DE1239333B

DE1239333B - Verfahren zur Herstellung von Leichtbaustoffen aus Steinkohlen-Waschbergen

Info

Publication number: DE1239333B
Application number: DER41357A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Hanns-Arnt Vogels; Dr-Ing Kurt Trautmann
Original assignee: Rheinstahl Huettenwerke AG
Current assignee: Rheinstahl Huettenwerke AG
Priority date: 1965-08-19
Filing date: 1965-08-19
Publication date: 1967-04-27

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

C21b

Deutsche Kl.: 18 a-3/04

Nummer: 1239 333

Aktenzeichen: R 41357 VI a/18 a

Anmeldetag: 19. August 1965

Auslegetag: 27. April 1967

Im Steinkohlenbergbau machen die bei der Trennung von Kohle und Gangart anfallenden Waschberge einen beachtlichen Teil der Rohförderung aus. Die Waschberge sind ein unnützes Abfallprodukt, da sie in wesentlichem Umfang nur als Bergeversatz Verwendung finden.

Es ist bekanntgeworden, die Waschberge zu Leichtbaustoffen weiterzuverarbeiten, wobei die Waschberge auf einem Sinterband zu einem porösen Kuchen zusammengesintert und das Sintergut anschließend gebrochen wird. Trotz des hohen Bedarfes der Bauindustrie an Leichtbaustoffen vermochte sich die geschilderte Waschbergeverarbeitung nicht durchzusetzen. Das liegt vornehmlich daran, daß die anfallenden Waschberge bei normalem Produktionsgang für die Sinterung zu brennstoffreich sind, so daß eine Überhitzung des Sintergutes und das Freiwerden großer Mengen teerhaltigen Abgases schwer zu vermeiden sind. Abhilfe ist bislang nur dadurch möglich, daß die Waschberge mit brennstofffreien Zusätzen versetzt werden, die im allgemeinen nicht zur Verfügung stehen und kostspielig sind.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Leichtbaustoffen durch Sinterung von Steinkohlenwaschbergen und hat sich die Aufgabe gestellt, die brennstoffüberschüssigen Waschberge zunächst einer Teilentkohlung zu unterwerfen und sie dann mit vermindertem, opimalem Brennstoffgehalt der Sinterung zuzuführen. Dabei können die teilentkohlten Waschberge als Nebenprodukt bei für andere Zwecke üblichen industriellen Verfahren erhalten werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Waschberge vor ihrer Sinterung bei metallurgischen Reduktionsprozessen als Reduktionsmittel eingesetzt werden.

Hierfür bietet sich gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung insbesondere die Direktreduktion von Eisenerzen an, die in bekannter Weise beispielsweise im Drehrohrofen durchgeführt wird. Üblicherweise wird der brennerbeheizte Drehrohrofen mit feinkörnigem, vorzugsweise pellitisiertem Eisenerz, mit Kalk und Dolomit als Entschwefelungsmittel und mit Kohle als Reduktionsmittel und Brennstoff beschickt. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die bezüglich des Sinterbedarfs überschüssige Kohle enthaltenden Steinkohlenwaschberge die Chargierung von Kohle bei der Erzreduktion im allgemeinen ganz, zumindest aber teilweise zu ersetzen vermögen. Infolge des Kohleverbrauchs bei der Erzreduktion wird der Kohlenstoffgehalt der Waschberge vermindert, so daß die an der Austragseite des Drehrohrofens anfallenden Waschberge bei der nach

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Verfahren zur Herstellung von Leichtbaustoffen
aus Steinkohlen-Waschbergen

Anmelder:

Rheinstahl Hüttenwerke Aktiengesellschaft,
Essen, Am Rheinstahlhaus 1

Als Erfinder benannt:

Dr.-Ing. Hanns-Arnt Vogels, Essen-Bredeney;

Dr.-Ing. Kurt Trautmann, Gelsenkirchen

Abtrennung des Eisenschwammes durchzuführenden Sinterung den optimalen Kohlenstoffgehalt aufweisen. Wegen der großen Anpassungsfähigkeit und Steuerbarkeit des Reduktionsprozesses können Waschberge mit sehr unterschiedlichen Heizwerten ohne nachteiligen Einfluß auf die Qualität des erzeugten Eisenschwammes verarbeitet werden.

Die zum Teil grobstückig anfallenden rohen Waschberge bedürfen vor der Aufgabe in den Drehrohrofen lediglich einer Zerkleinerung in die für die Sinterung günstigste Stückgröße. Der Sinterkuchen wird wie üblich gebrochen und klassiert.

Die rohen Waschberge können aber auch fein gemahlen und pelletisiert und in dieser Form in den Drehrohrofen eingesetzt werden. Die dem Drehrohrofen entnommenen Waschbergepellets werden auf dem Sinterband bei niedrigerer Temperatur gesintert; sie behalten daher ihre Stückigkeit und ergeben ein wertvolleres Fertiggut.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von Leichtbaustoffen durch Sinterung von Steinkohlen-Waschbergen, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschberge vor ihrer Sinterung bei metallurgischen Reduktionsprozessen als Reduktionsmittel eingesetzt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschberge als Reduktionsmittel bei der Direktreduktion von Eisenerzen dienen.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Eisenerz-Direktreduktion in an sich bekannter Weise im Drehrohrofen durchgeführt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschberge in Form von Pellets in den Drehrohrofen eingesetzt werden.

Bundesdruckerei Berlin