DE1126586B

DE1126586B - Verbindungselement fuer Wandungsplatten von Moebeln oder anderen kastenfoermigen Koerpern

Info

Publication number: DE1126586B
Application number: DEG23796A
Authority: DE
Inventors: Dr Rer Oec Friedrich Gronau
Original assignee: RER OEC FRIEDRICH GRONAU DR
Current assignee: RER OEC FRIEDRICH GRONAU DR
Priority date: 1958-01-28
Filing date: 1958-01-28
Publication date: 1962-03-29

Description

Verbindungselement für Wandungsplatten von Möbeln oder anderen kastenförmigen Körpern Die Erfindung betrifft ein Verbindungselement zur Verbindung und gegebenenfalls gleichzeitigen Abdichtung von Wandungsplatten kastenförmiger Körper, vorzugsweise von Möbeln.
Es ist bekannt, die Wandungsplatten kastenförmiger Körper durch entsprechende Bearbeitung der miteinander zu verbindenden Kanten, beispielsweise durch Verzinkung, durch Ausnutzung, durch Ausgehrung und - nach entsprechender Zusammen fügung - durch Verleimung miteinander zu verbinden. Dieses klassische Verbindungsverfahren kann mit gewissen Einschränkungen auch bei Bauelementen, die nicht aus Holz bestehen, angewandt werden.
Bekannt sind ferner stumpfe oder eckige Verbindungen durch Leimung, wobei die Stoßkanten bei geraden Stößen oder bei Eckstößen verschiedene Winkel haben können. Weiterhin ist es bekannt, Eckverbindungen oder auch gerade Verbindungen von Bauelementen kastenförmiger Körper durch besondere Verbindungselemente, wie Nägel, Schrauben, Krampen, Laschen, Winkel in Verbindung mit Schrauben oder ähnlichen Verbindungselementen, herzustellen.
Bekannt ist es ferner, Bauplatten auf ein Lattengerüst aufzunageln, aufzuschrauben oder aufzuleimen.
Weiterhin ist es bekannt, Metallplatten durch Verschrauben, Aufnieten, Verschweißen oder Kleben entweder unmittelbar miteinander oder mit einer Tragkonstruktion zu verbinden. Bekannt ist schließlich auch die unmittelbare Verschweißung von Kunststoffelementen durch Erweichung mittels eines Lösungsmittels oder Weichmachers bzw. durch Erwärmung mittels ultrahochfrequenter Schwingungen.
Die Erfindung beinhaltet ein gegenüber den nach diesen bekannten Verfahren verbindbaren Verbindungselementen neuartiges Verbindungselement zur Verbindung und gegebenenfalls gleichzeitigen Abdichtung von Wandungsplatten kastenförmiger Körper, vorzugsweise von Möbeln.
Gemäß der Erfindung ist ein vorgeformtes Verbindungselement für die Verbindung von Wandungsplatten von Möbeln oder anderen kastenförmigen Körpern vorgesehen, welches einen geschichteten Aufbau auf mehreren Kunststoffschichten aufweist, wobei mindestens eine Außenschicht zwecks dauerhafter Klebung mit den Wandungsplatten vorübergehend mittels eines Lösungsmittels oder Weichmachers bzw. durch Wärme erweichbar ist und wobei mindestens eine Schicht ihre formbestimmende Steifigkeit behält.
Vorgeformte Verbindungselemente für die Verbindung von Wandungsplatten von vorfabrizierten Häusern in Form von zwei- und mehrästigen Eck- winkelstücken sind bereits bekannt. Diese bekannten Verbindungselemente bestehen aus Holz und halten die miteinander zu verbindenden Wandungsplatten mittels Halte und Verbindungsnuten, welche so angeordnet sein können, daß durch die Verbindungselemente gleichzeitig eine gegenseitige Verriegelung der verbundenen Teile sichergestellt wird. Solche Verbindungselemente sind jedoch für die Verbindung von Wandungsplatten von Möbeln oder ähnlichen kastenförmigen Körpern nicht geeignet, da sie den an solche Körper zu stellenden ästhetischen Forderungen nicht genügen. Eine Abdichtung der Verbindung wird durch solche bekannten Verbindungselemente nicht erzielt.
