DE1175305B - Kunstharzschichtstoffrohr zur elektrischen Isolierung, insbesondere von Sammelschienen - Google Patents

Kunstharzschichtstoffrohr zur elektrischen Isolierung, insbesondere von Sammelschienen

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DE1175305B
DE1175305B DEW27767A DEW0027767A DE1175305B DE 1175305 B DE1175305 B DE 1175305B DE W27767 A DEW27767 A DE W27767A DE W0027767 A DEW0027767 A DE W0027767A DE 1175305 B DE1175305 B DE 1175305B
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DE
Germany
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resin
layer
dicyandiamide
weight
synthetic resin
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Application number
DEW27767A
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English (en)
Inventor
Thomas G Crawford
Michael Riccitiello
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CBS Corp
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Westinghouse Electric Corp
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    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01BCABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
    • H01B1/00Conductors or conductive bodies characterised by the conductive materials; Selection of materials as conductors
    • H01B1/20Conductive material dispersed in non-conductive organic material
    • H01B1/24Conductive material dispersed in non-conductive organic material the conductive material comprising carbon-silicon compounds, carbon or silicon

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Spectroscopy & Molecular Physics (AREA)
  • Laminated Bodies (AREA)

Description

  • Kunstharzschichtstoffrohr zur elektrischen Isolierung, insbesondere von Sammelschienen Die Erfindung bezieht sich auf aus Kunstharzschichtstoffen hergestellte rohrförmige Teile, die zur Isolierung für elektrische Geräte geeignet sind. Insbesondere befaßt sich die Erfindung mit solchen Rohrstücken, die zur Isolation von Sammelschienen verwendet werden, um Koronaerscheinungen zu vermeiden.
  • Die Bildung von Korona in elektrischen Geräten begrenzt die zulässige Spannung, da die Koronaerscheinungen zu einer Zerstörung der organischen Isolation von Hochspannungsteilen führen, die der Luft oder anderen gasförmigen Medien ausgesetzt sind. Koronaerscheinungen entstehen in elektrischen Geräten, wenn an der Oberfläche einer elektrischen Isolierschicht, die der Luft oder einem anderen Gas ausgesetzt ist, ein solcher elektrostatischer Spannungsgradient (eine solche Feldstärke) auftritt, daß die Moleküle der Luft bzw. eines anderen Gases chemisch wie elektrisch in hohem Maße angeregt werden. Bei bestimmten Spannungsradienten werden aus der Luft Ozon und Stickstoffoxyd gebildet, die mit Wasserdampf reagieren und oxydierende Säuren bilden, die organische Isolierstoffe zerstören können. Da aber organische Isolierstoffe den Hauptteil der Isolation in heute üblichen elektrischen Geräten bilden, begrenzt damit die Korona die zulässigen Leiterspannungen in diesen Geräten. Die Verwendung von Spannungen oberhalb der Grenzwerte, bei denen die Korona einsetzt, kann eine derartig zerstörende Wirkung auf organische Isolierstoffe von elektrischen Leitern ausüben, daß in einigen Fällen in der Zeit von nur wenigen Monaten die Isolation, sofern sie ganz aus organischen Stoffen besteht, zerstört werden kann oder aber so stark beschädigt wird, daß sie überbrückt ist und den beabsichtigten Zweck nicht mehr erfüllt.
  • Für die Isolation von Sammelschienen, z. B. von Sammelschienen in Schaltanlagen, haben sich rohrförmige Teile aus Kunstharzschichtstoffen als außerordentlich geeignet erwiesen. Solche Rohrteile werden vielfach als Sammelschienenabdeckungen oder Sammelschienenrohre bezeichnet. Bisher wurden solche Rohre, um sie vor den zerstörenden Wirkungen der Korona zu schützen, an der Innenfläche mit einem schwachleitenden Überzug, z. B. einem schwachleitenden Anstrich, der ein leitendes Material enthielt, versehen.
  • Diese schwachleitenden Anstriche sind jedoch nur schwierig aufzubringen. Ihre Verwendbarkeit ist deshalb recht begrenzt. Insbesondere ist es schwierig, sie auf die Innenfläche von Rohrteilen mit einem nur geringen Querschnitt als im wesentlichen gleichmäßigen und deckenden Anstrich aus schwachleitender Farbe aufzubringen.
