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Verfahren und Vorrichtung zum Aufbewahren von Blut Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbewahren von Blut, bei welchem
das Blut durch ein Blutspenderrohr oder einen Blutspenderschlauch geleitet und zu
einer ersten biegsamen, zusammenlegbaren Blutaufbewahrungskammer zugelassen wird,
die ein Verbindungsrohr hat, das zu einer zweiten biegsamen, zusammenlegbaren Blutaufbewahrungskammer
führt.
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Blut ist eine komplexe Flüssigkeit mit einer Anzahl von Komponenten
klinisch erwiesenen Wertes.
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So kann bei einer besonderen Therapie das Bedürfnis nach einer besonderen
von solchen Komponenten, wie dem Plasma, den roten Zellen, den Blutplättchen oder
den Leukocyten des Bluts, bestehen. Bei der Blutkomponententherapie ist danach die
Indikation für eine Transfusion auf das Bedürfnis nach der speziellen Funktion einer
besonderen Komponente des Blutes gegründet.
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Beispielsweise kann die Anwendung von abgetrennten oder abgepackten
roten Zellen bei chronischer Anämie erfolgen, wobei die Verabreichung des Gesamtblutes
die Gefahr einer Überlastung des Kreislaufes bedingen würde. Bei Hämophilie ist
die Anwendung von frischem oder frisch gefrorenem Plasma wegen der labilen Gerinnungsfaktoren
desselben angezeigt. Bei Verbrennungen und Verletzungen bzw. Stößen, welche die
Wiederherstellung des Blutvolurr.ens erfordern, wird flüssiges oder gefrorenes Plasma
gesondert zur Anwendung gebracht. Bei hämostatischen Maßnahmen oder für die Regelung
ausgedehnter Hämorrhagie, wie bei Thrombocytopenia, besteht ein besonderes Bedürfnis
für Blutplättchen; sie können als Blutplättchen tragendes Plasma oder bei notwendiger
Verabreichung eines kleinen Flüssigkeitsvolumens als Blutplättchenkonzentrat verabreicht
werden.
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Die massive Transfusion von Gesamtblut wird z. B. bei Hämorrhagie
bei Verletzungen oder bei Operationen, welche einen außerhalb des Körpers befindlichen
Kreislauf einschließen, oder bei Austauschtransfusionen durchgeführt. Es kann jedoch
dabei auch noch die aseptische Unterteilung einer einheitlichen Ansammlung erforderlich
sein, insbesondere in der Praxis der Pädiatrie.
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Ferner kann unter gewissen Umständen eine der Blutkomponenten für
einen Empfänger toxisch sein, so daß es erforderlich ist, sie vor der Transfusion
zu isolieren. Beispielsweise kann Leukoagglutinin aus vorherigen Transfusionen die
Entfernung der Leukocyten aus dem Blut erfordern, um dessen leutoxisches Potential
für den Empfänger auszuschalten.
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Menschliches Blut wird üblicherweise auf Vorrat
gehalten (Blutbank),
wobei ein Blutkonservierungsmittel zur Anwendung gelangt. Es gibt verschiedene Arten
von Blutkonservierungsmittel, die meistens aus chemischen Konservierungslösungen
bestehen und sich hinsichtlich der Länge ihrer wirksamen Konservierungszeit, ihrer
Einwirkung auf das Blut und dessen Zellenelemente und hinsichtlich der Reaktion,
welche sie bei dem Empfänger hervorrufen, unterscheiden können, wobei die verschiedenen
Eigenschaften der konservierenden Lösung zuweilen im Widerstreit miteinander stehen
können.
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Beispielsweise kann bei Anwendung von Lösungen mit einem Langzeitkonservierungseffekt
das Blut nach gekühlter Lagerung während einer Dauer bis zu etwa 21 Tagen mit Sicherheit
verabreicht werden.
