DE1167041B - Lichtbogen-Reduktionsofen, insbesondere zur Reduktion von Aluminiumoxyd mit Kohlenstoff - Google Patents
Lichtbogen-Reduktionsofen, insbesondere zur Reduktion von Aluminiumoxyd mit KohlenstoffInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. KL: C 22 d
Nummer:
Aktenzeichen:
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Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 40 c - 7/02
P 29277 VI a/40 c 27. April 1962 2. April 1964
Die Erfindung bezieht sich auf einen Lichtbogen-Reduktionsofen, wie er insbesondere zur Reduktion
von Aluminiumoxyd mit Kohlenstoff Verwendung finden soll.
Die bisher in der Praxis verwendeten Verfahren zur Aluminiumgewinnung arbeiten meist nach dem
elektrolytischen Prinzip. Um diese relativ teuere und langsame Aluminiumherstellung zu verbessern, hat
man nach anderen Verfahrensmöglichkeiten gesucht und einen sehr brauchbaren Weg in Anwendung des
an sich seit langem bekannten Thermoreduktionsverfahrens gefunden, wie diese beispielsweise Gegenstand
der deutschen Patentschrift 1100 976, deutsche Patentanmeldungen P 22404 VI/40 c und P 26868 VT/
40 c ist. Zur Anwendung dieses Reduktionsverfahrens in großem Produktionsmaßstab sind jedoch die
bisher üblichen Reduktionsofenbauarten nicht geeignet. Von den bekannten Reduktionsofenbauarten hat
sich zwar ein an sich zur Erzgewinnung bekannter Ofen als besonders geeignet erwiesen, bei welchem
eine oder mehrere Elektroden mit einem Schmelzbad innerhalb einer Wanne zusammenwirken und bei welchem
die Reaktionsgase nur durch die Ofenbeschikkung nach außen treten können und bei welchem die
Elektroden zum Schutz derselben vor Berührung der Ofenbeschickung mit einem Unterteil aus wärmebeständigem
Material versehen sind. Jedoch selbst bei dieser Ofenbauart hat es sich gezeigt, daß infolge
der für eine wirtschaftliche Anwendung des Reduk-Lichtbogen-Reduktionsofen, insbesondere zur
Reduktion von Aluminiumoxyd mit Kohlenstoff
Anmelder:
Pechiney Compagnie de Produits Chimiques et Electrometallurgiques, Paris
Vertreter:
Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls und
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann, Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Als Erfinder benannt:
Charles Daniel Menegoz, Grenoble, Isere, Rene Perieres, La Tronche, Isere,
Jean Mercier, Loupaloume-Mourenx Vielle Nouvelle, Basses-Pyrenees (Frankreich)
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 28. April 1961 (860 238), vom 27. März 1962 (892 353)
Frankreich vom 28. April 1961 (860 238), vom 27. März 1962 (892 353)
mit einer Vorrichtung umgeben ist, die ein gekühltes und an der Elektrode gasdicht anliegendes Oberteil
tionsverfahrens für die Aluminiumgewinnung erfor- 30 und ein die Elektrode zum Schutz derselben vor Be-
derlichen sehr hohen Reaktionstemperaturen, die gemäß Patent 1100 976 in der Größenordnung von
2400° C liegen, sich die bei der thermischen Reaktion aus den Rohstoffen, Zwischenprodukten u. dgl.
flüchtigen und kondensierbaren Reaktionsgase vor allem an den Elektrodenaustrittsstellen in den Ofen
als elektrisch leitende Krusten niederschlagen, so daß Betriebsstörungen durch zu starke Erhitzung der
Ofenteile in diesem Bereich auftreten und über die Krusten energieverbrauchende elektrische Neben-Schlüsse
zwischen den Elektroden und dem Schmelzbad sich ausbilden, was schließlich sogar zum Erlöschen
des Lichtbogens führen kann. Diese Nachteile können auch nicht durch eine Stromstärkenerhöhung
ausgeschaltet werden.
