-
Kollektor für elektrische Kleinmotoren Die Erfindung bezieht sich
auf einen Kollektor für elektrische Kleinmotoren mit Lamellen, bei denen am einen
Ende an der Außenseite zur Aufnahme von Ankerdrahtwindungen dienende angespaltene
Wickelhaken vorgesehen sind.
-
Bei einem bekannten Kollektor dieser Art sind die Wickelhaken von
einem Bund am einen Ende der Lamelle abgespalten. Der Spaltgrund liegt dabei in
der Ebene der Lauffläche, und die Wickelhaken stehen nicht an der Stirnseite des
Kollektors über. Der durch einen solchen Wickelhaken geführte Anschlußdraht der
Ankerwicklung muß viermal geknickt werden, und zwar je zweimal an der Kante, die
durch die Stirnfläche des Kollektors und die Grundfläche des Schlitzes zwischen
dem Haken gebildet wird, und zweimal an den Seitenkanten der unteren Hakenflächen.
Hierdurch wird nicht nur das Einlegen des Anschlußdrahtes erschwert. Vor allem besteht
die Gefahr, daß der Draht an einer der Knickstellen bricht.
-
Dasselbe gilt für einen anderen bekannten Kollektor, bei dem zur Bildung
von Wickelhaken eine Nut in die äußere Mantelfläche des Kollektors eingedreht ist.
Die Haken werden dadurch gebildet, daß an dem die Nut aufweisenden Ende des Kollektors
zwischen zwei benachbarten Lamellen je ein Schlitz eingestochen wird.
-
Bei einem weiteren bekannten Kollektor sind die Wickelhaken vom einen
Ende jeder Lamelle abgespalten. Der Spaltgrund ist hier im Bereich unterhalb des
Hakens eben, und zu beiden Seiten schließen sich konkave Flächen an. Auch hier erfahren
die Anschlußdrähte einen scharfen Knick an der einerseits durch die Stirnfläche
des Kollektors, andererseits den Nutgrund und die sich seitlich anschließenden konkaven
Flächen gebildeten Kante auf, sofern die Anschlußdrähte in Richtung zur Längsmittelachse
des Kollektors hin geführt werden, wie dies bei den üblichen Ankerwicklungen erforderlich
ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kollektor zu schaffen,
der eine knickfreie oder zumindest knickarme Führung der Anschlußdrähte durch die
Wickelhaken gestattet. Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Wickelhaken an Anschlußfahnen, die an der Stirnseite der Lamellen überstehen und
eine geringere Breite als die Lamellen aufweisen, angespaltet sind und daß der Spaltgrund
konvex gewölbt ist.
-
Der Anschlußdraht kann also radial bis zum Haken herangeführt, um
die konvexe Fläche des Spaltgrundes herumgelegt und wieder radial zurückgeführt
werden. Durch die konvexe Ausbildung des Spaltgrundes wird der Anschlußdraht im
Bereich des Wickelhakens nicht geknickt, und durch die Anordnung der Wickelhaken
an Lamellen, die an der Stirnseite des Kollektors überstehen, ist auch eiu Knick
am übergang des aus dem Wickelhaken austretenden Teils des Anschlußdrahtes in den
radial geführten Teil vermieden. Die geringere Breite der Wickelhaken im Vergleich
zu der Breite der Lamellen ergibt genügend Raum für die nebeneinanderliegenden Anschlußdrähte
und gestattet es, zum Anspalten ein Werkzeug zu benutzen, bei dem die beiden Enden
der zum Anspalten erforderlichen Schneide durch seitlich vorstehende Teile verstärkt
sind.
-
Kollektorlamellen mit Anschlußfahnen sind zwar bekannt. Bei diesen
bekannten Kollektoren gestatten aber die Anschlußfahnen nur ein Anlöten der Anschlußfahnen
der Ankerwicklung.
-
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß die dem Spaltgrund gegenüberliegende Fläche des angespalteten Teiles eben ist.
Dadurch wird erreicht, daß der in den Spalt des Wickelhakens eingelegte Draht die
Kante des angespalteten Teiles überhaupt nicht berühren und dadurch von dieser nicht
verletzt werden kann.