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Jedoch führt die Sammlung von Blut in über lange Zeit konservierenden
oder antikoagulierenden Lösungen, beispielsweise in verschiedenen ACD-Ansätzen (Säure-Citrat-Dextrose),
unvermeidlich sowohl zu einem gewissen Anderungsgrad von der normalen, funktionellen
Kapazität der zellenartigen Elemente als auch einer Störung der elektrolytischen
Zusammensetzung des Plasmas und Denaturierung der labilen Proteine, insbesondere
solcher, welche die Koagulation eingehen. Diese Veränderungen sind zum großen Teil
von der Acidität und Hypotonicität der ACD-Lösungen abhängig.
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Andere Lösungen, beispielsweise die technisch als Heparin bekannte
Lösung, besitzen einen verhältnismäßig
kurzzeitigen Konservierungseffekt,
d. h., sie sind als Schutz- oder Konservierungsmittel lediglich für eine kurze Zeit
von etwa 2 oder 3 Tagen wirksam. Diese kurzzeitig konservierenden Lösungen zeigen
nicht diesen nachhaltigen Effekt auf das Blut oder den Empfänger wie die langzeitig
wirksamen Lösungen, so daß die Verwendung von in Lösungen des kurzzeitig wirksamen
Typs gesammeltem Blut für die Chirurgie z. B. am offenen Herz angezeigt ist.
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Ferner wird beim Sammeln des Bluts in einem geschlossenen, zusammenlegbaren,
luftfreien, an der Oberfläche mit einem blutabweisenden Mittel überzogenen System
eine schützende oder konservierende Umgebung oder ein entsprechendes Medium geschaffen,
in welchem das Blut, z. B. während einer Dauer von etwa 4 bis 6 Stunden, ohne Anwendung
irgendeines antikoagulierenden Mittels oder einer anderen Konservierungslösung flüssig
gehalten werden kann.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, eine elastische Handhabung und wirksame
Anwendung von Blut bzw. Blutkomponenten in sicherer Weise zu ermöglichen.
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Durch das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung wird
die Möglichkeit gegeben, das nicht zur Anwendung gelangende, in einem Kurzzeitkonservierungsmittel
gesammelte Blut, welches bisher verworfen werden mußte, dadurch zu erhalten, daß
es anschließend mit einer Langzeitkonservierungslösung vereinigt wird. Man erhält
eine weitere Sicherstellung des Bluts, welches während der sicheren Aufbewahrungsdauer
nicht gebraucht wird, d. h. sowohl des Kurzzeit- als auch des Langzeitblutes, indem
das Blut sicher in Plasma aufgeteilt oder umgewandelt werden kann, welches bis zu
6 Monaten oder länger gelagert werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird beim Aufbewahren von Blut unter Anwendung
von zwei miteinander verbundenen, biegsamen, zusammenlegbaren Blutaufbewahrungskammern
in der ersten Kammer eine Umgebung für eine Kurzzeitkonservierung des Bluts vorgesehen
und die zweite Kammer teilweise mit einem Langzeitkonservierungsmittel beschickt
und das Blut zuerst zu der ersten Kammer zugelassen, und wenn es nicht unmittelbar
aus dieser innerhalb der Kurzzeitperiode verwendet wird, dann zu der zweiten Kammer
zugelassen und mit dem Langzeitkonservierungsmittel gemischt.
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Bei der Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
mit einem Blutspenderrohr, das mit einer ersten biegsamen, zusammenlegbaren Blutaufbewahrungskammer
verbunden ist, und einem Verbindungsrohr zwischen der ersten Kammer und einer ähnlichen
zweiten Kammer bestehen die beiden Kammem und das Verbindungsrohr aus blutabweisendem
Kunststoffmaterial. Die Vorrichtung kann eine an sich bekannte Einrichtung zum Verschließen
des Verbindungsrohrs zwischen den beiden Kammern aufweisen.
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Die Qualität von Blut, welches mit ACD oder anderer ungünstiger Lösung
konserviert wird, kann durch Anwendung der Erfindung verbessert werden.
