DE1248283B - Hitze-, kratz- und fleckenbestaendiger Schichtstoff aus Kunststoff- und Metallfolien - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B29d

Deutsche Kl.: 3?a3-9/00

Nummer: 1248283

Aktenzeichen: G 23383 X/39 a3

Anmeldetag: 15. November 1957

Auslegetag: 24. August 1967

Die Erfindung betrifft einen hitze-, kratz- und fleckenbeständigen Schichtstoff aus Kunststoff- und Metallfolien zur Abdeckung von Küchenmöbeln, Ladentischen u. ä.

Zum Abdecken von Küchenmöbeln hat man bisher verhältnismäßig kostspielige hitzebeständige Kunststoffplatten verwendet, die steif und starr waren und sich schwer schneiden und verarbeiten ließen. Das Anbringen einer starren Platte erforderte besondere fachmännische Kenntnisse und hohe Kosten an Arbeitskraft. Gewöhnlich werden diese starren Platten in der Weise verlegt, daß die Tischkanten zusammen mit den Plattenrändern mit einer Kunststoffborte umleimt werden. Weniger kostspielige und biegsamere Kunststoffplatten der bisher bekannten Art genügten nicht den Ansprüchen an Hitze- und Fleckenbeständigkeit.

Polyäthylenterephthalat ist als Beschichtungsmaterial von guter Biegsamkeit, Festigkeit und Oberflächenhärte bekannt. Insbesondere ist auch bekannt. daß dieser Polyester zur Herstellung von Schichtstoffen verwendet werden kann, unter anderem auch in Kombination mit anderen Kunststoffen oder mit Aluminiumplatten und -folien. Als vorwiegender oder alleiniger Bestandteil von Deckbelägen für Küchenmöbel usw. konnte Polyäthylenterephthalat wegen seines hohen Preises und seiner mangelnden Hitzebeständigkeit nicht in Betracht gezogen werden. Es ist ferner bekannt, Stahl- und Aluminiumplatten oder Erzeugnisse aus Polyäthylenterephthalat mit Polyvinylharzen zu beschichten. Weiterhin wurde vorgeschlagen, Holz unmittelbar mit Polyäthylenterephthalat zu kaschieren. Bekannt ist es ferner, Papier mit Schichtstoffen aus Kunstharzen zu kaschieren sowie auch zur Herstellung eines Täschnermaterials Polyvinylchloridfolien zu bedrucken und dann mit einer durchsichtigen Kunstharzschicht zu überziehen.

Weiterhin war es bekannt, Furnierholz mit Kunstharz und Aluminiumfolie zu beschichten, um es dadurch gegen das Einbrennen von Löchern mit Zigaretten hitzebeständig zu machen.

Schließlich sind metallisierte Verpackungsfolien aus Polyäthylen bekannt.

Es ist jedoch noch kein hitze-, kratz- und fleckenbeständiger Schichtstoff für Küchenmöbel und Ladentische vorgeschlagen worden, der sich leicht zurechtschneiden läßt, die für das leichte Anbringen erforderliche Biegsamkeit besitzt und vom Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit annehmbar ist.

Der hitze-, kratz- und fleckenbeständige Schichtstoff aus Kunststoff- und Metallfolien zur Abdeckung Hitze-, kratz- und fleckenbeständiger
Schichtstoff aus Kunststoff- und Metallfolien

Anmelder:

The General Tire & Rubber Company,

Akron, Ohio (V. St. A.)

Vertreter:

Dr.-Ing. W. Abitz und Dr. D. Morf,

Patentanwälte, München 27. Pienzenauer Str. 28

Als Erfinder benannt:

Arthur Douglas Chipmann, Reading, Mass.;

Joseph Michal Shaheen,

Whittier,Calif.(V.St.A.)

