DE1209744B - Verfahren zum Herstellen von Mischpolyestern - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von MischpolyesternInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
C 08 g
Deutsche Ki.: 39 c -16
Nummer: 1 209 744
Aktenzeichen: C 25144IV d/39 c
Anmeldetag: 28. September 1961
Auslegetag: 27. Januar 1966
Es ist bekannt, Formkörper und Überzüge dadurch herzustellen, daß man an lineare oder verzweigte
ungesättigte Polymischester monomere polymerisierbare Vinyl- oder Allylverbindungen anpolymerisiert.
Man erhält lineare oder verzweigte ungesättigte Polymischester, indem man ungesättigte Dicarbonsäuren
oder deren Anhydride, z. B. Fumarsäure, Maleinsäureanhydrid, Itaconsäure, Citraconsäure allein oder gemeinsam
mit gesättigten Dicarbonsäuren oder deren Anhydriden, z. B. Isophthalsäure, Terephthalsäure,
Phthalsäureanhydrid, Tetrachlor-phthalsäureanhydrid, Adipinsäure, Bernsteinsäure, mit mehrwertigen Alkoholen
thermisch polykondensiert. Als mehrwertige Alkohole werden hauptsächlich Äthylenglykol, Diäthylenglykol,
1,2-Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol
oder deren Gemische verwendet. Man kann auch geringe Mengen drei- oder vierwertiger Alkohole,
z. B. Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, mitverwenden.
Aus der USA.-Patentschrift 2 822 350 ist bekannt, an Stelle mehrwertiger Alkohole gesättigte monomere
Alkylenoxyde, z. B. Äthylenoxyd, Propylenoxyd, Butylenoxyd, mit gesättigten und/oder ungesättigten
Dicarbonsäureanhydriden in Gegenwart alkalischer Katalysatoren zu Polyestern umsetzen. Es ist ferner
aus der deutschen Patentschrift 1034 854 bekannt, mittels gesättigter Alkylen- oder Arylenoxyde die
Säurezahl hochmolekularer linearer ungesättigter Polyester herabzusetzen.
Die so erhaltenen ungesättigten Polymischester können in polymerisierbaren monomeren Vinyl-
und/oder Allylverbindungen, z. B. Styrol, Vinyltoluol, Divinylbenzol, Diallylphthalat, Triallylcyanurat,
gelöst und mit organischen Peroxyden und Beschleunigern zu dreidimensional vernetzten unlöslichen
und unschmelzbaren Formkörpern und Überzügen auspolymerisiert werden.
Diese bekannten Harzmassen haben jedoch den Nachteil, daß die Grenzflächen Harz—Luft nicht klebfrei
aushärten. Deshalb sind derartige Produkte als Lackrohstoffe nicht geeignet.
Es sind zahlreiche Verfahren bekannt, um diesen Nachteil zu beseitigen. Verwendet man neben gesättigten
zweiwertigen Alkoholen solche, die in ß, y-Stellung zu einem Äthersauerstoffatom eine Doppelbindung
besitzen, z. B. Glycerin-monoallyläther, Pentaerythrit -diallyläther, nach dem Verfahren der
deutschen Auslegeschrift 1 024 654, so beteiligt sich der Sauerstoff der Luft in Gegenwart von Schwermetallverbindungen
auch bei Raumtemperatur an den Vernetzungsreaktionen des ungesättigten Polyesterharzes
und man erhält klebfreie Oberflächen.
Verfahren zum Herstellen von Mischpolyestern
Anmelder:
Chemische Werke Witten
Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
Witten, Arthur-Imhausen-Str. 92 a
Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
Witten, Arthur-Imhausen-Str. 92 a
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Edith Behnke, geb. Dembski,
Hamburg-Rissen;
Dr. rer. nat. Helmut Wulff, Witten-Annen
Wegen der leichten Spaltbarkeit der ß, y-ungesättigten
Ätherbindungen können derartige Polyester jedoch nur durch azeotrope Veresterung hergestellt
werden.
