rohren aus flachen Blechstreifen, dadurch gekennzeichnet, dafs die Kanten des Bleches in der Nuth eines Ziehringes (b) über einander gelegt werden, so dafs sich eine durchgehende Wulst oder Materialanhäufung bildet, welche, nach Verlölhung der Naht, mittels eines zweiten, völlig kreisrunden Ziehringes sowie, eines cylindrischen Domes derart vertheilt wird, dafs ein Rohr mit glatter Innen- und Aufsenwand sowie wenig sichtbarer Naht entsteht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.