DE1303005B - - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- C08B30/12—Degraded, destructured or non-chemically modified starch, e.g. mechanically, enzymatically or by irradiation; Bleaching of starch
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung acetat und Stärkepropionat, und die Stärkeäther, z. B.
von. homogenen gelatinierten Stärkeprodukten, die die Hydroxyäthyl-, Carboxymethyl- und Cyanoäthyl-
keine Doppelbrechung bzw. Stärkekornstruktur mehr derivate. Im Falle der vorliegenden Erfindung liegt das
erkennen lassen, bei dem Stärke mit einem Stärke- Stärkerohmaterial im allgemeinen in Form der ur-
qiiellungsmittel und gegebenenfalls einem Modifi- 5 sprünglichen Stärkekörner vor, es kann sich aber auch
zierungsmittel bei erhöhter Temperatur und erhöhtem um ein vorgelatiniertes Stärkeprodukt handeln. Nach
Druck umgesetzt wird. dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich z. B. ge-
Ein Ziel der Erfindung ist die Entwicklung eines latinierte Stärken bequem und wirtschaftlich modifineuen
Verfahrens zur Herstellung homogener gelati- zieren. Das Stärkerohmaterial braucht nicht hochgenierter
Stärkeprodukte, das im Vergleich zu bekannten io reinigt zu sein, d. h., es kann geringe Mengen von
Verfahren einen größeren Bereich von physikalischen anderen Substanzen, wie Proteine, Fette und Fasern
Eigenschaften ergibt und das dennoch zur Erzielung enthalten. Es kann auch aus einem Gemisch von zwei
eines höchst gleichmäßigen Produktes mit ausgewähl- oder mehr der vorgenannten Produktklassen bestehen,
ten Eigenschaften leicht geregelt werden kann. Ein Die Löslichkeit der gelatinierten modifizierten Stärweiteres
Ziel ist die Entwicklung eines neuen kon- 15 keprodukte in kaltem Wasser ist die Menge Trockentinuierlichen,
rasch arbeitenden Verfahrens zur be- substanz in Gewichtsprozent, die sich in Wasser von
quemen und wirtschaftlichen Herstellung homogener 250C nach dem folgenden Verfahren löst: 1 g des
gelatinierter Stärkeprodukte mit einer leicht erhält- Stärkeproduktes — bis zu einer Korngröße von unterlichen
Vorrichtung, die bisher in der Stärkeverarbei- halb 0,42 mm lichter Maschenweite gemahlen — wird
tung nicht verwendet worden ist. 20 2 Stunden mit 50 g destilliertem Wasser von 250C in
Die Zeichmmg enthält einen Seitenaufriß einer zur einem 100-ccm-Kolben mit Hilfe einer Schüttel-Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ge- vorrichtung geschüttelt, der Tnhalt gründlich durcheigneten
Vorrichtung, für die als solche kein Schutz mischt, in ein 250-ccm-Zentrifugenrohr mit rundem
beansprucht wird. Boden überführt und 15 Minuten bei 2000 UpM zen-
In der Beschreibung werden die Begriffe »Stärke- 25 trifugiert. Eine 25-ccm-Probe des klaren Zentrifugats
modifizierungsmittel«, »Stärkequellungsmittel«, »Star- wird in eine tarierte Aluminiumschale überführt, auf
kerohmaterial« und »Löslichkeit in kaltem Wasser« in dem Dampfbad bis zur Trockene eingedampft und
folgendem Sinne verwendet: dann in einem Ofen bei HO0C bis zur Gewichtskon-Stärkemodifizierungsmittel
sind Reagenzien, die stanz getrocknet. Das Gewicht des getrockneten Masich unter den erfindungsgemäßen Bedingungen mit 30 terials multipliziert mit 400 und dividiert durch das
dem Stärkerohmaterial umzusetzen vermögen und Gewicht der Trockensubstanz der ursprünglichen
dabei ein. Stärkeprodukt ergeben, dessen KJeistereigen- Probe stellt die Löslichkeit des Stärkeproduktes in
schäften, insbesondere seines wäßrigen Kleisters, von kaltem Wasser dar.
den entsprechenden Kleistereigenschaften des Aus- Bei der Herstellung gelatinierter Stärkeprodukte ist
gangs-Rohstärkematerials abweichen. Die Stärkemo- 35 es üblich, einen vorher hergestellten wäßrigen Stärkedifizierungsmittel
werden in zwei große Gruppen un- Heister auf Heißwalzen zu trocknen. Eine Variation
terteilt: (1) übliche Stärkemodifizierungsmittel, die dieser Durchführung besteht darin, daß man auf die
hydrolytisch oder oxydativ-hydrolytisch wirken und Heißwalzen eine flüssige Suspension von ungelatinierdie
Kleistereigcnschaften des Stärkeproduktes mehr ten Stärkekörnern in einer stärkequellenden Flüssigdurch
Verringerung des Molekulargewichtes als durch 40 keit, vorzugsweise Wasser oder einer wäßrigen Lösung,
Substitution in der Kette des Stärkemoleküls ver- gibt, wobei die Aufschlämmung zunächst in einen
ändern, und (2) Mittel, mit denen Stärkederivate er- Kleister von gelatinierten Stärkekörnern verwandelt
zeugt werden, d. h. im allgemeinen Ester oder Äther und danach die Flüssigkeit aus dem Kleister verdurch
Umsetzung mit den Hydroxylgruppen der dampft wird, um ein festes Produkt zu erhalten. Nach
Stärke, und die ihre kleistermodifizierende Wirkung 45 einem anderen Verfahren kann man einen Stärkedurch
Substitution in der Kette des Stärkemoleküls kleister sprühtrocknen bzw. durch Entspannungsverausüben.
So sind säuremodinzierte Stärken und oxy- dampf ung trocknen oder das in ihm enthaltene Stärkediertc
Stärken in üblicher Weise modifiziert, während material durch Vermischen des wäßrigen Kleisters mit
Stärkeäther und Stärkeester Stärkederivate darstellen. einer mit Wasser mischbaren Flüssigkeit, die Stärke
Stärkequellungsmittel sind Stoffe, entweder in LÖ- 50 nicht quillt, wie Aceton oder Methanol, koagulieren,
sung oder in reiner Form, die in das Stärkekorn bzw. Die Herstellung von homogenen gelatinierten Stärdie
Teilchen des Stärkerohmaterials bei 125 bis 25O0C keprodukten nach den bekannten Verfahren besitzt
eindringen bzw. sich in ihnen lösen und das Korn bzw. verschiedene Nachteile. Das weitverbreitete Heiß-Teilchen
entweder um das Mehrfache seiner Ursprung- walzenverfahren liefert kein homogenes Produkt,
liehen Größe quellen lassen oder es in kleinere Bruch- 55 wenn die Stärke nicht vorher mit heißem Wasser gründstücke
zerlegen. lieh verkleistert bzw. nicht eine ziemlich verdünnte
Als Stärkerohmaterial ist jede natürliche Stärke aus Aufschlämmung von Stärke in Wasser langsam auf die
den Wurzeln, dem Stamm und den Früchten einer Walzen aufgegeben wurde. Tn jedem Falle ist die Pro-Pflanze
geeignet. Es kann auch eine in üblicher Weise duktionsgeschwindigkeit in bezug auf die Investitionsmodifizierte
Stärke oder eine substituierte Stärke ver- θο kosten gering und sind die Verfahrenskosten in bezug
wendet werden. Beispiele von in üblicher Weise mo- auf die hergestellte Produktmenge hoch. Weiterhin
difizierten Stärken sind die dünnkochenden Stärken, ist der Verschleiß der Wakenoberflächen und der dadie
durch Erhitzen einer wäßrigen Aufschlämmung zugehörenden Abstreifmesser hoch, was zu hohen Ernatürlicher
Stärke mit einer Mineralsäure einerseits haltungs- und Erneuerungskosten führt. Die Sprüh-
und einem Oxydationsmittel, z. B. einem Alkalihypo- 65 trocknung und Entspannungsverdampfung ergeben
chlorit, andererseits unterhalb der Gelatinierungs- feine, staubförmige Produkte, die sich im allgemeinen
temperatur hergestellt worden sind. Typische sub- in Wasser schwierig ohne beträchtliche Klumpenstituierte
Stärken sind die Stärkeester, ζ. B. Stärke- bildung redispergieren lassen. Beim Sprühtrocknen
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sind die Verfahrenskosten hoch, da das Verfahren auf adiabatischen Temperaturanstiegs und bestimmten
leidlich fließfähige Kleister, d. h. Kleister, die selten vom Stand der Technik abweichenden Zeitbegreo-
mehr als 30 Gewichtsprozent Stärkefestsubstanz ent- zungen. Auf Grund der erfindungsgemäßen intensiven
halten, begrenzt ist. Das Verfahren der Entwässerung mechanischen Bearbeitung unter Einwirkung hoher
des Kleisters ist aufwendig, weil unvermeidlich etwas 5 Scherkräfte bei den angegebenen Bedingungen und
von der Dehydratisierungsflüssigkeit verlorengeht und unmittelbar anschließender Überführung der Masse
die Kosten einer Wiedergewinnung der Flüssigkeit für in eine Zone mit geringem Druck und niedrigerer
den erneuten Gebrauch beträchtlich sind. Temperatur wird ein außergewöhnlich homogenes
Außerdem treten bei der Herstellung gelatinierter gelatiniertes nicht zu Dextrin abgebautes Stärkepro-
modifizierter Stärkeprodukte nach den bekannten io dukt in glattem kontinuierlichen Arbeitsgang er-
Verfahren noch andere Nachteile auf. Ungelatinierte halten.
