DE1180200B

DE1180200B - Verfahren zur Verhinderung des Ausfliessens von Lagerfluessigkeit durch eine etwaige Leckstelle aus einem Fluessigkeits-Lagerbehaelter

Info

Publication number: DE1180200B
Application number: DEN20472A
Authority: DE
Inventors: Walter Nicolai
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1961-08-23
Filing date: 1961-08-23
Publication date: 1964-10-22

Description

Verfahren zur Verhinderung des Ausfließens von Lagerflüssigkeit durch eine etwaige Leckstelle aus einem Flüssigkeits-Lagerbehälter Aus der Lecksicherungstechnik bei Lagerbehältern für flüssiges Lagergut ist es bekannt, Undichtheiten der Behälterwandung dadurch unwirksam zu machen, daß doppelwandige Behälter verwendet werden. Dabei wird von der Voraussetzung ausgegangen, daß eine gleichzeitige Undichtheit in beiden Behälterwandungen unwahrscheinlich ist. Ferner sind Auffangvorrichtungen für ausfließendes Lagergut bekannt, beispielsweise Betonwannen oder Kunststoffschalen, die so bemessen sind, daß sie den Behälterinhalt vollkommen aufnehmen können. Solche Einrichtungen erfordern jedoch einen verhältnismäßig hohen apparativen und materiellen Aufwand.
In der Regel ist bei derartigen Anlagen auch ein Leckagemeldegerät irgendeiner Bauart, z. B. eine Lagergutsonde, ein Lagergutstandanzeiger mit Leckageanzeige od. dgl., vorgesehen, um etwa ausfließendes Lagergut selbsttätig festzustellen und anzuzeigen bzw. zu melden. Auch sind Lecküberwachungseinrichtungen für Flüssigkeits-Lagerbehälter bekannt, die auf Druckänderungen im Gasraum des Behälters ansprechen.
Es wurde ferner ein Verfahren zur Leckanzeige an Flüssigkeitsbehältern und damit verbundenen Rohrsystemen durch Überwachung des Druckes im Luftraum des Flüssigkeitsbehälters vorgeschlagen, gemäß welchem im Luftraum des Behälters ein Unterdruck erzeugt und bei etwaigen Druckänderungen wiederhergestellt werden soll, der mindestens so groß ist wie die hydrostatische Druckhöhe der Flüssigkeit an der tiefsten Stelle des Behälters.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verhinderung des Ausfließens von Lagerflüssigkeit durch eine etwaige Leckstelle aus einem Flüssigkeits-Lagerbehälter, wobei im Behälter oberhalb des Flüssigkeitsspiegels, dem sogenannten Bezugsraum, ein dem hydrostatischen Druck an der tiefsten Stelle des Behälters mindestens gleich großer Unterdruck als Ausgleichsunterdruck erzeugt wird. Erfindungsgemäß wird der vom normalen Druck im Bezugsraum abweichende Ausgleichsunterdruck erst bei Feststellung einer Leckage hergestellt.
Dadurch wird nicht nur, wie auch bei dem vorstehend erwähnten älteren Vorschlag, auch ohne Verwendung doppelwandiger Behälter der Austritt von Flüssigkeit durch eine Leckstelle, zumindest für eine gewisse Zeit, verhindert, sondern auch während des normalen Betriebes der Bezugsraum frei von einem erheblichen Unterdruck gehalten. Die Erfindung ist daher insbesondere für Lagerbehälter von Vorteil, bei denen ein ständiger Unterdruck nicht erwünscht ist, beispielsweise für Behälter eines Lagergutes mit hohem Dampfdruck, wie Alkohole oder Äther.
Eine selbsttätige betriebsmäßige Überwachung und Sicherung eines Lagerbehälters unter Anwendung des neuen Verfahrens ist dadurch möglich, daß die zur Herstellung des Ausgleichsunterdruckes erforderlichen Mittel, z. B. Ventile, Vakuumpumpen, von einem an sich bekannten Leckanzeigegerät gesteuert werden.
Eine vorteilhafte Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht darin, daß der Bezugsraum des Flüssigkeitsbehälters mit einem vorevakuierten Unterdruckbehälter über eine Rohrleitung verbunden ist, in der sich ein im Leckagefall selbsttätig oder von Hand nach Verschluß der sonstigen Lagerbehälterzugänge, wie Füllstutzen, Saugrohr(e), Peilrohr, Belüftungsrohr u. dgl., zu öffnendes Absperrventil befindet. Der Anschluß der Rohrleitung befindet sich an einer solchen Stelle, daß auch bei dem höchstzulässigen Füllstand kein Lagergut in die Evakuierungsleitung eintreten kann.
Eine Einrichtung gemäß der Erfindung mit Anwendung eines vorevakuierten Unterdruckbehälters hat den besonderen Vorteil, daß die Evakuierung des Raumes oberhalb des Lagergutspiegels bei Öffnung des Absperrventils in voller Stärke einsetzt und sehr rasch erfolgt.
Die Einmündung der Evakuierungsleitung in den Lagerbehälter soll möglichst oberhalb des höchstzulässigen Füllstandes angeordnet sein, um das Eindringen von Lagergut in die Evakuierungsleitung bzw. das Evakuierungssystem zu vermeiden. Die Einmündung der Evakuierungsleitung kann aber auch unterhalb des Lagergutspiegels liegen, ohne daß grundsätzlich die Wirksamkeit der Einrichtung - Herstellung eines Vakuums oberhalb des Lagergutspiegels bei geschlossenen Behälterzugängen -beeinträchtigt wird.
Der vorevakuierte Unterdruckbehälter kann innerhalb oder außerhalb des Lagerbehälters angeordnet sein. Er kann ortsfest angebracht oder als bewegliche Einrichtung, beispielsweise in Form einer transportablen, auswechselbaren Vakuum-Druckflasche, ausgebildet sein.
Ferner kann das Vakuum solcher Unterdru&-behälter mit bekannten Mitteln der Vakuum-Regeltechnik kontinuierlich innerhalb eines vorbestimmten Bereiches gehalten werden.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zur Verhinderung des Ausfließens von Lagerflüssigkeit durch eine etwaige Leckstelle aus einem Flüssigkeits-Lagerbehälter, wobei im Behälter oberhalb des Flüssigkeitsspiegels (Bezugsraum) ein dem hydrostatischen Druck an der tiefsten Stelle des Behälters mindestens gleich großer Unterdruck (Ausgleichsunterdruck) erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der vom normalen Druck im Bezugsraum abweichende Ausgleichsunterdruck erst bei Feststellung einer Leckage hergestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Herstellung des Ausgleichsunterdruckes erforderlichen Mittel, z. B.

Ventile, Vakuumpumpen, von einem an sich bekannten Leckanzeigegerät gesteuert werden.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bezugsraum des Flüssigkeitsbehälters mit einem vorevakuierten Unterdruckbehälter über eine Rohrleitung verbunden ist, in der sich ein im Leckagefall selbsttätig oder von Hand zu öffnendes Absperrventil befindet.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1 478; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 772733.

In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1 142084.