  • Außerdem wird ein solcher schwachleitender Überzug oft zerkratzt, zerbrochen oder anderweitig entfernt oder beschädigt, wenn die Sammelschienenabdeckung über die Sammelschiene geschoben wird. Dieser Zustand ist äußerst unbefriedigend, da die Stellen der Sammelschienenabdeckung, die auf diese Weise den Überzug verlieren, den zerstörenden Wirkungen der Korona ausgesetzt sind, so daß sich oft sehr schnell Fehler der Isolationseigenschaften der Sammelschienenabdeckungen ergeben.
  • Ziel der Erfindung ist es, aus Kunstharzschichtstoff hergestellte Rohrteile zu schaffen, die für die Verwendung an elektrischen Leitern, insbesondere an Sammelschienen, dadurch besonders geeignet sind, daß sie die Koronabildung bei diesen Leitern verhindern. Dies wird mit einem Kunstharzschichtrohr zur elektrischen Isolierung, das aus mehreren Lagen eines mit einem Kunstharz imprägnierten Trägerstoffes besteht und innen eine schwachleitende Schicht aufweist, dadurch erreicht, daß die schwachleitende Schicht durch einen Zusatz von amorphem Kohlenstoff zu dem Harz von mindestens einer Lage des Trägerstoffes gebildet ist.
  • Durch die Erfindung erhält die schwachleitende Schicht die gleiche hohe mechanische Festigkeit wie der isolierende Teil des Schichtstoffkörpers. Das vorbeschriebene Abkratzen oder Abplatzen der schwachleitenden Schicht bei der weiteren Verarbeitung des Kunstharzschichtstoffkörpers ist damit ausgeschlossen. Dieser Vorteil wird bereits bei einer geringen Dicke der schwachleitenden Schicht erreicht. Die Dicke braucht nicht größer zu sein als einer Lage des Trägermaterials entspricht. Hierdurch unterscheidet sich die Erfindung vorteilhaft von einem bekannten Gießharzkörper, der aus mehreren mit unterschiedlichen Füllmitteln versehenen Schichten besteht. Die gegossenen Schichten des bekannten Körpers, die im Gegensatz zur Erfindung nicht unterschiedliche Leitfähigkeiten, sondern unterschiedliche Dielektrizitätskonstanten aufweisen sollen, können nicht so dünn hergestellt werden, wie die schwachleitende Schicht nach der Erfindung.
  • Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen. Es zeigt F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Einrichtung, die für das Auftragen eines Harzüberzuges auf die als Träger eines Schichtstoffes dienenden Bahnen, z. B. Fasermatten, geeignet ist, F i g. 2 in vergrößertem Querschnitt Papierbahnen, die mit Harz im B-Zustand (Resol) versehen sind, F i g. 3 das Rollen eines Rohres in perspektivischer Ansicht, F i g. 4 in perspektivischer Ansicht ein fertiggestelltes Rohr, F i g. 5 den Querschnitt einer Sammelschiene mit einem Rohr als Sammelschienenabdeckung.
  • Die Rohre nach der Erfindung bestehen aus einer schwachleitenden inneren Schicht und einer äußeren nichtleitenden oder Isolierschicht. Die rohrföhnigen Teile nach der Erfindung werden so hergestellt, daß zumindest eine Lage einer Faserbahn mit einem reaktionsfähigen schwachleitenden Phenolharz behandelt und auf einen Dorn aufgewickelt wird. Auf diese Weise wird die innere Schicht hergestellt. Danach wird eine äußere, nichtleitende Schicht aufgebracht, indem Faserbahnen mit reaktionsfähigem Phenolharz über die zuerst gebildete Schicht aufgewickelt werden. Das so zusammengesetzte Rohr wird dann durch eine Warmhärtung gehärtet. Dann wird das Rohr von dem Dorn abgestreift und die äußere Schicht kann dann, falls erwünscht, mit Maschinen bearbeitet werden. Die innere und die äußere Schicht des zusammengesetzten Rohres nach der Erfindung werden vorzugsweise mit Hilfe von Papier, z. B. Kraftpapier, Alphazellulosepapier oder einem gleichwertigen festen Papier, hergestellt, das mit einem Phenolharz behandelt wird. Dadurch ergibt sich ein zusammengestztes Rohr außerordentlich guter Festigkeit und guter elektrischer Eigenschaften. Es können auch andere Faserbahnen verwendet werden, wie z. B. Baumwolle, Segeltuch oder Batist.