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 3. Dezember 1956
(625757)

von Küchenmöbeln, Ladentischen u. ä. kennzeichnet sich durch eine dünne, biegsame, transparente Deckschicht aus festem, biaxial orientiertem Polyäthylenterephthalat mit einem Molekulargewicht von mindestens 10 000 und einer gleichmäßigen Stärke von 0,005 bis 0,05 mm, eine biegsame Zwischenschicht aus plastifiziertem Polyvinylchlorid mit einer Stärke von etwa 0,125 bis 0,625 mm, deren der Deckschicht zugewandte Seite mit einem bedruckten Muster versehen ist, wobei die Deckschicht mit Hilfe einer transparenten Klebstoffschicht auf Epoxyharzbasis mit der Zwischenschicht verbunden ist, eine Aluminiumschicht mit einer Stärke von etwa 0,005 bis 0,05 mm, die mit der Zwischenschicht aus Polyvinylchlorid verklebt ist, und eine Papierschicht, die über ein Bindemittel aus mit Casein gestrecktem Kautschuklatex mit der Aluminiumfolie verbunden ist.

Dieser Schichtstoff besitzt eine gute Hitze- und Fleckenbeständigkeit, ist dauerhaft, läßt sich von ungeschulten Personen mit den denkbar einfachsten Hilfsmitteln zurechtschneiden und anbringen und kann hinsichtlich seines gefälligen Aussehens mit den bisher üblichen kostspieligen Belägen in Wettbewerb treten. Besonders wertvoll sind die Schichtstoffe gemäß der Erfindung in Anbetracht ihrer Biegsamkeit,

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da sie sich leicht den verschiedensten Formen anpas- soll ein Mischpolymerisat aus Vinylchlorid mit VinyK

sen lassen. acetat sein, damit ein gutes Verkleben mit der PoIy-

F i g. 1 ist eine perspektivische Teilansicht eines vinylchloridschicht 3 erzielt wird. Zweckmäßig ent-

Schichtstoffes gemäß der Erfindung; hält der Klebstoff außerdem Wärme- und Licht-

F i g. 2 ist ein vergrößerter Teilquerschnitt durch 5 stabilisatoren,

die Folie gemäß F i g. 1 nach der Linie 2-2; Die nachstehende Tabelle gibt eine geeignete Zu-

F i g. 3 ist eine perspektivische Ansicht einer Un- sammensetzung für einen hellen Klebstoff an.

terlage aus Holz, die mit dem Schichtstoff nach β«^^ Gewichtsteile

Fig. 1 bedeckt ist; Reaktionsprodukt aus Adipinsäure

τ -^ i π* ^ve/S^roßerter Tedquerschnitt nach io _und Hexamethylendiamin 15

Linie4-4 von J? ig. .5 Kondensationsprodukt aus Epichlor-

In den Figuren sind gleiche Teile durch die glei- _{h drin und} ^ψ^^ρ^η .. ₁₄

chen Bezugszeichen gekennzeichnet. Mischpolymerisat aus 87 <·/«> PoIy-

Der Schich stoff enthalt eine verhältnismäßig vinylchlorid und 13«/» Polyvinyl-

dicke Polyvinylchlondschicht 3, die mit einem nicht 15 acetat 27

auswandernden Weichmacher plastifiziert ist. Als Toluol 16

Weichmacher können z. B. Sebacinsäure- oder Adi- IsoDronanoi 12

pinsäureester von Polyäthylen- oder Propylengtykol, Methylethylketon"';'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'. 91

andere viskose Polyester aus mehrwertigen Alkoho- Vinylstabilisator

len und mehrbasischen Säuren wie mit epoxydierten ao (Organozinnverbindung) 0,5

Sojabohnenol, verwendet werden. Die Schicht kann Vinvlstabilisator

w^C\^miV^inem^^miSCll T f?7 ^ΡΟ1Κ? (zinnhaltiges Polymerisat) 0,5

Weichmacher und einem hochmolekularen Phthal-

säureester plastifiziert sein. Um das Anbrennen der Polyesterschicht 5 und der

Kautschukartige Weichmacher, z. B. kautschuk- 25 Polyvinylchloridschicht 3 zu verhindern, ist die Polyartige Polyurethane, Mischpolymerisate aus Diole- vinylchloridschicht 3 durch die Klebstoffschicht 12 finen mit Acrylsäurenitril oder Methylisopropenyl- mit der Aluminiumfolie 9 verbunden. Hierfür können keton, sind ebenfalls verwendbar. Das Gewicht des Klebstoffe, wie Mischpolymerisate aus Vinylchlorid Weichmachers beträgt vorzugsweise etwa ein Drittel und Vinylacetat mit einem organischen Lösungsmittel, bis die Hälfte des Gewichts des Polyvinylchlorids. 30 oder weichmacherhaltiges Polyvinylbutyralharz, ver-

