DE1203939B

DE1203939B - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Kunststoffbahnen

Info

Publication number: DE1203939B
Application number: DED40811A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Michael Wienand
Original assignee: Dynamit Nobel AG
Current assignee: Dynamit Nobel AG
Priority date: 1963-02-01
Filing date: 1963-02-01
Publication date: 1965-10-28
Also published as: BE643016A

Description

Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Kunststoffbahnen Es ist bekannt, eine einfarbige oder gemusterte Kunststoffbahn, z. B. aus weichgemachtem Polyvinylchlorid, aus einem Walzwerk bzw. einem Kalander oder aus einer Schneckenpresse kontinuierlich einer Trommelpolierpresse zum Glätten zuzuführen, womit man dann eine zweiseitig geglättete Kunststoffbahn erhält. Eine solche zweiseitige Glättung ist für zahlreiche Verwendungszwecke aber gar nicht erforderlich, vielmehr genügt es oft, beispielsweise bei Wand-, Tisch-, Fußbodenbelägen usw., wenn nur die Oberfläche der einen Seite, die sogenannte Sichtfläche, geglättet ist. Dabei schadet es dann auch nichts, wenn die Oberflächen der beiden Seiten der Bahn ein verschiedenes Aussehen zeigen.
Ausgehend von der Erkenntnis, daß die lineare Geschwindigkeit der Kunststoffbahn in der Trommelpolierpresse nur um etwa 20°/o herabgesetzt zu werden braucht, wenn man der Polierpresse eine Kunststoffbahn der doppelten Dicke, wie erforderlich, z. B.
4 mm statt 2 mm, zuführt, wurde gefunden, daß sich die Beschickung der kostspieligen Trommelpolierpresse mit einer doppelt dicken Kunststoffbahn im Sinne der Erzielung einer wesentlich gesteigerten Leistung mit Vorteil zur kontinuierlichen Herstellung von einseitig geglätteten Kunststoffbahnen ausnutzen läßt, wenn von der bei der Herstellung gewebekaschierter Gummiplatten für Fußbodenbeläge bekannten Maßnahme, eine Platte bestimmter Dicke durch Aufspalten einer doppelt so dicken Platte herzustellen, Gebrauch gemacht wird. Entsprechend wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, die Kunststoffbahn nach dem Glätten in zwei Bahnen von gleicher Dicke aufzuspalten, was sich mittels einer Spaltmaschine mit Führungs- und Abzugsrollen mit zufriedenstellender Genauigkeit bewerkstelligen läßt.
A b b. 1 zeigt schematisch dieses Verfahren. Aus einer Plastifizier- und Mischanlage 1 fällt das Kunststoffgranulat 2 in den Spalt der Walzen 3, von denen eine Kunststoffbahn in der doppelten Dicke, als später gewünscht, mittels der Walze 4 abgenommen und der Polierpresse 5 mit dem umlaufenden metallischen Polierband 6 zugeführt wird. Über Führungswalzen 7 gelangt die Kunststoffbahn zur Spaltmaschine 8, von der durch die Walzen 9 zwei Kunststoffbahnen 10 und 11 in der gewünschten Dicke abgezogen werden.
Eine besondere Ausführungsform dieses Verfahrens besteht darin, daß die Kunststoffbahn noch ein weiteres Mal, und zwar schon vor dem Glätten in der Trommelpoliermaschine aufgespalten wird und daß zwischen die beiden durch Aufspaltung entstandenen Kunststoffbahnen eine dritte Kunststoffbahn, z. 13. hergestellt aus Abfällen, eingeführt wird. Diese dritte Kunststoffbahn kann auch aus Schaumstoff bestehen oder überhaupt erst durch das Auftragen einer Treibmittel enthaltenden Paste auf die untere durch Spaltung gebildete Kunststoffbahn und durch anschließende Erwärmung hergestellt werden. Beim Durchgang durch die Trommelpolierpresse werden die drei Kunststoffbahnen unter dem Einfluß von Druck und Wärme zu einer einzigen Kunststoffbahn verschweißt.
Schließlich wird diese dicke Kunststoffbahn in der zweiten Spaltmaschine zu zwei neuen Kunststoffbahnen von der gewünschten Zusammensetzung und Dicke aufgespalten.
Die A b b. 2 und 3 veranschaulichen diese Verfahren.