  • Zur Verwirklichung der Erfindung können bekannte warmhärtende Phenolharze verwendet werden. Solche Harze werden aus Phenol, Kresol oder Kresolsäure hergestellt, das mit einem Aldehyd, wie z. B. Acetaldehyd, Formaldehyd, Parafohnaldehyd oder anderen Polymeren von Formaldehyd üblicherweise in Gegenwart eines alkalischen Katalysators, wie z. B. Ammoniak, Natriumhydroxyd, Kalziumoxyd oder Bariumdroxyd, reagiert. Als flüchtiges Lösungsmittel kann Äthanol, Methanol, Toluol oder Xylol zugesetzt werden, um einen imprägnierfähigen Lack zu erhalten. Der Feststoffgehalt des Lackes kann von 20 bis zu 60 Gewichtsprozent variiert werden. Zur Herstellung des zusammengesetzten Schicht Stoffes nach der Erfindung wird vorzugsweise ein Phenolharz verwendet, das nicht nur gute physikalische und elektrische Eigenschaften besitzt, sQndern außerdem gute flammwidrige Eigenschaften aufweist. Daher können die Rohre nach der Erfindung vorteilhaft auch in Schaltgeräten und ähnlichen elektrischen Apparaten verwendet werden, die unter Umständen dem beim öffnen elektrischer Kontakte entstehenden Lichtbogen ausgesetzt sind. Ein für die Erfindung besonders geeignetes Harz ist das in der USA.-Patentschrift 2 801672 angegebene Phenol-Dicyandiamid-Formaldehyd-Harz.
  • Das genannte Phenol-Dicyandiamid-Fohnaldehyd-Harz wird auch vorzugsweise zur Herstellung der Harzlackmischung für die schwachleitende innere Schicht des rohrförmigen Schichtstoffes nach der Erfindung verwendet. Jedem Gewichtsanteil des Phenol-Dicyandiamid-Formaldehyd-Harzes werden ungefähr 0,05 bis 0,10 Gewichtsteile eines amorphen Kohlenstoffes zugesetzt. Als Kohlenstoff werden vorzugsweise feinverteilter Ruß, z. B. Azetylenruß, Graphit, Holzkohle, gemahlener Koks oder Mischungen hiervon verwendet. Vorzugsweise wird von den obengenannten Kohlenstoffen Azetylenruß für die Erfindung verwendet.
  • Um eine im wesentlichen gleichförmige Verteilung des Rußes über dem Imprägnierlack zu erreichen, wird empfohlen, ungefähr 5 bis 9 Gewichtsprozent eines emulgierenden Stoffes zu verwenden. Die Gewichtsprozente beziehen sich dabei auf das Gewicht des Rußes. Als Beispiel geeigneter emulgierender Stoffe seien genannt: Kalziumstearit, Monoäthanololeat, Aminoäthanolamin, Kaliumstearit u. dgl.
  • Im folgenden ist ein Beispiel eines imprägnierfähigen schwachleitenden Lackes angegeben, der zur Behandlung von faserigen Bahnen für die Zwecke der Erfindung geeignet ist. Beispiel I Auf l03 kg des Phenol-Dicyandiamid-Fohnaldehyd-Harzlackes werden 3,17 kg Azetylenruß, 0,227 kg Kalziumstearit und 20,65 kg 950%iges Äthanol zugefügt. Diese Mischung wird in eine Kugelmühle gegeben und mindestens 1 Stunde, vorzugsweise mehr als 3 Stunden, gemahlen. Dadurch erhält man eine imprägnierfähige Lackmischung, bei der die Azetylenrußkomponente im wesentlichen gleichmäßig verteilt ist. Der Lack hat bei 25° C ein spezifisches Gewicht von ungefähr 1,050 bis etwa 1,160, eine Viskosität von ungefähr 300 bis 800 cP, einen reproduzierbaren Feststoffgehalt von ungefähr 54 bis 56 %.
  • Wie die F i g. 1 der Zeichnung zeigt, ist mit 10 ein Apparat für die Behandlung von faserigen Bahnen mit Harzmischungen nach der Erfindung bezeichnet. An einem Ende des Apparates 10 ist eine Rolle 12 vorgesehen, auf die eine gewisse Länge Papier 14 aufgewickelt ist. Das Papier kann entweder Kraftpapier, Alphazellulosepapier oder ein gleichwertiges festes Papier sein. Für die Zwecke der Erfindung wird vorzugsweise Kraftpapier mit einer Dicke von ungefähr 0,076 bis 0,152 mm verwendet.
