DE1147571B - Verfahren zur Herstellung von Benzoldicarbonsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Benzoldicarbonsaeuren

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DE1147571B DEZ7784A DEZ0007784A DE1147571B DE 1147571 B DE1147571 B DE 1147571B DE Z7784 A DEZ7784 A DE Z7784A DE Z0007784 A DEZ0007784 A DE Z0007784A DE 1147571 B DE1147571 B DE 1147571B
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HJ Zimmer Verfahrenstechnik
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HJ Zimmer Verfahrenstechnik
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/16Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation
    • C07C51/21Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen
    • C07C51/255Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen of compounds containing six-membered aromatic rings without ring-splitting
    • C07C51/265Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen of compounds containing six-membered aromatic rings without ring-splitting having alkyl side chains which are oxidised to carboxyl groups

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Benzoldicarbonsäuren Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Benzoldicarbonsäuren, insbesondere von Terephthalsäure, durch Oxydation von Alkylbenzolen in flüssiger Phase und unter Zusatz von Katalysatoren mit Hilfe von Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen.
  • Die Oxydation der Alkylbenzole mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen verläuft als Reaktionskette über verschiedene, insbesondere peroxydische Zwischenprodukte, wobei als stabiles Zwischenprodukt Alkylbenzoesäure gefaßt werden kann. Es ist bekannt, für diese Reaktion öllösliche Salze der Übergangsmetalle der IV. bis VIII. Gruppe des periodischen Systems, insbesondere Kobalt-, Mangan-oder Cersalze, zu verwenden, deren Naphthenate und Oleate sich als besonders geeignet erwiesen haben.
  • Die bekannten Verfahren befriedigen technisch nicht, weil stets sehr lange Reaktionszeiten erforderlich sind und die Reinheit der Dicarbonsäure zu wünschen übrigläßt. Das gilt besonders für Terephthalsäure, da diese in nahezu sämtlichen Lösungsmitteln unlöslich ist und somit nur schwer nachträglich gereinigt werden kann. Vornehmlich die sehr langen Reaktionszeiten wirken sich aber nachteilig auf die Reinheit der Terephthalsäure aus und machen umfangreiche Maßnahmen zur Reinigung derselben erforderlich.
  • Es ist bekannt, daß die langen Reaktionszeiten von 20 bis 30 und mehr Stunden in erster Linie durch die sehr geringe Geschwindigkeit der Terephthalsäurebildung bedingt sind. Es ist daher schon vorgeschlagen worden, die Oxydation der Alkylbenzole in zwei Stufen durchzuführen, wobei in der zweiten höhere Temperaturen und aktivere Katalysatoren Anwendung finden, oder die Oxydation in Gegenwart inerter Lösungsmittel, beispielsweise o-Dichlorbenzol, vorzunehmen. Den bekannten Verfahren haftet der Nachteil an, daß sie entweder in verfahrensmäßiger und apparativer Hinsicht zu umständlich sind oder nur Produkte ergeben, deren Qualität den gegenwärtigen Anforderungen nicht mehr genügt. Mit einer Vermehrung der Verfahrensstufen ist zudem ein erhöhter Stoffverlust verbunden, der die Ausbeute der Verfahren verringert.
  • Diese Nachteile werden durch das erfindungsgemäße Verfahren beseitigt, bei dem die Oxydation der Dialkylbenzole mit Sauerstoff oder sauerstoffreichen Gasen bei erhöhten Temperaturen in flüssiger Phase und in Gegenwart löslicher Katalysatoren in der Weise durchgeführt wird, daß man die Reaktion mit einem sehr großen Sauerstoffüberschuß durchführt, das Reaktionsgemisch unmittelbar nach dem Abziehen aus dem Reaktionsraum mit Dialkylbenzol verdünnt, aus dem so entstehenden Gemisch die feste Dicarbonsäure abtrennt und das Filtrat in die Oxydation zurückleitet. Es ist ein besonderes Kennzeichen der Erfindung, daß die Abscheidung der Dicarbonsäure hierbei unter den Bedingungen der Oxydation erfolgt, d. h. bei gleicher oder höherer Temperatur und etwa dem gleichen Druck.
  • Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird erreicht, daß die bei der Oxydation stets als Zwischenprodukt entstehende Monocarbonsäure in dem als Ausgangsprodukt dienenden Dialkylbenzol gelöst bleibt und nur die Dicarbonsäure als Feststoff vorliegt. Die Löslichkeit der Monocarbonsäuren in Dialkylbenzolen ist an sich gering, so daß sehr große Mengen erforderlich sind, um die zusammen mit der Dicarbonsäure ausgefallene Alkylbenzoesäure wieder in Lösung zu bringen. Löslichkeitsmessungen von kristalliner Toluylsäure in p-Xylol ergaben, daß bei 1200 C höchstens 12,4 g Toluylsäure in 100 g p-Xylol gelöst werden. Das entspricht etwa einer Konzentration von 11 Gewichtsprozent.
  • Es hat sich aber gezeigt, daß die Löslichkeit der bei der Oxydation gebildeten Alkylbenzoesäure bedeutend besser ist und daß der Gehalt an Toluylsäure in Proben, die dem Reaktionsgefäß entnommen wurden, bei 1200 C 30 bis 40 Gewichtsprozent erreicht.
  • Aus diesem Grunde zielen die Maßnahmen der Erfindung darauf ab, einmal die Toluylsäurekonzentration unter 40 Gewichtsprozent, vorzugsweise bei 30 bis 35 Gewichtsprozent, zu halten, zum anderen an keinem Punkt des Verfahrensganges Bedingungen zu schaffen, die zu einer Bildung kristalliner Toluylsäure führen. Insbesondere ist ein Zusammenwachsen der feinkristallinen Niederschläge zu größeren Kristallen infolge Abkühlung oder Konzentrationserhöhung zu vermeiden. Erfindungsgemäß wird die Verdünnung des aus dem Reaktionsgefäß abgezogenen Reaktionsgemisches mit dem als Einsatzprodukt dienenden Dialkylbenzol unter guter Durchmischung bei der im Reaktionsgefäß herrschenden oder einer höheren Temperatur vorgenommen. Durch die intensive Rührung wird in dem Gemisch praktisch augenblicklich eine Lösungsmittelkonzentration eingestellt, die so groß ist, daß die als Zwischenprodukt gebildete Monocarbonsäure gelöst bleibt oder völlig gelöst wird, während die erhaltene Dicarbonsäure, insbesondere die Terephthalsäure, in feinkristallisierter Form in dem Gemisch suspendiert bleibt. Durch die Verdünnung und die infolge der hohen Temperatur geringe Viskosität wird die Abtrennung der festen Dicarbonsäure wesentlich erleichtert und damit schon ohne weitere Reinigungsoperationen ein Produkt von überraschend hohem Reinheitsgrad erhalten. Nach einer einfachen Extraktion mit siedendem Methanol wird aus der so abgetrennten rohen Terephthalsäure eine Terephthalsäure mit etwa 950/obiger Reinheit gewonnen.
  • Die nach der Abtrennung der Terephthalsäure zurückbleibende, überwiegend aus dem Dialkylbenzol und der darin gelösten Alkylbenzoesäure bestehende Flüssigkeit wird dem Reaktionsraum wieder zugeführt, und zwar vorzugsweise an einer vom Abzug der Reaktionsprodukte möglichst entfernten Stelle.
  • Ein Teil des zugeführten Dialkylbenzols wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zunächst zur Verdünnung des abgezogenen Reaktionsgemisches benutzt und erst dann zusammen mit den partiellen Oxydationsprodukten, insbesondere der Alkylbenzoesäure und dem gelösten Katalysator, dem Reaktionsraum zugeführt. Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß praktisch die gesamte intermediär entstehende Alkylbenzoesäure im Kreislauf geführt wird und damit zugleich einer unerwünschten übermäßigen Neubildung derselben entgegenwirkt. Insgesamt bleibt auf diese Weise immer eine etwa gleichbleibende Menge Alkylbenzoesäure im Kreislauf, während eine dem eingesetzten Dialkylbenzol entsprechende Menge zur Dicarbonsäure weiteroxydiert und aus dem Kreislauf entnommen wird.
  • Die Oxydation erfolgt in bekannter Weise bei Temperaturen über 1000 C, vorzugsweise bei 150 bis 2000 C und normalem oder erhöhtem Druck, vorzugsweise Drücken von 2 bis 15 at. Als Katalysatoren haben sich insbesondere Kobalt-, Mangan- oder Vanadinnaphthenat bewährt, wobei der Katalysator in Mengen von 0,1 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf die jeweils im Kreislauf geführte Menge des Reaktionsgemisches, eingesetzt wird.
