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Die Erfindung betrifft ein Mehrzweck-Küchengerät mit einem in einer
Griffhülse umsteckbaren Träger, von dem aus sich ein Messer und zur gegenüberliegenden
Seite eine Halterung für einen Sparschäler erstrecken.
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Durch das deutsche Gebrauchsmuster 1773 506 ist ein Gerät dieses Typs,
insbesondere als Schälmesser für Kartoffeln od. dgl., bekanntgeworden. Es besteht
aus einem Träger, der auf der einen Seite eine Halterung für einen Sparschäler und
auf der anderen Seite eine normale Messerklinge trägt. Eine Griffhülse kann entweder
über die Messerklinge oder den Sparschäler auf den Träger aufgeschoben werden, so
daß der Benutzer wahlweise mit dem Sparschäler oder der normalen Klinge schälen
kann. Um die Augen von Kartoffeln od. dgl. bei Benutzung des Sparschälers ohne vorheriges
Umstecken der Griffhülse ausstechen zu können, ist das freie Ende der Halterung
für den Sparschäler als Kerbspitze ausgebildet.
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Dieses bekannte Gerät vereinigt zwar die zum Schälen von Kartoffeln
od. dgl. benötigten Werkzeuge in vorteilhafter Weise, hat aber den Nachteil, daß
es lediglich eine Funktion - nämlich die des Schälens -erfüllt, wenn man davon absieht,
daß die Messerklinge üblicherweise auch noch die Funktion des Schneidens erfüllen
kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein aus einer Einheit
gebildetes Küchengerät zur Zubereitung von Speisen, insbesondere von Früchten, zu
schaffen, das in sich eine große Anzahl von Einsatzmöglichkeiten vereint.
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Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Messer
zwei V-förmig zueinander stehende Schenkel aufweist, die sowohl an ihrem gemeinsamen
Scheitel als auch an ihren Außenkanten mit Schneiden versehen sind und die an ihrem
vorderen Ende zum Scheitel hin zu einer Spitze zulaufen, während das vordere Ende
der Halterung für den Sparschäler als Streifenschneider ausgebildet ist.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß mit dem V-förmig ausgebildeten Messer, dem Sparschäler und dem Streifenschneider
und durch kombinierten Einsatz dieser Elemente eine Anzahl von Funktionen erfüllt
werden können, wie sie bisher in einem einfachen, kleinen und handlichen Gerät noch
nicht vereinigt waren.
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So kann z. B. die V-förmige Klinge infolge ihrer keilförmig auseinanderlaufenden
Außenflächen dazu dienen, die Schale einer Frucht sauber von der Außenkante des
Fruchtfleisches abzuheben, indem die eine Außenfläche im wesentlichen tangential
zur Außenhaut des Fleisches geführt wird, so daß die andere Außenfläche die Schale
nach außen wegdrückt. Dabei besteht selbst für ungeübte Benutzer nicht die Gefahr,
daß die als Schneide ausgebildete Scheitelkante des Messers in das Fleisch einschneidet.
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Ist ein keilförmiges Abheben der Schale einer Frucht beabsichtigt,
so kann z. B. durch den vorgesehenen Streifenschneider vor dem Anwenden des V-förmigen
Messers die Schale der Frucht, beispielsweise entlang von Großkreisen, unterteilt
werden.
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Als weiteres Beispiel für die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten
des Gerätes sei die Ausführung eines Harlekinschnittes, d. h. eine Unterteilung
z. B. einer Frucht in Form von ineinandergreifenden Zacken, erwähnt. Zuerst wird
dazu der vorgesehene Schnitt mit Hilfe der Scheitelschneide des V-förmigen Messers
angezeichnet und anschließend das Messer als Stechapparat benützt. Dabei dringt
die Spitze des Messers zuerst in die Frucht ein, und die Außenkanten der V-förmigen
und von der Spitze sich gestreckt erweiternden Schenkel, die als Schneiden ausgebildet
sind, führen dann den Harlekinschnitt aus.
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Die Außenkanten und der Scheitel des V-förmigen Messers sind zweckmäßig
mit einer Schneidverzahnung versehen, wodurch in wirksamer Weise das Pellen oder
Schaben z. B. von Gemüse durchgeführt werden kann.
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Mit Hilfe des bevorzugt als Schneidhülse ausgebildeten Streifenschneiders
gelingt weiterhin das Schnitzeln von Käse, Kohl, Kartoffeln od. dgl. in idealer
Weise.
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Selbstverständlich erfüllt das Mehrzweck-Küchengerät auch die Funktion
des Schälens von Kartoffeln od. ä., wobei mit Hilfe des am freien Ende der Sparschäler-Halterung
vorgesehenen Streifenschneiders die Entfernung der Augen aus Kartoffeln bequem vorgenommen
werden kann.
