DE12314C - Turbinen-Ventilation durch den Regulirschieber - Google Patents

Description

1880.

Klasse 88.

LUDWIG KOESTER in FRANKENTHAL (Rheinpfalz). Turbinenventilation durch den Regulirschieber.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. Juni 1880 ab.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Ventilation des Leitrades von Turbinen durch den Regulirschieber, welche in der Zeichnung sowohl an vertical wie horizontal laufenden Turbinen dargestellt ist. Das Laufrad ist mit A bezeichnet, das Leitrad mit B.

Die Leitradzellen sind zu je zwei sich gegenüberliegenden Segmenten zur Hälfte von oben, zur anderen Hälfte von der inneren Seite beaufschlagt.

Für die Regulirung der Turbine dient ein winkelförmiger Ringschieber C, vermittelst welches die Turbine von ο bis ⁹/₁₀ beaufschlagt werden kann.

Die Verstellung des Ringschiebers erfolgt durch ein Zahnrad F, Fig. 1, und vermittelst einer Steuerwelle D, und zwar dreht sich dasselbe um den inneren Turbinenmantel G in bekannter Weise.

Die Arme des Ringschiebers, sowie die Deckflächen desselben sind behufs der Ventilation mit zusammenhängenden Luftkanälen versehen, welche einerseits mit dem inneren Räume G der Turbine, andererseits mit den Leitradzellen in Verbindung stehen, versehen.

Durch diese Kanäle stehen die geschlossenen Leitradzellen mit dem Räume G, also mit der freien Atmosphäre in Verbindung. Infolge davon herrscht in den Leitradzellen stets der Atmosphärendruck, was eine Ausgleichung von Spannungsdifferenzen bewirkt.

Tritt z. B., Fig. 3, gespanntes Aufschlagwasser aus den Leitradzellen H nach den Laufradzellen J, so bewegt sich das Laufrad nach der Richtung des Pfeiles; die mit Wasser angefüllten Laufradzellen J gelangen daher, indem sie das Bestreben haben, sich zu entleeren, unter die durch den Schieber C geschlossenen Leitradzellen. In dem Mafse, wie sich das Wasser unter den geschlossenen Leitradzellen entleert, strömt Luft nach, welche den Raum des austretenden Aufschlagwassers einnimmt.

Wäre die Turbine nicht ventilirt, so würde in den Leitradzellen H¹ eine negative Spannung (Luftverdünnung) stattfinden, welche den Austritt des Wassers aus dem Laufrad erschwert und Unregelmäfsigkeiten in der Wasserbewegung, insbesondere eine Vermischung von Wasser und Luft hervorruft, welche die Ursache von Effectverlusten ist.

Dies wird durch die Ventilation der Turbine verhindert, deren Eigenthümlichkeit darin besteht, dafs sie durch den Regulirschieber erfolgt.

Die Form des Regulirschiebers ist dabei unwesentlich. Derselbe kann ein einfacher, horizontaler, ein senkrechter Kreisschieber oder Winkelschieber sein.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUCH:

   Ventilation des Leitrades einer Turbine durch den Regulirschieber in der durch Zeichnung dargestellten Weise.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.