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Insbesondere wird das Verhältnis von roten Zellen in Lösung günstiger
gestaltet, und die Pufferungswirkung des Plasmas wird durch eine Komponentenauftrennung
vor der Vermischung des Bluts mit dem antikoagulierenden Mittel, wodurch die Lösung
zunächst verdünnt oder durch das Plasma gepuffert wird, stärker ausgewertet.
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Das Bluthandhabungsverfahren und die dafür vorgesehene Vorrichtung
gemäß der Erfindung gewähren die Sammlung und Aufbewahrung menschlichen Bluts mit
einem minimalen Trauma der Zellen und Proteine, so daß Infusionen wirksamer ausgeführt
werden können, d. h. mit Blut, welches durch maximale Lebensfähigkeit der zellenartigen
Elemente und durch minimale Belastung des Empfängers hinsichtlich der Ausscheidung
oder der Wiederherstellung von beschädigten Zellen gekennzeichnet ist. Die beim
Sammeln und Aufbewahren von Blut auftretenden Schwierigkeiten, welche durch mechanische
oder außerhalb der Zellen liegende Faktoren bedingt sind und zu einer Sammlungsläsion
in bedeutendem Maße beitragen können, wie z. B.
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Turbulenz und Schäumen bei der Sammlung von Blut in Vakuumgefäßen,
welche nur teilweise mit Lösung gefüllt sind, Oberflächeneigenschaften oder die
Benetzbarkeit der Vorrichtung zur Handhabung des Bluts und ungeordnetes oder ungleichförmiges
Vermischen des Bluts mit der Lösung werden gemäß der Erfindung ebenfalls ausgeschaltet
oder auf ein Minimum herabgesetzt, wodurch die Qualität von gelagertem Blut verbessert
wurde.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung umfaßt eine biegsame, zusammenlegbare
Sammlungs- oder Aufbewahrungskammer bzw. einen Beutel 10, welcher einstückig mit
einem biegsamen Sammel- oder Spenderrohr 11 verbunden ist. Das Rohr 11 trägt an
seinem äußeren Ende eine starre Kanüle oder Phlebotomienadell2, welche besonders
angeschärft ist, um ein Gewebetrauma auf ein Minimum herabzusetzen, am Auslaßende
für laminaren Fluß nach außen erweitert ist und eine glatte, mit einem blutabweisenden
Mittel überzogene Bohrung aufweist, wodurch insgesamt die Einleitung einer chemischen
Gerinnung verhindert werden soll; alle Teile sind in den USA.-Patentschriften 2638897
und 2702037 beschrieben. Die Nadel 12 weist ferner eine doppelkegelförmige Nabe
auf, über deren eines Ende das Ende des Rohres 11 greift und über deren anderes
Ende sich eine gummiartige oder andere elastische Hülle 13 erstreckt, welche über
die Kanüle der Nadel gezogen ist, um z. B. die Kanüle gegen Verunreinigung zu schließen.
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Die angegebene Flachlagekonstruktion des Beutels 10 kann dadurch
erzielt werden, daß Bahnen oder Blätter einander gegenübergelegt werden oder ein
ursprünglich an den Enden offenes, großes Rohr abgeflacht wird, wobei durch dessen
eines Ende das innere Ende des Sammelrohrs 11 aufgenommen, bevor dieses Ende abgeflacht
wird, und rundherum angeschmolzen wird, wie beim Riegelverschlußl4.
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Das einstückige Spenderrohr 11 ist an seinem inneren Ende durch Mittel
verschlossen, welche innen angeordnet sind, jedoch durch Handhabung von der Außenseite
und ohne Eindringen in das System zu entfernen sind, wobei hier eine mit einem blutabstoßenden
Mittel (Hämorepellens) überzogene Stahlkugel 15 eingeschlossen ist, welche eine
Übergröße besitzt und so durch Reibung in dem Rohr gehalten wird.