Stärke kann in der Kornform modifiziert werden, doch Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herverläuft
die Modifizierung im allgemeinen langsam, stellung eines homogenen gelatinierten Stärkepro
da die Temperatur unterhalb der Gelatin ierungstem- duktes, bei dem Stärke mit einem Stärkequellungsperatiirder
modifizierten Stärke gehalten werden muß, 15 mittel und gegebenenfalls einem Modifizierungsmittel
die im allgemeinen unterhalb derjenigen der Ausgangs- bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck umstärke
liegt, und weil das Modifizierungsmittel zum gesetzt wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine
Durchdringen der Körner Zeit braucht. So wird z. B. Masse aus dem rohen Stärkematerial und 22 bis
in der USA.-Patentschrift 2 516 633 für die Her- 67 Gewichtsprozent Stärkequellungsmittel, insbesonstellung
ungelatinierter Hydroxyläthyläther von Ge- ao dere Wasser, bezogen auf Trockensubstanz des Stärketreidestärken
aus Äthylenoxyd und einer wäßrigen materials, sowie gegebenenfalls 0,01 bis 50 Gewichts-Stärkesuspension
eine Reaktionszeit von 8 bis 24 Stun- prozent übliche Stärkemodifizierungsmittel, gleichden
angegeben. Ein weiteres Beispiel für die niedrige falls bezogen auf Trockensubstanz des Stärkerohma-Reaktionsgeschwindigkeit
bei der Herstellung einer terials, kontinuierlich mit einer Verweildauer von 0,5
imgelatinierten Stärke ist die 8- bis 12stündige Reak- 25 bis 5 Minuten unter mechanischer Durcharbeitung bei
tionszeit, die bei der üblichen Herstellung von säure- 125 bis 250°C durch eine Druckkammer geleitet wird,
modifizierter dünnkochender Maisstärke erforderlich worin der Druck wesentlich oberhalb des autogenen
ist. Nach einem anderen Verfahren kann die Stärke Dampfdruckes der Masse liegt und durch das Durchzunächst
— im allgemeinen mit Wasser — verkleistert arbeiten ein adiabatischer Temperaturanstieg um we-
und anschließend mit dem stärkemodifizierenden 30 nigstens 500C bewirkt wird, und dann unmittelbar die
Mittel umgesetzt werden. Dieses Verfahren ist jedoch— Masse in eine Zone mit wesentlich geringerem Druck
wenn überhaupt — gegenüber den anderen Verfahren und niedriger Temperatur überführt wird,
nur wenig vorteilhaft. Die Kleisterviskosität der un- Die Reaktions- bzw. Bearbeitungszeit beträgt ermodifizierten Stärken steigt mit zunehmendem Stärke- findungsgemäß etwa 0,5 bis 5 Minuten, also nur einen feststoffgehalt so rasch an, daß Kleister mit mehr als 35 Bruchteil der zur Herstellung gelatinierter modifizieretwa 20 Gewichtsprozent Stärkesubstanz nicht mehr ter Stärkeprodukte nach bekannten Verfahren erforzufriedenstellend gerührt und weitergeleitet werden derlichen Zeit. In der Niederdruckzone herrscht vorkönnen, während der hohe Gehalt an Wasser oder zugsweise Normaldruck, doch kann auch ein höherer einer anderen stärkeverkleisternden Flüssigkeit im oder niedrigerer Druck vorliegen, während die Tem-Kleister zu hohen Trocknungs- oder Produktisolie- 40 peratur hier vorzugsweise nicht höher liegt, als sich rungskosten führt. Die Herstellung von gelatinierten durch die Verdampfung des Quellungsmittels und modifizierten Stärkeprodukten durch vorherige Mo- anderer flüchtiger Stoffe aus dem ausgepreßten Madifizierung der Stärke in Kornform und nachfolgende terial ergibt. Die heiße fließfähige Masse wird aus der Verkleisterung der wiedergewonnenen Körner und Bearbeitungszone in die Niederdruckzone, vorzugs-Trocknung des Kleisters hat zwei Nachteile: (1) einen 45 weise durch eine öffnung bzw. ein Spritzventil, überwesentlichen Verlust an löslicher Stärke in der Mo- führt, das die Masse in dünne Stränge, Bänder oder difizierungsstufe der Körner und (2) die Unbequem- Fäden mit großem Verhältnis von Oberfläche zu lichkeit der getrennten Durchführung der Verkleiste- Volumen formt, damit die schnelle Verdampfung der rung und Trocknung. flüchtigen Bestandteile begünstigt wird.
nur wenig vorteilhaft. Die Kleisterviskosität der un- Die Reaktions- bzw. Bearbeitungszeit beträgt ermodifizierten Stärken steigt mit zunehmendem Stärke- findungsgemäß etwa 0,5 bis 5 Minuten, also nur einen feststoffgehalt so rasch an, daß Kleister mit mehr als 35 Bruchteil der zur Herstellung gelatinierter modifizieretwa 20 Gewichtsprozent Stärkesubstanz nicht mehr ter Stärkeprodukte nach bekannten Verfahren erforzufriedenstellend gerührt und weitergeleitet werden derlichen Zeit. In der Niederdruckzone herrscht vorkönnen, während der hohe Gehalt an Wasser oder zugsweise Normaldruck, doch kann auch ein höherer einer anderen stärkeverkleisternden Flüssigkeit im oder niedrigerer Druck vorliegen, während die Tem-Kleister zu hohen Trocknungs- oder Produktisolie- 40 peratur hier vorzugsweise nicht höher liegt, als sich rungskosten führt. Die Herstellung von gelatinierten durch die Verdampfung des Quellungsmittels und modifizierten Stärkeprodukten durch vorherige Mo- anderer flüchtiger Stoffe aus dem ausgepreßten Madifizierung der Stärke in Kornform und nachfolgende terial ergibt. Die heiße fließfähige Masse wird aus der Verkleisterung der wiedergewonnenen Körner und Bearbeitungszone in die Niederdruckzone, vorzugs-Trocknung des Kleisters hat zwei Nachteile: (1) einen 45 weise durch eine öffnung bzw. ein Spritzventil, überwesentlichen Verlust an löslicher Stärke in der Mo- führt, das die Masse in dünne Stränge, Bänder oder difizierungsstufe der Körner und (2) die Unbequem- Fäden mit großem Verhältnis von Oberfläche zu lichkeit der getrennten Durchführung der Verkleiste- Volumen formt, damit die schnelle Verdampfung der rung und Trocknung. flüchtigen Bestandteile begünstigt wird.
