DE1137329B

DE1137329B - Scheibenbremse fuer Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE1137329B
Application number: DEP22875A
Authority: DE
Inventors: Hans Spannagel; Nikolaus V Ruecker
Original assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Current assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Priority date: 1959-05-30
Filing date: 1959-05-30
Publication date: 1962-09-27
Also published as: GB897619A

Description

Scheibenbremse für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine Scheibenbremse für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, mit einer innen umgriffenen Bremsscheibe, die an einem trommelförmigen Träger befestigt ist.
Scheibenbremsen dieser Art besitzen gegenüber außen umgriffenen Teilscheibenbremsen den Vorteil. daß sie bei Anordnung innerhalb einer Radfelge einen größeren Bremsscheibendurchmesser zulassen, wodurch höhere Bremsmomente bei gleichen aufgewendeten Bremskräften erreicht werden. Den bekannten Ausführungen, bei welchen die mit am äußeren Umfang mit Befestigungsflanschen versehenen Bremsscheiben von einer mit der Radnabe verbundenen Trommel gehalten sind, haftet jedoch der Nachteil an, daß die Formsteifigkeit der Bremsscheibe geringer ist als die der außen umgriffenen Ausführung. Dies ist im wesentlichen darauf zurückzuführen, daß die Bremsscheibe infolge ihrer örtlichen Begrenzung nahe der Befestigungsstelle eine zu geringe Wärmespeicherfähigkeit besitzt. Dadurch ist die Wärmetauschfläche gering, so daß die Bremswirkung bei längerem Bremsvorgang durch überhitzen der Bremsscheibe rasch nachläßt und Verformungen an der Scheibe auftreten.
Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß -die Bremsscheibe mit einem Randteil versehen ist, das sich über den Befestigungsbereich der Scheibe am Träger hinaus erstreckt. Dadurch wird die Wärmespeicherfähigkeit der Bremsscheibe wesentlich erhöht. Eine überhitzung derselben tritt kaum ein, da diese sehr lange hinausgezögert wird. Das Randteil, welches die Festigkeit der Bremsscheibe wesentlich erhöht, stellt außerdem eine zusätzliche Wärmetauschfläche dar, welche außerhalb der Ebene der Bremse liegt und sowohl vom Fahrtwind als auch von der quer durch das Fahrzeugrad strömenden Luft umspült wird.
Es ist zwar bei Backenbremsen allgemein bekannt, durch mit der Bremstrommel und/oder der Radkappe verbundene Luftleitbleche bzw. Kühlrippen einen Luftstrom quer durch die Radfelge zu erzielen, was jedoch bei dieser Bremsgattung einen erheblich größeren Bauaufwand erfordert.
Die Festigkeit der erfindungsgemäßen Bremsscheibe wird weiter gesteigert, wenn die Scheibe einen kragenförmigen Ansatz aufweist, welcher am Randteil der Scheibe angeordnet ist. Durch die hierbei entstehende topfförmige Form der Bremsscheibe wird diese eigensteif und verzugsfrei, wodurch eine gleichmäßige Bremswirkung bei konstanter Abnutzung erreicht wird. Das Randteil der Bremsscheibe besitzt eine Anzahl von Öffnungen für den Durchtritt der Kühlluft, wodurch ohne zusätzliche Bauteile eine günstige Umströmung der Bremsscheibe mit Kühlluft erreicht wird. Die Kühlwirkung wird unterstützt, wenn das Randteil der Bremsscheibe mit Kühlrippen versehen ist. Der kragenförmige Ansatz der Bremsscheibe dient vorteilhaft als Bremsfläche für eine Feststellbremse. Des weiteren kann im Befestigungsbereich der Bremsscheibe am Träger eine ringförmige Versteifung vorgesehen sein.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen erläutert, in welchen die Fig. 1 einen Schnitt durch eine Bremse eines Kraftfahrzeuges und die Fig. 2 sowie die Fig. 3 jeweils entsprechende Schnitte weiterer Ausführungsformen zeigen.
An der Felge 1 eines Rades des Kraftfahrzeuges ist in bekannter Weise eine Radschüssel 2 angebracht, die hierbei am Tiefbett 3 der Felge durch Schweißen befestigt ist. Die Radschüssel 2 ist mit einem Gußkörper 4 verbunden, der unter anderem die in der Zeichnung nicht dargestellte Radnabe bildet und eine Scheibe 5 mit einem sich an die Scheibe anschließenden Kranz 6 aufweist. Am Kranz 6 ist ein Scheibenring 7 mittels Schrauben 8 befestigt. Auf die Scheibe 7 wirken zu beiden Seiten der Scheibe innerhalb des Kranzes liegende, in einem Halter 9 gelagerte Bremszylinder 10, 11 ein, die durch eine an sich bekannte Vorrichtung betätigt werden.
Die Bremsscheibe 7 ist gemäß der Erfindung mit einem Randteil 12 versehen, der sich über den Bereich der Befestigung der Scheibe 7 am Kranz 6 mittels der Schrauben 8 nach außen erstreckt. Dieser Randteil der Scheibe 7 kann am gesamten Umfang der Scheibe vorhanden sein oder gegebenenfalls lediglich aus einzelnen Abschnitten bestehen.