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Ferner ist durch das Ende 14 des Aufbewahrungsbeutels 10 eine Durchlaß-
oder Mündungsanordnung 16 abgeschlossen, welche derjenigen gemäß der USA.-Patentanmeldung
Serial-Nr. 412549 entsprechen
kann und danach eine kurze Rohrlänge
17 umfaßt, welche durch den Verschluß 14 hindurchgeht und einen über diesen hinausragenden
Teil aufweist und innen durch ein teilbares Diaphragma 18 verschlossen ist, welches
zum Punktieren bzw. Durchstechen durch eine Kupplung oder eine starre Kanüle, welche
in das Rohrende eingesetzt ist, angeordnet ist. Ein Paar Bandstreifen 19, welche
ebenfalls durch das Beutelende aufgenommen sind, sind eingeschlossen, so daß eine
Tasche und eine sterile Zone um den herausragenden Rohrteil abgegrenzt werden, und
sie endigen in auseinandergehenden Streifenteilen 19 a, durch welche die Streifen
beiseite gefaßt oder gezogen werden können, um das Rohrende zum Einsetzen einer
solchen Kanüle ohne Berührung oder Verunreinigung des Beutelauslasses freizulegen.
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Das System bzw. die Vorrichtung gemäß der Erfindung umfaßt ferner
Mittel zum Übertragen oder Aufbewahren mit einer zweiten elastischen, zusammenlegbaren
Kammer oder einem entsprechenden Beutel 20, welcher in einer ähnlich wie der erste
Beutel 10 ausgebildeten Weise gezeigt ist und durch ein Verbindungsrohr 21 von geeigneter
Länge einstückig damit verbunden ist. Gemäß der Erfindung ist Rohr 21 an Beutel
10 anstoßend durch äußerlich bedienbare Mittel, beispielsweise eine blutabstoßende
(hämorepellente) Kugel 22 in übergroße, abnehmbar angeschlossen, und es sind ferner
Mittel, wie die keilförmig geschlitzte Metallklemme 23, zum abnehmbaren Verschließen
und auch zum verstellbaren Regulieren des Flusses durch das Rohr 21 wiederum durch
Betätigung von außen und ohne Eindringen in das Flüssigkeitssystem vorgesehen.
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Das Rohr 21 öffnet sich im Beutel 20 durch den flachen Endverschluß
24, durch welchen ebenfalls ein Paar von Durchlaß- oder Mündungsanordnungen 25,
29 mit Rohrlängen 26, 30 aufgenommen sind, welche innen durch teilbare Diaphragmen
27, 31 abgeschlossen und außen durch die Bandstreifen 28, 32 verschlossen sind,
wobei diese Streifen betätigt werden können, um die äußeren Mündungs- oder Durchlaßverschlüsse
durch Erfassen oder Zurseiteziehen ihrer Streifenteile 28 a, 32 a zu unterbrechen.
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Es ist ersichtlich, daß die beschriebene Beutel-Rohr-Vorrichtung
gemäß der Lehre der vorstehend genannten USA.-Patentschrift 2702034 aufgebaut und
hergestellt wird, insbesondere durch einstückige Fertigung aus Polyvinylchlorid
oder ähnlichem, biegsamem, elastischem oder plastischem Material, welches ebenfalls
zäh und transparent ist und dem Blut nur blanke, inerte, blutabstoßende (hämorepellente)
Oberflächen bietet, so daß es zur Verzögerung der Koagulierung und des Abbaus des
Bluts beiträgt. Wie vorstehend ausgeführt, sind die Nadel 12 und die Ventilkugeln
15, 22 in ihren Teilen, welche das Blut berühren, ebenfalls mit einem blutabstoßenden
(hämorepellenten) Film überzogen, wodurch die Vorrichtung in ihrer Gesamtheit durch
nicht benetzbare Wandungen gekennzeichnet ist, so daß die Verschlammung der Blutzellen
bei der Aufbewahrung verhindert oder auf eine geringfügige Höhe herabgesetzt und
das Plasma hinsichtlich des Kalium- und Hämoglobinspiegels verbessert wird.