  • Das Papier 14 wird von der Rolle 12 abgezogen und in eine Lacktränkpfanne 16 unterhalb einer Rolle 18 geführt, die in den Imprägnierlack 20 eintaucht. Als Imprägnierlack 20 dient der Phenol-Dicyandiamid-Formaldehyd-Harzlack nach derUSA.- Patentschrift 2 801672 oder der schwachleitende Lack nach dem vorstehenden Beispiel 1, je nachdem, ob das zu imprägnierende Papier als innere schwachleitende Sicht oder als äußere Isolierschicht des rohrförmigen Teiles nach der Erfindung dient.
  • Das Papier 14 wird mit Imprägnierlack 20 getränkt. Danach wird es aus dem Lack herausgezogen und zwischen zwei Druckrollen 22 geführt. Durch die Einstellung der Druckrollen wird die Harzmenge des Papiers gesteuert. Die Unterseite der bearbeiteten Papierbahn wird schließlich über einen Kratzer 24 geführt, so daß unter Umständen an der Oberfläche haftendes Harz von der einen Seite der behandelten Papierbahn abgestreift wird.
  • Die Papierbahn mit dem aufgebrachten Harz gelangt dann in einen Ofen 26, in dem elektrische Heizelemente 28 oder andere geeignete Heizvorrichtungen vorgesehen sind. In diesem Ofen wird das Lösungsmittel des Lackes verdampft. Die Lösungsmitteldämpfe entweichen durch den Abzug 30 des Ofens. Das aus dem Ofen kommende Produkt 32 besteht aus Papier, das mit Harz im B-Zustand (Resol) versehen ist. Das Papier kann zu einer Rolle 34 aufgewickelt und so gelagert werden, oder es kann zu Formen verarbeitet oder anderweitig weiterverwendet werden.
  • Die Wärmebehandlung im Ofen 26 wird ausgeführt, um das imprägnierte Papier mit einer »Grünheit« von etwa 3 bis 12% zu erhalten. Die »Grünheit« wird dadurch bestimmt, daß ein Stapel kleiner Stücke des mit dem Harz behandelten Papiers in eine heiße Presse gebracht und bei einer Temperatur von ungefähr 175° C und einem Druck von 7 at 5 Minuten lang gepreßt wird. Dann wird das Gewicht des Harzes bestimmt, das aus dem Stapel gedrückt wurde, d. h. desjenigen Harzes, das über den Rand des Papieres selbst hinaus getreten ist. Dabei wird das Verhältnis des ausgeschiedenen Harzes zu dem gesamten Gewicht der Probe bestimmt.
  • Wie in F i g. 2 in einem Querschnitt in großem Maßstab dargestellt ist, besteht das behandelte Bahnmaterial 32 aus einem Trägerkörper 40, der vollständig mit Harz im B-Zustand imprägniert ist. Auf der Oberseite trägt der Trägerkörper eine Oberflächenschicht 42 aus Harz. Die Unterseite 44 der behandelten Bahn ist im wesentlichen frei von Harz. Auf der Seite 44 befindet sich gewöhnlich nur eine sehr geringe Harzmenge, da es nicht zweckmäßig ist, dort das gesamte Harz mit dem Kratzer 24 abzustreifen. Die Bahn 32 ist nach dem Passieren des Kratzers mit einem Harzverhältnis von 2,0 bis 2,5 imprägniert. Das Harzverhältnis ist definiert als das Gewicht der imprägnierten Bahn im Verhältnis zum Gewicht der unbehandelten Bahn. Das Trägermaterial 32 enthält daher etwa 100 bis 150% des Eigengewichtes an Harz. Bei der Herstellung von Rohrteilen nach der Erfindung wird vorzugsweise ein Harzverhältnis von 2,30 bis 2,45 verwendet.
