DE1135929B - Verfahren und Farbblatt zur Herstellung von hektographischen Abzuegen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Farbblatt zur Herstellung von hektographischen Abzügen, bei dem auf einem lichtempfindlichen Material, dessen Silberhalogenidemulsion gegebenenfalls einen durchleuchtungsfähigen, klebfähig zu machenden Stoff, z. B. die Leukobase eines Triphenylmethanfarbstoffes, enthält, eine photographische Reproduktion erzeugt wird, wobei von diesem Material auf photographischem Wege ein Negativ der Vorlage in gehärteter Gelatine an den bildfreien Stellen der Druckform hergestellt wird.

Erfindungsgemäß wird die an den Bildstellen der Druckform befindliche ungehärtete Gelatine durch Anwendung einer wäßrigen Lösung einer Verbindung klebend gemacht. Die Druckform wird dann unter Anwendung von Druck und gegebenenfalls zusätzlicher Wärme mit der Schichtseite eines vorzugsweise diffusionsfesten Farbblattes in Kontakt gebracht. Bei Trennung der Druckform von dem hektographischen Farbblatt geht die Farbstoffschicht des hektographischen Farbblattes an den Bildstellen infolge der Klebkraft der ungehärteten Gelatine auf die Druckform über, während die gehärteten Gelatineteile der Druckform keine ausreichende Klebkraft gegenüber der Farbstoffschicht bzw. Gerbstoffschicht des hektographischen Farbblattes aufweisen.

Dadurch wird der Vorteil der vorliegenden Erfindung gegenüber dem bereits vorgeschlagenen Verfahren — für das ein zusätzliches Bad für die Reinigung der Gelatinedruckform an den bildfreien Stellen erforderlich war, da ja mit Hilfe des Herschel-Effektes gearbeitet wurde — erreicht, daß hierbei negativ gearbeitet wird und hierdurch keine Entfernung der bildfreien gehärteten Negativstellen mehr erforderlich ist. Ein wesentlicher Vorteil liegt auch in der Verwendungsmöglichkeit einer Negativemulsion, welche bedeutend leichter in der Herstellung und bedeutend stabiler in der Lagerung ist.

Gemäß der weiteren Ausbildung der Erfindung kann die Druckform mit einer Verbindung, bestehend aus einem Oxydationsmittel, einer Säure und gegebenenfalls einem Fällungsmittel, behandelt werden zur Verharzung des klebfähig zu machenden Stoffes in der Druckform, vorzugsweise der Leukobase eines Triphenylmethanfarbstoffes.

Besonders zweckmäßig ist es, ein Farbblatt zu verwenden, welches über einer vervielfältigungsfähigen, vorzugsweise diffusionsfesten bzw. wasserunlöslichen Farbschicht, bestehend aus einem in Alkohol vervielfältigungsfähigen Farbstoff verbunden mit Wachsen und Fetten, eine gelatine-gerbende bzw. Gerbstoff-Verfahren und Farbblatt zur Herstellung
von hektographischen Abzügen

Anmelder:

Wilhelm Ritzerfeld,
Berlin-Dahlem, Schorlemer Allee 14,

und Gerhard Ritzerfeld,
Berlin-Grunewald, Franzensbader Str. 21

Wilhelm Ritzerfeld, Berlin-Dahlem,

und Gerhard Ritzerfeld, Berlin-Grunewald,

sind als Erfinder genannt worden

schicht besitzt, welche durch Flüssigkeit zur Reaktion gebracht wird.

Als besonders vorteilhaft wurde gefunden, daß die Aktivierung der Leukobase des Triphenylmethanfarbstoffes einen Stoff von klebriger Wirkung, z. B. durch Verharzung, erzeugt. Die Aktivierung erfolgt durch die Zusammenwirkung der Oxydation des Farbstoffes, der Säureeinwirkung und von Fällungsmitteln. Die Fällungsmittel können zum Teil im Aktivierangsbad und zum Teil im Waschwasser oder in der gerbenden Entwicklerflüssigkeit enthalten sein. Durch die Verwendung besonders von Salzen von organischen Säuren in der Reinigungsflüssigkeit oder Entwicklerflüssigkeit kann das Auslaufen des Farbstoffes bzw. Klebstoffes einerseits noch bedeutend herabgesetzt, andererseits die Wirkung der Verharzung wesentlich verbessert werden.

Es kommt bei der vorliegenden Erfindung auch nicht darauf an, daß gerade eine Verharzung von Triphenylmethanfarbstoff durch Oxydations-, Säure- und Fällungsmittel vorgenommen wird. Selbstverständlich kann an Stelle des Triphenylmethanfarbstoffes jeder beliebige andere klebfähig zu machende, durchleuchtungsfähige Stoff verwendet werden, welcher durch eine Behandlungsflüssigkeit in einen klebfähigen Stoff umgewandelt wird.

In dem Nachfolgenden wird ein Beispiel für die Zusammensetzung des den Klebstoff erzeugenden bzw. den Farbstoff aktivierenden Behandlungsbades

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gegeben, ohne daß die Erfindung hierauf beschränkt ist:

5,0 g Natriumdichromat
13,0 g Aminosulfosäure
47,0 g Natriumnitrat, krist.

5,0 g Natriumphosphat, primär
70,0 cm³ Wasser.

Dem Farbblatt können als gerbende Substanzen eingearbeitet bzw. aufgearbeitet werden: Tannin, Bichromate, Alaun od. dgl.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Verfahren zur Herstellung von hektographischen Abzügen, bei dem auf einem lichtempfindlichen Material, dessen Silberhalogenidemulsion gegebenenfalls einen durchleuchtungsfähigen, klebfähig zu machenden Stoff, z. B. die Leukobase eines Triphenylmethanfarbstoffes, enthält, eine photograpMsche Reproduktion erzeugt wird, wobei von diesem Material auf photographischem Wege ein Negativ der Vorlage in gehärteter Gelatine an den bildfreien Stellen der Druckform hergestellt wird, dadurch gekenn- zeichnet, daß die an den Bildstellen der Druckform befindliche ungehärtete Gelatine durch Anwendung einer wäßrigen Lösung einer Verbindung klebend gemacht wird und die Druckform unter Anwendung von Druck und gegebenenfalls zusätzlicher Wärme mit der Schichtseite eines vorzugsweise diffusionsfesten Farbblattes in Kontakt gebracht wird und bei Trennung der Druckform von dem hektographischen Farbblatt die Farbstoffschicht des hektographischen Farbblattes an den Bildstellen infolge der Klebkraft der ungehärteten Gelatine auf die Druckform übergeht, während die gehärteten Gelatineteile der Druckform keine ausreichende Klebkraft gegenüber der Farbstoffschicht bzw. Gerbstoffschicht des hektographischen Farbblattes aufweisen.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckform mit einer Verbindung, bestehend aus einem Oxydationsmittel, einer Säure und gegebenenfalls einem Fällungsmittel, behandelt wird, die den in der Silberhalogenidemulsion der Druckform vorhandenen latenten Stoff bzw. Klebstoff klebfähig macht.

3. Hektographisches Farbblatt zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das hektographische Farbblatt über einer vervielfältigungsfähigen, vorzugsweise diffusionsfesten bzw. wasserunlöslichen Farbschicht, bestehend aus einem in Alkohol vervielfältigungsfähigen Farbstoff, verbunden mit Wachsen und Fetten, eine gelatine-gerbende bzw. Gerbstoffschicht besitzt, welche durch Flüssigkeit zur Reaktion gebracht wird.

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