  • Zur Abkürzung der Reaktionszeit und der Erzielung einer hohen Raumzeitausbeute ist es erforderlich, die Oxydation mit einem hohen Sauerstoffpartialdruck durchzuführen. Aus diesem Grunde erfolgt die erfindungsgemäße Oxydation vorteilhaft mit reinem Sauerstoff oder mit Gasen, die überwiegend aus Sauerstoff und im übrigen aus inerten Gasen bestehen. Die Verwendung von sauerstoffarmen Gasen, beispielsweise von Luft, bietet demgegenüber nur scheinbare Vorteile, weil die Ableitung des Restgases ein umfangreiches und teures Rückgewinnungssystem für das Dialkylbenzol erfordert, das wegen seines verhältnismäßig hohen Dampfdruckes in großen Mengen in den Restgasen enthalten ist.
  • Erfindungsgemäß wird der Sauerstoff im Kreislauf geführt und in feiner Verteilung in solchen Mengen durch das Reaktionsgemisch geleitet, daß jeweils ein großer Sauerstoffüberschuß vorhanden ist. Die Feinverteilung des durch den Reaktionsraum geleiteten Gases kann mit Hilfe von Düsen oder Fritten erreicht und die dadurch bewirkte ständige gute Durchmischung des Reaktionsraumes auch noch durch Zuhilfenahme anderer bekannter Einrichtungen verbessert werden. Um eine erhöhte Bildung von Verunreinigungen durch Überoxydation zu vermeiden, ist es jedoch von Vorteil, die Berührungsdauer des Sauerstoffs mit der flüssigen Phase in bestimmten Grenzen zu halten. Die untere Grenze ist durch die für den Stoffaustausch zwischen gasförmiger und flüssiger Phase erforderliche Zeit gegeben, die obere Grenze durch die erwähnte zunehmende Bildung von Nebenprodukten durch Überoxydation. Vorzugsweise wird stündlich das 300- bis 600fache, insbesondere 300- bis 400fache Volumen Sauerstoff durch das Volumen des Reaktionsgemisches geleitet. Bei diesen Raumgeschwindigkeiten wird die Form des Reaktionsraumes vorteilhaft so gewählt, daß die Berührungszeit zwischen gasförmiger und flüssiger Phase nur wenige Sekunden, insbesondere 7 bis 10 Sekunden, beträgt.
  • Der zeitliche Verlauf der Bildung von Toluylsäure und Terephthalsäure aus p-Xylol in Abhängigkeit von verschiedenen Sauerstoffdurchsätzen ist in Abb. 1 dargestellt.
  • Bei Verwendung von Kobaltnaphthenat als Katalysator, einer Reaktionstemperatur von 130 bis 1400 C und einem Sauerstoffdurchsatz von 10 1 je Liter Xylol je Stunde wird ausschließlich Toluylsäure gebildet (Kurve 1).
  • Wird dem Kobaltnaphthenat Vanadinnaphthenat zugesetzt, so wird die zunächst gebildete Toluylsäure zu Terephthalsäure weiteroxydiert. Bei Sauerstoffdurchsätzen zwischen 40 und 200 1 je Stunde ergibt sich ein zeitlicher Verlauf wie in den Kurven 2 und 3 für Toluylsäure bzw. 2 a und 3 a für Terephthalsäure dargestellt. Die Kurven 2 und 2 a geben die gebildeten Mengen Toluylsäure bzw. Terephthalsäure in zeitlicher Abhängigkeit bei einer Raumgeschwindigkeit des Sauerstoffs von 40 1 je Stunde wieder. Die Kurven3 und 3 a zeigen die entsprechenden Werte bei 1201 je Stunde. Zunächst bildet sich nur Toluylsäure. Nach Erreichen einer bestimmten Toluylsäurekonzentration setzt die Bildung von Terephthalsäure ein. Sie steigt mit steigender Reaktionszeit an, während die Toluylsäurekonzentration abnimmt, d. h., zusätzlich zu dem Verbrauch der sich ständig neubildenden Toluylsäure wird vorhandene Toluylsäure umgesetzt. Bei einer Raumgeschwindigkeit oberhalb 3001 je Stunde ändert sich der zeitliche Verlauf der Toluylsäure- und Terephthalsäurebildung (Kurve 4 bzw. 4 a) derart, daß die Terephthalsäurebildung (Kurve 4 a) schon bei geringen Toluylsäurekonzentrationen einsetzt, einem Maximum zustrebt, das wesentlich unter den mit niedriger Raumgeschwindigkeit erreichbaren liegt, und dann wieder abfällt, wie im einzelnen aus den Kurven 4 bzw. 4 a für eine O2!-Raumgeschwindigkeit von 360 1 je Stunde ersichtlich. Mit einer Verschiebung zu kürzeren Reaktionszeiten zeigt die Toluylsäurebildung bei verschiedenem Sauerstoffangebot den gleichen Verlauf. Nach Überschreiten einer bestimmten Reaktionszeit ist der oxydative Angnff so stark, daß eine Weiteroxydation der Terephthalsäure eintritt.
