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Antrieb für einen Rollenförderer Die Erfindung betrifft einen Antrieb
für einen Rollenförderer mit wenigstens einem gekrümmten Teil mit Hilfe einer endlos
umlaufenden angetriebenen Kette in Kettenführungen zum Abstützen der Kette gegen
eine senkrechte Bewegung in vorgegebenem Abstand von den Rollen des Förderers und
in seitlichen Führungen zum Abstützen der Kette gegen seitliche Bewegungen.
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Die Schaffung einer wirksamen Antriebsvorrichtung für Kurventeile
von Rollenförderern bildete lange Zeit ein Problem von großem Interesse in der Fördertechnik.
Frühere Versuche zur Achaffung von Antrieben für angetriebene Rollenförderer umfaßten
die Verwendung von Zahnradzügen oder Kettenantrieben mit Kettenrädern auf jeder
Rolle. Beide Konstruktionen waren teuer, laut und erforderten viel Schmierung. Man
hat auch Keilriemen verwendet, die auf gekrümmten Führungen laufen, jedoch ziemlich
rasch verschleißen, so daß sich sehr erhebliche Unterhaltungsschwierigkeiten ergaben.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, eine Kette zu verwenden, die in einer horizontalen
Ebene läuft und deren Kettenglieder mit Gewichten versehen waren, die auf der oberen
Fläche der konischen Rollen der Förderer laufen und infolge ihres eigenen Gewichtes
herabhängen, so daß sich ein ausreichender Reibungskontakt mit diesen Rollen ergibt.
Dieses System hat den Nachteil, daß man außerordentlich breite Förderer benötigt,
um sowohl dem Rücklauf der Kette Rechnung zu tragen, als auch genügend Raum für
die Gewichte zu schaffen, die mit den konischen Rollen längs der oberen Fläche in
Eingriff kommen.
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Auch sind solche auf einem Bogen geführte Rollenförderer der eingangs
genannten Art bekanntgeworden (USA.-Patentschrift 2 836 284), bei welchen eine endlose
Kette mit einem Vorlauftrum und einem Rücklauftrum und Kettenführungen vorgesehen
sind.
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Hierbei erfolgt jedoch die Übertragung der Antriebskraft von der
Kette durch auf den Achsen der Rollen angeordnete Zahnräder. Eine solche Anordnung
hat, wie bereits oben erwähnt, den Nachteil, daß sie nicht nur außerordentlich teuer
ist, sondern auch im Betrieb Schwierigkeiten einerseits durch die erhebliche Lärmentwicklung,
andererseits durch die ungewöhnlich großen erforderlichen Schmiermittelmengen verursacht.
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Desgleichen ist ein Rollenförderer bekanntgeworden (USA.-Patentschrift
2129510), der mit Hilfe eines Drahtseiles angetrieben wird. Die Nachteile dieser
Konstruktion sind offensichtlich, da aufeinanderfolgende Rollen infolge unzureichender
Führung des Drahtseiles, das sich längs einer Sehne des Bogens bewegt, an unterschiedlichen
Durchmessern erfaßt werden, so daß sich unterschiedliche Rollengeschwindigkeiten
ergeben.
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Eine Konstruktion, die die vorgeschilderten Nachteile nicht aufweist,
besteht erfindungsgemäß darin, daß die Kette des Rollenförderers auf den sie bildenden
Gliedern eltstische, mit den Rollen reibend zusammenarbeitende Antriebsblöcke trägt
und daß die Antriebsblöcke Rolleneingriffsflächen besitzen, die bei je zwei in der
Kette aufeinanderfolgenden Antriebsblöcken durch Zwischenräume voneinander getrennt
sind, welche winkelig zur Rolleneingriffslinie auf der Rolleneingriffsfläche verlaufen,
jedoch so schmal gehalten sind, daß jede Rolle stets von der Rolleneingriffsfläche
eines folgenden Antriebsblockes erfaßt ist, bevor sie von der Rollenangriffsfläche
des vorausgehenden Antriebsblockes freigegeben wird.
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Vorzugsweise weisen die seitlichen Führungen ein aus selbstschmierendem
Material bestehendes Führungsteil auf, an dem die Seiten der Ketten reiben, ohne
daß die Blöcke mit ihm zum Eingriff gelangen.
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Vorteilhaft tragen die Kettenglieder Rollen, die auf Schienen der
Kettenabstützung laufen.