Erfindungsgemäß ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Mischpolyestern durch Umsetzen eines
sauren, von ungesättigten Ätherresten freien ungesättigten Polyesters mit Allyläthern in der Wärme, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man den Polyester, der eine Säurezahl zwischen 80 und 200 aufweist,
bei Temperaturen bis zu 1500C in Gegenwart von
basischen Katalysatoren mit gegebenenfalls an der Allylgruppe substituierten Allylglycidäthern umsetzt.
In der deutschen Auslegeschrift 1 024 654 wird auf die erhöhte Gelierungsgefahr bei der Herstellung von
ungesättigten Polyestern aus Dicarbonsäuren und beispielsweise Glycerinmonoallyläther hingewiesen und
der Zusatz von einwertigen Alkoholen empfohlen.
Die belgische Patentschrift 560 981 beschreibt die Umsetzung von sauren ungesättigten Polyestern mit
Allylätheralkoholen, die noch eine freie Hydroxylgruppe besitzen. Diese monofunktionellen Ätheralkohole
wirken somit als Kettenbeendiger. Die erfindungsgemäß von uns verwendeten Glycidäther
hingegen sind infolge der vorhandenen Epoxydgruppe bifunktionell. Die Reaktionsfähigkeit der Epoxydgruppe
gestattet erfindungsgemäß eine besonders schonende Umsetzung.
Man hat zwar die Herstellung von ungesättigten Polyestern aus Allylglycidäther und Phthalsäureanhydrid
in Gegenwart tertiärer Amine beschrieben (Polyesters from Epoxides and Anhydrids, Industrial
and Engineering Chemistry, Vol. 52, Nr. 4, S. 321 ff., April 1960), verweist hierbei aber darauf, daß die
gleiche Reaktion mit Maleinsäureanhydrid zu sehr dunkel gefärbten Produkten führt, die leicht gelieren.
. 509 780/434
Die erfindungsgemäß verwendeten Polyester, die eine Säurezahl zwischen 80 und 200, vorzugsweise
zwischen 100 und 150, aufweisen, werden in bekannter Weise durch Umsetzen ungesättigter Dicarbonsäuren
bzw. deren Anhydriden mit zweiwertigen Alkoholen in der Schmelze bei Temperaturen zwischen 180 und
2100C hergestellt.
Die ungesättigten Dicarbonsäuren können teilweise durch gesättigte Dicarbonsäuren oder deren Anhydride,
z. B. Isophthalsäure, Terephthalsäure, Tetrahydrophthalsäure, Phthalsäureanhydrid, Adipinsäure,
Bernsteinsäure, ersetzt werden.
Desgleichen können die zweiwertigen Alkohole teilweise durch drei- und höherwertige Alkohole, z. B.
Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, ersetzt werden und hierbei gegebenenfalls äquivalente Mengen
aromatischer oder aliphatischer einwertiger Alkohole, z. B. Benzylalkohol, Endomethylentetrahydro-benzylalkohol,
Äthylenglykol-monoäthyläther, Diäthylenglykol-monoäthyläther, n-Heptylalkohol, mitverwendet
werden, um dem Vernetzen des Harzes während der Kondensation vorzubeugen.
Die sauren ungesättigten Polyester werden erfindungsgemäß bei Temperaturen bis 15O0C, vorzugsweise
zwischen 100 und 120° C, in Gegenwart von basischen Katalysatoren mit einer der Säurezahl des
Polyesters entsprechenden Menge eines gegebenenfalls an der Allylgruppe substituierten Allylglycidäthers,
z. B-Allylglycidathe^Allyl-zS-methyl-glycidathe^Methallylglycidäther,
MethaUyl-/S-methyl-glycidäther, Crotylglycidäther umgesetzt, wobei die Säurezahl des
Reaktionsgemisches vermindert wird.
Geeignete basische Katalysatoren sind Amine, z. B. Äthylendiamin, Diäthylentriamin, Triäthylamin, Dimethylcyclohexylamin,
Dimethylaminopropylamin, oder Metallalkoholate, wie z. B. Natriummethylat und Kaliumäthylat.