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Die genannte Vorrichtung ist ferner durch Durchgänge gekennzeichnet,
welche laminaren Fluß fördern und ein mechanisches Trauma (mechanische Verletzung)
auf ein Mindestmaß herabsetzen, weiter
durch elastische, zusammenlegbare Kammern,
aus denen überschüssige Luft entfernt werden kann und welche Schäumen und Turbulenz
des Bluts beim Sammeln auf ein Mindestmaß herabsetzen und eine Aggregation der Blutplättchen
verhindern und auch eine gleichförmige Vermischung des Bluts und der Konservierungslösung
gestatten. Es ist ersichtlich, daß durch die Ausschaltung der Grenzfläche Luft Blut
ebenfalls irgendeiner Gefahr einer Luftembolie bei Verabreichung des Bluts vorgebeugt
wird.
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Dadurch, daß die Beutel und Rohre durch Flachlegen und Verschmelzen
geteilt und die Rohre ebenfalls durch Knoten oder Abklemmen in Abschnitte unterteilt
werden können, ist die Vorrichtung weiter insoweit gekennzeichnet, als sie Räume
oder Kammern bietet, welche abgetrennt oder unterteilt werden können und zwischen
denen durch Betätigung von außen und ohne Eindringen in das Flüssigkeitssystem eine
Verbindung erzielt und wiederhergestellt werden kann, wodurch eine oder mehrere
Komponenten oder Proben des Bluts in sichtbarer Weise getrennt oder vereinigt oder
abgezogen oder verabreicht werden können, d. h. ohne Störung oder ohne Gefahr einer
Verunreinigung der restlichen Ansammlung.
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Bei der Fertigung und Bereitung zum Gebrauch wird die Vorrichtung
durchgespült oder in anderer Weise behandelt, um sie pyrogenfrei zu machen, und
die Beutel 10, 20 werden mit der erwünschten Konservierungslösung bzw. den Lösungen
beschickt, von überschüssiger Luft evakuiert und in der angegebenen Beziehung und
an ihren entsprechenden Einlaßrohren 11, 21 durch die Kugeln 15, 22 verschlossen
angeordnet und einstückig verbunden. Die Anordnung wird dann durch Einbauen der
Nadel 12 und der Hülle 13 verschlossen und auf eine in der Medizin übliche Weise
sterilisiert.
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Bei einer praktischen Ausführungsform der Erfindung wird der Beutel
10, welcher die Größe für die Blutspende von beispielsweise 500ml eines Erwachsenen
bekommen hat, mit einem geeigneten Volumen von beispielsweise 30ml eines kurzzeitig,
antikoagulierenden Mittels, z. B. Heparin, beschickt.
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Der zweite Beutel 20, welcher eine Größe aufnehmen kann, um wenigstens
eine Komponente des Bluts aufzunehmen, wird mit einem geeigneten Volumen, z. B.
75 ml, eines langzeitig antikoagulierenden Mittels, z. B. ACD, beschickt.
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Für die Sammlung des Bluts wird die Nadelhülle 13 entfernt; eine
Venenpunktur wird ausgeführt, und die Kugel 14 wird nach unten in den Beutel betätigt
oder gemolken, um einen Blutfluß zu ermöglichen; währenddessen wird der Beutel für
das erwünschte Vermischen des Bluts mit der konservierenden Lösung geknetet oder
massiert oder in anderer Weise bewegt. Wenn es erwünscht ist, Gesamtblut anzuwenden,
und wenn dazu innerhalb der Konservierungszeit des Kurzzeitmediums oder der entsprechenden
Lösung Gelegenheit besteht, werden der Beutel 20 und die darin enthaltene Lösung
unbeachtet gelassen oder verbleiben von dem Beutel 10 abgeschlossen, und die Verabreichung
des Bluts wird durch Betätigung der Mündungs- oder Durchlaßanordnung 16 ausgeführt,
wie in der vorstehend genannten USA.-Patentanmeldung für sterile Verbindung zu einem
Empfänger oder einem Blutverabreichungssatz beschrieben ist.