Die Oberfläche 4 der Schicht 3 ist bedruckt, wo- wendet werden.

durch der Schicht ein gefälliges Aussehen verliehen Die Wärmeleitfähigkeit der Polyvinylchloridwird. Die Schicht 3 ist ziemlich dick, damit sie die schicht 3, der Polyesterschicht 5 und der Klebstofferforderliche Festigkeit besitzt. Über der bedruckten schichten soll so groß sein, daß die Wärme einer Oberfläche befindet sich ein harter, durchsichtiger 35 brennenden Zigarette leicht bis zu der Aluminium-Deckbelag 5, der aus Gründen der Biegsamkeit ziem- schicht durchdringt. Da die Schicht 3 wesentlich lieh dünn sein soll. Der Belag 5 muß auch abriebfest dicker ist als die anderen Schichten, ist ihre Wärme- und gegen Feuchtigkeit sowie den Angriff von leitfähigkeit wichtig. Aus diesem Grund besteht die Lösungsmitteln und Chemikalien beständig sein. Schicht 3 erfindungsgemäß aus Polyvinylchlorid.
Diesen Anforderungen genügt eine in zwei zueinander 40 Die Aluminiumfolie soll eine Dicke von etwa senkrechten Richtungen verstreckte Polyäthylentere- 0,005 bis 0,075 oder 0,1 mm haben; sie weist vorphthalatfolie (Molekulargewicht über 10 000). zugsweise eine Dicke von etwa 0,0125 bis 0,0375 mm

Die Klebstoffschicht 8 verbindet die Schicht 5 mit auf, wenn die Polyesterschicht etwa 0,005 bis 0,05 mm

der dicken Kunststoffschicht 3. Die Klebstoffschicht 8 und die Polyvinylchloridschicht etwa 0,125 bis

ist und bleibt vorzugsweise durchsichtig, auch wenn 45 0,635 mm dick sind.

sie der Wärme ausgesetzt wird, z. B. durch heiße In einem Schichtstoff gemäß der Erfindung ist die Trinkgefäße oder brennende Zigaretten. Geeignete Polyesterschicht 5 z. B. vorzugsweise etwa 0,005 bis Klebstoffe sind Klebstoffe von der Art der Epoxy- 0,05 mm und die Polyvinylchloridschicht 3 vorzugsharze, in denen das harzartige Material zu etwa 15 weise etwa 0,25 bis 0,635 mm dick,
bis 35 Gewichtsprozent aus einem Kondensations- 50 Besonders günstig sind Stärken der Polyesterprodukt aus einer aliphatischen Verbindung mit einer schicht 5 von etwa 0,0125 mm, der Polyvinylchlorid-Äthylenoxydgruppe an wenigstens einem Kettenende, schicht 3 von etwa 0,35 mm und der Aluminiumz. B. l-Chlor-2,3-epoxypropan, mit einer organischen schicht 9 von etwa 0,025 mm.
Verbindung mit wenigstens zwei Hydroxygruppen, Um die Metallschicht auf einer Unterlage zu bez. B. 2,2-p-Hydroxyphenylpropan, Glycerin oder 55 festigen, wird vorzugsweise ein faseriges Unterlags-Äthylenglykol, besteht. Die Epoxy verbindung soll material verwendet. Fasermaterial, z. B. aus verfilzten zusammen mit den unten angegebenen harzartigen Cellulose-oder Holzfasern, das mit einem Kautschuk-Stoffen verwendet werden, damit sie mit der Schicht 5 oder Harzlatex behandelt und zu einer brettartigen und der Polyvinylchloridschicht 3 verträglich ist und Unterlage mit beträchtlicher Festigkeit verformt an ihnen festhaftet. 60 wurde, wird bevorzugt. Doch können als Unterlags-