Ein zusätzlicher Nachteil der üblichen Verfahren 5° Die Geschwindigkeit der Umsetzung zwischen dem
zur Herstellung modifizierter Stärkeprodukte rührt Stärkerohmaterial und dem Stärkemodifizierungs-
daher, daß bei Atmosphärendruck gearbeitet wird. mittel bei einer gegebenen Temperatur wird nach dem
Dies begrenzt entweder die Modifizierungsmittel auf erfindungsgemäßen Verfahren stark erhöht. Die Ge-
solche, die bei der gewählten Reaktionstemperatur schwindigkeitszunahme ist wahrscheinlich auf die in-
nur einen mäßigen Dampfdruck aufweisen, oder führt 55 tensive Bearbeitung des Reaktionsgemisches bzw. die
zu einem merklichen Verlust an flüchtigem Reagenz intensive Einwirkung der Scherkräfte bei dem an-
bzw. zu einer kostspieligen Installation von Vorrich- gegebenen Druck und der angegebenen Temperatur
tungen, mit denen dem hohen Dampfdruck entgegen- zurückzuführen,
getreten werden soll. Um erfindungsgemäß wirksam zu sein, muß die Be-
Ferner ist ein Verfahren zum Abbau von Stärke be- 60 arbeitung bzw. Scherung des Stärkegemisches auskannt,
bei dem Stärke im geschlossenen Gefäß unter reichend stark sein, daß die Temperatur der Mischung
Einleiten von Dampf erhitzt wird. Nach einem anderen adiabatisch um mindestens 50° C erhöht wird. In vielen
Verfahren wird Stärke zu Dextrin abgebaut, indem Fällen, z. B. wo das Gewichtsverhältnis von Stärke-Stärke
zwischen zwei Flächen für kurze Zeit hohem rohmaterial zu Quellungsmittel bei etwa 2,5:1 liegt,
Druck ausgesetzt wird. Erfindungsgemäß findet kein 65 wird die gewünschte Bearbeitungstemperatur von 150
Abbau zu Dextrin statt, das Verfahren erfolgt kon- bis 16O0C ohne zusätzliche Heizung erzielt, d. h. der
tinuierlich unter Einsatz begrenzter Mengen an Quel- allein auf die Bearbeitung zurückzuführende Tempelungsmittel
und unter Beachtung eines bestimmten raturanstieg der bearbeiteten Masse beträgt minde-
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stens 100 bis 12O0C. In vielen Fällen kann jedoch der falls nach bekannten Verfahren, z. B. durch Vakuum-Temperaturanstieg
durch die Bearbeitung größer als trocknung bzw. Extraktion mit einem selektiv wirkenerwünscht
sein, so daß eine Kühlung erforderlich wird. den Lösungsmittel, wie Aceton oder Methanol, aus
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es mög- dem Reaktionsgemisch entfernt werden. Im allgemeilich,
die bearbeitete Masse zur Einhaltung der ge- 5 nen stellt jede inerte Substanz, ob in Lösung oder in
wünschten Temperatur sowohl zu erhitzen als auch reiner Form, ein geeignetes Stärkequellungsmittel dar,
zu kühlen. wenn es bei der Bearbeitungstemperatur die Teilchen
Das erfindungsgemäße Verfahren weist gegenüber des Stärkerohmaterials (im allgemeinen eine natürliche
den bekannten Verfahren folgende wichtige Vorteile oder modifizierte Stärke in ursprünglicher Kornform)
auf: (1) die Verfahrenskosten je Produkteinheit sind io durchdringt bzw. sich in ihnen löst und die Teilchen
viel geringer als bsi der Sprühtrocknung und bedeutend entweder quillt oder sie aber in kleinere Fragmente
geringer als bei der Heißwalzentrocknung; (2) im Ver- zerlegt. Unter »inert« wird eine Substanz verstanden,
gleich zur Sprühtrocknung und Entspannungsver- die unter den erfindungsgemäßen Bedingungen keine
dampf ung wird ein nichtstäubendes Produkt erhalten, hydrolysierende, oxydierende, substituierende oder
das sich in Wasser nach geeigneter Mahlung ohne un- 15 anderweitige chemische Wirkung auf das Stärkerohzulässiges
Klumpen löst; (3) es ist in bezug auf seine material ausübt.
physikalischen Eigenschaften geschmeidiger; (4) die Bei der erhöhten Temperatur und in Gegenwart des
Herstellungszeit für gelatinierte modifizierte Stärke- Quellungsmittels wird das Gemisch aus Stärkerohprodukte
wird merklich herabgesetzt; (5) es ist leichter, material und Quell ungsmittel (plus gegebenenfalls
ein Produkt mit gleichmäßigen ausgewählten Eigen- 20 Stärkemodifizierungsmittel) durch die erfindungsgemäß
schäften zu erzeugen; (6) es beruht auf der Verwendung erfolgende mechanische Bearbeitung in eine homogene,
einer kompakten Apparatur, was besonders dann vor- viskose fließfähige Masse überführt. Das stärkequelteilhaft
ist, wenn wenig Raum zur Verfugung steht, lende Mittel braucht gegenüber dem Stärkemodifizie-
und (7) der Verlust an löslicher Stärke bei der üblichen rungsmittel, das erfindungsgemäß verwendet wird,
Modifizierung von ungelatinierten Stärken wird aus- 35 nicht chemisch inert zu sein. So ist z. B. Glycerin ein
geschaltet. geeignetes Quellungsmittel, obwohl es im allgemeinen
Ein wichtiges Merkmal des erfindungsgemäßen Ver- mit Stärke veresternden und veräthernden Mitteln
fahrens liegt darin, daß die intensive Bearbeitung des reagiert.
Gemischs aus Stärkerohmaterial und Quellungsmittel Die erfindungsgemäß verwendete optimale Menge
bei erhöhter Temperatur durchgeführt wird. Infolge- 30 an Quellungsmittel hängt von der Art der Stärke, der
dessen wird während der Bearbeitung eine gründliche Temperatur und dem Druck ab. Im allgemeinen ist
Zerstörung bzw. Gelatinierung der Stärkekörner bei bei einer natürlichen Stärke oder einer in üblicher
wesentlich niedrigerem Gehalt an Quellungsmittel er- Weise modifizierten Stärke ein höherer Gehalt an
zielt, als er bei der gleichwertigen Gelatinierung nach Quellungsmittel erforderlich als bei einer substituierbekannten
Verfahren erforderlich ist. Der geringere 35 ten Stärke. Bei Temperatur- \ind/oder Druckanstieg
Bedarf an Quellungsmittel, insbesondere bei Wasser, wird weniger Quellungsmittel benötigt. Die Mindestist
ein zusätzlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Ver- menge an Quellungsmittel beträgt etwa 22 Gewichtsfahrens
gegenüber den bekannten Verfahren. prozent der Stärkerohmaterial-Trockensubstanz, wäh-
Die notwendige Bearbeitung des Stärkegemisches rend die maximale Menge auf der gleichen Grundlage
wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in be- 40 bei etwa 67°/o liegt. Diese Mengenverhältnisse treffen
quemer Weise mit einem Schneckenextruder für Kunst- ebenfalls auf Gemische von Quellungsmitteln zu und
stoffe durchgeführt. Eine in der Zeichnung erläuterte gelten auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Stärke-Vorrichtung
stellt eine zufriedenstellende Vorrichtung rohmaterials. Oberhalb der maximal brauchbaren
zur ununterbrochenen intensiven mechanischen Be- Menge an Quellungsmittel gehen die reaktionsfördernarbeitung
bei erhöhter Temperatur und erhöhtem 45 den und kornzerstörenden Wirkungen der Bearbeitung
Druck bei leichter und genauer Regelung der Verfah- rasch zurück. Es wird angenommen, daß dies auf die
rensbsdingungen dar. durch die zunehmende Plastizität hervorgerufene Ab-
Erfindungsgemäß wird Wasser als Quellungsmittel nähme der Scherkräfte zurückgeführt werden kann,
für das Stärkerohmaterial wegen der geringen Kosten Weiterhin stellt dann die spätere Abtrennung des
und des niedrigen Siedepunktes bevorzugt. Da der 50 Quellungsmittels aus dem gelatinierten Stärkeprodukt,
normale Siedepunkt von Wasser unterhalb der unter- um ein trockenes, mahlfähiges Produkt zu erhalten,
sten Arbeitstemperatur des erfindungsgemäßen Ver- ein Problem dar. Unterhalb der Mindestmenge an
fahrens liegt, verdampfen wesentliche Mengen des Quellungsmittel wird unter den erfindungsgemäßen
Wassers rasch aus der fließfähigen, plastischen Masse, Bedingungen der notwendige fließfähige Zustand nicht
wenn diese in die Niederdruckzone überführt wird. 55 erreicht, und die Bearbeitung des Stärkegemisches
Dieses bequeme Entfernen eines Teils des Wassers aus erfordert übermäßigen Verbrauch an Energie und
dem gelatinierten Stärkeprodukt und die gleichzeitig Wartungszeit. Der bevorzugte Bereich des Quellungserfolgende
Aufblähung bzw. Ausdehnung des Produk- mittelverhältnisses liegt im allgemeinen und für Wasser
tes sind wichtige Vorteile des erfindungsgemäßen Ver- im besonderen bei etwa 28 bis etwa 40Gewichtsprozent,
fahrens. Andere geeignete Quellungsmittel sind Form- 60 bezogen auf das Trockengewicht des Stärkerohamid,
Ättiylendiamin, Dimethylsulfoxyd, Pyrrolidin, materials.