Bekannt sind weiterhin Verbindungsfedern aus Kunststoff für die Verbindung von Fußbodenriemen bzw. Parkettbodenklinkern. Diese bekannten Verbindungsfedern, die auch aus geschichteten Kunststoffen gebildet sein können, stellen lediglich ein Äquivalent für Holzfedern dar. Sie eignen sich nur in sehr beschränktem Umfang für die Verbindung von Wandungsplatten bei der Herstellung von Möbeln und geben keine abdichtende Verbindung.
Weiterhin ist es bekannt, zum Befestigen von Fliesen, Parketthölzern od. dgl. auf einer Unterlage als Zwischenlage einen Kunststoffkörper zu benutzen, der für die Befestigung der Beläge an seiner Oberfläche vorübergehend durch Lösungs- bzw. Erweichungsmittel bzw. Wärme in niedrigviskosen Zustand umgewandelt wird. Diese Zwischenlage kann aus ästhetischen Gründen auch als zweischichtiger Körper ausgebildet sein, um eine Anpassung an jeweils bestimmte getönte Beläge zu ermöglichen. Dieses bekannte Verfahren eignet sich jedoch ebenfalls nicht zur Verbindung von Wandungsplatten von Möbeln oder anderen kastenförmigen Körpern, da es zur Voraussetzung hat, daß die betreffenden Beläge in die verbindende Zwischenschicht eingedrückt werden, wobei die in teigigem Zustand befindliche verbindende Zwischenschicht zwischen den Fugen der eingedrückten Belagstücke hervordringt und mit diesen eine gemeinsame Oberfläche bildet. Es handelt sich also bei dem bekannten Verfahren um ein Verfahren, welches ausschließlich für die Herstellung von Fußböden geeignet ist. Auch die Herstellung von Eckverbindungen, die bei Möbeln die wichtigsten Verbindungsstellen darstellen, ist mit dem bekannten Verfahren nicht möglich.
Schließlich ist es bekannt, zur Befestigung von Fußboden-Belagfolien, beispielsweise zur Befestigung von Fußbodenlinoleum oder Fußboden-Gummifolien auf der Unterlage Kunststoff-Folien zu benutzen, die aus einem durch Wärme erweichbaren Kunststoff bestehen, so daß die Fußboden-Belagfolie durch Aufbügeln bzw. warmes Aufwalzen auf der Unterlage befestigt werden kann. Solche Klebefolien eignen sich nur zur Befestigung von Oberflächenbelägen auf im wesentlichen ebenen Flächen. Die Herstellung von Eckverbindungen ist mit derartigen Klebefolien nicht möglich.
Die zuletzt erwähnten, bekannten ein- oder mehrschichtigen Kunststoff-Klebefolien stellen ein Verbindungsmittel dar, welches anwendungsgemäß im wesentlichen auf die Herstellung von Fußböden beschränkt ist. Im Gegensatz zu diesen an sich bekannten, sich der jeweiligen Unterlage anschmiegenden und in Form einer Folie gegebenen Kunststoff-Verbindungselement, handelt es sich beim Erfindungsgegenstand um ein insbesondere für die Herstellung von Möbeln bestimmtes, vorgeformtes Verbindungselement, welches auf Grund seiner ihm eigenen Formsteifigkeit die Form des jeweils zu bildenden Möbelstückes bzw. sonstigen kastenförmigen Körpers mitbestimmt. Das Verbindungselement nach der Erfindung bringt gegenüber dem obenerwähnten bekannten Stand der Technik in der Möbelfabrikation insoweit einen erheblichen technischen Fortschritt, als durch Verwendung des erfindungsgemäßen Verbindungselements völlig neue technische und ästhetische Möglichkeiten im Möbelbau gegeben sind. Durch die Verwendung des Verbindungselements nach der Erfindung ergeben sich gegenüber den bisher üblichen Verbindungsmethoden ganz erhebliche Ersparnisse an Arbeitsgängen und folglich auch an Arbeitszeit, wobei trotzdem dauerhafte und vor allem gegebenenfalls völlig dichte Verbindungen hergestellt werden können. Durch Verwendung neuartiger Werkstoffe, insbesondere von Kunststoffplatten und durch Verbindung verschiedener Werkstoffe, wie z. B. Holz, Kunststoffplatten, Metallplatten, Glas usw., untereinander mittels des erfindungsgemäßen Verbindungselements lassen sich völlig neue ästhetische und technische Wirkungen erzielen, wobei insbesondere darauf hingewiesen wird, daß durch Verwendung dünnwandiger Kunststoffplatten leichte, feste und dichte Möbel hergestellt werden können, die insbesondere in Tropengebieten eine größere Dauerhaftigkeit auf- weisen als bisher bekannte Möbelstücke. Das Verbindungselement nach der Erfindung eignet sich jedoch auch zur Herstellung von anderen kastenförmigen Körpern, beispielsweise also auch zur Herstellung von Fahrzeugkarosserieteilen, von Flugzeugzellen oder von Verpackungsbehältern.
