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Wurfgerät für Tennisbälle Die Erfindung bezieht sich auf ein Wurfgerät
für Tennisbälle, bestehend aus einem fahrbaren Grund= gestell und einer in der Höhe
und/oder gegenüber der Horizontalen verstellbaren pneumatischen Wurfvorrichtung
mit Magazin, in der der Ball zusätzlich zu - seiner - Vorwärtsbewegung eine Drehbewegung
erhält. -Bei- einem bekannten Wurfgerät dieser Art erhält der Ball durch unmittelbar
auf ihn einwirkende Preßluft sowohl eine Vorwärts- wie auch eine Drehbewegung; indem
die Preßluft gegen die -Peripherie des Balles strömt, d: h. Aden Ball etwa tangential
beaufsehlagt: Vorwärtsbewegung und - Drehbewegtuig des Balles also durch= einen-gemeinsamen
Luftstrom erzeugt, was bedeutet, daß die Vorwärtsbewegung immer in einem bestimmten
Verhältnis zur Rotationsbewegung bzw. umgekehrt -steht. Eine -unabhängige Verstellbarkeit
beider Bewegungen ist nicht möglich. Da die Preßluft einseitig an der Peripherie
des Balles angreift und den Ball gegen die gegenüberliegende Rohrwandung -drückt,
auf der er -abrollt,.- Lieträgt - aas Geschwindigkeitsverhältnis zwischen Vorwärtsbewegung
und-Drehbewegung des Balles stets 1 : 1, d: h.; die Abroligeschwindigkeit ist stets
gleich der VQrschubgekchwindigkeit.
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Diese bekannte- -Vorrichtung funktioniert- im übrigen nur dann, wenn
der Luftstrom oberhalb der horizontalen Mittelachse des Balles angreift, da der
Ball nur dann durch sein Eigengewicht auf der unteren Rohrwandung aufliegt und darauf
abrollen. kann. Ein Verstellen der Rotationsachse ist somit nur innerhalb - eines
verhältnismäßig kleinen Bereiches möglich. Weiter ist bei der bekannten Vorrichtung
stets darauf zu achten, daß sie sich in horizontaler oder in einer gegenüber der
Horizontalen nach oben geneigten- Stellung- befindet, da- bei- nach unten geneigter
Stellung der Ball sich aus dem Kopf entfernen und aus dem Rohr herausrollen würde.
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Es ist weiter ein Wurfgerät -für Tennisbälle der eingangs genannten
Art bekannt, bei dem lediglich die Vorwärtsbewegung durch unmittelbar auf dein Ball
einwirkende Preßluft erzeugt wird; während die Rotationsbewegung durch mechanische
Mittel herbeigeführt wird. Bei diesem Gerät ist am vorderen Ende des Rohres eine
um 360° drehbare Büchse angebracht, die an einer Stelle ein Reibungselement trägt.
Bei - diesem bekannten Gerät ist zwar, eine Veränderung der Rotationsgeschwindigkeit
möglich, jedoch kann die maximale Rotationsgeschwindigkeit nur gleich der Vorwärtsgeschwindigkeit
sein, d. h., das Geschwindigkeitsverhältnis beträgt "im Höchstfall 1 : 1. Auch diese
- bekannte Vorrichtung- arbeitet nicht bei nach unten geneigter Stellung des Rohres,
da bei einer solchen Stellung der Ball bereits nach vorn rollen und--ungleiche Schußweiten-
entstehen würden.
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Diese bekannten Geräte sind demgemäß in ihrem Einsatz zum Training
nur begrenzt verwendbar. Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein
Wurfgerät für Tennisbälle der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß dem
Ball alle beliebigen Bewegungen erteilt werden können, wie sie auch in der Praxis
-beim Abspielen des Balles durch Hand auftreten, wobei die verschiedensten -Ballabwürfe
in beliebiger Weise und Folge durchgeführt werden können.
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Hierzu zeichnet sich das Wurfgerät nach- der Erfindung dadurch aus,-
daß die Wurfvorrichtung im wesentlichen aus einem durch eine ringförmige- Verengung
in einen vorderen und einen hinteren Bereich unterteilten rohrförmigen Gehäuse mit
einer vor der Verengung im vorderen Bereich des Gehäuses um 360° drehbaren Büchse
mit darin angeordneten Öffnungen besteht und daß die Zufuhr und Steuerung der Druckluft
für die Vorwärtsbewegung @ des Balles unabhängig von der für die Drehbewegung des
Balles erfolgt, derart, daß die für die Vorwärtsbewegung erforderliche, unmittelbar
auf den Ball einwirkende Druckluft über eine in Längsrichtung des Gehäuses an dessen
hinterem Ende vorgesehene Kammer und die für die Drehbewegung erforderliche, ebenfalls
unmittelbar auf den Ball einwirkende Druckluft über eine :die. zylindrische Büchse
umgebende Kammer-im Gehäuse zuführbar ist.