  • Die zusammengesetzten rohrförmigen Schichtstoffe nach der Erfindung werden dadurch hergestellt, daß mindestens eine Lage Trägermaterial, das mit dem schwachleitenden Lack im B-Zustand versehen ist, auf einen geeigneten Dorn aufgewickelt wird. Dadurch wird die innere Schicht gebildet. Anschließend wird die äußere Schicht aufgebracht. Zu diesem Zweck wird eine Mehrzahl von Lagen Bahnmaterials, das mit nichtleitendem Harz getränkt ist, auf die erste innere Lage aufgewickelt. In F i g. 3 ist das Aufwickeln schematisch dargestellt. Um einen Stahldorn 50 wurde zunächst eine Papierbahn gewickelt, die mit dem schwachleitenden Phenol-Dicyandiamid-Formaldehyd behandelt wurde, um eine innere Schicht 52 zu bilden. Der Dorn ist vorzugsweise massiv ausgebildet. Auf den Dorn 50 können so viele Lagen des mit schwachleitenden Lack behandelten Kraftpapiers gewickelt werden, wie erwünscht ist. Wie gefunden wurde, ist für die Zwecke der Erfindung im allgemeinen eine Lage des mit schwachleitendem Lack behandelten Kraftpapiers ausreichend. Als nächstes wird das mit nichtleitendem Phenol-Dicyandiamid-Formäldehyd behandelte Kraftpapier über die innere Lage 52 gewickelt. Dies kann in so vielen Lagen geschehen, wie erforderlich ist, um eine äußere Schicht 54 der gewünschten Stärke zu erhalten. Beim Aufwickeln der Papierbahn auf den Dorn 50 sollte so viel Zug und Druck angewendet werden, wie ohne Zerreißen des Papiers möglich ist. Für Kraftpapier mit einer Stärke von 0,089 mm erhält man bei einem Druck von ungefähr 1,43 kg pro laufenden Zentimeter zufriedenstellende Ergebnisse. Die einzelnen Lagen des aufgewickelten Papiers können mit Rollen an den Dorn 50 angepreßt werden.
  • Der Dorn mit der inneren Schicht 52 und der äußeren Schicht 54 gewünschter Stärke wird dann in eine geeignete Form eingebracht und unter Temperaturen von ungefähr 140 bis 160° C oder mehr bei Drücken in der Größenordnung von 21 bis 35 at aufgeheizt. Nach einer Zeit von ungefähr 30 Minuten bis zu mehreren Stunden, je nach der Temperatur und dem angewendeten Druck sowie der Dicke des Rohres auf dem Dorn und anderen Faktoren, wird das im B-Zustand befindliche Harz zunächst geschmolzen und dann in den endgültigen unschmelzbaren und unlöslichen C-Zustand übergeführt. Dabei werden die Schichten des durch Rollen hergestellten Rohres zu einem Schichtkörper hoher Dichte verbunden, der völlig mit dem Harz imprägniert ist. Anschließend wird der Dorn 50 ausgezogen. Zu diesem Zweck wird der das Rohr tragende Dorn durch einen dicht auf dem Dorn sitzenden Ring gezogen. Abgesehen von dem Pudern und dem Bearbeiten auf die gewünschte Größe und Oberflächengestaltung ist im wesentlichen keine weitere Nachbehandlung mehr erforderlich. Vielmehr erhält man bereits durch das geschilderte Verfahren ein fertig gehärtetes Schichtstoffrohr 60 mit einer inneren schwachleitenden Schicht 62 und einer äußeren nichtleitenden Schicht 64, wie in F i g. 4 dargestellt ist.
  • Wie ohne weiteres ersichtlich ist, können auch an sich bekannte zusammenklappbare Dorne an Stelle des dargestellten massiven Dornes verwendet werden.
  • Im folgenden Beispiel wird die Herstellung eines zusammengesetzten Rohrteiles gemäß der Erfindung dargestellt.
  • Beispiel 1I Kraftpapier mit einer Dicke von 0,089 mm wird in der vorbeschriebenen Weise mit dem Harzlack nach Beispiel l behandelt. Das Kraftpapier wird imprägniert, so daß es mit etwa 1301/o des Papiergewichtes mit Harz versehen ist. Das Harz wird in den B-Zustand übergeführt, wobei das Papier eine »Grünheit« von ungefähr 10% hat. Das mit dem schwachleitenden Lack nach BeispielI behandelte Papier wird auf einen 100° C warmen rechteckigen Dorn gewickelt, wobei heiße Rollen mit einer Temperatur von ungefähr 140° C verwendet werden. Auf diese Weise wird auf den Dorn 11/3 Lage des behandelten Papiers aufgebracht. Das aufgewickelte Papier wird mit der Hand angedrückt und geglättet, bis es haftet. Dann wird das mit nichtleitendem Harz behandelte Kraftpapier um die erste innere Schicht gewickelt, so daß sich ein zusammengesetztes Schichtstoffrohr mit einer Dicke von ungefähr etwa 0,16 cm ergibt. Der Dorn n-it dem rohrförmigen Teil wird dann in eine Form eingebracht. Dort wird er bis auf eine Temperatur von 150° C aufgeheizt und einem Druck von ungefähr 35 at während einer Stunde ausgesetzt. Dann wird der Dorn mit dem rohrförmigen Teil aus der Form entnommen und auf Raumtemperatur abgekühlt. Das zusammengesetzte Rohr wird dann vom Dorn abgestreift.