Um diese Nachteile der bekannten Lichtbogen-Reduktionsöfen zu vermeiden, schlägt die Erfindung,
ausgehend von einem Ofen, bei welchem eine oder mehrere Elektroden mit einem Schmelzbad innerhalb
einer Wanne zusammenwirken und bei welchem die Reaktionsgase nur durch die Ofenbeschickung nach
außen treten können und bei welchem jede Elektrode rührung der Ofenbeschickung umgebendes Unterteil
aus wärmebeständigem Material aufweist, vor, daß an der Austrittsstelle der Elektrode aus dem Unterteil
in den Ofenraum an diesem Unterteil aus wärmeleitendem Material ein die Elektrode umgebender
enger Ringraum ausgebildet ist, in welchem eine Einrichtung zur Verhinderung einer Krustenbildung an
dieser Elektrodenaustrittsstelle vorgesehen ist. Als Einrichtung zur Verhinderung einer Krustenbildung
kann dabei beispielsweise ein dem Ringraum von außen, vorzugsweise intermittierend, zugeführtes
Spülgas oder eine die Elektrode dicht umgebende und mit ihr fest verbundene Hülse aus hitzebeständigem
Isoliermaterial bzw. eine zwischen Oberteil und Elektrode angeordnete und die Elektrode dicht umschließende
Isoliermasse mit geringen Hafteigenschaften dienen. Selbstverständlich kann hierfür auch
jede andere bekannte Einrichtung, beispielsweise ein mechanischer Schaber, verwendet werden.
Bei geschlossenen Lichtbogenöfen, wie sie zur Gewinnung
von Magnesium aus Magnesiumoxyd verwendet werden, bei denen der Lichtbogen unmittel-
409 557/400
F i g. 2 zeigt zum Vergleich einen Vertikalschnitt durch eine der erfindungsgemäßen Ausführungsformen. Diese Zeichnung dient in erster Linie dazu,
die vorgeschlagenen Verbesserungen gegenüber den S beschriebenen und aus Fig. 1 ersichtlichen Nachteilen
der vorbekannten Vorrichtungen zu veranschaulichen; in
F i g. 3, 4 und 5 sind weitere Ausführungsformen des Ofens nach der Erfindung genauer dargestellt.
In den verschiedenen Zeichnungen sind gleiche Teile jeweils mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.
Ziffer 1 bezeichnet eine oder mehrere Elektroden,
welche z. B. aus Graphit bestehen. Mit 10 sind die Wände und mit 9 die leitende Sohle des Ofens be-
nismäßig kühle obere und mit 32 der verhältnismäßig heiße untere Teil dieser Vorrichtung bezeichnet ist.
20 Mit 4 ist ein Flüssigkeitskühlsystem bezeichnet. In
Fig. 1 und 2 sind mit 7 die elektrisch leitenden Krusten bezeichnet.