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Wenn jedoch aus irgendeinem Grunde das Blut zur Zeit nicht verwendet
wird, kann es nach dem
angemessenen Zeitraum nach der Sammlung und
ohne Beschädigung des Sterilitätsverschlusses des Systems mit der langzeitig konservierenden
Lösung vereinigt oder vermischt werden. Wie vorstehend ausgeführt, kann diese Vermischung
im Anschluß an die Sammlung in einer Weise eraielt werden, welche das Sammlungstrauma
vermindert und auf diese Weise Blut von merklich besserer Qualität als in solchem
Fall ergibt, falls es direkt in ACD gesammelt worden wäre.
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So wird bei der bevorzugten Ausführungsform das Blut zunächst im
Beutel 10 zentrifugiert, oder man läßt die Zellen durch Schwerkraft sedimentieren,
um das Plasma in einer supranatenten Schicht abzutrennen, wobei das Einlaß-Auslaß-Ende
des Beutels in der gezeigten Weise gehalten wird. Danach wird die Kugel 22 abwärts
in Beutel 10 betätigt, und der Beutel wird zusammengedrückt oder zusammengequetscht,
um etwas oder das gesamte Plasma in Beutel 20 herauszudrücken. Der Beutel 20 wird
dann vorübergehend abgeschlossen, z. B. durch Klemmen des Rohres 21 mit der Klemme
23, und behandelt, um ACD und das Plasma zu vermischen. Das Rohr 21 wird dann wieder
geöffnet, und einer der Beutel 10, 20 wird für die erwünschte Vermischung des mit
Plasma verdünnten ACD mit den zellenartigen Elementen des Bluts in dem anderen Beutel
zusammengequetscht, wobei der letztere Beutel geknetet oder massiert oder in anderer
Weise für die erwünschte, gleichförmige Vermischung der Zellen und der Lösung betätigt
wird.
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Das Blut ist jetzt zur Anwendung zu irgendeiner Zeit der Langzeitkonservierungsperiode
verfügbar, und es kann, wenn es sich im Beutel 20 befindet, verschlossen werden,
z. B. zur Aufbewahrung vor der Anwendung, indem das Verbindungsrohr 21 verschmolzen
oder zugeklemmt wird, und wenn es sich im Beutel 10 befindet, indem auf diese Weise
Rohr 21 verschlossen und ebenfalls Sammelrohrll verschmolzen, zugeklemmt oder verknotet
wird.
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Es ist ersichtlich, daß die praktische Ausführung der Erfindung,
wie vorstehend beschrieben, mehr als lediglich die Auswahl zwischen Kurzzeit und
Langzeit umfaßt. Zunächst gestattet sie die Sammlung von Blut, welches so nahe wie
möglich ein reines und unverändertes Gewebe darstellt und frei von nachteiligen
Einwirkungen auf den Empfänger des Bluts ist; und in dieser Hinsicht kann das über
kurze Zeit oder besonders konservierte Blut durch lonenaustausch oder in einem verschlossenen,
luftfreien, blutabstoßenden (hämorepellenten) System, welches keine Konservierungslösung
enthält, gesammelt werden, ferner durch Vermischung mit Heparin oder anderer kurzzeitig
konservierender Lösung, wie in dem vorstehenden Beispiel beschrieben.
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Der weitere Vorteil der beschriebenen Ausführungsform gemäß der Erfindung
besteht darin, daß das Blut durch Vermischung im Anschluß an die Sammlung zu dieser
Zeit oder zu irgendeiner Zeit vor Ablauf der Kurzzeitkonservierungsperiode gerettet
und für die Langzeitkonservierungsperiode gehalten werden kann.