Man erhält so klare hellgefärbte Mischpolyester, die, in Styrol gelöst und mit den üblichen Peroxydkatalysatoren
und Beschleunigern in an sich bekannter Weise versetzt, auch unter Luftzutritt zu Formkörpern
und Überzügen mit klebfreien, gut schleifbaren Oberflächen auspolymerisiert werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren sei durch die folgenden Beispiele näher erläutert:
Ein aus 294 g Maleinsäureanhydrid, 444 g Phthalsäureanhydrid, 106 g Diäthylenglykol und 228 g
1,2-Propylenglykol unter Rühren und Kohlendioxyd als Schutzgas bei 2050C in bekannter Weise kondensierter
Polyester mit einer Säurezahl von 130 wird nach dem Stabilisieren mit 0,2 g Hydrochinon bei 13O0C
mit 280 g Allylglycidäther und 1 g Dimethylaminopropylamin versetzt und 5 bis 6 Stunden bei 95 bis
1000C weiterkondensiert bis zu einer Säurezahl von etwa 30.
Zum Nachweis des technischen Fortschrittes wird der erhaltene Mischpolyester in so viel Styrol gelöst,
daß die Lösung 35% Styrol enthält. 100 g der obigen Lösung von Mischpolyester in Styrol werden in an
ίο sich bekannter Weise mit 2,5 ml einer handelsüblichen
40%igen Lösung von Methyläthylketon-hydroperoxyd in Weichmacher und danach mit 0,4 ml einer
1% Kobalt enthaltenden Lösung von Kobaltoctoat in Styrol versetzt und auf Glasplatten aufgestrichen.
Der Aufstrich ist nach 20 bis 30 Minuten staubtrocken und nach 24 Stunden durchgehärtet. Hiernach
läßt er sich einwandfrei schleifen und polieren. Ein analog aufgebauter Ansatz ohne Zusatz von
Amin geliert nach einer Kondensationszeit von 12 Stunden bei 1300C bei einer Säurezahl von 60.
Ein in bekannter Weise aus 196 g Maleinsäureanhydrid, 148 g Phthalsäureanhydrid, 106 g Diäthylenglykol
und 76 g 1,2-Propylenglykol bis zu einer Säurezahl von 100 kondensierter und mit 0,1 g Hydrochinon
stabilisierter saurer Polyester wird bei 14O0C
mit 140 g Allylglycidäther und 5 ml einer 10%igen Lösung von Natriummethylat in Methanol versetzt.
Der Ansatz wird bei 135 bis 1400C 4 bis 5 Stunden
bis zu einer Säurezahl von 35 bis 38 kondensiert.
100 g der Styrollösung können, wie anschließend an
Beispiel 1 beschrieben, katalysiert und auf mit Ahorn
furniertes Sperrholz aufgetragen werden. Der Überzug ist nach 10 bis 15 Minuten staubtrocken und nach
24 Stunden schleif- und polierfähig.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Mischpolyestern durch Umsetzen eines sauren, von ungesättigten Ätherresten freien ungesättigten Polyesters mit Allyläthern in der Wärme, dadurchgekennzeichnet, daß man den Polyester, der eine Säurezahl zwischen 80 und 200 aufweist, bei Temperaturen bis zu 1500C in Gegenwart von basischen Katalysatoren mit gegebenenfalls an der Allylgruppe substituierten Allylglycidäthern umsetzt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1034 854,1024 654; belgische Patentschrift Nr. 560 981.509 780/434 1.66 © Bundesdruckerei Berlin
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DEC25144A DE1209744B (de) | 1961-09-28 | 1961-09-28 | Verfahren zum Herstellen von Mischpolyestern |
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DE1024654B (de) * | 1955-06-30 | 1958-02-20 | Bayer Ag | Zu Kunststoffen fuehrende haertbare Mischungen, insbesondere lufttrocknende, gegebenenfalls loesungsmittelfreie Lacke |
DE1034854B (de) * | 1955-12-14 | 1958-07-24 | Degussa | Verfahren zur Herabsetzung der Saeurezahl hochmolekularer, ungesaettigter linearer Polyester |
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- 1961-09-28 DE DEC25144A patent/DE1209744B/de active Pending
-
1962
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Patent Citations (3)
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BE560981A (de) * | ||||
DE1024654B (de) * | 1955-06-30 | 1958-02-20 | Bayer Ag | Zu Kunststoffen fuehrende haertbare Mischungen, insbesondere lufttrocknende, gegebenenfalls loesungsmittelfreie Lacke |
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Also Published As
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