In F i g. 2 bezeichnet 11 ein festes Kondensat, welches durch die Dämpfe aus der Reaktions
bar mit der unterhalb der Elektrode zugeführten festkörnigen Beschickung und nicht mit einem Schmelzbad
zusammenwirkt, sind an sich bereits gasdichte
Elektrodenhalterungen bekannt, die an der Durchtrittsstelle der Elektrode durch die Ofengewölbewand
unter Bildung eines Ringraumes mit einer wärmebeständigen Hülse umgeben sind und bei denen zur
elektrischen Isolierung und zum Freihalten des Ringraumes von Fremdstoffen diesem Ringraum ein Inertgas zugeführt wird. Eine ähnliche Maßnahme ist io
ferner auch bereits bei einem geschlossenen Lichtbogen-Reduktionsofen mit einem Schmelzbad vorgeschlagen. Bei diesen andersartigen öfen treten jedoch
nicht die Probleme der störenden Krustenbildung an
der Elektrodendurchführung wie bei der der Erfin- 15 zeichnet, 6 bezeichnet die Beschickung, 8 die schmel-
Elektrodenhalterungen bekannt, die an der Durchtrittsstelle der Elektrode durch die Ofengewölbewand
unter Bildung eines Ringraumes mit einer wärmebeständigen Hülse umgeben sind und bei denen zur
elektrischen Isolierung und zum Freihalten des Ringraumes von Fremdstoffen diesem Ringraum ein Inertgas zugeführt wird. Eine ähnliche Maßnahme ist io
ferner auch bereits bei einem geschlossenen Lichtbogen-Reduktionsofen mit einem Schmelzbad vorgeschlagen. Bei diesen andersartigen öfen treten jedoch
nicht die Probleme der störenden Krustenbildung an
der Elektrodendurchführung wie bei der der Erfin- 15 zeichnet, 6 bezeichnet die Beschickung, 8 die schmel-
dung zugrunde liegenden Ofenbauart auf, und das zende Reaktionsmasse, 3 kennzeichnet eine erfin-
bei den bekannten öfen vorgesehene Spülgas kann dungsgemäße Vorrichtung, wobei mit 31 der verhältdaher
infolge der andersartigen Elektrodeneinführung
auch nicht als Mittel zur Verhinderung der Krustenbildung dienen.
auch nicht als Mittel zur Verhinderung der Krustenbildung dienen.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird zum Betrieb des erfindungsgemäßen Ofens vorzugsweise
bei Verwendung von Spülgas zur Verhinderung der Krustenbildung dieses Spülgas einer oberhalb des
Ringraumes ausgebildeten Ringkammer zugeführt. 25 schmelze 8 entstanden ist. 2 kennzeichnet Isolierteile,
Als Spülgas, das entweder kontinuierlich oder inter- welche jeglichen Kontakt zwischen der Elektrode 1
mittierend zugeführt wird, kann dabei ein nicht oxy- und dem oberen Teil 31 der Vorrichtung 3 verhin-
dierendes Gas, wie Stickstoff, Wasserstoff oder Koh- dem, ohne jedoch eine eventuelle Verschiebung der
lenoxyd, verwendet werden, wobei das Spülgas vor- Elektrode gegenüber der Vorrichtung unmöglich zu
zugsweise noch zusätzlich ein oxydierend wirkendes 30 machen. Die Isolierteile dienen auch zur Abdichtung.
Gas oder oxydierend wirkende Dämpfe, Vorzugs- In F i g. 3 stellt 12 ein Dichtungsteil dar, das auf
weise Wasserdampf, enthält. In dieser Kombination die Asbestschnur 13 drückt. Das Teil 14 besteht aus
von Gasen hat sich insbesondere übliche Druckluft einem hitzebeständigen, isolierenden Material. 15 ist
als besonders vorteilhaft erwiesen. Weiterhin hat es ein aus Graphit bestehendes Teil. 16 kennzeichnet
sich als zweckmäßig erwiesen, wenn bei Verwendung 35 einen sich um die Elektrode erstreckenden Ringraum
einer Hülse zur Verhinderung einer Krustenbildung im unteren Bereich der Vorrichtung. 151 kennzeich-
diese Hülse aus einer festen Zementmasse, basierend net die den Ringraum begrenzende Wand des Teils
auf demselben Metalloxyd wie in der Ofenbeschik- 15. Eine Kammer 17 umgibt die Elektrode. 51 stellt
kung, insbesondere Aluminiumoxyd, besteht. Ent- die Zu- und Ableitungskanäle für ein Spülgas dar.
sprechend kann bei Verwendung einer Isoliermasse 40 Die Strömungsrichtung des Gases ist durch einen
zur Verhinderung der Krustenbildung eine haupt- Pfeil gekennzeichnet.
sächlich aus demselben durch Wasser gebundenen In F i g. 4 entsprechen 12, 13, 15 und 151 den in
Metalloxyd wie in der Ofenbeschickung, insbeson- F i g. 3 gezeigten Teilen.
dere Aluminiumoxyd, bestehende Masse verwendet 52 kennzeichnet einen hitzebeständigen und isowerden.
Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, 45 lierenden Mantel, der aus einer festen Masse besteht
wenn die mit der Elektrode in Berührung stehenden und die Elektrode 1 umgibt. Der in F i g. 3 darge-Teile
des Oberteils auf einer Temperatur unterhalb stellte Ringraum 16 wird in F i g. 4 durch den Mantel
600° C gehalten werden, wobei das Unterteil vor- 52 eingenommen.
zugsweise in dem der Elektrode am nächsten liegen- Die in F i g. 5 mit 15, 151 und 16 gekennzeichne-
den Bereich auf einer Oberflächentemperatur von 50 ten Teile sind mit denjenigen von F i g. 3 und 4 iden-
mindestens 600° C gehalten wird. tisch. 53 ist eine isolierende, nicht haftende Dich-
Der erfindungsgemäße Lichtbogen-Reduktionsofen tungsmasse.
besitzt den Vorteil, daß durch den am Unterteil aus- Die grundlegenden Vorteile der Erfindung gegengebildeten
Ringraum zusammen mit den an dieser über dem Stand der Technik sind aus F i g. 1 und 2
Stelle vorgesehenen Einrichtungen jegliche störende 55 ersichtlich. Wie F i g. 1 zeigt, ist die Beschickung 6 in
Krustenbildung an der Austrittsstelle der Elektrode direktem Kontakt mit der Elektrode 1, so daß zwischen
in den Ofenraum verhindert wird und die obere der Elektrode und der leitenden Sohle 9 über die lei-Gasabdichtung
der Elektrode von den extrem hohen tenden Krusten 7 Stromnebenschlüsse auftreten kön-Reaktionstemperaturen
des Ofens abgeschirmt ist. nen, durch welche die Leistungen des Lichtbogens Damit ist die volle Lichtbogenenergie zur Reaktions- 60 geschwächt wird,
ausführung gleichmäßig wirksam. Der Lichtbogen sollte eigentlich zwischen der
Die Erfindung wird im folgenden an Hand schema- Elektrode 1 und dem Schmelzbad 8 brennen. Auf
tischer Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher Grund dieser Nebenschlüsse sinkt jedoch die elek-
erläutert. irische Spannung unter den für den Lichtbogen er-
F i g. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch einen be- 65 forderlichen Wert.
kannten Lichtbogenofen für thermische Reaktion Hingegen befindet sich in F i g. 2 die Beschickung 6
mit Kohle, wobei sich elektrisch leitende Krusten ge- nicht mehr in direkter Berührung mit der Elektrode 1,
bildet haben; sondern stützt sich auf dem äußeren Rand der Vor-
5 6
richtung 3 ab, welche jegliche Berührung zwischen umfaßt eine im unteren Teil 32 der Einrichtung 3
den leitenden Krusten 7 und der Elektrode verhin- ausgebildete ringförmige Rinne, in der Wasser zirku-
dert. Aus diesem Grunde können die Krusten 7 nicht liert und eine zylindrische Seitenwand. Eine am. obe-
mehr zu Stromnebenschlüssen führen, und es ist so- ren Teil 31 ausgebildete, mit diesem einstückige ringmit
praktisch die gesamte Leistung in dem Licht- 5 förmige Seitenwand taucht in diese ringförmige
bogen konzentriert, der direkt zwischen dem Ende Rinne, so daß eine gasdichte Dichtung gebildet wird,
der Elektrode und der Sohle 9 des Ofens bzw. deren die die Atmosphäre der Kammer 17 von der äußeren
Schmelzbad 8 brennt. Die elektrische Spannung wird Atmosphäre trennt. Das Flüssigkeitssystem umgibt
also nicht merklich herabgesetzt, da die Stromneben- dabei jede Elektrode, und das in ihm zirkulierende
Schlüsse entfallen. io Wasser steht vorzugsweise in direkter Verbindung
Auf Grund der durch das Kühlsystem 4 hervor- mit der Atmosphäre der Kammer, so daß die darin
gerufenen Abkühlung kann sich das untere Teil 32 entstandenen Niederschläge vom Wasserstrom mitge-
der Vorrichtung 3, welches infolge der Nähe des nommen werden und das hydraulische System prak-
Lichtbogens der intensiven Wärmestrahlung am tisch saubergehalten wird.