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Noch ein weiterer Vorteil, welcher durch die besondere Anwendung
der Erfindung erzielt werden kann, besteht in der Herstellung von Blut, welches
mit ACD oder auf andere Weise über lange Zeit konserviert ist, in erheblich besserer
Qualität. Es ist in diesem Zusammenhang ersichtlich, daß die Schaf-
fung oder Regelung
der Sammlungsaufeinanderfolge alle diejenigen über lange Zeit konservierenden Lösungen
für eine Komponententherapie geeignet macht, welche bisher, während sie in mancher
Hinsicht bezüglich einer Konservierung erwünscht oder überlegen waren, für eine
solche Anwendung ausgeschlossen waren oder wegen ihrer nachteiligen Wirkungen auf
eine Fraktion, welche sie nicht durch eine andere Komponente des Bluts gepuffert
sind, in anderer Weise ausgeschlossen sein würden.
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Es ist ferner zu beachten, daß bei dieser Kurzzeit-Langzeit-Konservierungstechnik
viele Kombinationen des primären oder über kurze Zeit wirksamen und des sekundären
oder über lange Zeit wirksamen Konservierungsmediums oder der entsprechenden Lösungen
angewendet werden können und daß es ferner im Hinblick auf die Mischung der sekundären
Lösung mit einer oder einer anderen Fraktion des Bluts viele verwertbare Kombinationen
gibt. Insbesondere schafft die Technik eine Vermischung der gesamten oder ausgewählten
Fraktionen des Bluts mit einem oder mehreren primären und sekundären, konservierenden
oder antikoaguiierenden Volumina oder mit entsprechenden Lösungen in irgendeiner
erwünschten Kombination oder Mischanordnung. Es werden ferner bei der praktischen
Ausführung der Komponententherapie und durch getrennte oder verzögerte Vermischung
im Anschluß an die Sammlung des Bluts verschiedene, antikoagulierende oder in anderer
Weise konditionierende oder konservierende Medien oder Lösungen mit dem Blut oder
den Komponenten in irgendeiner erwünschten Aufeinanderfolge vereinigt, oder sie
können mit Vorzug gegenüber der Kombination mit einer oder mehreren anderen Komponenten
vereinigt werden.
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Für den Fachmann ist ferner ersichtlich, daß zahlreiche andere Ausführungsformen
und Vorteile bei der praktischen Anwendung der Blutkomponententherapie und der vorstehenden
und anderen Handhabungen, Auftrennungen und Vermischungen gemäß der Erfindung bestehen.
Diese weiteren Ausführungsformen gemäß der Erfindung gewährleisten beispielsweise
Handhabungen oder Auftrennungen des Bluts oder der Komponenten, wie vorstehend insbesonders
ausgeführt. Auf diese Weise ist es ermöglicht, daß die Blutplättchen abgetrennt
und bei Wiedervereinigung mit dem Plasma als Standardblut angewendet werden, wobei
ferner der Rest der Ansammlung konserviert wird. Überdies kann eine Blutspende so
gehandhabt werden, daß eine für einen besonderen Patienten toxische Komponente,
welche andererseits z. B. eine Verabreichung des Bluts ausschließt, eliminiert wird.
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Das vorstehend erwähnte Beispiel mit den weißen Zellen oder Leukocyten
dient einer weiteren Veranschaulichung der vielseitigen Blut- und Komponentenauftrennung
und entsprechenden Vermischung gemäß der Erfindung. Um die Leukocyten zu entfernen,
wird das Blut im Anschluß an die Sammlung, beispielsweise im Beutel 10, schnell
herumgedreht oder zentrifugiert, um das Plasma und die rötlichgelbe Schicht (Leukocyten
und Blutplättchen) abzutrennen, welche dann z. B. in Beutel 20 herausgedrückt und
in der erwünschten Weise vermischt werden. Die Vorrichtung wird dann wieder schnell
herumgedreht, um das Plasma und die rötlichgelbe Schicht im Beutel 20 zu trennen,
und das Plasma wird zu den roten Zellen zurückgedrückt und mit
diesen
im Beutel 10 vereinigt. Auf diese Weise und beim erneuten Verschließen des Rohres
21 werden die Leukocyten und Blutplättchen im Beutel 20 isoliert, und es steht im
Beutel 10 ein nicht toxisches Blut zur Verfügung.