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Durch die erfindungsgemäße Maßnahme kann eine Kette verwendet werden,
die infolge ihrer Ausbildung, d. h. insbesondere im Hinblick auf ihre Antriebsblöcke
und deren bestimmte Formgebung, einen stoßfreien, geräuschlosen und schwingungsfreien
Lauf der Rollen ermöglicht. Dies wird erreicht, weil die Rollen nach der erfindungsgemäßen
Maßnahme unter anderem von der Unterseite her angetrieben werden, wobei die Kette
ihre Bewegung auf die Rollen über eine Mehrzahl von nachgiebigen Antriebsblöcken
überträgt, die gegen die Rollen im erforderlichen Maß angedrückt werden. Diese Blöcke
sind ineinandergeschachtelt, so daß die obengenannten Vorteile ohne weiteres erreicht
werden. Diese tZbertragung der Antriebskraft von der Kette durch Reibungskräfte
ist der bisherigen Konstruktion mit Kette und Zahnrad überlegen.
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Diese und andere Ziele der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung, die an Hand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel erläutert. Die
Zeichnungen zeigen in F i g. 1 eine perspektivische Seitenansicht einer angetriebenen
Rollenkurve gemäß der vorliegenden Erfindung, F i g. 2 eine Einzelheit eines Teiles
der F i g. 1, wobei die Rollen der Kurve entfernt sind, um die Antriebsvorrichtung
zu zeigen, F i g. 3 einen senkrechten Schnitt durch den äußeren Teil der Kurve längs
einer Ebene senkrecht zur Laufrichtung des Transportgutes, Fig.4 eine Draufsicht
auf eine 1800-Kurve gemäß einer abgeänderten Ausführungsform der Erfindung, F i
g. 5 einen senkrechten Schnitt längs der Linie V-V der F i g. 4, F i g. 6 eine perspektivische
Ansicht eines Antriebsblockes, F i g. 7 eine Draufsicht auf denselben Antriebsblock
und in Fig. 8 einen senkrechten Schnitt längs der Linie VIII-VIII der F i g. 7.
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Grundsätzlich besteht der erfindungsgemäße Antrieb aus einem dreidimensional
biegsamen Kettenantrieb, in dem die Gleitreibung der Vorrichtung gegen feste Teile
durch metallische und selbstschmierende Oberflächen aufgenommen wird, während die
rollende Reibung des Antriebs gegen die Rollen durch elastische Elemente mit hohem
Reibungskoeffizienten aufgenommen wird.
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Die Ausführungsform, bei der die Kette in einer horizontalen Ebene
liegt, beseitigt gemäß der Erfindung jegliche Gleitreibung zwischen den angetriebenen
und den festen Elementen und beläßt nur die Reibung zwischen den angetriebenen und
den rollenden Elementen. In jedem Fall ist die Einstellung des Reibungsdruckes durch
vertikale Verstellung der Tragelemente möglich und ist in keiner Weise von dem Gewicht
irgendeines besonderen Gliedes der Antriebsvorrichtung abhängig.
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In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 die angetriebene Kurve 10, die
im wesentlichen aus einem Paar profilförmiger Rahmenglieder 12, 14 besteht, in denen
eine Vielzahl von konischen Rollen 16 drehbar gelagert ist, deren Durchmesser am
Radiusaußenteil der Kurve größer als am Innenteil der Kurve ist. Die Rollen 16 werden
durch eine Antriebsvorrichtung angetrieben, welche von einem Motorl8 angetrieben
wird, der ein Kettenrad 20 antreibt. t)ber dieses Kettenrad 20
läuft eine Kette 22,
deren Glieder mit elastischen Antriebsblöcken 24 (F i g. 2) versehen sind.
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Wie man besonders deutlich aus Fig. 3 erkennt, wird die Antriebsvorrichtung
von einer Befestigungsplatte 26 getragen, die in beliebiger Weise an Befestigungskonsolen28
befestigt ist, welche mit den Quergliedern 30 (F i g. 2) verbunden sind. Aus F i
g. 1 bis 3 erkennt man, daß die Befestigungsplatte 26 um die gleiche Achse wie die
angetriebene Rollenkurve selbst gekrümmt ist. Es ist selbstverständlich, daß trotz
der Darstellung der Antriebsvorrichtung längs der äußeren Enden der Rollen 16 es
in gleicher Weise ohne Änderung in der Vorrichtung möglich ist, die Antriebsvorrichtung
unter die Mitte der Rollen zu setzen, was eine S-förmige Gestalt der angetriebenen
Rollenkurve ermöglicht. An der Befestigungsplatte 26 ist eine Reibschiene 32 aus
einem selbstschmierenden Material, beispielsweise einem Polyamid, wie Nylon, befestigt.