Harnstoff, Pipsrazin, Glycerin, Äthylenglykol. Sorbit, Die praktische obere Grenze des Reaktionsdruckes
Propylenglykol, Chloralhydrat und Dimethylform- bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird durch die
amid. Es können auch Gemische aus zwei oder meh- für die erforderliche Bearbeitung zur Verfügung stereren
Quellungsmitteln in zufriedenstellender Weise 65 hende Ausrüstung bestimmt und liegt bei oberhalb
verwendet werden. Quellungsmittel, deren Siedepunkte von 1400 at. Die untere Druckgrenze ist der autogene
wesentlich oberhalb von 1000C liegen und die weni- Dampfdruck des Stärkegemisches bei der herrschenger
leicht als Wasser abdampfen, können gegebenen- den Reaktionstemperatur.
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Die Menge des Stärkemodifizierungsmittels kann nen Gemisches oder nur einen Teil desselben enthalten,
erfindungsgemäß im Verhältnis zu derjenigen des Vorzugsweise wird der Quclhingsmittelgehalt des
Stärkcrohmaterials im Bereich von 0,01 bis 50 Ge- fertigen Produktes auf 10 bis 15 Gewichtsprozent
wichtsprozent variieren. So können z. B. brauchbare eingestellt, entweder dadurch., daß das Qucllungsmodifizierte
Stärkeprodukte durch Umsetzung eines 5 mittel bei Ausführung aus der Bcarbeitungszone
Stärkerohmaterials mit nur 0,01 Gewichtsprozent schnell verdampft, oder dadurch, daß anschließend
Chlorwasserstoff, 0,1 Gewichtsprozent Epichlorhydrin getrocknet oder mit einem selektiv wirkenden flüch-
und 0,5 Gewichtsprozent Kaliumpersulfat erhalten tigen Lösungsmittel, z. B. Methanol oder Aceton,
werden. Andererseits können von den substituierenden extrahiert wird. Die den bevorzugten Gehalt an
Stärkemodifizierungsmitteln erfindungsgemäß viel hö- io Quelllingsmittel aufweisenden Produkte stellen bei
here Anteile verwendet werden. Gemische, die 15 bis Raumtemperatur bröckelige feste Massen dar, die
25 Gewichtsteile chemische Reagenzien, wie ß-Propio- leicht zu ηichtzusammenbackenden Mehlen oder PuU
lacton, Vinylacetat, Buttersäureanhydrid und Na- vern der gewünschten Teilchengröße gemahlen werden
triummonochloracetat je 100 Gewichtsteile Stärkeroh- können. Bei einem Gehalt an Qucllutigsmittel von 10
material (Trockensubstanz) enthalten, lassen sich 15 bis 15°/o und einer Teilchengröße entsprechend 0,25
erfindungsgemäß leicht und rasch umsetzen. Bei der bis 0,42 mm lichter Maschenweite lassen sich sämtliche
maximalen Bearbeitungszeit können noch höhere Ge- Produkte bis zu einem gewissen Ausmaß in 10 Gewichtsmengen
von Stärkemodifizierungsmitteln, die wichtsteilen Wasser von 250C lösen oder lassen sich
bis zu etwa 50°/0 des Trockengewichts des Stärkeroh- dispergieren. Sämtliche Produkte, die nicht weniger
materials betragen können, mit dem Stärkerohmate- ao als etwa 22°/0 Quellungsmittel, bezogen auf Stärkerial
umgesetzt werden. trockensubstanz, aufweisen, können wiederholt erfin-
Die obere Grenze der Arbeitstemperatur liegt bei dungsgemäß bearbeitet und erhitzt werden, um das
dem erfindungsgemäßen Verfahren bei etwa 25O°C. Ausmaß der ursprünglichen Modifizierung zu erhöhen
Oberhalb dieser Temperatur überwiegen die Nachteile bzw. um dem Stärkerohmaterial eine weitere Modifider
Verfärbung und des thermischen Abbaues des 25 zierung zu verleihen. Die Kaltwasserlöslichkeit der
Produktes die Vorteile, die sich aus der erhöhten gelatinierten Stärkeprodukte variiert von hohen bis zu
Plastizität und der schnelleren Reaktion zwischen niedrigen Werten. Außerdem variieren das Aussehen
dem Stärkerohmaterial und dem Starkemodifizierungs- und die Viskosität der Heißwasserkleister von Produkt
mittel ergeben. Die untere Grenze der Arbeitstempe- zu Produkt. Die Löslichkeit in Wasser und die Verratur
liegt bei etwa 125°C. Diese Mindesttemperatur 30 kleisterungseigenschaften mit Wasser hängen hauptist
in Verbindung mit den Scherkräften und dem sächlich von den Verfahrensbedingungen, der Natur
Stärkeqitelhmgsmittel erforderlich, um die einzelnen des verwendeten Stärkerohmaterials und dem S'.ärke-Rohmaterialteilchen
zu zerstören bzw. zu zerlegen modifizierungsmittel ab.
und die Stärkemischung in die gewünschte homogene, Die Temperatur und der Gehalt an Quellungsmittel
fließfähige Masse zu überführen. 35 des ausgepreßten Produktes hängen von verschiedenen
Der übliche Schneckenextruder für Kunststoffe, wie Faktoren ab, hauptsächlich von der Art des Quellungs-
er in der Zeichnung gezeigt wird, stellt eine ausgc- mittels, der anfänglichen Menge an Quellungsmittel
zeichnete Vorrichtung zur Durchführung des erfin- und der Arbeitstemperatur. Gegebenenfalls kann das
dungsgemäßen Verfahrens dar, da er ein bequemes Produkt jedoch nach bekannten Verfahren bis auf
und wirksames Mittel zur kontinuierlichen, intensiven 40 Temperaturen herabgekühlt werden, die niedriger sind,
Bearbeitung des Stärkcrohmaterials (mit oder ohne als sie durch die Verdampfung infolge der Entspannung
Stärkemodifizierungsmittel) mit dem Stärkequellungs- auf Normaldruck erzielt werden. Auch kanu zu diesem
mittel bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck Zeitpunkt gegebenenfalls der Gehalt des Produktes an
darstellt und gleichzeitig eine leichte und genaue Kon- Quellungsmittel verändert werden, im allgemeinen auf
trolle der Verfahrensbedingungen ermöglicht. Durch 45 einen niedrigeren Wert. Dies kann durch Trocknung
die Extrudieröffnung kann die bearbeitete, heiße, im Vakuum oder bei Normaldruck — - in Abhängigkeit
fließfähige Masse des gelatinierten Stärkeproduktes in von der Flüchtigkeit des Quellungsmittels - - oder
Form dünner Stränge, Bänder oder Fäden aus der durch Extraktion des Quellungsmittels mit einem
Zone erhöhter Temperatur und erhöhten Druckes in selektiv wirkenden Lösungsmittel, wie Aceton oder
eine Zone wesentlich verringerter Temperatur und 50 Methanol, erfolgen.
herabgesetzten Druckes in einfacher Weise überführt Gelatinierte Stärkeprodukte, die erfindungsgemäß
werden. hergestellt wurden und einen wesentlich oberhalb des
Das erfindungsgcmäßc Verfahren ist auf Stärkeroh- bevorzugten Bereichs von K) bis 15 Gewichtsprozent
materialien schlechthin anwendbar, d. h. auf jede sowie unterhalb von 50% liegenden Gehalt an Quelbeliebige
natürliche Stärke bzw. in üblicher Weise 55 lungsmittel aufweise*, stellen bei 250C im allgemeinen
modifizierte oder substituierte Stärke in der Ursprung- feste Gele dar. Einige können durch sorgfältiges Mählichen
Kornform oder in Form eines vollständig oder len bzw. Schneiden, z. B. unter Verwendung einer
teilweise gelatinierten Produktes. Das erfindungs- geeigneten Schneid- oder Hackvorrichtung, in zugemäße
Verfahren ist im allgemeinen auf jedes Stärke- friedenstellender Weise bis auf einen feinen oder
Tonmaterial anwendbar, das mit einem Stärkequel- 60 mittelfeinen Körnungsgrad zerkleinert werden, aber
lungsmittel unter den erfindungsgemäßen Bedingun- viele sind doch zu plastisch, als daß sie in Reibungsgen verkleistert bzw. gelatiniert. mühlen gemahlen werden könnten. Produkte mit
Die erfindungsgemäß hergestellten Stärkeprodukte einem Gehalt an Quellungsmittel im oberen Gebiet
besitzen die gewöhnlichen Eigenschaften von ver- dieses Bereichs, z. B. von 50 bis 67 Gewichtsprozent,
kleisterter oder gelatinierter Stärke. Es läßt sich keine 65 stellen bei 250C im allgemeinen weiche Gele dar und
Doppelbrechung und Stärkekonistruktur mehr erkcn- können gelegentlich in Form hochviskoser Sirupe
nen. Sie können praktisch die gesamte Menge des vorliegen,
ursprünglichen Quellungsmittelgehaltes des gemahle- Erfindungsgemäß hergestellte Stärkeprodukte sind
überall da brauchbar, wo bisher gelatinierte Stärkeprodukte verwendet wurden. So sind sie z. B. bei der
Papierherstellung und -beschwerung, beim Schlichten von Textilien, beim Abschlämmen des Erdölbohrschlamms,
als Wäschestärken, für Tortenfüllungen und zur Herstellung von Holzkohlebriketts brauchbar.