-
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine
abgebrochene perspektivische Darstellung eines Kollektors gemäß der Erfindung von
der Anschlußseite aus, F i g. 2 eine Seitenansicht einer einen Wickelhaken bildenden
Anschlußfahne einer Lamelle des Kollektors nach F i g. 1, F i g. 3 und 4 Schnitte
nach den Linien III-III bzw. IV-IV in F i g. 2, F i g. 5 eine vordere Stirnansicht
eines Werkzeuges zum Abspalten der Anschlußfahne zur Bildung des
Wickelhakens
an der Lamelle des Kollektors nach F i g. 1, F i g. 6 einen Schnitt nach der Linie
VI-VI in Fig.5.
-
Der in F i g. 1 dargestellte Kollektor für elektrische Kleinmotoren
weist Lamellen 1 auf, die unter Zwischenfügung von Isolationsplatten 2 ringförmig
angeordnet sind, so daß ihre nach außen gekehrten Flächen die leitenden Laufflächen
3 des Kollektors bilden. Der Kern 4 des Kollektors besteht aus einem isolierenden
Kunststoff.
-
An der Anschlußseite des Kollektors stehen in der Längsrichtung der
Lamellen 1 über die Laufflächen 3 Anschlußfahnen 5 vor, die eine wesentlich geringere
Breite aufweisen als die Lamellen 1, so daß der Zwischenraum zwischen den Anschlußfahnen
5 wesentlich größer ist als der durch die Isolationsplatten 2 ausgefüllte Zwischenraum
zwischen den Lamellen 1. Der Kern 4 erstreckt sich bis zum Ende der Anschlußfahnen
5 und bildet diese stützende Sockel, zwischen denen den Zwischenraum zwischen den
Anschlußfahnen 5 vergrößerende Aussparungen 7 des Kernes vorgesehen sind.
-
An der mit den Laufflächen 3 fluchtenden Oberfläche der Anschlußfahnen
5 sind Teile 8 durch Bildung eines Spaltes 9 aasgespaltet, wobei die den Spaltgrund
11 bildende, dem Spalt zugekehrte Fläche der Anschlußfahne 5 konvex gewölbt ist,
wie das insbesondere aus F i g. 3 ersichtlich ist. Die dem Spaltgrund gegenüberliegende
Fläche des aasgespalteten Teiles 8 ist hierbei eben ausgebildet, wie das insbesondere
aus F i g. 4 hervorgeht.
-
Der aasgespaltete Teil 8 bildet hierbei zusammen mit der Anschlußfahne
5 einen Wickelhaken für eine an die Lamelle 3 anzuschließende Windung eines Ankerdrahtes
13, der hierbei um den Spaltgrund 11 herumgebogen wird und lediglich mit einem Punkt
an der Stützfläche 12 des Teiles 8 anliegt, so daß er ohne eine Abwinklung und ohne
Berührung irgendeiner Kante mit der den Wickelhaken bildenden Anschlußfahne 5 verbindbar
ist. Das Aasspalten des Teiles 8 kann mittels des in den F i g. 5 und 6 dargestellten
Werkzeuges 14 erfolgen, das eine Breite 15 aufweist, die kleiner ist als der Abstand
zwischen zwei zu beiden Seiten einer Lötfahne 5 liegenden Lötfahnen. Die Stirnfläche
16 des im Querschnitt rechteckigen Werkzeuges verläuft schräg zu seiner Längsachse.
In der der Stirnfläche 16 gegenüberliegenden Seitenfläche des Werkzeuges 14 ist
eine Nut 18 mit zylindrischer Fläche vorgesehen, die zusammen mit der Stirnfläche
16 eine konkav gewölbte Schneide 19 bildet, deren Enden 21 durch die seitlich vorstehenden
Teile 22 der Seitenfläche des Werkzeuges 14 gegen Ausbrechen gesichert sind. Diese
seitlichen Teile 22 des Werkzeuges greifen beim Aasspalten des Teiles 8 von der
Lötfahne 5 in die Zwischenräume zwischen den Lötfahnen ein, wobei beim Aasspalten
durch die konkav gewölbte Schneide 19 die konvex gewölbte Fläche 11 und durch die
ebene Stirnfläche 16 die ebene Fläche 12 gebildet wird.