Am freien Ende der Verlängerung 12 ist ein kragenförmiger Ansatz 13 angeordnet, der sich im wesentlichen senkrecht zur Verlängerung erstreckt und zur Erhöhung der Steifigkeit der Scheibe 7 dient. Gleichzeitig wirkt der Ansatz 13 als Begrenzung und Halterung für eine Anzahl von Rippen 14, die vorzugsweise gleichmäßig am Umfang der Scheibe verteilt und gegebenenfalls schaufelförmig gekrümmt sind.
In unmittelbarer Nähe des Ansatzes 13 ist in der Verlängerung 12 der Scheibe 7 eine größere Anzahl von Bohrungen 15 angeordnet. Ebenfalls in der Radschüssel 2 sind Öffnungen 15' vorgesehen, so daß bei sich drehendem Rad durch die Rippen 14 Kühlluft durch diese Öffnungen 15, 15' entlang des Kranzes 6 gefördert wird.
Um eine möglichst breite Verlängerung 12 der Bremsscheibe 7 zu ermöglichen, ist der Kranz 6 des in seiner Gesamtheit als Träger für die Bremsscheibe wirkenden Gußteiles 4 derart ausgebildet, daß dieser die Breite des Tiefbettes 3 der Felge 1 überbrückt und die Scheibe somit in den Bereich der Felgenschulter 16 kommt. Dadurch wird einmal möglich, eine Scheibe mit großem Durchmesser und damit eine Scheibenverlängerung 12 mit optimaler Breite vorsehen zu können. Ein andermal wird damit die Scheibe in den Fahrtwind verlegt, der eine zusätzliche Kühlung bewirkt.
In der Fig. 2 ist eine weitere mögliche Ausführungsform der Erfindung dargestellt, wobei die mit der Fig. 1 übereinstimmenden Bauteile mit dem gleichen Bezugszeichen versehen sind. In dieser Figur ist der Kranz 6 mit einer Bremsfläche 17 versehen, die mit einer oder mehreren Bremsbacken 18 zusammenarbeitet. Diese Bremsbacke dient als Feststellbremse für das Fahrzeug und wird durch ein in der Zeichnung nicht dargestelltes an sich bekanntes Gestänge betätigt.
Bei dieser Ausführung ist außerdem ein Ring 19 vorgesehen, der an der Scheibe 7 in Höhe des Durchmessers der Befestigungsschrauben 8 angeordnet ist. Der Ring ist in einer Ausdrehung der Scheibe 7 gelagert und zwischen den Befestigungsschrauben mit Rippen 20 versehen. Dadurch wird die Formsteifigkeit der Scheibe erhöht und die Wärmeabfuhr durch die Rippen 20 weiter verbessert.
Gemäß der in Fig. 3 gezeigte Ausführung ist die an der Scheibe 7 sich anschließende Verlängerung 12 gleichfalls mit einem Ansatz 13 versehen, welcher hierbei die Bremsfläche für eine Bandbremse 21 bildet. Des weiteren. weist der Kranz 6 des Scheibenträgers 4 für die Verbesserung der Zugänglichkeit zu den Bremszylindern 10, 11 bzw. zu dem Halter 9 eine Ausnehmung 22 auf, die eine der Breite des Halters entsprechende Ausdehnung besitzt. Es kann jedoch auch eine der Zahl der Halter entsprechende Anzahl von Halterungen in dem Kranz vorhanden sein.
In den Ausführungsbeispielen sind der Ansatz 13 sowie die Rippen 14 einstückig mit der Verlängerung 12 bzw. der Scheibe 7 dargestellt. Es ist jedoch möglich und gegebenenfalls vorteilhaft, wenn die Kühlrippen an die beispielsweise aus Grauguß bestehende Bremsscheibe aus Leichtmetall angegossen sind. Es ist jedoch auch eine Ausführung denkbar, bei welcher die Kühlrippen mit oder ohne den Ansatz an einem Ring angebracht sind, der an die Scheibe mittels Schrauben oder Nieten befestigt wird.
Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele eingeschränkt. So können beispielsweise bei einer Ausführung die gezeigten Merkmale untereinander ausgetauscht werden, wobei entsprechend konstruktive Änderungen möglich sind. Desgleichen liegt es im Rahmen der konstruktiven Möglichkeiten, die Feststellbremse als Backenbremse oder als Bandbremse auszubilden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Scheibenbremse für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge mit einer innen umgriffenen Bremsscheibe, die an einem trommelförmigen Träger befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, ,daß die Bremsscheibe (7) mit einem Randteil (12) versehen ist, das sich über den Befestigungsbereich der Scheibe am Träger (6) hinaus erstreckt.
2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsscheibe (7) einen kragenförmigen Ansatz (13) aufweist, welcher am Randteil (12) der Scheibe angeordnet ist.
3. Scheibenbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Randteil (12) der Bremsscheibe (7) eine größere Anzahl von Öffnungen (15) für den Durchtritt der Kühlluft aufweist.
4. Scheibenbremse nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Randteil der Bremsscheibe mit Kühlrippen (14) versehen ist.
5. Scheibenbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der kragenförmige Ansatz (13) als Bremsfläche für eine Feststellbremse (21) dient.
6. Scheibenbremse flach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Befestigungsbereich der Bremsscheibe (7) am Träger (6) eine ringförmige Versteifung (20) vorgesehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 707113; französische Patentschrift Nr. 797491; britische Patentschriften Nr. 638 561, 756 904, 776 744; USA.-Patentschriften Nr. 2 568 759; 2 740 503, 2 761530, 2 835 350.