Gemäß dem Merkmal einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht ein derartiges Verbindungselement mindestens aus einer Kunststoffschicht aus einem Mischpolymerisat bzw. einem Polymerisat der Gruppe Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyäthylen, »Polypropylen« od. dgl.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht aus einem Verbindungselement der soeben dargelegten Art, bei welchem eine Außenschicht zwecks dauerhafter Klebung mittels Wärme vorübergehend erweichbar ist und welches dadurch gekennzeichnet ist, daß diejenige Schicht, welche zur Verbindung mit der Gegenfläche der anzufügenden Wandungsplatte dient, den niedrigsten Schmelzpunkt und die geringste Wärmeleitfähigkeit aufweist, während die am weitesten von der Verbindungsfläche abgelegene Schicht den höchsten Schmelzpunkt und die größte Wärmeleitfähigkeit aufweist, während die Zwischenschichten entsprechend in ihren Eigenschaften abgestuft sind.
Das Verbindungselement nach der Erfindung kann die Form einer Platte, Leiste, eines Winkelprofils oder eines zwei- oder mehrästigen Eckwinkelprofils haben.
Die erfindungsgemäßen Verbindungselemente können vor dem Anfügen und/oder beim Anfügen an die miteinander zu verbindenden Wandungsplatten erwärmt werden, wobei die Anfügung der Verbindungselemente an die miteinander zu verbindenden Elemente in an sich bekannter Weise zweckmäßig unter Druck geschieht, was beispielsweise durch Aufbügeln der Verbindungselemente auf die zu verbindenden Elemente erfolgen kann. Die Berührungsflächen der Verbindungselemente sind glatt, während die entsprechenden Gegenflächen der miteinander zu verbindenden Elemente zweckmäßig aufgerauht oder in irgendeiner Weise genarbt sind. Die Zusammenfügung der miteinander zu verbindenden Teile kann zweckmäßig in an sich bekannter Weise kontinuierlich durch Walzung erfolgen.
Das Verbindungselement nach der Erfindung wird nunmehr nachstehend beispielsweise beschrieben, wobei auf die Zeichnungen Bezug genommen wird. Es stellt dar Fig. 1 ein Verbindungselement gemäß der Erfindung in einfachster Ausführung, Fig. 2 einen Schnitt durch eine Verbindung unter Benutzung eines Verbindungselements nach der Erfindung, in schematischer Darstellung, Fig. 3 einen Schnitt durch eine Verbindung unter Benutzung eines Verbindungselements nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung, in schematischer Darstellung, Fig. 4 eine perspektivische Teilansicht einer weiteren Ausführungsform eines Verbindungselements nach der Erfindung, Fig. 5 eine schematische Schnittansicht einer unter Benutzung eines erfindungsgemäßen Verbindungselements hergestellten Verbindung, Fig. 6 eine weitere Ausführungsform einer unter Benutzung eines erfindungsgemäßen Verbindungselements hergestellten Verbindung, Fig. 7 einen schematischen Schnitt durch eine bevorzugte Ausführungsart eines Verbindungselements nach der Erfindung, Fig. 8 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Verbindungselements nach der Erfindung; Fig. 9 einen schematischen Schnitt durch eine weitere mögliche Art einer Verbindung unter Benutzung eines Verbindungselements gemäß vorliegender Erfindung, Fig. 10 einen schematischen Schnitt durch eine abgewandelte Art einer Verbindung nach dem Prinzip der Fig. 9, Fig. 11 einen schematischen Schnitt durch eine nochmals abgewandelte Art einer Eckverbindung nach dem Prinzip der Fig. 9 und 10.