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Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß dieses Küchengerät nicht
nur für den Einsatz zweckmäßig, sondern auch auf Grund seiner Formgebung für die
vorteilhafte Herstellung aus Kunststoff geeignet ist. Dadurch kann das Gerät relativ
billig auf den Markt gebracht werden und ist somit der breiten Masse der Käufer
zugänglich.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend in Ausführungs-
und Anwendungsbeispielen an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei stellen
dar F i g. 1 das Mehrzweck-Küchengerät in einer Seitenansicht mit einsatzbereitem
Messer, F i g. 2 eine Stirnansicht der Griffhülse gemäß F i g. 1, F i g. 3 einen
Querschnitt durch das Messer gemäß F i g. 1, F i g. 4 eine vergrößerte Seitenansicht
der Messerschneide gemäß F i g. 1, F i g. 5 das Mehrzweck-Küchengerät in der Draufsicht
gemäß F i g. 1, F i g. 6 das Mehrzweck-Küchengerät in einer Seitenansicht mit einsatzbereitem
Sparschäler, Streifenschneider und Raspel, F i g. 7 eine perspektivische Darstellung
des Geräteteiles des Mehrzweck-Küchengerätes, F i g: 8 einen Schnitt durch den Streifenschneider
und die Lagerung des Sparschälers gemäß F i g. 7, F i g. 9 eine Unteransicht des
Geräteteiles, bestehend aus Streifenschneider, Sparschäler und Raspel, gemäß F i
g. 7, F i g. 10 eine perspektivische Darstellung des Geräteteiles des Mehrzweck-Küchengerätes
von der in F i g. 7 nicht dargestellten Seite, F i g. 11 eine Kartoffel mit einem
geschälten Teil, F i g. 12 eine perspektivische Ansicht einer gebackenen Kartoffel,
die zum Zwecke des Aufbrechens des inneren breiigen Teiles aufgeschnitten ist, F
i g. 13 eine perspektivische Ansicht eines Käseblockes und von davon geschnittenen
Käsestreifen, F i g. 14 eine Zitrone, von der Streifen abgeschnitten sind; im rechten
Teil der Figur ist eine radförmige Scheibe des Zitronenkörpers dargestellt, F i
g. 15 in fortlaufenden Darstellungen zuerst eine Karotte mit einem abgeschnittenen
Streifen, zweitens eine geschabte Karotte, drittens einen geschnittenen
Karottenkringel
und viertens die geschnitzelte Karotte zur Verwendung z. B. in einem Waldorfsalat,
F i g. 16 eine perspektivische Ansicht eines zu einer Radieschenrose geschnittenen
Radieschens, F i g. 17 eine Orange, die um ihren Mittelteil für einen Harlekinschnitt
angezeichnet ist, F i g. 18 die Orange gemäß F i g. 17, nachdem der Harlekinschnitt
durchgeführt ist, F i g. 19 eine Hälfte der Orange gemäß den F i g. 17 und 18, nachdem
die Schnitte geteilt sind, F i g. 20 eine Ansicht einer geschälten Orange, F i g.
21 ein Laternenmännchen zur Illustrierung, in welcher Weise Teile der erfindungsgemäßen
Einrichtung zur Speisenzubereitung verwendet werden können, um dekorative Teile
zu schneiden.
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Das zeichnerisch dargestellte Gerät besteht aus zwei Hauptteilen,
nämlich einem eigentlichen Geräteteil, das in F i g. 7 und 10 in verschiedenen Ansichten
dargestellt ist, und einer abnehmbaren Griffhülse 11, die in den F i g. 1, 5 und
6 gezeigt ist.
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Das Geräteteil (s. F i g. 7) besitzt einen Träger 12, von dem
aus sich zur einen Seite ein Messer 21
und zur entgegengesetzten Seite eine
Halterung 15 für einen Sparschäler 16 erstrecken. Die Anordnung ist dabei so getroffen,
daß - wie F i g. 1 und 6 erkennen lassen - die Griffhülse 11 wahlweise von beiden
Enden her auf den Träger 12 aufgeschoben werden kann, folglich also entweder das
Messer 21
oder die Sparschäler-Halterung 15 aus der Griffhülse herausragen,
während das jeweils andere Teil zusammen mit dem Träger in der Griffhülse Aufnahme
finden.