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Durch diese Ausgestaltung ist es zunächst einmal möglich, das Wurfgerät
in. jeder beliebigen Stellung der Schußvorrichtung zum Einsatz zu bringen, da der
Ball durch die ringförmige -Verengung-zurückgehalten -wird. -Die gesonderte Zuführung
- zweier Druckluftstöße, .von denen der erste dem Ball die
Vorwärtsbewegung
und der zweite, kurzzeitig danach einwirkende Druckluftstoß dem Ball die Drehbewegung
gibt, ermöglicht ein beliebiges Verhältnis von Vorschubgeschwindigkeit und Drehgeschwindigkeit.
Durch Verdrehen der Büchse mit den darin befindlichen Öffnungen kann die Achse der
Drehbewegung in jede beliebige Stellung zwischen 0 und 360° gebracht werden. Mit
dem Gerät lassen sich daher alle in der Praxis von versierten Trainern abgespielten
Bälle abschießen, wobei es wesentlich ist, daß die unmittelbar auf den Ball einwirkenden
Druckluftstöße unabhängig voneinander auf den Ball einwirken und gesondert verstellbar
sind.
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In weiterer Ausgestaltung des Geräts nach der Erfindung ist am hinteren
Ende des Gehäuses winklig zu dessen Längsachse eine Öffnung zur Zuführung des Balles
aus dem Magazin in den hinteren Bereich des Gehäuses vorgesehen, wobei in der Öffnung
ein ringförmiger, elastischer Hohlverschluß angeordnet ist. Vorteilhaft ist ein
oberhalb der Zuführungsöffnung angeordnetes Zuführungsrohr vorgesehen, in das ein
mit dem Magazin für die Bälle in Verbindung stehendes, nach unten gerichtetes Trichterstück
einmündet, in dem zwei Rollen, Walzen, Bänder od. dgl. angeordnet sind, deren Abstand
voneinander etwas kleiner als der Durchmesser zweier Bälle ist. Hierdurch wird erreicht,
daß die vom Magazin kommenden Bälle sich selbsttätig in Reihe sortieren und fortlaufend
der Wurfvorrichtung zugeführt werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt, es zeigt A b b. 1 eine schematische Ansicht eines Wurfgeräts
als Ganzes, A b b. 2 eine teilweise geschnittene Ansicht der Wurfvorrichtung, A
b b. 3 einen Schnitt durch ein Magazin und A b b. 4 eine Draufsicht zu A b b. 3.
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In A b b. 1 sind auf einem fahrbaren Grundgestell 1 der Kompressor
mit dem Motor, der Druckluftkessel und die dazugehörigen Armaturen zur Erzeugung
der Preßluft (sämtlich nicht gezeichnet) montiert. Ein senkrecht stehendes Rohr
2 trägt ein Klemmlager 3, an dem die Wurfvorrichtung 4 um den Bolzen 5 schwenkbar
gelagert ist. Zum Verschwenken der Wurfvorrichtung 4 in jede gewünschte Lage, vorzugsweise
innerhalb eines Neigungswinkels von 30`@ und eines Steigungswinkels von 452, ist
eine an sich bekannte Verstellvorrichtung mit Skala vorgesehen. Das Klemmlager 3
ist in der Höhe verstellbar und um die Rohrachse 2 drehbar. Am Klemmlager 3, oberhalb
der Wurfvorrichtung 4, befindet sich ein Magazin 6 für eine größere Anzahl von Tennisbällen.
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Die Wurfvorrichtung 4 besteht im wesentlichen aus einem rohrförmigen
Gehäuse 7 mit einer am hinteren Ende vorgesehenen Zuführöffnung 7'. Im Gehäuse 7
ist eine Verengung 8 vorgesehen, die vorzugsweise als Ring ausgebildet ist. Im vorderen
Teil des Gehäuses 7, vor der Verengung 8, ist eine um 360" drehbare Büchse 9 angebracht,
deren vorderes Ende 9' als Schalldämpfer ausgebildet ist. In der Zuführöffnung 7'
befindet sich ein ringförmiger, elastischer Hohlverschluß 10. Die Bälle gelangen
aus dem Magazin 6 durch die Zuführöffnung 7' und durch den Verschluß 10 in das Gehäuse
7. Vom (nicht gezeichneten) Druckluftkessel führt eine Leitung 11 zu zwei verstellbaren
Druckregelventilen 12 und 13, denen je ein Luftbehälter (Luftspeicher) 14 und 15
nachgeschaltet ist. Der Luftspeicher 14, mit einem Manometer 16 versehen, steht
mit einem Ventil 18 in Verbindung, das über eine Bohrung 18' an das Gehäuse
7 angeschlossen ist. Vom Luftspeicher 15, mit einem Manometer 17 versehen, führt
eine Leitung 19 mit einem Ventil 20 in eine Kammer 21 des Gehäuses
7. Vor Öffnen des Ventils 18 wird dem Verschluß 10 Luft zugeführt,
die bewirkt, daß der Verschlußring 10 den an dieser Stelle liegenden Ball fest umschließt
und somit die Öffnung 7' zum Magazin 6 abdichtet. Beim Öffnen des Ventils 18, wird
der Ball in den Verengungsring 8 gedrückt. Zwischen dem Ventil 18 und dem Ball entsteht
eine Luftkammer 22, in der der Druck so weit ansteigt, bis der Ball durch den Verengungsring
8 hindurchgedrückt wird. Der Verengungsring 8 bewirkt somit eine Luftspeicherung
direkt hinter dem Ball, wodurch hohe Ballgeschwindigkeiten (Vorwärtsbewegung) mit
Hilfe einer geringen Luftmenge erreicht werden.