Fig. 1 zeigt ein Verbindungselement nach der Erfindung in einfachster Form, welches beispielsweise, wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt, zur Herstellung gerader Verbindungen zweier Bauelemente verwendet werden kann. Diese einfachste Form eines Verbindungselements nach der Erfindung besteht aus einer Platte 1, einem (nicht dargestellten) Flachprofil oder Flachband bzw. Flachstreifen, welche aus einem geschichteten, vorzugsweise thermoplastischen Kunststoff gebildet sind, wobei die mit den zu verbindenden Elementen in Berührung kommenden Flächen 2 entweder bei Normaltemperatur kleben und sich durch Trocknung bzw. Aushärtung mit den zweckmäßig aufgerauhten oder genarbten Gegenflächen verbinden oder in erwärmtem Zustand kleben und sich durch Abkühlung und gleichzeitige Erhärtung mit den Gegenflächen verbinden. Ein solcher Kunststoff kann beispielsweise in einem Mischpolymerisat oder einem Polymerisat der Gruppe Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyäthylen, Polypropylen od. dgl. bestehen.
Fig. 2 zeigt beispielsweise zwei Holzplatten 3 und 4, die durch Aufbügeln eines Verbindungselements gemäß Fig. 1 miteinander verbunden sind. Die klebende Fläche 2 ist auf entweder natürlich rauhe oder künstlich aufgerauhte Gegenflächen der beiden Holzplatten 3 und 4 aufgebügelt, wodurch eine feste Laschenverbindung entsteht, durch welche die stumpf aneinandergestoßenen Holzplatten 3 und 4 unlösbar zusammengehalten werden. Eine andere Art einer solchen flachen Verbindung ist in Fig. 3 dargestellt, wobei in diesem Fall zwei Kunststoffplatten 5 und 6 durch eine in entsprechende Nuten eingebügelte Verbindungsplatte 1 zusammengehalten sind. Das Aufbügeln kann in diesem Falle so erfolgen, daß die Verbindungsplatte 1 zusammen mit den entsprechenden Flächen der beiden Kunststoffplatten 5 und 6 eine bündige Oberfläche bildet. In ähnlicher Weise kann die Verbindung von Platten aus anderem Material erfolgen, beispielsweise also auch von Kunststeinplatten, Leichtmetallplatten od. dgl., sofern für die Haftfläche 2 der Verbindungsplatte 1 ein Kunststoff verwendet wird, der sich mit diesen Materialien zu einer haftfesten Verbindung vereinigt.
An Stelle einer in den Fig. 2 und 3 dargestellten einseitigen Verbindung kann auch eine zweiseitige Laschenverbindung vorgesehen sein, deren Beschreibung sich in diesem Rahmen erübrigen dürfte.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Verbindungselements nach der Erfindung. Das Verbindungselement hat in diesem Fall die Form eines Winkelprofils 7, welches beim dargestellten Beispiel auf seinen Außenflächen8 die Hafteigenschaft aufweist.
Die Fig. 5 und 6 zeigen Verbindungen, die unter Verwendung eines Verbindungselements gemäß Fig. 4 hergestellt sind.
In Fig. 5 sind zwei Holzplatten 9 und 10 in stumpfer Eckverbindung aneinandergestoßen, und ein Verbindungselement 7 gemäß Fig. 4 ist in die Innenseite des Eckstoßes eingebügelt. Die Haftung der Elemente aneinander erfolgt bei dieser Eckverbindung in genau gleicher Weise wie bei den in den Fig. 2 und 3 dargestellten Flachverbindungen.
Das Beispiel der Fig. 6 zeigt einen Gehrungs-Eckstoß zweier Kunststoffplatten 11 und 12, deren Stoßkante in Form einer unter 450 verlaufenden Gehrung 13 ausgeführt ist. Das Verbindungselement 7 ist in Nuten eingelegt, so daß die Innenfläche des Verbindungselements 7 zusammen mit den entsprechenden Innenflächen der Platten 11 und 12 einen gemeinsamen Eckstoß mit glatter Oberfläche bildet.