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Die Griffhülse ist an dem zur Aufnahme des Trägers 12 vorgesehenen
Ende mit einem rechtwinkligen Schlitz 35 versehen (F i g. 5), der klemmend und blockierend
die rechtwinklige Basis 34 eines Auswerfers 31 festhält (F i g. 7). Der Auswerfer
31 besitzt beidseitig eine Wölbung, die sich gut an den Daumen des Benutzers anschmiegt.
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Die Benutzung des Gerätes bringt es zwangläufig mit sich, daß sich
auch ein feuchtes Geräteteil in der Griffhülse befinden kann. Es sind deshalb an
der Stirnseite der Griffhülse mehrere Lüftungsschlitze 38 vorgesehen (F i g. 2).
Darüber hinaus ist noch in der oberen Fläche der Griffhülse 11 eine Ausnehmung
39 zum Anbringen eines Schriftzuges od. ä. angeordnet (F i g. 5).
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Um Gewicht einzusparen, ist der Träger 12 nahe F i g. 7 zweckmäßig
ein an der Unterseite mit einem einschnappbarem Deckel 55 (nahe F i g. 9) verschlossener
Hohlkörper von trapezförmigem Querschnitt. Entsprechend ist auch der Querschnitt
der Griffhülse 11 trapezförmig ausgebildet.
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Das Messer 21 geht etwa zentral von der einen Seitenfläche des Trägers
12 aus und besteht aus zwei V-förmig aneinanderliegenden Schenkeln 22 und 23 (F
i g. 3 und 5).
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Der Scheitel 17 des Messers 21 (s. F i g. 10) ist mit einer Verzahnung
versehen, die zum Schaben, Schälen oder Pellen, so z. B. zum Ablösen von Streifen
von einem Fruchtkörper 84 (vgl. F i g. 20), dient. Dazu ist gemäß F i g. 3 die Verzahnung
so ausgebildet, daß sich die Zähne 24 in der Ebene des Schenkels 22 befinden, wobei
jedoch die Spitzen der Zähne 24 in gezackter Form über den Scheitel 17 des V-förmigen
Messers 21 hinausragen. Somit ergibt sich eine verringerte Schneidfunktion
der Scheitelverzahnung, da gewissermaßen der Scheitel 17 als Anschlagkante
fungiert und dadurch ein tiefes Einschneiden verhindert. Die Verzahnung wird deshalb
beispielsweise auch zum Anritzen einer Markierungslinie 80
(s. F i g. 17)
bei der Herstellung eines Harlekinschnittes 82 (F i g. 19) benutzt.
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Die Schenkel 22 und 23 des V-förmigen Messers 21 sind an ihren
Außenkanten 29 als Schneiden ausgebildet, die an ihrem vorderen Ende zum Scheitel
17 hin zu einer Stechspitze 25 zulaufen. Die Schneiden bestehen aus - wie es die
Vergrößerung gemäß F i g. 4 zeigt - nach unten orientierten, in der Schenkelebene
angeordneten Schneidzähnen 30.
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Wird das Messer 21 zum Schneiden eines Harlekinschnittes
81 bzw. 82 (vgl. F i g. 18 und 19) verwendet, so dringt die Stechspitze
25 zuerst in die Frucht 79 od. ä. ein. Wie bereits erläutert, besitzt der Scheitel
17 des Messers nur eine geringe Schneidfunktion, zumal da im Bereich unmittelbar
hinter der Stechspitze 25 keine Zähne angeordnet sind. Das hat zur Folge, daß beim
Einstechen des Messers 21 in die Frucht 79 der Schnitt im wesentlichen von den gestreckt
zur Spitze 25 verlaufenden Außenkanten 29 ausgeführt wird.
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Das Geräteteil gemäß F i g. 7 bzw. 10 besitzt an der dem Messer 21
gegenüberliegenden Seite eine Halterung 15 für einen Sparschäler 16, wobei das freie
Ende der Halterung als Streifenschneider 18 ausgebildet ist.
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Der Streifenschneider 18 - wie es am besten aus F i g. 8 und
9 zu ersehen ist - ist als Schneidhülse ausgebildet, die von einer U-förmigen Schneidkante
40 aus nach außen gewölbt verläuft. Dabei erweitert sich der Querschnitt
der Schneidöffnung 43 in Richtung auf die Austrittsöffnung 44 des
Streifenschneiders 18 infolge der konisch zurückweichenden inneren Wandfläche
42. Dadurch ist gewährleistet, daß der nach oben entweichende, geschnittene Streifen
ohne Schwierigkeiten aus der Austrittsöffnung 44 austreten kann.