Die vorstehend genannte breite Anwendbarkeit der erfindungsgemäß hergestellten Produkte ist nicht auf
solche Produkte beschränkt, die bevorzugte oder niedrigere Gehalte an Quellimgsmittei aufweisen,
sondern gilt auch für solche Produkte, die einen höheren, zulässigen Gehalt an Quellungsmittel· d. h.
bis zu 67 Gewichtsprozent, aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist ganz allgemein
auf modifizierte bzw. substituierte Stärke anwendbar. Feste und flüssige Reagenzien, die mit dem Stärkerohmaterial
und dem Stärkequellungsmittcl vorher bei Raumtemperatur und Normaldruck leicht vermischt
werden können, sind erfindungsgemäß am besten verwendbar,
doch können andere ebenfalls in zufriedenstellender Weise verwendet werden. Sogar gasförmige
oder niedrigsiedende flüssige Reagenzien können unter Druck in das Gemisch aus Stärkerohmaterial und
Quellungsmittel eingeführt werden, wenn sie in die Zone der intensiven Bearbeitung geleitet werden, insbesondere
am Beschickungsende des Kunststoff extruders. Es ist ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens,
daß eine große Anzahl von Reagenzien in fester, flüssiger oder Gasform verwendet werden kann.
Die hauptsächlichen herkömmlichen Modifizierungen werden mit Hilfe von hydrolytisch wirkenden Mitteln
(Sauna) odsr oxydierenden Mitteln erhalten, während
die substituierten Stärken im allgemeinen. Ester oder Äther sind. Als modifizierende Mittel kommen in Betracht:
Mineralsäiiren, z. B. Salz-, Schwefel- und Phosphorsäure; organische Säuren, z.B. Essigsäure,
Oxalsäure, Benzoesäure, Lävulinsäiire; anorganische Basen; Oxydationsmittel, z. B. Natriumhypochlorit,
Calciurahypochlorit, Kaliumpermanganat, Kaliumpersulfat, Natriumperborat, Wasserstoffperoxyd, Benzoylperoxyd
und unterchlorige Säure, Acylierungsmittel, wie organische Säureanhydride, z. B. Acetanhydrid,
n-Buttersäureanhydrid. Bernsteinsäureanhydrid, isatosäureanhydrid, Chinolinsäureanhydrid, Phthalsäureanhydrid;
Säurchalogenide von Carbonsäuren, Sulfonsäuren und Phosphorsäure, z. B. n-Bulyrylchlorid,
Benzolsulfonsäurechlorid und Phosphoroxychlorid; Lactone, z.B. /5-Propiolacton; Phenylisocyanat;
Vinylmonomere, z. B. Vinylacetat, Vinyl-n-butyrat; Keten; monofunktionelle Verätherungsmittel;
monohalogeuicrte Fettsäuren, z. B. Monochloressigsäure, a-Brompropionsäure; Halogenhydrine, z. B.
Äthylenchlorhydrin, Propylenchlorhydrin, Glycerinac-chlorhydrin;
vicinale Alkylenmonoepoxyde, z. B. Äthylenoxyd, Propylenoxyd, 3-Diäthylamino-l,2-epoxypropan,
i-Dibutylamino-'l^-cpoxypropan, N-(2,3-Epoxypropyl)-piperidin,
N,N-(2,3-Epoxypropyl)-methylanilin, Cyclohexanoxyd, Styroloxyd; Alkylmonohalogenide,
z. B. Methylch'orid. Äthylchlorid, /}-Diäthylaminoäthylch
1 orid, ,3-Methylam i noisopropylchlorid,
/i-Oimethylaminoäthylchlorid, Alkylester von
mehrbasischen anorganischen Oxysäuren, z. B. Dimethylsulfat, Diäthylsulfat. Triisopropylborat, Tributylphosphat,
Tetraäthylorthosilicat, Triäthylphosphit; Amine undquaternäre Ammoniumverbindungen;
Imine, z. B. Ath.ylen.imin, Propylenimin; Acrylverbindungen,
z. B. Acrylnitril, Acrylsäureamid, Mcthacrylsäureamid, Acrolein, Äthylacrylat, Methylacrylat,
n-Butylacrylat; polyfunktionelle Verätherungsmittel,
wie Epj'chlorhydrin, Äthylendibromid und Butadiendiepoxyd;
Azoverbindungen; Aldehyde.
Im allgemeinen erfordern die Stärke substituierenden Mittel alkalische Reaktionsbedingiingen bzw. zur
Beschleunigung der Umsetzung mit dem Stärkerohmaterial einen Alkalikatalysator. Dafür sind Alkali-
und Erdalkali hydroxy de und -carbonate, wie Natriumhydroxyd. Kaliumcarbonat und Calciumhydroxyd,
ίο geeignet. Es können auch Alkalisalze von schwachen
Säuren., wie Natriumsilicat und Natriumaluminat, verwendet werden. Organische Basen, wie tertiäre
Amine und quaternäre Ammoniumhydroxyde, sind ebenfalls wirksame Katalysatoren. Andererseits kann
als Katalysator auch eine Säure (z. B. Schwefelsäure) oder ein Neutralsalz (z. B. Natriumchlorid) verwendet
werden. Manche Umsetzungen können auch ohne Katalysatoren durchgeführt werden. Tm allgemeinen
ist erfindungsgemäß der gleiche Katalysator bzw. der gleiche pH-Wert geeignet, wie er für die betreffende
Reaktion üblicherweise angewendet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der Zeichnung beschrieben, die einen üblichen Schneckenextruder
für Kunststoffe wiedergibt. Die Extrudiervorrichtung weist einen langgestreckten Zylinder 1
von gleichmäßiger Bohrung auf, der eine dichtsitzende Schraube 2 trägt. Die Zylinderwandung 3 besteht aus
einem Metall, das Innendrücken von 1400 at zu widerstehen vermag, und ist fest mit einem schweren Unterbau
bzw. schweren Stativ 18 verbunden. Die Schraube wird durch einen (in der Zeichnung nicht gezeigten)
Motor über ein entsprechendes Reduziergetriebe 4 angetrieben. Das Verhältnis von Schraubenlänge zu
Schraubendurchmesser übersteigt gewöhnlich 6:1; es kann ein Verhältnis von 36:1 verwendet werden.
Vorzugsweise liegt dieses Verhältnis im Bereich, von 12; 1 bis 24:1. Die Zylinderwand weist nahe am
einen Ende eine öffnung 5 auf, durch die das Reaktionsgemisch aus Stärkerohmaterial, Quellungsmittel,
Reagenz und Katalysator auf die Schraube gegeben wird. Das Reaktionsgemisch kann in die Extrudiervorrichtung
unter leichtem Druck eingeführt werden, wie gezeigt aus dem Aufgabetrichter 11 über eine
Schnecke 12, deren Zylinder 13 mit der öffnung 5 der Extrudiervorrichtung verbunden ist. Wird die
Schraube der Extrudiervorrichtung in geeigneter Richtung gedreht, bewegt die ununterbrochene Rippe 6
der Schraube das Reaktionsgemisch entlang des Zylinders von der Öffnung fort. Der Zylinder ist mit vier
getrennt geregelten elektrischen Heizmänteln 7, 8, 9 und 10 ausgerüstet. Bei größeren Apparaturen kann
die Schraube hohl und von innen beheizbar sein. Die elektrischen Heizmäntel können durch Wasserdampfmäntel
oder andere gewünschte Heizvorrichtungen ersetzt werden. Erforderlichenfalls können Zylinder
und Schraube auch durch Zirkulation einer Kühlflüssigkeit gekühlt werden. Wird die gewünschte Temperatur
der Reaktionsmischung nicht durch Scherkraft und Druck erzielt, wird über den Zylinder (und
— falls notwendig — durch die Schraube) erhitzt. Die gemeinsame Einwirkung von Hitze, Druck und Scherkräften
verwandelt die anfangs körnige und oberflächlich trockene Reaktionsmischung in eine fließfähige
Masse. Die Masse wird gründlich vermischt und durchgeknetet, während sie durch die rotierende
Schraube entlang des Zylinders vorwärts getrieben wird. Bei der bevorzugten Ausführungsform der
Schraube, bei der die Rippenhöhe in Richtung des
Austragendes des Extruders abnimmt, wird auf die
Reaktionsmischung bei ihrer Bewegung entlang des Zylinders ein wachsender Druck ausgeübt, wodurch
die Masse zusammengedrängt bzw. zusammengepreßt wird. Das Austragsende ist mit einer Schleuse und
einer Spritzöffnung 14 versehen. Wasser und andere in der Reaktionsmischung enthaltene Flüssigkeiten
bleiben flüssig, auch wenn die Temperatur weit oberhalb ihrer normalen Siedepunkte liegt, da durch die
Schraube ein hoher Druck ausgeübt wird. Die Schleuse besteht aus zwei stark befestigten Platten 15 und 16,
die eine Lochplatte 17 umfassen. Die Spritzöffnung formt die flüssige Reaktionsmischung in dem Maße,
wie sie aus der Extrudiervorrichtung austritt. Die Spritzöffnung wirkt auch als Düse, die den Fluß der
plastischen Reaktionsmasse ausreichend zurückhält, um den Druck an der öffnung oberhalb des Dampfdruckes
der Mischung zu halten.