Wie bereits ausgeführt, erfolgt die Verbindung der Haftflächen des Verbindungselements nach der Erfindung mit den entsprechenden Gegenflächen der miteinander zu verbindenden Elemente vorzugsweise durch Wärmezufuhr. Dies kann beispielsweise durch einen beheizten Bügel oder durch Hindurchführen durch ein entsprechend beheiztes Walzenpaar erfolgen.
Die Wärmezufuhr kann entweder unmittelbar durch Wärmeleitung oder aber durch örtliche Erwärmung nur an der zu erhitzenden Stelle durch Einleitung ultrahochfrequenter Schwingungsenergie mittels eines Richtstrahlers erfolgen.
Für den Fall, daß die Wärme durch Leitung zugeführt werden soll, ist eine in Fig. 7 dargestellte bevorzugte Ausführungsform eines Verbindungselements vorgesehen, bei welcher das Verbindungselement aus einem geschichteten Kunststoff verschiedener Kunststoffarten mit verschiedenen physikalischen Eigenschaften besteht. Bei diesem Verbindungselement 14 besitzt diejenige Schicht 15, welche mit der Gegenfläche des anzufügenden Bauelements verbunden wird, den niedrigsten Schmelzpunkt und die geringste Wärmeleitfähigkeit, während die am weitesten von der Verbindungsfläche 16 abgelegene Schicht 17 den höchsten Schmelzpunkt und die größte Wärmeleitfähigkeit aufweist, während die Zwischenschichten 18, 19 und 20 entsprechend ihrer physikalischen Eigenschaften entsprechend abgestuft sind. Wird nun Wärme in Pfeilrichtung (Pfeile A) von der Oberfläche 21 aus in das Verbindungselement 14 eingeleitet, so ändert sich an dem chemischen und physikalischen Aufbau der Schichten 17, 20, 19 und 18 gar nichts.
Die Wärme wird jedoch von diesen Schichten rasch zur Schicht 18 und zur Schicht 15 geleitet, wo sie sich infolge der geringeren Wärmeleitfähigkeit der Schichten 16 und 18 staut und infolgedessen die Schicht 15 infolge ihres niedrigeren Schmelzpunktes an der Oberfläche 16 zum Erweichen und zum Kleben bringt. Durch das Aufbügeln unter Druck verbindet sich das Verbindungselement 14 mit seiner Haftfläche 16 also innig mit den anliegenden Gegenflächen der zu verbindenden Bauelemente, so daß eine unlösbare Verbindung entsteht, ohne daß durch die Wärmeeinwirkung an der Oberfläche 21 des Verbindungselements irgendwelche Änderungen entstanden sind.
Nach Erkalten der Verbindungsstelle ist also eine feste, untrennbare Verbindung geschaffen.
Eine solche Verbindung kann aber durch erneute Wärmezufuhr wieder gelöst werden, so daß ein Gegenstand, der auf diese Weise zusammengefügt worden war, jederzeit nach Bedarf auch wieder zerlegt und erneut wieder zusammengefügt werden kann.
Die Fig. 8 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines Verbindungselements nach der Erfindung. Das Element 22 hat die Form eines dreischenkeligen Winkel stückes, dessen in rechten Winkeln zueinander stehende Schenkel 23, 24 und 25 jeweils rechtwinkeligen Querschnitt haben. Ein solches Winkelstück eignet sich insbesondere zur Herstellung rechtwinkeliger räumlicher Eckverbindungen, wobei jedoch, da dieses Winkelstück vorzugsweise aus einem thermoplastischem Kunststoff gebildet ist, durch Erwärmung ohne Schwierigkeiten auch spitzwinkelige oder stumpfwinkelige räumliche Eckverbindungen hergestellt werden können, wenn das Verbindungsstück bei entsprechend weichmachender Temperatur aufgebügelt wird.
Die Verbindungselemente nach der Erfindung haben gegenüber einem großen Teil bekannter Verbindungen den Vorteil, daß nicht nur feste, lösbare, über die ganze Kantenlänge der miteinander zu verbindenden Teile verlaufende Verbindungen geschaffen werden, sondern daß eine derartige Verbindung gleichzeitig auch eine gas-, flüssigkeits-, bakterien-und insektendichte Verbindung darstellt. Derartige Verbindungen eignen sich also vorzugsweise auch zur Herstellung von tropenfesten Möbeln.