  • Nach dem vorbeschriebenen Beispiel 11 wurden verschiedene rohrförmige Teile hergestellt, deren Oberflächenfestigkeit gemessen wurde. Es konnte ein Oberflächenwiderstand von 10 000 bis 20 000 S2 pro Quadratzentimeter gemessen werden.
  • In F i g. 5 ist ein isolierter elektrischer Leiter 70 dargestellt, der aus dem als Sammelschiene dienenden Leiter 72 besteht, auf den ein rohrförmiger Isolierstoffteil 74 nach der Erfindung aufgebracht ist.
  • Der rohrförmige Schichtstoff nach der Erfindung kann mit rechteckigen, kreisförmigen oder anderen Querschnitten, wie z. B. oktagonal, hexagonal, elliptisch od. ä., hergestellt werden.

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Kunstharzschichtstoffrohr zur elektrischen Isolierung, insbesondere von Sammelschienen, das aus mehreren Lagen eines mit einem Kunstharz, vorzugsweise einem Phenol-Dicyandiamid-Formaldehyd-Harz, imprägnierten Trägerstoffes besteht und innen eine schwachleitende Schicht aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die schwachleitende Schicht durch einen Zusatz von amorphem Kohlenstoff zu dem Harz von mindestens einer Lage des Trägerstoffes gebildet ist.
  2. 2. Kunstharzschichtstoffrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kohlenstoff Azetylenruß verwendet ist.
  3. 3. Kunstharzschichtstoffrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlenstoffanteil der schwachleitenden Schicht 5 bis 10 Gewichtsprozent des Harzes beträgt.
  4. 4. Kunstharzschichtstoffrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von Harz zu Trägerstoff 2 bis 2,5 beträgt.
  5. 5. Verfahren zum Herstellen des Rohres nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein in Bahnen vorliegender Trägerstoff, insbesondere Papier, im Verhältnis von 2 bis 2,5 Gewichtsteilen von Harz zu Trägerstoff bei einer »Grünheft« von 3 bis 12% mit einer Harzmischung imprägniert wird, die zu 1 Gewichtsteil von einem Reaktionsprodukt von etwa 1 Mol Phenol, etwa 0,8 bis 2 Mol Dicyandiamid und etwa 0,9 bis 1,5 Mol Formaldehyd pro Mol Phenol und Dicyandiamid gebildet wird, das in wäßriger Lösung für midestens 30 Minuten im Rückfluß behandelt und dann unter Vakuum bei einer Temperatur dehydriert wird, die 100° C nicht überschreitet, und die zu 0,05 bis 0,1 Gewichtsteil aus feinverteiltem amorphen Kohlenstoff besteht, wobei zumindest eine Lage des so imprägnierten Trägerstoffes auf einen Dorn gewickelt wird, worauf mehrere Lagen eines Trägerstoffes auf die genannte erste Lage gewickelt werden, der mit einem warmhärtenden Harz imprägniert ist, das durch Umsetzen von ungefähr 1 Mol eines Phenols, ungefähr 0,8 bis 2 Mol Dicyandiamid und ungefähr 0,9 bis 1,5 Mol Formaldehyd pro Mol Phenol und Dicyandiamid imprägniert ist, das in wäßriger Lösung für mindestens 30 Minuten im Rückfluß behandelt und dann unter Vakuum bei einer Temperatur dehydriert wird, die 100° C nicht überschreitet, und daß der so erhaltene Schichtkörper unter Anwendung von Hitze und Druck derart behandelt wird, daß die Harze in den unschmelzbaren, unlösbaren C-Zustand übergeführt werden, so daß ein einheitlicher Schichtkörper erhalten wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1045 499; USA.-Patentschriften Nr. 2 439 929, 2 801672.
DEW27767A 1959-05-12 1960-05-03 Kunstharzschichtstoffrohr zur elektrischen Isolierung, insbesondere von Sammelschienen Pending DE1175305B (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2439929A (en) * 1942-06-17 1948-04-20 Westinghouse Electric Corp Electrical insulation
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