Die Verwendung einer üblichen Spritzdüse am Austragsende der Extrudiervorrichtung wird in erster
Linie wegen der durch die geeignete Formung des extrudieren Materials erzielten Vorteile bevorzugt.
Die Bildung dünner Stränge, Bänder oder Fäden begünstigt die rasche Verdampfung des Quellungsmittels
und die folgende Aufblähung bzw. Ausdehnung des Produktes. Das erfmdungsgemäße Verfahren
kann jedoch auch mit einer Extrudiervorrichtung ohne übliche Spritzdüse oder eine gleichwertige Schleuse am
Austragsende durchgeführt werden. So kann z. B, das Reaktionsgeniisch unter dem erforderlichen Mindestdruck
gehalten und als dünnes Band oder Strang ausgetragen werden, was die wirksame schnelle Verdampfung
des flüchtigen Quellungsmittels begünstigt, indem die Tiefe des Schraubenlaufs am Austragsende
in geeigneter Weise verringert wird. Das Produkt kommt dann in Form eines dünnwandigen Rohres
heraus.
Beim Ausfließen der fließfähigen Reaktionsmassc
aus der Spritzöffnung kann sich ein Teil des Quellungsmittels in Dampf verwandeln. Eine übermäßig schnelle
Verdampfung von überhitztem Quellungsmittcl kann nur eintreten, wenn die Temperatur am Ausflußende
wesentlich oberhalb des Siedepunktes des Quellungsmittels liegt. Eine übermäßig schnelle Verdampfung
dehnt das ausfließende Produkt zu einer porösen Masse aus, die gewöhnlich die Form eines ununterbrochenen
Bandes bzw. Strangs annimmt. Zur gleichen Zeit wird das Produkt gekühlt und erstarrt zu einer
festen oder halbfesten Masse.
Hochsiedende Quellungsmittel, z. B. Glycerin und Dimethylsulfoxyd, die in einem geringeren Ausmaß
als z. B. Wasser verdampfen, können aus dem ausgepreßten Produkt durch Vakuumtrocknung oder
durch Extraktion mit einer flüchtigen Flüssigkeit, wie Aceton, entfernt werden, wobei sich das Quellungsmittel,
nicht aber das Stärkeprodukt löst.
Die schnelle Verdampfung des überhitzten, niedrigsiedenden
Quellungsmittcls, z. B. Wasser, durch Entspannung
aus dem bei der höheren Reaktionstemperatur extrudierten Produkt stellt einen wichtigen Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens dar. Ein gleichzeitiger Vorteil ist die sofortige Herabsetzung der
Temperatur des Produktes, wodurch sich die extrudierte Masse im allgemeinen in ein festes oder halbfestes Produkt verwandelt, das auf einem Förderband
transportiert und auf diesem gegebenenfalls getrocknet werden kann. Ein weiterer Vorteil ist, daß durch das
gleichzeitig erfolgende Trocknen des Produktes häufig eine zusätzliche Trocknung entbehrlich wird. So erfüllt
die erhöhte Temperatur erfindiingsgemäß gleichzeitig drei Zwecke: (1) sie unterstützt die Verflüssigung des
Reaktionsgemisches; (2) sie beschleunigt die Reaktion zwischen dem Stärkerohmaterial und dem Reagenz:
und (3) sie sorgt für eine bequeme Verdampfung durch Entspannung des überhitzten Quellungsmittek aus der
extrudierten Reaktionsmasse.
Ist das extrudierte und gekühlte Produkt für einen
ίο üblichen Mahlvorgang zu plastisch, kann die Plastizität
durch gewöhnliche Vakuumtrocknung oder Extraktion mit einem geeigneten, selektiv wirkenden Lösungsmittel
um das notwendige Maß verringert werden. Einige Reaktionsmischungen können nach der Verdampfung
und Kühlung auf Raumtemperatur infolge eines hohen Restgehaltes an Quellungsmittel so flüssig
sein, daß ein weiteres Entfernen von Quellungsmittel nach üblichen Verfahren und unter Verwendung von
passenden Vorrichtungen erforderlich ist.
Ein wichtiger Vorteil des ernndungsgemäßen Verfahrens
liegt in der Leichtigkeit, mit der die Schüttdichte des getrockneten und gemahlenen Produktes
über einen ziemlich großen Bereich geregelt werden kann. Dies trifft besonders für solche Produkte zu. die
mit Wasser als Stärkequellungsmittcl angesetzt sind. Die Schüttdichte kann (1) durch Variierung der Extrudiertemperatur
und des Gewichtsverhältnisses an Wasser (oder eines anderen niedrigsiedenden Quellungsmittels)
in der Reaktionsmischung bei konstanter
Öffnung der Spritzdüse oder (2) durch Variierung der öffnung der Spritzdüse bei konstanter Temperatur
und konstantem Gehalt an Quellungsmittel unter Erzielung extrudierter Stränge oder Fäden von unterschiedlicher
Stärke geregelt werden. Beide Verfahren sind von Veränderungen beim Aufblähen des Produktes
wegen der Entspannungsverdampfung des überhitzten Quell ungsmittels abhängig. Bei dem ersten
Verfahren wird eine stärkere Aufblähung (d. h. eine größere Herabsetzung der Schüttdichte) erreicht,
indem die Extrudierteniperatur oder der Gehalt an Quellungsmittel des extrudierten Materials erhöht
wird. Bei dem zweiten Verfahren nimmt die Aufblähung in dem Maße zu, wie die Dicke des extrudierten
Strangs oder Fadens verringert wird, da nunmehr der Verdampfung von im Inneren befindlichem
Quellungsmittel kein so großer Widerstand mehr gegenübersteht.
Die folgenden Beispiele stellen erläuternde Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
dar. Sämtliche Teile und Verhältnisangaben beziehen sich — wenn nicht anderweitig angegeben — auf das
Gewicht.
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung einer gelatinierten, säuremodifizierten, diinnkochenden Maisstärke.
Handelsübliche natürliche Maisstärke (114 Teile), die 12°/o Feuchtigkeit enthält, wird mit 20 Teilen
verdünnter wäßriger Salzsäure vermischt, die 0,022 Teile HCl enthalten. Die befeuchtete, angesäuerte
Stärke enthält etwa 25 % Wasser, und der pH-Wert der Aufschlämmung in 10 Teilen Wasser beträgt etwa
3,8. Die Stärke wird ununterbrochen unter schwachem Druck in einen gewöhnlichen Schneckenextruder für
Kunststoffe, wie er in der Zeichnung gezeigt wird, aufgegeben. Die Schnecke oder Schraube ist 157 cm lang
und besitzt einen Durchmesser von 6,35 cm sowie eine
Ganghöhe von etwa 6,35 cm. Entlang der ersten 40 cm der Schraube (gemessen vom Beschickungsende
her) beträgt die Gewindetiefe gleichmäßig 1,02 cm, d. h. die Schraubenrippe steht radial 1,02 cm über
den Schraubenschaft über. Entlang der nächsten etwa 80 cm der Schraube nimmt die Gewindetiefe gleichmäßig
von 1,02 cm auf 0,41 cm ab. Entlang der letzten Zentimeter der Schraube bleibt die Gewindetiefe bei
0,41 cm. Diese Konstruktion der Schraxibe — tiefes
Gewinde am Beschickungsende und gegen das Austragsende allmählich flacher werdendes Gewinde —
begünstigt (1) die Beschickung der Schraube mit dem körnigen Material, (2) das Zusammenpressen des
lockeren Beschickungsmaterial zu einer von Zwischenräumen völlig freien Masse und (3) das schließliche
Austragen des Reaktionsgemisches als viskose Flüssigkeit bzw. plastischer Feststoff. Die Schraube wird mit
einem elektrischen Motor (nicht gezeigt), der über einen Antrieb mit veränderlicher Geschwindigkeit
verfügt und dessen kleines Zahnrad in das große Zahnrad 4, das mit der Schraube verbunden ist, eingreift,
mit einer Umdrehungszahl von etwa 100/Minute betrieben. Der Zylinder des Extruders ist mit vier
elektrischen Heizmänteln 7, 8, 9 und 10 ausgerüstet, die unabhängig voneinander mit einem Rheostat geregelt
werden können. Die Schraube besitzt vom Äntriebsende bis auf wenige cm vom Austragsende
hin eine Bohrung (nicht gezeigt), so daß sie durch entsprechende Zirkulation von Flüssigkeiten erhitzt
oder gekühlt werden kann. Bei diesem Beispiel wird der Schraube durch die Heizmäntel oder durch die
Schraubenbohrung keine Wärme zugeführt. Die an dem Stärkegemisch mit der Schraube durchgeführte
Bearbeitung des Stärkegemisches entwickelt genügend Wärme, daß sich die Mischung in eine fließfähige
Masse verwandelt und ihre Temperatur gegen das Austragsende des Extruders auf etwa 1550C erhöht.