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Der Streifenschneider 18 kann benutzt werden z. B. zum Schneiden
von Zitronenstreifen 69 (F i g. 14), Käsestreifen 66- (F i g. 13), Radieschenrosen
78 (F i g. 16). Bei der Herstellung radähnlicher Scheiben 70 verwendet man
den Streifenschneider 18, um in einer Zitrone 68 vor dem Abschneiden der Scheiben
70 in Längsrichtung Kerben 90 einzuschneiden (F i g. 14).
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Die Halterung 15 dient zur Aufnahme des Sparschälers 16. Der
Sparschäler 16 besteht in der bekannten Weise aus einer geschlitzten Metalleiste,
wobei der eine der dadurch entstandenen Stege an seiner inneren Kante angeschliffen
ist.
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Der Sparschäler 16 ist mit zwei Zapfen 50 versehen (F
i g. 8), die in einer Lagerbohrung 49 bzw. in einem Lagerschlitz
46 drehbar gelagert sind. Dabei ist der Lagerschlitz 46 im Bereich
seiner Öffnung schmaler als weiter innen (vgl. F i g. 7), so daß bei der Montage
der Zapfen in den Lagerschlitz nur eingeschnappt zu werden braucht.
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Die innere Fläche 54 der Halterung 15 verläuft parallel im Abstand
zu dem Sparschäler 16. Ein Anschlag 47 dient zur Begrenzung der Drehung des Sparschälers
16. Die äußere Fläche 52 der Halterung 15 geht in der besonders in F i g. 10 dargestellten
Weise glatt in den Träger 12 über.
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Die Halterung selbst ist, wie das deutlich in F i g. 9 sichtbar ist,
auf ihrer unteren Fläche mit Löchern 51 mit fortlaufend zum Ende sich verringernden
Durchmesser
versehen. Die Löcher dienen zur Gewichtsersparnis und beeinträchtigen die Haltbarkeit
des Geräteteiles nicht.
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In F i g. 10 ist erkennbar, daß die Halterung 15 an ihrer Unterkante
als Raspel 19 ausgebildet ist. Die Raspelzähne 20 dienen z. B. zum
Herstellen von Karottenschnitzel 76, die in F i g.15 angedeutet sind.
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Nur als Beispiel der vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen
Mehrzweck-Küchengerätes zur Zubereitung von Speisen seien mit Harlekinschnitten
81 (F i g. 18) versehene Tomaten, Orangen, Melonen od. dgl. genannt. Der Harlekinschnitt
81 stellt eine gezackte äußere Kante an dem Mittelteil der Tomate, Zitrusfrucht
oder Melone dar. Der Harlekinschnitt 82 erstreckt sich nach innen und verleiht der
Frucht eine gezackte, radförmige Erscheinung (F i g. 19). Außerdem können radförmige
Schnitte 70 bei Zitrusfrüchten, wie beispielsweise Zitronen 68 (F i g. 14),
zur Verwendung bei kalten Getränken mit Hilfe des Gerätes ausgeführt werden. Karottenkringel
75 (F i g. 15) lassen sich ebenfalls in einfacher Weise durch Schnitte mit der erfindungsgemäßen
Einrichtung herstellen. Außerdem lassen sich in der gleichen Weise Radieschenrosen
78 (F i g. 16) herstellen. Für den in der Küche beschäftigten Hausherrn lassen sich
ohne weiteres für Getränke Streifen 69 (F i g.14) aus der Oberfläche von Zitronen
herstellen, wie sie beispielsweise bei beliebten Cocktailgetränken üblich sind.
Die Einrichtung kann ebenso zum Schneiden von Streifen 66 von einem Käseblock 65
(F i g. 13), außerdem zum Schnitzeln 76 (F i g. 15) von Karotten und in gleicher
Weise zum Schaben 74 (F i g. 15) oder Schälen 61
(F i g. 11) bzw. 72
(F i g.15) von Kartoffeln 60 (F i g. 11) oder Karotten 71 (F i g. 15) verwendet
werden. Weiter können mit einem anderen Teil der Einrichtung Augen aus Kartoffeln
in einfacher Weise entfernt werden. Gebackene Kartoffeln 62 (F i g. 12) können zum
Aufbrechen und Herausnehmen des inneren, breiigen Teiles mit einem breiten Schnitt
64 versehen werden. Schließlich zeigt die F i g. 21, daß eine zusätzliche dekorative
Funktion mit der Einrichtung zur Speisenzubereitung erzielt werden kann. Bei einem
Laternenmännchen 85 sind Zähne 86 mit dem gleichen Teil der Einrichtung
zur Speisenzubereitung geschnitten, mit dem auch der Harlekinschnitt ausgeführt
wird. Eine Nase 88 kann in ähnlicher Weise geschnitten werden, und sogar Pupillen
89 können mit Hilfe der Einrichtung ausgeschnitten werden.