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Es ist insbesondere zu beachten, daß gemäß der Erfindung auch eine
maximale Verwendung des Bluts in der bereits erwähnten Weise und ferner in Hinsicht
auf viel häufigeren Aderlaß der Blutspender erzielt wird. Wenn es erwünscht ist,
in dieser Weise lediglich das Plasma des Bluts zu verabreichen oder in anderer Weise
zu verwenden, und die roten Zellen zu dem Blutspender zurückgeleitet werden sollen,
kann dies infolge der Regenerierung des Plasmas mit einer gegenüber den roten Zellen
weitaus größeren Geschwindigkeit viel häufiger als die Entnahme des Gesamtbluts
ausgeführt werden.
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Es ist zu beachten daß gemäß der Erfindung die vorstehend genannte
Auftrennung und ferner die anderen Blut- oder Komponentenbehandlungen einschließlich
Zurückführung eines Anteils oder der gesamten Spende oder einer Fraktion derselben
zu dem Blutspender mit der verschlossen gehaltenen Vorrichtung und der Nadel 12,
die durch Verbleib der mit dem Rohr versehenen Nadel in dem Arm des Blutspenders
abgeschlossen ist, erreicht werden können.
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Handhabung von Blut ist gemäß der Erfindung ferner in Hinsicht auf
die Vermischung des Bluts oder entsprechender Komponenten mit konditionierenden
Lösungen, beispielsweise Nährlösungen, verbessert, welche in unterschiedlicher Weise
mit dem Blut oder zunächst mit einer abgetrennten, puffernden Komponente vermischt
werden können, wie z. B. in der Sammlungseinrichtung oder dem Beutel oder durch
Herausdrücken der Nährlösung aus der Übertragungseinrichtung oder dem Beutel.
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Das auf diese Weise verstärkte Blut kann, wie vorstehend ausgeführt,
zu dem Blutspender zurückgeführt werden, oder es kann in anderer Weise verwendet
oder verabreicht werden.
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Wie vorstehend angegeben, kann die herkömmliche Isolierung der Komponenten
für eine spezielle Therapie gemäß der Erfindung ohne Anwendung irgendeines verfälschenden,
konservierenden Mediums oder einer entsprechenden Lösung ebenfalls ausgeführt werden,
beispielsweise wenn die Komponenten für eine frische Anwendung bestimmt und zur
Verabreichung oder zu einer anderen Abgabe in oder aus einem entsprechenden, verschlossenen,
luftfreien, blutabstoßenden (hämorepellenten) System isoliert sind.
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Für den Fachmann ist ersichtlich, daß noch andere Therapiehandhabungen
und besondere Blutkonservierungs- oder Komponenten-Lösungs-Vermischungen und Aufeinanderfolgen
von Vermischungen bekannt oder in der Technik bevorzugt sind.
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Aus dem Vorstehenden ist zu erkennen, daß gemäß der Erfindung zum
Teil die der Sammlung des Gesamtbluts oder ausgewählter Komponenten folgende, unterschiedliche
Vermischung mit einem oder mehreren bevorzugten, konservierenden oder in anderer
Weise konditionierenden Medien oder entsprechenden Lösungen in irgendeiner erwünschten
Stufenaufeinanderfolge geschaffen wird. Ferner kann gemäß der Erfindung die aufgeschobene
oder nach-
folgende Vermischung erfolgen, um in ausgewählter Weise eine Lösung mit
einer Komponente mit Vorzug gegenüber der Vermischung der Lösung mit einer anderen
Komponente des Bluts oder einer solchen Vermischung vorausgehend zu vereinigen.
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Die Erfindung ist nicht auf die veranschaulichten und vorstehend
beschriebenen, besonderen Ausführungsformen beschränkt.