DE1262582B - Segmenttrommel zum Aufbauen von Reifenkarkassen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

B29h

Deutsche Kl.: 39 a6 -17/14

Nummer: 1262 582

Aktenzeichen: C 32739 X/39 a6

Anmeldetag: 27. April 1964

Auslegetag: 7. März 1968

Die Erfindung betrifft eine Segmenttrommel zum Aufbauen von Reifenkarkassen mit aufblasbaren Rollkörpern zum Herumführen der seitlich überstehenden Geweberänder um die Reifenkerne und in eine Schrägstellung bewegbaren, als Kipphebel ausgebildeten Betätigungselementen für die Rollkörper, deren Trommelsegmente mittels Antrieben über konische Berührungsflächen und achsparallele Gleitflächen radial bewegbar sind.

Bei den bekannten Aufbautrommeln dieser Art, die zur Herstellung von Karkaßrohlingen nach dem Flachbandverfahren dienen, ist es bekannt, die Betätigungselemente für die aufblasbaren Rollkörper als Kipphebel auszubilden und dabei an den Rändern der Segmenttrommel zu lagern bzw. unmittelbar neben den Segmenten anzuordnen. Diese Ausbildung hat jedoch den Nachteil, daß außer der Kippbewegung zusätzlich noch eine Hubbewegung der Kipphebel erforderlich ist, daß die Stützkörper auf einem vergleichsweise kleinen Durchmesser verbleiben. Folglich ist eine verhältnismäßig starke Blähung der Rollkörper und darüber hinaus auch eine vergleichsweise große Hubbewegung der Kipphebel erforderlich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kipphebel so auszubilden bzw. derart an den Stirnseiten der Trommel zu lagern, daß die Anzahl der die Bewegung der Rollkörper auslösenden Betätigungselemente möglichst klein gehalten wird und damit eine vereinfachte Trommelkonstruktion möglich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kipphebel an den Trommelsegmenten gelagert und durch die die Trommelsegmente bewegenden Antriebe verschwenkbar sind.

Bei dieser Lagerung der Kipphebel an den Trommelsegmenten folgen die Kipphebel zwangläufig allen Bewegungen der Trommel. Damit erübrigen sich besondere Stütz- und Lagerelemente für die Kipphebel. Außerdem wird zusätzlich noch der Antrieb für die Kipphebel nach Art eines Zweistufenantriebs von demjenigen für die Segmente abgeleitet. In der ersten Bewegungsstufe werden die Segmente radial nach außen bewegt und in der zweiten Stufe werden die Kipphebel, die den Segmenten gefolgt sind, verschwenkt. Zudem stellt die Beeinflussung der zur Hebelverschwenkung dienenden Mittel durch die Antriebsorgane für die Trommelsegmente eine wesentliche Vereinfachung dar, die insofern von Bedeutung ist, als eine Segmenttrommel eine große Anzahl an der Trommelachse bewegbar gelagerter Teile erfordert, die bereits die konstruktive Gestaltung des Trommelkörpers erschweren.

Segmenttrommel zum Aufbauen von
Reifenkarkassen

Anmelder:

Continental Gummi-Werke Aktiengesellschaft,

3000 Hannover, Königsworther Platz 1

Als Erfinder benannt:
Heinrich Nädler, 3071 Hagen

Darüber hinaus hat diese Lagerung der Kipphebel an den Trommelsegmenten den Vorteil, daß nur eine Kippbewegung nicht jedoch zusätzlich noch eine Hubbewegung der Kipphebel erforderlich ist.

Weitere Einzelheiten werden an Hand der Zeichnung erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Es zeigen

F i g. 1 bis 4 je Teilschnitte durch eine Segmentas trommel zum Aufbauen von Reifenkarkassen unter Darstellung verschiedener Arbeitsstellungen.

Die hohle Trommelwelle 1 weist fest angeordnete Begrenzungsscheiben 2 auf, und sie dient auch zur Lagerung eines Doppelringzylinders 3 mit Ringkolben 4, die entsprechend geformte rohrförmige Kolbenstangen 5 aufweisen. Mit der Kolbenstange 5 sind Konusscheiben 6 und 7 verbunden, über denen die Trommelsegmente 8 und Hilfssegmente 9 radial verstellbar angeordnet sind. Die Segmente 8 bilden dabei eine im wesentlichen zylindrische Trommelaußenfläche; darüber hinaus wirkt auf die Segmente 8 und 9 je eine ringförmige Schraubenfeder 10 ein, die zum Rückholen der Segmente 8 bzw. 9 dient. Die Stirnflächen der Segmenttrommel werden von Bordscheiben V gebildet.

An den beiden Enden aller über den Trommelumfang gleichmäßig verteilt angeordneten Segmente 8 sind Kipphebel 12 gelagert mit sich tangential zum Trommelmantel erstreckenden Drehachsen 13.

Die Segmente 8 und die Kipphebel 12 werden von einem aus Gummi od. dgl. bestehenden Balg 14 umschlossen, der an den beiden Enden der Trommel gedoppelt ist und mit seinen Rändern 15 und einem Vorsprung 16 in der Mitte fest mit den Segmenten 8 verbunden ist.

Die beidseitig angeordneten Konusscheiben 6 werden bei einer Axialbewegung durch Zahnstangen 17

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und ein am Zylinder 3 gelagertes Ritzel 18 im Gleichlauf gehalten.

