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Waschautomatenantrieb Die Erfindung bezieht sich auf einen Waschautomatenantrieb
mit einem in zwei Drehrichtungen laufenden, mit einem Untersetzungsgetriebe verbundenen
Motor für den Waschgang und mit einem mit der Getriebeabtriebswelle in Wirkverbindung
stehenden, mit der Waschtrommel durch einen Riementrieb verbundenen schneller laufenden
Motor für den Schleudergang.
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Von besonderer Bedeutung ist bei derartigen Antrieben die Art der
Kupplung zwischen den beiden Motoren. Bei dem Antrieb nach der deutschen Patentschrift
930 986 ist eine Kupplung einer nicht näher beschriebenen Art vorgesehen. Hier muß
eine besondere Vorkehrung getroffen werden, daß die Reihenfolge 1. Ausschalten des
Waschgangmotors, 2. Ausschalten der Kupplung, 3. Einschalten des Schleudergangmotors
eingehalten wird. Dies bedeutet, daß mindestens zwei Schaltvorgänge notwendig sind
und daß die Drehzahl der Trommel vor dem Einschalten des Schleuderganges abfällt,
was nicht erwünscht ist.
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Bei dem Antrieb nach der deutschen Auslegeschrift 1056 575
ist eine Fliehkraftkupplung zwischen dem Waschgangmotor und dem Getriebe vorgesehen,
welche den Motor beim Schleudern entkuppelt. Dies bedeutet, daß zwar in einem Schaltvorgang
der Waschgangmotor aus- und der Schleudergangmotor eingeschaltet werden können,
daß aber der inzwischen ausgeschaltete Waschgangmotor über seine Drehzahl hinaus
weiter beschleunigt werden muß, was mit einer unerwünschten Belastung des Schleudermotors
bei dessen Hochlauf verbunden ist. Die Drehzahl, bei welcher der Fliehkraftschalter
anspricht, muß nämlich aus Sicherheitsgründen um ein bestimmtes Maß höher sein als
die höchste Drehzahl des Waschgangmotors im Leerlauf. Ein weiterer Nachteil besteht
darin, daß auch beim Schleudergang die Riemenscheibe durch den Riemen mit einer
sehr hohen Geschwindigkeit angetrieben wird.
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Dieser Nachteil ist bei der Anordnung nach der schweizerischen Patentschrift
290 570 vermieden, bei welcher eine Lamellenkupplung zwischen dem Getriebe und dem
Schleudergangmotor angeordnet ist. Dafür tritt der oben beschriebene Nachteil mit
den zwei Schaltvorgängen und der zeitlichen Verzögerung auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen kompakten Waschautomatenantrieb
zu schaffen, bei welchem unter Vermeidung der erwähnten Nachteile ein einziger Schaltvorgang
zum Ausschalten des Waschganges und Einschalten des Schleudergangmotors genügt,
wobei der Waschgangmotor selbsttätig entkuppelt wird.
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Der erfindungsgemäße Waschautomatenantrieb ist dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Motoren und das Untersetzungsgetriebe zu einem einheitlichen Antriebsaggregat
vereinigt sind, wobei die Getriebeabtriebswelle koaxial zur Welle des Schleudergangmotors
angeordnet ist und mit dieser Welle über eine an sich bekannte Freilaufkupplung
verbunden ist, welche die treibende Getriebeabtriebswelle in beiden Drehrichtungen
mit der Welle des nicht erregten Schleudergangmotors kuppelt, nicht jedoch die treibende
Welle des Schleudergangmotors mit der Getriebeabtriebswelle.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel dienen in bekannter Weise
als Organ zur Kupplung des Kupplungsantriebsstückes mit dem Kupplungsabtriebsstück
in einem Käfig geführte Rollen, wobei der Rollenkäfig sowohl dem Kupplungsantriebsstück
als auch dem Kupplungsabtriebsstück gegenüber drehbeweglich angeordnet, jedoch mit
einer Vorrichtung versehen ist, die ein geringes Bremsmoment gegen die Verdrehung
des Rollenkäfigs gegenüber einem ortsfesten Teil des Antriebsaggregats ausübt.
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Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnung
erläutert. Darin zeigt F i g. 1 den Automatenantrieb, teilweise geschnitten, F i
g. 2 den Querschnitt durch die Freilaufkupplung gemäß der Linie 1I-11 in F i g.
1 bei Nullstellung der Kupplung, F i g. 3 und 4 den Querschnitt wie F i g. 2, jedoch
in Kupplungsstellung bei beiden Drehrichtungen, F i g. 5 den Querschnitt gemäß der
Linie V-V in Fig. 1.