  • Die bevorzugte Reaktionszeit bei dem Verfahren gemäß der Erfindung beträgt entsprechend etwa 4 bis 7 Stunden. Bei diesen Verweilzeiten des Reaktionsproduktes im Reaktionsgefäß und den obengenannten Raumgeschwindigkeiten liegt der besonders günstige Arbeitsbereich. Kennzeichnend sind niedriger Umsatz bei verhältnismäßig kurzer Reaktionsdauer, geringe Toluylsäurekonzentration in der Reaktionsmischung und hoher Sauerstoffüberschuß. Diese Arbeitsweise ermöglicht eine relativ einfache Trennung von Toluylsäure und Terephthalsäure, Vermeidung von Nebenproduktbildung durch Weiteroxydation der Terephthalsäure und Erhöhung der Gesamt ausbeute. Trotz des niedrigen Umsatzes wird eine bessere Raumzeitausbeute (Kilogramm Produkt je Volumeinheit des Reaktionsraumes und Stunde) erreicht als bei den bekannten Arbeiten mit hohen Umsätzen und langen Verweilzeiten, und es wird darüber hinaus eine reinweiße Terephthalsäure von hohem Reinheitsgrad erzeugt.
  • Die Oxydation der Dialkylbenzole mit Sauerstoff ist exotherm, so daß es an sich möglich ist, den Prozeß autotherm durchzuführen. Es hat sich aber herausgestellt, daß hierbei darauf zu achten ist, daß die Wandungen des Reaktionsraumes nicht kälter als das Reaktionsgemisch selbst sind, da sonst an diesen Stellen leicht feste Anwachsungen von Terephthalsäure und Toluylsäure auftreten, die schwer zu entfernen sind. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, das Reaktionsgefäß zu beheizen. Die bei der exothermen Oxydationsreaktion ständig erforderliche Kühlung wird erfindungsgemäß durch Kondensation und Rückführung des im Restgas mitgeführten Alkylbenzols bewirkt. Da gleichzeitig mit den Gasen stets etwas Toluylsäure mitgerissen wird, die sich bei der Abkühlung abscheiden und das Kühlsystem verstopfen kann, wird erfindungsgemäß die Kühlung des im Kreislauf geführten Sauerstoffs nach Verlassen des Reaktionsraumes in mehreren Stufen durchgeführt, wobei die erste Kühlstufe in einem Temperaturbereich zwischen 80 und 1200 C betrieben wird. Bei dieser Kühlung kondensiert gleichzeitig ein Teil des vom Sauerstoff aus der Umsetzung abgeführten Reaktionswassers, so daß das Kondensat der ersten Kühlstufe zweckmäßig erst nach Abtrennung der wäßrigen Phase in den oberen Teil des Reaktionsraumes zurückgeleitet wird. Wenn die für die Kühlung erforderlichen Kondensatmengen größer sind, als zum Aufrechterhalten der Reaktionstemperatur erforderlich ist, kann auch ein Teil des Kondensates mit zur Verdünnung der aus dem Reaktor abgezogenen Reaktionsprodukte Verwendung finden.