Um eine ausreichende Verbindung mit der Poly- material auch mit Kautschuk imprägnierte Papieräthylenterephthalatschicht zu erhalten, soll ein harz- oder Textilstoffe verwendet werden. Wie dargestellt artiges Material, z. B. Polyäthylensulfid oder Vorzugs- ist, wird eine Papierschicht 13 mit der Aluminiumweise ein Polyamid, z. B. Hexamethylendiaminadipat, schicht verbunden. Die Papierschicht ist vorzugsweise verwendet werden, so daß das Gewicht der Epoxy- 65 etwa 0,125 bis 0,75 mm, meist etwa 0,3 mm dick, verbindung und des Polyamids etwa 40 bis 60 V» Zum Verbinden der Papierschicht dient der Klebeder gesamten Harzkomponente ausmacht. Der Rest film 14. Zum Verbinden der Aluminiumfolie mit dem der Harzkomponente (60 bis 40 Gewichtsprozent) Papier können verschiedene Klebstoffe verwendet

Claims (2)

werden, ζ. B. ein klebriggemachter Naturkautschuklatex mit Casein als Streckmittel. Die Faserstoffschicht 13 wird auf der Unterlage 15, z. B. der Ladentischplatte, festgeklebt. Der hierfür verwendete Klebstoff ist vorzugsweise wasserfest; jedoch braucht für einige Anwendungsmöglichkeiten ein Teil des Klebstoffes nicht wasserbeständig zu sein und kann z. B. ein Leim vom Lignintyp sein. Die Klebstoffschicht 16 kann z. B. aus einem Neopren-Kontaktklebstoff bestehen, der aus Polychloropren-Elastomeren, Klebharzen, kleinen Mengen Füllstoffen, Stabilisatoren und aromatischen Lösungsmitteln, z. B. Toluol mit einer kleinen Menge Ester, z. B. Äthylacetat, besteht. Ein bevorzugter Polychloropren-Kontaktklebstoff besteht aus einer Polychloropremnischung mit etwa 60 Gewichtsprozent Polychloropren (»Neoprene Type CG«), 40 Gewichtsprozent Polychloropren (»Neoprene Type Ε«) und etwa 3O°/o, bezogen auf das Gewicht der Elastomeren, Cumaron-Inden-Harz. Patentansprüche:

1. Hitze-, kratz- und fleckenbeständiger Schichtstoff aus Kunststoff- und Metallfolien zur Abdeckung von Küchenmöbeln, Ladentischen u. ä., gekennzeichnet durch eine dünne, biegsame, transparente Deckschicht aus festem, biaxial orientiertem Polyäthylenterephthalat mit einem Molekulargewicht von mindestens 10 000 und einer gleichmäßigen Stärke von 0,005 bis 0,05 mm, eine biegsame Zwischenschicht aus plastifiziertem Polyvinylchlorid mit einer Stärke von etwa 0,125 bis 0,625 mm, deren der Deckschicht zugewandte Seite mit einem bedruckten Muster versehen ist, wobei die Deckschicht mit Hilfe einer transparenten Klebstoffschicht auf Epoxyharzbasis mit der Zwischenschicht verbunden ist, eine Aluminiumschicht mit einer Stärke von etwa 0,005 bis 0,05 mm, die mit der Zwischenschicht aus Polyvinylchlorid verklebt ist, und eine Papierschicht, die über ein Bindemittel aus mit Casein gestrecktem Kautschuklatex mit der Aluminiumfolie verbunden ist.

2. Schichtstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Klebstoffschicht aus einer transparenten Klebstoffmasse besteht, die ein Reaktionsprodukt aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin, ein Kondensationsprodukt aus l-Chlor-2,3-epoxypropan und 2,2-(p-Hydroxylphenyl)-propan und ein Mischpolymerisat aus Vinylchlorid und Vinylacetat enthält.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1644 456;

französische Patentschrift Nr. 1125 892;

USA.-Patentschriften Nr. 2673 826, 2554471;

Zeitschrift »Chemisches Zentralblatt«, 1955, S. 10 639;

Zeitschrift »Materials and Methods«, vom September 1953, S. 94, 95, und vom März 1954, S. 104 bis 106;

Zeitschrift »Allgemeine Papier-Rundschau«, 1956, S. 26;

Zeitschrift »Die neue Verpackung«, 1956, S. 500.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

709 638/535 8.67 O Bundesclruckerei Berlin