DE1194293B

DE1194293B - UEberwachungsgeraet mit Ionisationskammer

Info

Publication number: DE1194293B
Application number: DET21606A
Authority: DE
Original assignee: Telefonbau und Normalzeit GmbH
Current assignee: Tenovis GmbH and Co KG
Priority date: 1962-02-16
Filing date: 1962-02-16
Publication date: 1965-06-03

Description

Überwachungsgerät mit Ionisationskammer Zur Überwachung von Medien, wie Luft, sind Geräte mit einer Ionisationskammer bekannt, deren Durchgangswiderstand in Abhängigkeit von der Anreicherung des überwachten Mediums mit Fremdstoffen verändert wird. Zum Beispiel verwenden Rauchmelder eine mit der Luft des zu überwachenden Raumes in Verbindung stehende und mit zwei Elektroden ausgerüstete Kammer, bei welcher die Luftstrecke zwischen beiden Elektroden durch Alphastrahlen eines radioaktiven Materials ionisiert wird. Auch sind Meßverfahren zur Bestimmung der Zusammensetzung von Gasen oder Dämpfen bekannt, welche Alphastrahlen verwenden.
Die bekannten Einrichtungen dieser Art sind mit radioaktivem Material bestückt, welches neben Alphastrahlen in erheblichem Maße Gammastrahlung abgibt und daher nach der Strahlenschutzverordnung nicht ohne weiteres eingesetzt werden kann.
Die Erfindung bezweckt, die Verwendungsmöglichkeit von Überwachungsgeräten mit Ionisationskammern zu verbessern.
Dies erreicht die Erfindung dadurch, daß zum Zwecke der Ionisierung ein solcher radioaktiver Stoff, z. B. Blei-Isotop Pb 210 (Radium D + E + F) benutzt ist, der selbst und dessen durch den Zerfall entstehende Folgeprodukte außer Alphastrahlen und gegebenenfalls Betastrahlen nur einen unschädlich geringen Anteil sonstiger Strahlen aussendet und bei dem durch den Zerfall keine gasförmigen Folgeprodukte entstehen.
Die Strahlung eines Stoffes wie Blei-Isotop Pb 210 (Radium D + E + F) kann mit einem geringen Aufwand an Abschirmmitteln so geschwächt werden, daß die einschlägigen Bestimmungen der Strahlenschutzverordnung eingehalten werden können.
Das Radiumfolgeprodukt Radium D (Pb 210) zerfällt unter Abgabe leicht abschirmbarer Betastrahlung mit einer Halbwertzeit von 25 Jahren in das Radiumfolgeprodukt Radium E (Bi 210). Hierbei werden zwar auch an sich schädliche Gammastrahlen abgegeben, jedoch mit so geringer Energie, daß sie leicht abgeschirmt werden können. Auch Radium E zerfällt unter Abgabe leicht abschirmbarer Betastrahlung, jedoch mit einer Halbwertzeit von wenigen (5) Tagen in das Radiumfolgeprodukt Radium F (Po 210). Das Poloniumisotop schließlich zerfällt unter Abgabe leicht abschirmbarer Alphastrahlung mit einer Halbwertzeit von 138 Tagen in das stabile Blei-Isotop Radium G (Pb 210). Während der gesamten Verfallszeit werden von dem Präparat Radium D + E + F somit im wesentlichen Alpha- und Betastrahlen abgegeben, die den Gasraum in der gewünschten Weise ionisieren.
Die Wandungen der gemäß der Erfindung mit einem solchen Präparat ausgestatteten Ionisationskammer können mit geringem Aufwand so dimensioniert werden, daß die Bestimmungen der Strahlenschutzverordnung eingehalten werden. Die erzeugten Alphateilchen haben eine Reichweite von etwa 4 cm in Luft. Die Betastrahlung beträgt in 10 cm Abstand von dem Strahler nur etwa 0,3 mrem/h, so daß die Jahresdosis für eine mit dem Strahler hantierende Person, die sich üblicherweise in einem Abstand von etwa 50 cm aufhält, weit unter der durch die natürliche Umgebungsstrahlung verursachten Dosis von etwa 100 mrem pro Jahr bleibt. Da ferner keine gasförmigen Zerfallprodukte vorkommen, welche aus der Ionisationskammer austreten könnten, kann auch nach den Bestimmungen der Strahlenschutzverordnung von der Verpflichtung zur Messung der Personendosis abgesehen werden, und es kann die Handhabung des Gerätes einem größeren Personenkreis freigestellt werden. Für den technischen Einsatz des Überwachungsgerätes ist dies von entscheidender Bedeutung.
Die durch die Erfindung getroffene Auswahl einer kleinen Gruppe aus der Vielzahl radioaktiver, Alphastrahlen aussendender Stoffe erhöht die Einsatzmöglichkeit von Überwachungsgeräten mit einer Ionisationskammer in erheblichem Maße.

Claims

Patentanspruch: Überwachungsgerät, vorzugsweise Rauchmelder, dessen Ionisationskammer mit einem Alphateilchen emittierenden radioaktiven Stoff versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein solcher radioaktiver Stoff, z. B. Blei-Isotop Pb 210 (Radium D + E + F) benutzt ist, der selbst und dessen durch den Zerfall entstehende Folgeprodukte außer Alphastrahlen und gegebenenfalls Betastrahlen nur einen unschädlich geringen Anteil sonstiger Strahlen aussendet und bei dem durch den Zerfall keine gasförmigen Folgeprodukte entstehen.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 089 193, 1067243; »Diagnostic Radioisotopes«, Blackwell Scientific Publications, Oxford, 1960.