A b b. 2: Aus der Plastifizier- und Mischanlage 1 fällt das Kunststoffgranulat 2 in den Spalt der Walzen 3, von denen eine Kunststoffbahn mittels der Walze 4 abgenommen und der Spaltmaschine 12 zugeführt wird. Die neuen, halb so dicken Kunststoffbahnen 13 und 14 werden so weit voneinander getrennt, daß zwischen ihnen eine andersartige, z. B. aus Abfällen oder Schaumstoff hergestellte Kunststoffbahn 15 eingeführt wird. Die drei Kunststoffbahnen 13, 14 und 15 werden anschließend in der Trommelpolierpresse 5 unter Druck und Wärme zusammenkaschiert und in der Spaltmaschine 8 halbiert, so daß sich zwei geschichtete Kunststoffbahnen 16 und 17 ergeben.
Ab b. 3: Aus der Plastifizier- und Mischanlage 1 fällt das Kunststoffgranulat 2 in den Spalt der Walzen 3, von denen eine Kunststoffbahn mittels der Walze 4 abgenommen und der Spaltanlage 12 zugeführt wird. Die neuen, halb so dicken Kunststoffbahnen 13 und 14 werden so weit voneinander getrennt, daß auf die untere Kunststoffbahn 13 mittels der Auftragsvorrichtung 18 eine schaumbildende Paste aufgetragen und mittels der Wärmestrahler 19 in eine Schaumstoffschicht übergeführt werden kann. Die Kunststoffbahnen 13 und 14 werden mit der Schaumstoffschicht unter Druck und Wärme in der Polierpresse 5 zusammenkaschiert und in der Spaltmaschine 8 halbiert, so daß sich zwei geschichtete Kunststoffbahnen 16 und 17 ergeben.
Das neue Verfahren bietet noch eine weitere Anwendungsmöglichkeit, nämlich eine scharf gemusterte Kunststoffbahn zu erzeugen. Wenn verschiedenfarbiges Kunststoff-Granulat zusammengewalzt wird, so hat die entstandene Kunststoffbahn auf den Oberflächen verschwommene Konturen im Vergleich zu einem Schnitt durch das Innere der Kunststoffbahn.
Wenn nun bei dem vorliegenden Verfahren nach dem ersten Aufspalten der Kunststoffbahn die entstandenen dünnen Kunststoffbahnen beide um 1800 gewendet und dann wieder mit oder ohne eine dritte Schicht zusammenkaschiert werden, so erhält man besonders scharf gemusterte Kunststoffbahnen, welche in manchen Fällen höher bewertet werden als die sonst üblichen mehrfarbigen Kunststoffbahnen mit verschwommenen Konturen.
Ab b. 4: Aus der Plastifizier- und Mischanlage 1 fällt das Kunststoffgranulat 2 in den Spalt der Walzen 3, von denen eine Kunststoffbahn mittels der Walze 4 abgenommen und der Spaltanlage 12 zugeführt wird. Mittels einer besonderen Vorrichtung 20 werden dann die beiden dünnen Kunststoffbahnen um je 1800 gedreht. Eine zusätzliche Kunststoffbahn 15 aus Abfällen oder Schaumstoff wird zugeführt, alle Bahnen werden zweckmäßigerweise mit Infrarotstrahlen 21 vorgewärmt und dann in der Trommelpolierpresse zusammenkaschiert und geglättet. Die neu entstandene Kunststoffbahn wird in der Spalt- maschine 8 halbiert, so daß zwei geschichtete und scharf gemusterte Kunststoffbahnen 22 und 23 erhält ten werden.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von gegebenenfalls gemusterten Kunststoffbahnen, bei dem eine ausgewalzte oder extrudierte Kunststoffbahn geglättet wird, dadurch gekennz e i c h n e t, daß die Kunststoffbahn nach dem Glätten in zwei Bahnen von gleicher Dicke aufgespalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch Aufspalten der Kunststoffbahn vor dem Glätten zwei Kunststoffbahnen gebildet werden, zwischen denen eine dritte Kunststoffbahn beim Glätteprozeß einkaschiert wird, worauf man wiederum spaltet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem ersten Aufspalten der Kunststoffbahn auf der unteren der beiden entstandenen Kunststoffbahnen die dritte Kunststoffbahn durch Auftragen einer Kunststoffpaste und anschließende Wärmebehandlung erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem ersten Spaltprozeß die beiden entstandenen Kunststoffbahnen um je 1800 gedreht werden.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 495 168.