Wie man leicht aus F i g. 3 ersieht, reiben die metallischen Kettenglieder 34, 36
der Kette 22 an der Reibschiene 32, wenn die Kette nach links nach F i g. 3 kurvt.
Infolge der Selbstschmierung der Nylonschiene und der Möglichkeit, die Kettenglieder
zu schmieren, entsteht sehr wenig Verschleiß zwischen der Reibungsschiene 32 und
den Kettengliedern34, 36. Darüber hinaus reduziert die Elastizität des Nylonkunststoffes
wirksam jede Geräuschbildung durch Reibung der Kette 22 an der Schiene.
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Radial außerhalb der Reibungsschiene 32 erstreckt sich eine Laufschiene
38, auf der die drehbaren Hülsen 40 der Kettenglieder 36 rollen. Die Laufschiene
38 liefert eine senkrechte Auflage für das Antriebstrum der Kette 22 (Glieder36),
und ihre vertikale Einstellung bestimmt den Druck, mit dem die elastischen Antriebsblöcke
42 gegen die Unterseite der Rollen 16 gepreßt werden.
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Auf dem Rücklauftrum der Kette (Glieder 34) wird die Kette senkrecht
durch Rolleneingriff der elastischen Antriebsblöcke 44 mit den Tragrollen 46 unterstützt,
die in der Befestigungsplatte 26 drehbar gelagert sind.
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Man erkennt leicht, daß die Symmetrie der Vorrichtung um eine senkrechte
Achse derart ist, daß die Reibschiene 32 in gleicher Weise auf der linken Seite
(nach F i g. 3) der Kette 22 angeordnet werden kann, wenn die Kette 22 nach links
kurvt, wie auf der rechten Seite der Kette 22, wenn die Kette 22 nach rechts kurvt.
Damit wird es möglich, die Kurve in S-Form auszubilden. In einem solchen Fall wird
die Antriebsvorrichtung zweckmäßig so angeordnet, daß die Antriebsblöcke 42 unter
die Mitte der Rollen 16 zu liegen kommen, wobei im ersten Teil der S-Kurve die Befestigungsplatte
26 und die Reibschiene 32 beispielsweise auf der linken Seite liegen, während sie
im zweiten Teil der S-Kurve auf der rechten Seite der Kette angeordnet sind. Es
ist somit möglich, die gesamte S-Kurve mit einer einzigen Kette anzutreiben, ein
Merkmal, welches bei den bisher bekannten Antriebsvorrichtungen ausgeschlossen ist.
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Bei der abgeänderten Ausführungsform nach F i g. 4 enthält die Kurve
ebenfalls ein äußeres Rahmenglied 12 und ein inneres Rahmenglied, zwischen denen
konische Rollen 16 montiert sind. Ein Motor treibt ein Kettenrad 20, um das eine
Kette 22 geführt ist. Bei dieser Ausführungsform läuft die Kette jedoch in einer
horizontalen Ebene. Folgt man der Kette 22 im Uhrzeigersinn, dann erkennt man, daß
sie über ein leer laufendes Kettenrad 52 und dann
unter die innere
Kante des Förderers zum Punkt 54 geführt ist, wo der radial innenliegende Teil der
Kette 22 den Flansch 56 eines Drehtisches 58 erfaßt, der auf einer Achse 60 montiert
ist und an seinem Umfang durch Rollen 62 unterstützt wird. Wie man noch deutlicher
aus F i g. 5 erkennt, werden die Blöcke 24 durch den Ringflansch 64 des Drehtisches
58 unterstützt und werden gegen die Unterseite der Rollen 16 gepreßt. Somit ist
eine Einstellung des Druckes der Blöcke 24 gegen die Rollen 16 durch Heben und Senken
des Drehtisches 58 möglich. Innerhalb des Bereiches des gekrümmten Teiles des Förderers
15 ist jedoch keine Relativbewegung zwischen der Kette 22 oder den Blöcken 24 und
dem Drehtisch 58 möglich.