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Der Waschgangmotor 1, der Schleudermotor 2 und das hinter dem Waschgangmotor
angeordnete Untersetzungsgetriebe
3 sind in F i g. 1 schematisch
dargestellt. Die Freilaufkupplung 4 besteht im wesentlichen aus einem mit
der Getriebeabtriebswelle 31 verbundenen Kupplungsantriebsstück 41 und aus einem
Kupplungsabtriebsstück 42, das mit der Schleudermotorwelle 21 verbunden ist.
Das Kupplungsantriebsstück 41 ist als Mehrkantkörper - im gezeichneten Ausführungsbeispiel
als Dreikantkörper-und das Kupplungsabtriebsstück 42 als Hohlzylinder ausgebildet,
der den Mehrkantkörper übergreift. Infolgedessen entstehen zwischen der Innenfläche
des Kupplungsabtriebsstückes und den Außenflächen des Kupplungsantriebsstückes kreissegmentförmige
Ausnehmungen 43. Darin liegen die Kupplungsrollen 44, deren Durchmesser etwas kleiner
ist als die Bogenhöhe der Ausnehmungen 43. Die Kupplungsrollen können somit
in beiden Drehrichtungen etwas abrollen, bevor sie die beiden Kupplungsstücke kraftschlüssig
miteinander verbinden. Geführt werden die Rollen durch einen Rollenkäfig 45, der
fingerartig radial zwischen den beiden Kupplungsstücken und tangential zwischen
den Rollen sich erstreckt. Auf der anderen Seite ist der Rollenkäfig 45 mit einer
Reibbremse 46 versehen, deren Bremsfläche durch Federwirkung an einer Nabe 32 des
Getriebegehäuses anliegt (F i g. 5), so daß sie ein geringes Bremsmoment gegen die
Drehung des Rollenkäfigs 45 ausübt.
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Wenn im Ruhezustand der Kupplung (F i g. 2) der Waschgangmotor 1 eingeschaltet
wird und die Getriebewelle 31 sich im Uhrzeigersinne dreht, dreht sich auch das
Kupplungsstück 41 im Uhrzeigersinne. Der Rollenkäfig 45 bleibt wegen der Reibbremse
46 zunächst stehen. Die Kupplungsrollen 44 wälzen sich im Gegenuhrzeigersinn auf
den geraden Flächen des Kupplungsantriebsstückes 41 ab und werden dabei radial nach
außen bewegt. Sobald sie mit der Innenfläche des Kupplungsabtriebsstückes 42 in
Berührung kommen (F i g. 4), stellen sie eine Klemmverbindung zwischen den beiden
Kupplungsstücken her, so daß sich auch das Kupplungsabtriebsstück 42 und der Rollenkäfig
45 im Uhrzeigersinn drehen. Dabei schleift allerdings die Reibbremse 46 auf der
Nabe 32 des Getriebegehäuses. In Anbetracht des geringen Bremsmoments und der geringen
Drehzahl der Getriebeabtriebswelle 31 von etwa 200 U/min ist der durch die Bremse
verursachte Leistungsverlust unerheblich. Wenn der Waschgangmotor nach kurzem Stillstand
sich in entgegengesetzter Richtung dreht, dreht sich zunächst nur das Kupplungsantriebsstück
41. Das Kupplungsabtriebsstück 42 und der Rollenkäfig 45 drehen sich erst
dann, wenn die Kupplungsrollen 44 die andere symmetrische Lage in bezug auf die
Ausnehmung 43 eingenommen haben (F i g. 3).
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Eine bekannte Schalteinrichtung sorgt dafür, daß nach Beendigung des
Waschvorganges der Schleudermotor nur dann eingeschaltet wird, wenn sich der Waschgangmotor
in der Drehrichtung des Schleudermotors dreht. Es sei angenommen, daß der Schleudermotor
2 sich im Uhrzeigersinn dreht. Er wird dann eingeschaltet, wenn die Kupplung die
in F i g. 4 gezeichnete Lage einnimmt. Das Kupplungsabtriebsstück 42 erhält
eine Drehgeschwindigkeit (gestrichelter Pfeil), die größer ist als die Drehgeschwindigkeit
des Kupplungsantriebsstückes 41. Dadurch wird die Klemmverbindung zwischen den beiden
Kupplungsstücken automatisch gelöst. Der Waschgangmotor 1 kann nun abgeschaltet
werden.
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Beide Motoren, das Getriebe und die Kupplung sind zu einem einheitlichen
Antriebsaggregat vereinigt, das leicht im Waschautomaten untergebracht werden kann.