Seitlich neben den Drehachsen 13 der Kipphebel 12 befindet sich eine ringnutförmige Ausnehmung 20, in die bei einer Trommelvergrößerung die Reifenkerne 21 gelangen.

Zudem sind die Bordscheiben 1' gleichzeitig als Rückholzylinder 21' ausgebildet, in denen kreisringförmige Kolben 22 . axial verschiebbar angeordnet sind. ίο

Die Trommel wird wie folgt gehandhabt: Gemäß Fig. 1 wird die auf ihren kleinsten Durchmesser eingestellte Segmenttrommel zunächst mit dem Reifengewebe 23 belegt. In der Nähe der Ränder dieses Gewebes befinden sich die schon erwähnten Reifenkerne 21. Durch Einleiten eines Druckmittels von innen her über die Bohrung 24 gelangt in die ZylinderS das Druckmittel, so daß die Kolben 4 gegenläufig nach außen geführt werden. Durch die Schrägfläche 25 an den Segmenten 8 und die Einwirkung der Konusscheiben 6 erweitert sich die Trommel unter Bewegung der Segmente 8 radial nach außen. Dabei werden die Segmente 9 von den Segmenten 8 mit nach außen geschleppt.

Gelangt die Konusscheibe 6 in die achsparallele Gleitfläche 26 der Innenfläche der Segmente 8, so erfolgt keine Durchmesservergrößerung der Trommel mehr. Durch eine weitere Bewegung der Konusscheiben 6 nach außen beaufschlagen diese die Konusscheiben?, so daß nunmehr die Konusscheibe 7 auf die konischen Flächen 27 der Segmente 9 auftrifft (F i g. 2). Gleichzeitig mit der Beaufschlagung der Flächen 27 wird der Balg 14 so beaufschlagt, daß die seitlich außen gelegenen Taschen Luft erhalten und sich blähen (Fig. 3). Durch eine weitere Bewegung der Kolben 4 und der Konusscheiben 7 werden die Segmente 9 entsprechend F i g. 4 radial nach außen bewegt, wobei diese die Kipphebel 12 von innen her beaufschlagen und zu einer Kippbewegung in eine steil ansteigende Stellung veranlassen. Dabei wird die geblähte Tasche des Balges 14 erfaßt, und es erfolgt eine Abrollbewegung des erwähnten Balgteiles; die seitlich außen gelegenen Ränder der Gewebelagen 23 werden um die Reifenkerne 21 herumgeführt.

Nachdem dieser Arbeitsgang vollzogen ist, wird der Zylinder 21' beaufschlagt. Dieser führt die Teile 4, 5, 6, 7 in die Stellung gemäß F i g. 2 oder 3 zurück, wobei die Segmente 9 unter der Einwirkung der Federn 10 nach innen geführt werden. Das Zusammenfallen der Trommel durch eine weitere Bewegung der Trommelsegmente 8 radial nach innen tritt durch eine Rückführung der Kolben 4 in die Stellung gemäß F i g. 1 ein.

Von Bedeutung ist die Anordnung und Lagerung der Kipphebel 12 an den Segmenten 8 sowie die Betätigung der Trommelsegmente 8 und der zum Verschwenken der Kipphebel 12 dienenden Segmente durch einen gemeinsamen, zentral gelegenen Antrieb in Form der Kolben 4. Dies wird wie vorstehend erwähnt dadurch ermöglicht, daß die von den Konusscheiben 6 beaufschlagten Schrägflächen 25 und Gleitflächen 26 der Segmente 8 zunächst konisch, dann aber achsparallel verlaufen, so daß bei einer Beaufschlagung der Schrägflächen 25 eine Trommelvergrößerung eintritt und bei einem Gleiten entlang der Flächen 26 eine Beeinflussung der Segmente 9 möglich wird.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Segmenttrommel zum Aufbauen von Reifenkarkassen mit aufblasbaren Rollkörpern zum Herumführen der seitlich überstehenden Geweberänder um die Reifenkerne und in eine Schrägstellung bewegbaren, als Kipphebel ausgebildeten Betätigungselementen für die Rollkörper, deren Trommelsegmente mittels Antrieben über konische Berührungsflächen und achsparallele Gleitflächen radial bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kipphebel (12) an den Trommelsegmenten (8) gelagert und durch die die Trommelsegmente bewegenden Antriebe (4) verschwenkbar sind.

2. Segmenttrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschwenken der Kipphebel (12) Hilfssegmente (9) an den Trommelsegmenten (8) gelagert sind.

3. Segmenttrommel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Verschwenken der Kipphebel (12) dienenden Hilfssegmente (9) bei einer Berührung der achsparallelen Gleitflächen (26) beaufschlagbar sind.

4. Segmenttrommel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß den Hilfssegmenten (9) ein Rückholzylinder (2Γ) mit Kolben (22) zur Rückführung von mit den Antrieben (4) in Verbindung stehenden Konusscheiben (7) zugeordnet ist.

5. Segmenttrommel nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Trommelsegmente (8) bewegenden Antriebe doppelseitig beaufschlagbare Ringkolben (4) sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1115 913;
französische Patentschriften Nr. 1 337 570,
339 416,1 344 632;
britische Patentschriften Nr. 711 245, 913 599.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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