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Nach den Fig. 6 bis 8 haben die elastischen Blöcke 24 bei dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel vorzugsweise Pfeilform. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform
weist der Block 24 eine zylindrische Oberfläche 70 und flache Seitenwände 72, 74
auf. Die zylindrische Oberfläche 70 soll Ketteninstabilitäten beseitigen, indem
der Kontakt zwischen dem Block 24 und den Förderrollen 16 an einem geneigten Teil
der Blockoberfläche auftritt. Diese Anordnung vermeidet ein Kippen des Blockes 24
durch die nicht waagerechte Bodenfläche der konischen Rollen.
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Die Seitenwände 72, 74 sind andererseits flach, weil, wie man aus
F i g. 5 erkennt, die Seite 72 bei der abgeänderten Ausführungsform der Vorrichtung
flach durch den Drehtisch 58 unterstützt wird und deshalb nicht die Neigung hat,
sich zu verwerfen, insbesondere da, wie vorher beschrieben, keine Relativbewegung
zwischen dem Drehtisch 58 und der Kette 22 oder den Blöcken 24 vorhanden ist.
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Die pfeilartige Ausbildung der Blöcke 24 dient zwei Zwecken. Einmal
greift, wie man besonders deutlich aus F i g. 2 erkennt, im Antriebstrum die Spitze
jedes Blockes auf den hinteren Teil des vorhergehenden Blockes und hält die Blöcke
in vernünftig stetiger Ausfluchtung miteinander. Darüber hinaus wird, wenn die Blöcke
unter eine der Rollen 16 laufen, der Druck der Rollen allmählich von einem Block
auf den nächsten übertragen, d. h., die Rolle wird bereits durch die Spitze des
nachfolgenden Blockes abgestützt, bevor der rückwertige Teil des vorhergehenden
Blockes sich von der Rollenoberfläche löst. Dies führt zu einer besonders rüttel-
und vibrationsfreien Arbeitsweise mit beträchtlicher Verminderung der Geräuschbildung
gegenüber Blöcken, deren Vorderfläche senkrecht zur Laufrichtung verläuft.
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Damit die erfindungsgemäße Vorrichtung auswechselbar in einer horizontalen
oder einer vertikalen Ebene arbeiten kann, sind die Seitenwände 72, 74 rautenförmig
ausgestaltet, wie man am deutlichsten aus den Fig. 6 und 7 erkennt. Dies bedeutet
in anderen Worten, daß die Kante 80 einen spitzen Winkel mit der Kante 82 und einen
stumpfen Winkel mit der Kante 84 einschließt. Die Kante 80 verläuft parallel zur
Kante 86, und die Kante 82 und 84 sind selbstverständlich ebenfalls parallel. Diese
Ausbildung gestattet eine allmähliche Überprüfung der Rollen von einem Block zum
nächsten Block, ohne Rücksicht darauf, ob die Blöcke 24 in einer senkrechten Ebene
oder in einer waagerechten Ebene verwendet werden.
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Es ist selbstverständlich, im Zusammenhang der Beschreibung der Fig.
6 bis 8, daß an Stelle einer spitzen Nase der Block 24 in gleicher Weise eine gerundete
Nase oder eine winklig zu den Seiten 72, 74 abgeschnittene gerade Nase aufweisen
kann oder jede
andere Ausgestaltung besitzen darf, die einen allmählichen Übergang
der Rollenbelastung von einem Block zum nächsten Block ermöglicht. In gleicher Weise
brauchen die Seiten 72, 74 nicht rautenförmig zu sein, wenn die Blöcke 24 nicht
in der horizontalen Anordnung nach F i g. 4 oder umgekehrt verwendet werden.
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Vorzugsweise bestehen die Blöcke24 aus einem gummiartigen, elastischen
Material, welches einen hohen Reibungskoeffizienten aufweist, hoch verschleißfest
ist und schmiermittelundurchlässig ist, die man zum Schmieren der Glieder der Kette
und der Reibschiene 32 verwendet.
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Man erkennt, daß die vorliegende Erfindung einen vielseitig verwendbaren,
einfachen und wirksamen Antrieb für angetriebene Rollenkurven darstellt, welcher
den bisher bekannten Vorrichtungen für den gleichen Zweck sowohl hinsichtlich der
Erstellungskosten als auch der Unterhaltungskosten sowie des ruhigen Laufes und
der Anpassungsfähigkeit überlegen ist. Selbstverständlich lassen sich die Grundgedanken
der Erfindung in vielfältiger Weise anwenden, und es sind deshalb in der Zeichnung
bzw. in der Beschreibung nur Ausführungsbeispiele wiedergegeben.