  • Nach Verlassen der ersten Kühlstufe enthält das überwiegend aus Sauerstoff bestehende Restgas noch beträchtliche Mengen Dialkylbenzol und Wasser. Zur Ausscheidung derselben wird das Gas in einer oder mehreren sich anschließenden Kühl stufen bis auf eine möglichst niedrige Temperatur heruntergekühlt, bei der sich jedoch noch kein Dialkylbenzol in fester Form ausscheiden kann. Bei der Verwendung von p-Xylol als Dialkylbenzol entspricht dies einer Kühlung auf Temperaturen bis zu 150 C, vorzugsweise 15 bis 200 C. Das in der zweiten oder den weiteren Kühlstufen anfallende Kondensat wird in bekannter Weise von den Gasen getrennt und in eine wäßrige und eine überwiegend aus dem Dialkylbenzol bestehende organische Phase geschieden. Das Dialkylbenzol wird mit Vorteil zusammen mit frischem Einsatzprodukt zur Verdünnung des aus dem Reaktionsgefäß abgezogenen Reaktionsgemisches eingesetzt oder zur Kühlung in den oberen Teil des Reaktionsraumes zurückgepumpt.
  • Das von den kondensierbaren Bestandteilen weitgehend befreite Restgas wird zusammen mit frischem Sauerstoff über die Verteilungseinrichtung wieder in das zu oxydierende Reaktionsgemisch geleitet. Mit der im Kreislauf geführten Sauerstoffmenge kehrt auch der nicht kondensierte Xylolanteil in die Oxydation zurück.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf die Verwendung von Dialkylbenzolen mit Alkylresten von 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie z. B. die isomeren Xylole, Diäthylbenzol, Cumol- oder p-Cymol, beschränkt, sondern auch sinngemäß auf Benzolsubstitutionsprodukte anwendbar, bei denen ein Alkykest schon teilweise oxydiert ist und als Aldehyd- oder Acylgruppe vorliegt, wie z. B. bei p-Methylbenzaldehyd oder p-Methylacetophenon.
  • An Hand der Abb. 2 sei das erfindungsgemäße Verfahren und die zu seiner Durchführung benutzte Apparatur näher beschrieben: Die Oxydation erfolgt zweckmäßig in einem senkrecht stehenden Reaktionsgefäß 1, dessen Höhe vorteilhaft das 10- bis 20fache des Durchmessers beträgt. Der Sumpf 2 dieses Reaktionsgefäßes besitzt etwa den 3fachen Querschnitt wie das Gefäß selbst und somit etwa den halben Voluminhalt wie der übrige schmale und hohe Reaktionsraum. Über dem erweiterten Sumpf des Reaktionsgefäßes ist eine Einrichtung 3 zum Feinverteilen des zugeführten Sauerstoffs angeordnet. Der Kopf des Reaktionsgefäßes 1 ist mit zwei hintereinandergeschalteten Rohrbündelkühlern 9 und 10 verbunden. Die in den Kühlen 9 und 10 anfallenden Kondensate werden in der Trennflasche 11 in eine wäßrige und eine nichtwäßrige Phase getrennt, wovon die überwiegend aus Dialkylbenzol bestehende nichtwäßrige Phase über die Leitung 12 auf den Kopf der Reaktionskolonne zurückgegeben wird. Vom Kopf des Kühlers 10 führt eine Gasleitung zu einem Wasserrmg-Kompressor 8, der das Oxydationsgas im Kreislauf wieder der Verteileinrichtung 3 zuführt und über die Leitung 15 frischen Sauerstoff ansaugt. Der Sumpf 2 des Reaktionsgefäßes 1 ist über ein Ventil 16 mit einem Behälter 4 verbunden, der mit einem Intensivmischer 5 versehen ist und dem über die Leitung 17 frisches Dialkylbenzol zugeführt werden kann. Der Behälter 4 ist mit einer Trenneinrichtung 6 verbunden, aus der das flüssige Produkt gegebenenfalls über einen nicht gezeigten Zwischenbehälter und eine Pumpe 7 zum Kopf des Reaktionsgefäßes zurückgeleitet wird. Die in der Trenneinrichtung 6 abgeschiedene rohe Benzoldicarbonsäure wird über Transporteinrichtungen einer nicht gezeichneten Methanolextraktion zugeleitet. Das Reaktionsgefäß 1 mit dem Sumpf 2 sowie der Behälter 4, die Trenneinrichtung6, die Pumpe 7 und die verbindenden Leitungen und Ventile sind zur Aufrechterhaltung der gewünschten Temperatur mit einem Heizmantel versehen. Beispiel Beispiel Das Verfahren wurde in einer halbtechnischen Anlage durchgeführt, die in Abb. 2 schematisch dargestellt ist. Das Flüssigkeitsvolumen im Reaktor betrug 1,5m3, die Temperatur 2100 C, der Druck 5 at. Dem Kopf des Reaktors werden stündlich 237 kg Xylol und 102 kg Toluylsäure mit einer Temperatur von 1400 C zugegeben. Gleichzeitig wurden stündlich 810 ms Sauerstoff von 40e C fein verteilt in das Reaktionsgemisch eingepreßt. Die Raumgeschwindigkeit des Sauerstoffs, bezogen auf Normalbedingungen, betrug 540 1 je Stunde. Das nicht umgesetzte Sauerstoffrestgas mit einer Temperatur von 2100 C wurde in einem ersten Kühler auf 800 C heruntergekühlt, wobei stündlich 180 kg Xylol anfielen, die wieder auf den Kopf des Reaktionsgefäßes zurückgeleitet wurden. Das Sauerstoffrestgas wurde in einem zweiten Kühler auf 200 C gekühlt, von einem Wasserring-Kompressor angesaugt, von 4 at auf 5 at verdichtet und zusammen mit dem zur Einhaltung der Raumgeschwindigkeit erforderlichen Frischsauerstoff wieder in den unteren Teil des Reaktors eingepreßt.