Durch Manometer, die etwa an der Mitte der Schraube sowie an der Schleuse 15,16 angebracht sind, wird ein
Druck von etwa 239 bzw. 42,2 at gemessen.. Das fließfähige Reaktionsprodukt wird durch die Lochplatte 17
in die Schleuse und durch die Spritzöffnung 14 gedruckt,
die aus einer zylindrischen Führung mit einem Durchmesser von 0,635 cm und einer Länge von
15,9 cm besteht. Die Verweilzeit im Extruder beträgt etwa 0,75 Minuten, die Produktionsgeschwindigkeit
an fertigem Produkt (12% Feuchtigkeit) etwa 72,6 kg/ Stunde. Sofort mit seinem Austritt aus der Spritzöffnung
dehnt sich das Produkt zu einem hochporösen, ununterbrochenen Strang aus erstarrtem, festem
Material aus. Die Ausdehnung wird durch die schnelle Verdampfung des überhitzten Wassers hervorgerufen,
was von einer raschen Abkühlung des Produktes begleitet ist. Der ununterbrochene Strang aus dem
ίο porösen, erstarrten Produkt wird mit einem Förderband
durch eine kombinierte Kühl- und Trockenvorrichtung abgeleitet, wo er mit einem Strom kühler,
trockener Luft bis auf annähernd Raumtemperatur abgekühlt und bis auf einen Endfeuchtigkcitsgehalt
von etwa 12% getrocknet wird. Das Produkt, das in diesem Stadium brüchig und bröckelig ist, wird zerstoßen,
bis es durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,42 mm hindurchgeht. Es ist in kaltem
Wasser zu 26% löslich und läßt sich in heißem Wasser vollständig dispergieren, wobei bei einem Feststoffgehalt
von 11% ein schwach saurer Kleister von niedriger Viskosität entsteht. Der dünne Kleister erstarrt
bei Abkühlung auf Raumtemperatur und 24stündiger Alterung zu einem festen Gel. Die Eigenschäften
des Produktes gleichen denjenigen einer ziemlich stark sauren, in üblicher Weise modifizierten
dünnkochenden Maisstärke.
Die übrigen 15 Beispiele werden in den folgenden Tabellen 1 und 11 aufgeführt. Sämtliche Beispiele beruhen
auf der Verwendung der gleichen Extrudiervorrichtung und der Anwendung der gleichen Arbeitsweise
wie im Beispiel 1. Das oxydierte Stärkerohmaterial von Beispiel 8 besitzt eine 15-g-Saybolt-Viskosität
von 60, das Stärkerohmaterial von Beispiel 9 ist durch Verkleistern des oxydierten Stärkerohmaterials
von Beispiel 8 und Trocknen des Kleisters auf Heißwalzen und das Stärkerohmaterial von Beispiel
11 nach Beispiell derUSA.-Patentschrift2516634 hergestellt worden. Die durch Kommata von den
Namen der Stoffe abgetrennten Zahlen in den ersten vier Spalten der Tabelle 1 bedeuten Gewichtsteile. Die
in Spalte 3 der Tabelle IJ genannten Heißwasscrkleister
sind solche, die durch Rühren von 10 Teilen Produkt mit 80 Teilen Wasser von 950C hergestellt
worden sind.
Stärkeroll material | Stärkequellungsinittcl | Stärkemodifizierungs mittel |
Reaktionskatalysator | Schleusen- temperatur |
Schrauben | |
Bei spiel |
CC) | geschwin digkeit (Um- fifi^fin nffpn |
||||
natürliche | Wasser, 33 | Kaliumper | 150 | pro Minute) | ||
2 | Maisstärke, 100 | sulfat, 0,5 | 100 | |||
natürliche | Wasser, 32 | Natriummono | Natrium | 153 | ||
3 | Maisstärke, 100 | chloracetat, 15 | hydroxyd, 5 | 100 | ||
natürliche | Wasser, 36 | Epichlor- | Natrium | 151 | ||
4 | Maisstärke, 100 | hydrin, 0,1 | hydroxyd, 0,5 | 100 | ||
natürliche | Wasser, 37 | ß-Propiolacton, 12 | Natrium | |||
5 | Maisstärke, 100 | hydroxyd, 5 | 100 | |||
natürliche | Wasser, 33 | Vinylacetat, 20 | Natrium- | 155 | ||
6 | Maisstärke, 100 | hydroxyd, 5 | 100 | |||
natürliche Kar | Wasser, 34 | Kaliumper | — | 147 | ||
7 | toffelstärke, 100 | sulfat, 0,5 | 100 | |||
oxydierte | Wasser, 33 | Vinylacetat, 20 | Natrium | 149 | ||
8 | Maisstärke, 100 | hydroxyd, 5 | 100 | |||
Fortsetzung der Tabelle I
Stärkerohmaterial | StärkequellungsmiUel |
Stärkemodifizierungs
mittel |
Reaktoi nskatalysator |
Schleusen
temperatur |
Schrauben | |
Bei
spiel |
(0C) |
geschwin
digkeit (Um- drehiincen |
||||
gelatinierte, | Wasser, 33 | Vinylacetat, 20 | Natrium | 151 | pro Minute) | |
9 | oxydierte | hydroxyd, 5 | 100 | |||
Maisstärke, 100 | ||||||
natürliche | Wasser, 34 | Kaliumper | — | 123 | ||
10 | Maisstärke, 100 | sulfat, 0,5 | 50 | |||
Maisstärke- | Wasser, 20 | Vinylacetat, 10 | Natrium | 182 | ||
11 | Hydroxyäthyl- | carbonat, 5 | 100 | |||
äther, 100 | ||||||
natürliche | Wasser, 49 | Epichlor- | Natrium | 145 | ||
12 | Maisstärke, 100 | hydrin, 0,2 | hydroxyd, 1 | 100 | ||
natürliche | Wasser, 17 | Natriummono | Natrium | 167 | ||
13 | Maisstärke, 100 | Dimethylsulf- | chloracetat, 7,5 | hydroxyd, 3 | 100 | |
oxyd, 23 | ||||||
natürliche | Wasser, 17 | Natriummono | Natrium | 163 | ||
14 | Maisstärke, 100 | Glycerin, 23 | chloracetat, 7,5 | hydroxyd, 3 | 100 | |
natürliche | Wasser, 14,5 | Propylenoxyd, 7 | Natrium | 166 | ||
15 | Maisstärke, 100 | Dimethylsulf- | hydroxyd, 0,5 | 100 | ||
oxyd, 23 | ||||||
natürliche | Wasser, 14,5 | Propylenoxyd, 7 | Natrium | 162 | ||
16 | Maisstärke, 100 | Glycerin, 23 | hydroxyd, 0,5 | 100 | ||
Beispiel | Feuchtigkeitsgehalt nach dem Mahlen (0Z.) |
Löslichkeit in kaltem Wasser (V.) |
Eigenschaften
des Heißwasserkleisters |
Analytische Daten |
2 | 12,5 | 61 | dünn, trübe, erstarrend | 1,7 % Carboxyl |
3 | 13 | 41 | dick, klar, nicht erstarrend | |
4 | 12 | 16 | dick, trübe, nicht erstarrend | |
5 | 9 | 24 | dick, klar, nicht erstarrend | |
6 | 10 | 25 | dick, klar, nicht erstarrend | 3,8% Acetyl |
7 | 12 | 65 | dünn, klar, erstarrend | 1,6% Carboxyl |
S | 11,5 | 48 | dünn, klar, nicht erstarrend | 7,1% Acetyl |
9 | 11 | 67 | dünn, klar, nicht erstarrend | 6,6% Acetyl |
10 | 12 | 28 | dünn, trübe, erstarrend | 0,4% Carboxyl |
11 | 10,5 | 73 | viskos, klar, nicht erstarrend | |
12 | 11 | 13 | dünn, trübe, nicht erstarrend | |
13 | 8 | 95 | viskos, klar, nicht erstarrend | 1,74% Carboxyl |
14 | 9 | 71 | viskos, klar, nicht erstarrend | 1,1% Carboxyl |
15 | 10 | 26 | dünn, trübe, nicht erstarrend | 5,6% Hydroxypropyl |
16 | 10 | 17 | dünn, trübe, nicht erstarrend | 6,8 % Hydroxypropyl |
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung einer gelatinierten, nicht modifizierten Maisstärke. 114 Teile
handelsübliche natürliche Maisstärke mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 12% werden mit 16 Teilen Wasser
vermischt. Die befeuchtete Stärke enthält 23% Wasser bzw. — bezogen auf das Trockensubstanzgewicht —
30°/» Wasser. Die befeuchtete Stärke wird unter schwachem Druck ununterbrochen in einen üblichen
Schneckenextruder für Kunststoffe, wie im Beispiel 1 beschrieben, aufgegeben. Die Schnecke wird mit
