DE132864C - - Google Patents

Description

Die neue Speisevorrichtung für Dampfkessel ist von der Art jener bekannten Vorrichtungen, bei denen bei einem gewissen Wasserstande im Kessel das in einem Sammelgefäfs oberhalb des Kessels befindliche Speisewasser dadurch zum Abflufs in den Kessel gebracht wird, dafs der Zutritt des. .Kesseldampfes zum Sammelgefäfs durch einen oberhalb und unterhalb des Wasserspiegels mit dem Innenraum des Kessels oder Sammelgefa'fses verbundenen schwingenden Hohlkörper veranlafst wird. Bei solchen Vorrichtungen ist auch bereits die vermittelnde' Wirkung von Ausdehnungskörpern benutzt worden, welche, durch den Dampf erhitzt, die Wirkung des Hohlkörpers unterstützen. Die neue Vorrichtung soll nun den Vortlieil einer sehr zuverlässigen und empfindlichen, genau zur Zeit des beginnenden Wassermangels eintretenden Wirkung bieten.

Auf der Zeichnung ist in beispielsweiser Ausführung ein mit der neuen Speisevorrichtung versehener, zu Heizungszwecken dienender Dampfkessel dargestellt, bei dem es sich darum handelt, das von den Dampfwasserableitern der* Heizkörper kommende Wasser dem Kessel wieder zuzuführen. Oberhalb des Dampfkessels ist das allseitig geschlossene Gefä'fs 2 aufgestellt, welches mit dem Wasserraum des Kessels durch ein vom Boden des Gefä'fses 2 abgehendes Rohr 3, mit dem Dampfraum des Kessels durch das oben in das Gefäfs einmündende Rohr 4 verbunden ist. Auf dem Gefäfs 2 ist in einem Gehäuse 5 ein halbkreisförmiges, mit einer Flüssigkeit gefülltes und an den Enden geschlossenes Rohr 6, frei im Gehäuse stehend, mit dem unteren Ende befestigt. Dieser Rohr-.

bügel 6 ist mit seinem oberen Ende an die Spindel eines in die Leitung 4 eingeschalteten Absperrventiles 7 angeschlossen und wirkt nach Art der bekannten, zur Dampfwasserableitung benutzten Ausdehnungskörper; an Stelle dieses Bügels kann jedoch auch eine andere, durch Ausdehnung wirkende Vorrichtung benutzt werden. Das Gehäuse 5 ist durch ein Rohr mit der Dampfleitung 4 verbunden, und in dieses Verbindungsrohr ist ein Absperrventil 8 eingeschaltet. Vom Gefäfs 2 gehen oberhalb und unterhalb ein'er festgesetzten höchsten Wasserstandslinie zwei Schläuche 9 und 10 ab, die andererseits oben und unten in ein Gefäfs ί ι einmünden. Dieses ist durch eine Kette 12 dem Stellhebel des Ventiles 8 angeschlossen ; an die Kette 12 greift das Ende des mit Laufgewicht 13 versehenen Hebels 14 an. Die Vorrichtung wirkt in folgender Weise: Ist das Gefäfs 2 leer, so hält das Gegengewicht 13 des Hebels 14 das Gefäfs 11 in der Stellung, wie auf der Zeichnung angegeben, so dafs das Ventil 8 geschlossen ist. Ebenso hält alsdann der Bügel 6 das Ventil 7 geschlossen. Fliefst nun das von den einzelnen Ableitern kommende Dampfwasser durch das Rohr 15 zu, so gelangt es aus dem Gefäfs 2 in das Rohr 10 und das Gefäfs 11;. dieses ist nun durch das Gewicht 13 so ausgeglichen, dafs bei Eintritt des höchsten Wasserstandes im Gefäfs 2 das Gefäfs 11 sich durch das Gewicht des in ihm befindlichen Wassers senkt und das Ventil 8 öffnet, mithin der Dampf durch dieses in das Gehäuse 5 und zum Bügel 6 treten kann, der, sich alsdann ausdehnend, das Ventil 7 öffnet und dem Dampf

den Zutritt zum Gefäfs 2 gewährt. Da nach Oeffnung des Ventiles 7 der Dampfdruck in dem den Kessel mit dem Gefäfs 2 verbindenden Rohr 3 auf beiden Seiten gleich ist, so kann das im Gefäfs 2 befindliche Wasser nun ungehindert durch das Rohr 3 in den Kessel' fliefsen. Alsdann entleert sich auch der Schlauch 10 und das Gefäfs 11, und das Uebergewicht des Gewichtes 13 veranlafst die Hebung des Gefäfses 11, so dafs sich das Ventil 8 durch den Einflufs des auf dessen Stellhebel befindlichen Gewichtes wieder schliefst; infolge hiervon zieht sich der Bügel 6 zusammen und bewirkt den Schlufs des in der Leitung 4 befindlichen Ventiles 7.

Die Rohre 3 und 15 sind mit Rückschlagventilen versehen, von denen sich das im ersteren Rohre nach dem Dampfkessel hin, das im Rohre 15 gegen das Gefäfs 2 hin öffnet; damit das durch das Rohr 15 in das Gefäfs 2 tretende Wasser die Luft aus dem Gefäfs verdrängen kann, ist .'an diesem ein nach innen sich öffnendes Ventil 16 vorgesehen, welches jedoch durch den zutretenden Dampf geschlossen wird.

Soll der Abflufs des in dem Gefäfs 2 befindlichen Wassers nur bei einem bestimmten Wasserstande im Kessel erfolgen, so werden die Schläuche 9, 10 und das Gefä'fs 11 am Kessel 1, und zwar die ersteren unter- und oberhalb der betreffenden Wasserstandslinie, befestigt und das Gefäfs 11 ebenso wie auf der Zeichnung mit dem Ventil, 8 und dem Hebel 14 verbunden. Die Wirkungsweise ist im Uebri'gen dieselbe wie bei der Anordnung nach der 'Zeichnung, mit dem Unterschiede, dafs bei genügendem Wasserstande das alsdann gefüllte Gefäfs 11 durch sein Gewicht das Ventil 8 geschlossen hält, während bei eintretendem Wassermangel das Gewicht 13 die Hebung des Gefäfses 11 und die Oeffnurig des Ventiles 8 veranlafst. Die Vorrichtung kann zum Speisen jedes beliebigen Dampfkessels benutzt werden. Das Gefä'fs 2 wird u. U. von einer Wasserleitung aus durch ein Schwimmerventil bis zu einer gewissen Höhe gefüllt erhalten.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Selbsttätige Speisevorrichtung für Dampfkessel mit. einem oberhalb des Kessels angeordneten und mit dem Wasser- und Dampfraum desselben verbundenen Sammelgefäfs für das Speisewasser, sowie einem mit dem Innenraum des Kessels oder Sammelgefäfses ober- und unterhalb des Wasserspiegels verbundenen schwingenden Hohlkörper (11), der bei einem gewissen Wasserstande den Dampfzutritt zu dem Sammelgefäfs veranlafst, dadurch gekennzeichnet, dafs der Hohlkörper (11) einem Ventil (8) der Dampfleitung angeschlossen ist, durch welches der Dampf zunächst zu einem Ausdehnungskörper (6) gelangt, durch dessen Ausdehnung das zum Sammelgefäfs führende Dampfventil geöffnet wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.