meisten ausgesetzt ist, mit einem festen Kondensat 15 Wie aus Fig. 4 ersichtlich, bestehen die Mittel,
11 überziehen, das gegebenenfalls als selbsttätige welche die den ringförmigen Raum begrenzende
Schutzummantelung gegen diese Wärmestrahlung Wand 151 im wesentlichen von leitenden Krusten
eine Rolle spielt. freihalten, aus einem hitzebeständigen und isolieren-
Dieses Kondensat 11 kann ebenfalls als Abdich- den Mantel 52, der aus einer festen Masse, z. B. aus
tung von Bedeutung sein. Es kann nämlich so lange 20 einer Zementmasse auf Aluminiumbasis, besteht und
anwachsen, bis es sehr nahe an die Wand der Elek- der jede Elektrode wie eine Hülse umgibt und mit
trode heranreicht, wobei es dieselbe jedoch nicht be- dieser entweder kraftschlüssig oder nicht kraftschlüs-
rühren kann, da diejenigen Teile, welche der Elek- sig ist. Der Mantel streift bei einer leichten Bewegung
trode zu nahe kommen, durch kleine Lichtbogen ab- Krusten, die sich möglicherweise an der Wand 151
geschmolzen werden, die dann auf sehr begrenztem 25 abgelagert haben, von ihr ab. Der Mantel schmilzt,
Raum zwischen diesen Teilen und der Elektrode sobald er unterhalb des unteren Teiles der Vorrich-
überspringen. tung 3 gelangt, d. h. beim Annähern an die heißeste
Die Vorrichtung 3 spielt gegebenenfalls auch die Zone des Ofens.
Rolle eines echten Kondensators für den Rückfluß Wie in F i g. 5 gezeigt wird, bestehen die Mittel,
flüchtiger Kondensationsprodukte, die aus der 30 welche den ringförmigen Raum 16 von leitenden
Schmelze 8 entweichen. Krusten im wesentlichen freihalten, aus einer dich-
Die Vorrichtung 3 ist mit der Elektrode 1 nicht ten und isolierenden, relativ wenig haftenden flüssifest
verbunden, so daß sie ihr gegenüber beliebig gen Masse. Das Oxyd dieser Masse entspricht vorverschiebbar
ist und in der Höhe einstellbar. zugsweise demjenigen der Beschickung, und sie ist
Die Mittel zur Aufrechterhaltung eines im wesent- 35 mittels Wasser gebunden und enthält gegebenenfalls
liehen von leitenden Krusten freien ringförmigen ein isolierendes Bindemittel.
Raumes 16 umfassen das kontinuierliche und inter- So ist z. B. dieses Oxyd mit Wasser gebundenes
mittierende Einblasen eines Spülgases in diesen Raum Aluminiumoxyd, dem gegebenenfalls ein Zusatz,
durch die im allgemeinen im unteren Teil 32 der Vor- wie Natriumaluminat, beigefügt ist.
richtung 3 vorgesehenen Kanäle, wie sie z. B. in 40 Zur Freihaltung des ringförmigen Raumes können
F i g. 3 bei 51 dargestellt sind. Das Spülgas besteht auch mechanische Teile, wie ein Schaber, vorgesehen
vorzugsweise aus einem nichtoxydierenden Gas, z. B. sein.