  • Gleichzeitig wurden kontinuierlich 218 kg Xylol, 62,5 kg Toluylsäure und 66 kg Terephthalsäure sowie 9 kg Nebenprodukte aus dem Sumpf des Reaktionsgefäßes abgezogen und in den Mischbehälter kontinuierlich mit 56,5 kg Xylol verdünnt, das auf 1500 C vorgewärmt war. Der Druck im Mischbehälter betrug 4,5 at. In der 18,6°/oigen Lösung von Toluylsäure in Xylol war die Terephthalsäure suspendiert, und zur Abtrennung der letzteren wurde diese Suspension einer Zentrifuge zugeführt.
  • Die hier anfallende Flüssigkeit bestand aus 264,5 kg Xylol, in dem 60 kg Toluylsäure gelöst waren, und diese Flüssigkeit wurde mit einer Temperatur von 1400 C zum Kopf des Reaktionsgefäßes zurückgeführt. Das abgetrennte Festprodukt enthielt außer geringen Mengen Nebenprodukten und Xylol 66,5 kg Terephthalsäure und 2,5 kg Toluylsäure. In einem Behälter mit aufgesetztem Kondensator wurde das Festprodukt einmal mit 50 kg siedendem Methanol extrahiert, und danach wurden 70 kg Terephthalsäure von 950/&iger Reinheit erhalten.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Benzoldicarbonsäuren, insbesondere von Terephthalsäure, durch Oxydation von Dialkyl- benzolen oder deren Teiloxydationsprodukten, insbesondere von p-Xylol in flüssiger Phase bei erhöhter Temperatur sowie unter Zusatz von Katalysatoren mit Hilfe von im Überschuß angewendetem Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil des Reaktionsgemisches unmittelbar nach dem Abziehen aus dem Reaktionsraum bei der im Reaktionsraum herrschenden oder einer höheren Temperatur mit Dialkylbenzol verdünnt, aus dem entstehenden Gemisch die feste Dicarbonsäure abtrennt und das Filtrat in die Oxydation zurückleitet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Sauerstoff in feiner Verteilung im Kreislauf durch das Reaktionsgemisch führt.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kühlung des sauerstoffhaltigen Restgases in mehreren Stufen durchführt und in der ersten Kühlstufe einen Temperaturbereich zwischen 80 und 1200 C einhält.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Sauerstoff mit einer Raumgeschwindigkeit von 300 bis 600 Volumteilen, vorzugsweise 300 bis 400 Volumteilen je Volumteil Reaktionsgemisch und Stunde zuführt.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Berührungszeit zwischen dem Sauerstoff und dem Reaktionsgemisch auf wenige Sekunden, vorzugsweise 7 bis 10 Sekunden einstellt.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Konzentration der Toluylsäure während der Oxydation auf weniger als 40 Gewichtsprozent, vorzugsweise 30 bis 35 Gewichtsprozent einstellt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 008 279; österreichische Patentschrift Nr. 163 644; »Encyclopadia of chemical Technology«, Bd. 10 (1953), S. 603, Tab. V.
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