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Durch Öffnen des Ventils 20, das die Luft vom Luftspeicher
15 zur Kammer 21 freigibt, strömt Luft durch in der Büchse 9 vorgesehene Öffnungen
23. Diese sind so ausgebildet, daß der Ball zu seiner Vorwärtsbewegung zusätzlich
eine Drehbewegung erhält. Durch Verdrehen der Büchse 9 bis zu 360° ist eine Drehbewegung
des Balles in allen Richtungen möglich.
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Das Gehäuse 7 kann auch so ausgebildet sein, daß an Stelle des Verengungsringes
8 ein Verschluß angebracht ist, der die Funktion des Ventils 18 übernimmt. Das Ventil
18 entfällt somit. Der Luftspeicher 14 sitzt dann direkt am Gehäuse 7 oder ist im
Gehäuse eingebaut.
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Die Vorwärts- und Drehgeschwindigkeiten werden an den Druckregelventilen
12 und 13 stufenlos eingestellt. Die Ventile 18 und 20 können elektrisch oder durch
andere bekannte Mittel gesteuert werden. Die dafür erforderliche Steuerung ist zweckmäßig
so ausgebildet, daß entweder nur das Ventil 18 für die Vorwärtsbewegung arbeitet,
oder aber beide Ventile 18 und 20 so zusammenarbeiten, daß der Ball zusätzlich zu
seiner Vorwärtsbewegung eine Drehbewegung erhält. Zur stufenlosen Regulierung der
Zeitabstände zwischen den Abschüssen kann ein bekanntes Zeitrelais Verwendung finden.
Um eine unregelmäßige Schußfolge zu ermöglichen, kann zusätzlich ein Relais vorgesehen
sein, das vom Einschaltwert des Zeitrelais in einem bestimmten Bereich beliebig
abweicht, beispielsweise ein Bimetallrelais, das einen hohen Streuwert hat, so daß
eine inkonstante Zeit bezüglich der Schußfolge erreicht wird. Die gesamte Steuerung
kann als Fernbedienung ausgestaltet sein.
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Um eine hohe Schußzahl zu ermöglichen, ist als Magazin 6 ein Behälter
35 (Ab b. 3 und 4) vorgesehen, der etwa sechzig Bälle faßt; die Bälle können
in den Behälter 35 ungeordnet eingeworfen werden, sie ordnen sich von selbst und
gelangen ohne zu verklemmen in ein Zuführungsrohr 38. Der Behälter 35 ist beim Ausführungsbeispiel
im Grundriß im wesentlichen fünfeckig ausgebildet und weist eine Bodenerhebung 36
auf, die stets eine Ballagenhöhe niedriger als die Behälteroberkante ist. Die Bodenerhebung
36 ist ebenfalls im Grundriß fünfeckig und
in dem Behälter so angeordnet,
daß zwischen ihr und den Behälteraußenwänden allseitig eine Rinne entsteht, in der
die Bälle beweglich sind. Die Ecken des Behälters 35 können als Abschrägungen 35'
ausgebildet oder mit Walzen, Rollen od. dgl. versehen sein. An der mit 37 bezeichneten
Stelle ist eine Öffnung im Behälterboden vorgesehen, in der drei Bälle nebeneinander
Platz haben. Der Behälter ist schräg nach unten in Richtung auf die Öffnung 37 geneigt.
Von der Öffnung 37 führt ein entgegen zur Behälterneigung geneigtes Trichterstück
37' sich verjüngend in das Zuführungsrohr 38. In dem Trichterstück 37' sind Rollen
39 angeordnet, deren Abstand voneinander etwas kleiner als der Durchmesser zweier
Bälle ist. Die Bälle gelangen so kontinuierlich und nacheinander in das Zuführungsrohr
38.
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Der Behälter 35 kann bei entsprechender Vergrößerung wesentlich mehr
als sechzig Bälle aufnehmen. Er kann auch siebeneckig, neuneckig sein oder andere
Formen aufweisen, sofern auch die Bodenerhebung so ausgebildet ist, daß die umlaufende
innere Rinne erhalten bleibt, durch die die Bälle der Öffnung 37 zugeleitet werden.
Statt der Rollen 39 in dem Trichterstück 37' können auch Bänder, Walzen od. dgl.
vorgesehen sein. Dies empfiehlt sich dann, wenn die Öffnung 37 so groß gewählt ist,
daß mehr als drei Bälle nebeneinander darin Platz haben.