Stickstoff, Wasserstoff oder Kohlenoxyd. Das Spül- Es ist hervorzuheben, daß es auf Grund der oben
gas kann jedoch im gegebenen Falle in geringer beschriebenen Mittel zur Freihaltung des ringförmi-
Menge Gase oder Dämpfe enthalten, welche nor- 45 gen Raumes normalerweise nicht notwendig wird,
malerweise oxydierend wirken, so z. B. Wasser- die Ofenkammer 17 zu demontieren, da sie gereinigt
dampf. Die Kanäle, deren Richtung passend gewählt werden kann, ohne den Strom des Ofens abzu-
werden kann, münden vorzugsweise oberhalb des schalten.
ringförmigen Raumes 16, so daß dieses Gas die aus Die Vorrichtung 3 ist im wesentlichen glocken-
dem Bad 8 des Ofens aufsteigenden Dämpfe daran 5° förmig, wie insbesondere in F i g. 2 und 3 dargestellt,
hindert, aus dem ringförmigen Raum herauszutreten. Bei dem erwähnten »verhältnismäßig kühlen Teil«
Ferner wird von diesem Gas ein beträchtlicher Teil handelt es sich um ein Teil, welches an der Ober-
der leitenden Krusten, welche sich an den Wänden fläche des Bereiches, in welchem es mit der Elek-
des ringförmigen Raumes ablagern, weggeblasen. trode in Berührung steht, eine Temperatur von höch-
Der ringförmige Raum 16 setzt sich vorzugsweise 55 stens 600° C aufweist. Das »verhältnismäßig heiße
nach oben in eine verbreiterte Kammer 17 fort. Diese Teil« weist in dem der Elektrode nahe liegendsten
Kammer umgibt die Elektrode. Durch die Wände Bereich eine Oberflächentemperatur von mindestens
dieser Kammer wird eine dichte und isolierende Ver- 600° C auf.
bindung zwischen dem unteren und dem oberen Teil Bei Betrieb des erfindungsgemäßen Ofens wird die
der Vorrichtung hergestellt. Um zu vermeiden, daß 60 Spannung so hoch gehalten, daß der Hauptstrom nur
zu große Mengen des Spülgases in die Atmosphäre durch den Lichtbogen und nicht über einen Wider-
des Ofens eindringen, kann an der Wand der Kam- Standsnebenweg, d. h. durch den Lichtbogen und
mer 17 ein Abzug für einen Teil dieser Spülgase vor- durch die Beschickung, nimmt. Die Beschickung wird
gesehen werden. dabei fortlaufend in den Ofen eingefüllt und auf
Die Vorrichtung 3 und insbesondere die Kammer 65 einem ein wenig oberhalb der unteren Kante derVor-
17 kann mit einer isolierenden Seitenwand versehen richtung liegenden Niveau gehalten, so daß die Be-
sein, welche von einem z. B. zylindrischen Flüssig- Schickung mit der oder den Elektroden praktisch
keitssystem gekühlt wird. Dieses Flüssigkeitssystem nicht in Berührung kommt und der Lichtbogen frei
zwischen der Elektrode und dem unbedeckten Bad überspringen kann.
Obwohl der erfindungsgemäße Lichtbogen-Reduktionsofen im wesentlichen im Zusammenhang mit der
Reduktion von Aluminiumoxyd mit Kohlenstoff beschrieben wurde und für diesen Zweck besonders
vorteilhaft ist, ist er selbstverständlich auch zur Durchführung von anderen Reduktionsverfahren geeignet,
vor allem zur Durchführung thermischer Reaktionen oxydischer Erze mit Kohle, bei welchen das
Metall oder eines seiner Oxyde einen hohen Dampfdruck aufweist, also für Reaktionen mit sehr hoher
Temperatur.