40 UpM gedreht. Die mit HiWe der Schraube an der Stärkemischung durchgeführte Bearbeitung entwickelt
genügend Wärme, daß die Mischung in eine fließfähige Masse verwandelt und ihre Temperatur gegen
die Austrittsschleuse des Extruders auf etwa 175°C erhöht wird. Von einem an der Schleuse 15, 16 angebrachten
Manometer wird ein Druck von etwa 140 at angezeigt. Das fließfähige Produkt wird durch
die Lochplatte 17 in die Schleuse und durch die Spritz-Öffnung 14 gedruckt, die aus einer zylindrischen
Führung mit 0,317 cm Durchmesser und 15,9 cm Länge besteht. Die Verweilzeit im Extruder beträgt
6s etwa 1,5 Minuten. Sofort nach seinem Austritt aus der
Spritzdüse dehnt sich das Produkt zu einem hochporösen, ununterbrochenen Strang von erstarrtem,
festem Material aus. Die Ausdehnung wird durch die
109526/1
schnelle Verdampfung des überhitzten Wassers bewirkt und ist von einer raschen Abkühlung des Produktes
begleitet. Der Strang des porösen, erstarrten Produktes wird über ein Förderband durch eine kombinierte
Kühl- und Trockenvorrichtung geleitet, wo er mit Hilfe eines Stromes kühler, trockener Luft bis auf
annähernd Raumtemperatur abgekühlt und bis auf einen Endfeuchtigkeitsgehalt von etwa 12% getrocknet
wird. Das Produkt, das in diesem Stadium brüchig und bröckelig ist, wird so zerstoßen, daß es ein Sieb
von 0,42 mm lichter Maschenweite passiert. Es ist in kaltem Wasser zu 51 % löslich und läßt sich in heißem
Wasser vollständig dispergieren, wobei bei einem Feststoffgehalt von 11 % ein viskoser Kleister gebildet
wird. Der Kleister erstarrt bei Abkühlung auf 300C und 24stündiger Alterung zu einem festen Gel.
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung einer gelatinierten, mit Säure modifizierten Maisstärke. Das Bei- ao
spiel 1 wird mit den folgenden Abänderungen im Hinblick auf die verwendeten Materialien und Arbeitsbedingungen
wiederholt: (1) die natürliche Maisstärke wird durch eine gleiche Menge einer säuremodifizierten
Maisstärke in der ursprünglichen Kornform mit einem »5 Feuchtigkeitsgehalt von 12°/o und einer Brookfield-Viskosität
von 5OcP bei 79,5°C und einem Stärkefeststoffgehalt
von 10,5 Gewichtsprozent ersetzt; (2) es werden 8 Teile Wasser zugegeben, so daß die Stärke
18 % Wasser bzw. — auf das Trockensubstanzgewicht bezogen — 22 °/o Wasser enthält; (3) der Extruder wird
mit einer Scbxaubengeschwindigkeit von 75 UpM betrieben; (4) die Verweilzeit der Stärke im Extruder
beträgt 1 Minute, und (5) die Temperatur der Stärke beträgt an der Schleuse des Extruders etwa 2000C.
Die extrudierte flüssige Masse bläht sich auf und erstarrt zu einem porösen, ununterbrochenen Strang
aus fester, gelatinierter Stärke in fast derselben Weise wie im Beispiel 1. Das erstarrte Produkt wird mit
einem Förderband durch eine kombinierte Kühl- und Trockenvorrichtung geführt, wo es mit Hilfe eines
Stromes kühler, trockener Luft bis auf etwa 300C abgekühlt
und bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 12% getrocknet wird. Das bröckelige Produkt
wird bis zu einer Korngröße entsprechend 0,42 mm lichter Maschenweite zerstoßen. Es weist eine Löslichkeit
in kaltem Wasser von 77% auf und läßt sich in 10 Teilen heißem Wasser von 95° C vollständig dispergieren,
wobei ein Kleister von niedriger Viskosität gebildet wird, der bei Abkühlung auf 3O0C und
24stündiger Alterung zu einem festen Gel erstarrt.
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung einer gelatinierten,
oxydierten Maisstärke. Das Beispiel 1 wird mit den folgenden Abänderungen in bezug auf die
Materialien und Arbeitsbedingungen wiederholt: (1) die natürliche Maisstärke wird durch das gleiche
Gewicht einer mit Hypochlorit oxydierten Maisstärke in der ursprünglichen Kornform mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von 12% und einer Brookfield-Viskosität
von 6 cP bei 79,50C und einem Stärkefeststoffgehalt
von 10,5% ersetzt; (2) es werden 11 Teile Wasser verwendet, so daß die befeuchtete Stärke 20% bzw.
— bezogen auf das Trockensubstanzgewicht — 25% Wasser enthält; (3) die Schnecke des Extruders wird
mit einer Geschwindigkeit von 100 UpM gedreht; (4) die Verweilzeit beträgt 0,75 Minuten, und (5) die
Temperatur der Stärke an der Schleuse des Extruders beträgt etwa 15O0C. Das Extrudieren, Aufblähen und
Trocknen des Produktes wird ähnlich wie im Beispiel 2 durchgeführt. Das Endprodukt — bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt
von 12% getrocknet und bis auf eine Korngröße entsprechend 0,42 mm lichter Maschenweite gemahlen — weist eine Kaltwasserlöslichkeit von
100% auf und läßt sich in 10 Teilen Wasser von 95°C leicht dispergieren, wobei ein nicht erstarrender Kleister
von niedriger Viskosität erhalten wird.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines homogenen gelatinierten Stärkeproduktes, bei dem Stärke mit einem Stärkequellungsmittel und gegebenenfalls einem Modifizierungsmittel bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck umgesetzt wird, d adurch gekennzeichnet, daß eine Masse aus dem rohen Stärkematerial und 22 bis 67 Gewichtsprozent Stärkequellungsmittel, insbesondere Wasser, bezogen auf Trockensubstanz des Stärkematerials, sowie gegebenenfalls 0,01 bis 50 Gewichtsprozent übliche Stärkemodifizierungsmittel, gleichfalls bezogen auf Trockensubstanz des Stärkerohmaterials, kontinuierlich mit einer Verweildauer von 0,5 bis 5 Minuten unter mechanischer Durcharbeitung bei 125 bis 2500C durch eine Druckkammer geleitet wird, worin der Druck wesentlich oberhalb des autogenen Dampfdruckes der Masse liegt und durch das Durcharbeiten ein adiabatischer Temperaturanstieg um wenigstens 500C bewirkt wird, und dann unmittelbar die Masse in eine Zone mit wesentlich geringerem Druck und niedriger Temperatur überführt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US100354A US3137592A (en) | 1961-04-03 | 1961-04-03 | Gelatinized starch products |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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1962
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0028872A2 (de) * | 1979-11-06 | 1981-05-20 | Wenger Manufacturing | Verfahren und Vorrichtung zur Verwendung bei der Herstellung von Zucker aus stärkehaltigem Material |
EP0028872A3 (de) * | 1979-11-06 | 1981-05-27 | Wenger Manufacturing | Verfahren und Vorrichtung zur Verwendung bei der Herstellung von Zucker aus stärkehaltigem Material |
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