Claims (15)
1. Lichtbogen-Reduktionsofen, insbesondere zur Reduktion von Aluminiumoxyd mit Kohlenstoff,
bei welchem eine oder mehrere Elektroden mit einem Schmelzbad innerhalb einer Wanne
zusammenwirken und bei welchem die Reaktionsgase nur durch die Ofenbeschickung nach außen
treten können und bei welchem jede Elektrode mit einer Vorrichtung umgeben ist, die ein gekühltes
und an der Elektrode gasdicht anliegendes Oberteil und ein die Elektrode zum Schutz
derselben vor Berührung der Ofenbeschickung umgebendes Unterteil aus wärmebeständigem
Material aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Austrittsstelle der Elektrode (1) aus dem Unterteil (32) in den Ofenraum an
diesem Unterteil (32) aus wärmeleitendem Material ein die Elektrode (1) umgebender enger
Ringraum (16) ausgebildet ist, in welchem eine Einrichtung zur Verhinderung einer Krustenbildung
an dieser Elektrodenaustrittsstelle vorgesehen ist.
2. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Verhinderung
einer Krustenbildung durch ein dem Ringraum (16) von außen, vorzugsweise intermittierend, zugeführtes
Spülgas gebildet ist (Fig. 3).
3. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Verhinderung
einer Krustenbildung durch eine Elektrode (1) dicht umgebende und mit ihr fest verbundene
Hülse (52) aus hitzebeständigem Isoliermaterial gebildet ist (Fig. 4).
4. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Verhinderung
einer Krustenbildung durch eine zwischen Oberteil (31) und Elektrode (1) angeordnete, die Elektrode
dicht umschließende Isoliermasse (53) mit geringen Hafteigenschaften gebildet ist (F i g. 5).
5. Ofen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (31) von dem
Unterteil (32) elektrisch isoliert ist (Fig. 3).
6. Ofen nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil (32) glockenförmig
ausgebildet ist.
7. Ofen nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringraum (16) sich in
Richtung auf das Oberteil (31) in eine Ringkammer (17) erweitert (Fig. 3).
8. Ofen nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Oberteil (31) und
Unterteil (32) eine hydraulische Ringdichtung angebracht ist.
9. Verfahren zum Betrieb des Ofens nach Anspruch 2 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Spülgas der Ringkammer (17) zugeführt wird.
10. Verfahren zum Betrieb des Ofens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
kontinuierlich oder intermittierend zugeführtes Spülgas ein nichtoxydierendes Gas, wie Stickstoff,
Wasserstoff oder Kohlenoxyd, verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Spülgas zusätzlich ein
oxydierend wirkendes Gas oder oxydierend wirkende Dämpfe, vorzugsweise Wasserdampf, enthält.
12. Verfahren zum Betrieb des Ofens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als
hitzebeständiges Isoliermaterial für die Hülse (52) eine feste Zementmasse, basierend auf demselben
Metalloxyd wie in der Ofenbeschickung, insbesondere Aluminiumoxyd, verwendet wird.
13. Verfahren zum Betrieb des Ofens nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als
Isoliermasse (53) eine hauptsächlich aus demselben durch Wasser gebundenen Metalloxyd wie
in der Ofenbeschickung, insbesondere Aluminiumoxyd, bestehende Masse verwendet wird.
14. Verfahren zum Betrieb des Ofens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit der Elektrode (1) in Berührung stehenden Teile des Oberteils (31) auf einer
Temperatur unterhalb 600° C gehalten werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das Unterteil (32) in dem der Elektrode (1) am nächsten liegenden Bereich (151) auf einer Oberflächentemperatur von mindestens
600° C gehalten wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 725 748;
britische Patentschrift Nr. 613 966;
USA.-Patentschrift Nr. 1473 784.
Französische Patentschrift Nr. 725 748;
britische Patentschrift Nr. 613 966;
USA.-Patentschrift Nr. 1473 784.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
409 557/400 3.64 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR860238A FR1302971A (fr) | 1961-04-28 | 1961-04-28 | Fours électriques à arc |
FR892353A FR91204E (fr) | 1962-03-27 | 1962-03-27 | Fours électriques à arc |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1167041B true DE1167041B (de) | 1964-04-02 |
Family
ID=26190301
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CH (1) | CH397108A (de) |
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GB (1) | GB1006713A (de) |
LU (1) | LU41621A1 (de) |
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