Die Haftflächen können bei winkelprofilförmigen Verbindungselementen gemäß den Ausführungsformen der Erfindung nach Fig. 4, 7 und 8 selbstverständlich anstatt an den Außenflächen auch an den Innenflächen angeordnet sein. Mit derartigen Verbindungselementen können dann Eckverbindungen hergestellt werden, wie sie beispielsweise in den Fig. 9 und 10 dargestellt sind.
In Fig. 9 sind beispielsweise zwei Kunststoffplatten 26 und 27 mit unter 450 verlaufender Gehrung28 durch einen außen aufgesetzten Verbindungswinkel 29 nach der Erfindung miteinander verbunden. Bei der in Fig. 10 dargestellten Verbindung sind zwei entsprechend genutete Holzplatten 30 und 31 mittels eines ebenfalls außen aufgesetzten Verbindungswinkels 32 zusammengehalten. Die Aufbügelung des Verbindungswinkels erfolgt bei den Verbindungen gemäß Fig. 9 und 10 in gleicher Weise wie bei den in den Fig. 5 und 6 angegebenen Innenverbindungen, wobei im vorliegenden Fall lediglich die Wärme führung von außen aus erfolgt.
In vielen Fällen, beispielsweise beim Bau von Möbeln, ist es zweckmäßig, die Kastenkonstruktion mit sehr dünnen Wandungsplatten um ein Lattengerüst herum zu orientieren. Die Anwendung der vorliegenden Erfindung auf eine solche Konstruktion ist in Fig. li dargestellt. Der in der Figur wiedergegebene Teilquerschnitt zeigt eine Latte 33 des Lattengerüstes, an welche zwei Kunststoffplatten 34 und 35 angefügt sind. Die Befestigung der Wandungsplatten 34 und 35 an dem Lattengerüst 33 kann auf jede beliebige herkömmliche Weise geschehen, beispielsweise durch Nagelung, Klammerung oder Verschraubung, wobei lediglich bemerkt wird, daß eine sehr lose Verbindung genügt. Als tragende Verbindung ist außen ein Verbindungswinkel 36 nach der Erfindung aufgesetzt.
Da die Verbindungselemente nach der Erfindung aus thermoplastischem Kunststoff bestehen und somit schweißbar sind, ist es aber auch möglich, das tragende Gerüst der Konstruktion zunächst durch Schweißung aus erfindungsgemäßen Verbindungselementen, beispielsweise aus Verbindungswinkeln, zusammenzustellen und nachträglich die aus beliebigem Werkstoff bestehenden Wandungsplatten aufzulegen und thermisch festzubügeln. Auch in diesem Fall entsteht eine feste Konstruktion, deren äußerer Aufbau der Anordnungen der Fig. 5 und 6 entspricht.
Ähnlich können auch Konstruktionen entsprechend den Fig. 9 und 10 dadurch gebildet werden, daß zuerst ein Traggerüst aus den Verbindungswinkeln 29 bzw. 32 aufgebaut wird und daß nachträglich die zugehörigen Wandungsplatten in das Gerüst eingelegt und festgebügelt werden. Die Verbindungselemente gemäß der Erfindung können also auch als tragende Bauelemente der Konstruktion verwendet werden. In diesem Sinn ist es infolgedessen auch möglich, einen Verbindungswinkel 37 nach der Erfindung an beliebiger Stelle an der Wandungsfläche einer Kastenwandung zu befestigen. Der Winkel 37 kann beim dargestellten Beispiel nach Fig. 11 als Brettleiste zum Auflegen eines Etagenbretts in einem Schrank od. dgl. dienen.
Gemäß einer (in den Zeichnungen nicht dargestellten) Ausführungsform der Erfindung kann das Traggerüst auch in an sich bekannter Weise in Form von Wulsten und verstärkten Rändern an den aneinanderzufügenden Wandungsplatten vorgesehen sein.
Das Verbindungselement nach der Erfindung hat gegenüber den bisher bekannten Verbindungselementen wesentliche Vorteile. Die Konstruktion der mit Verbindungselementen nach der Erfindung hergestellten kastenartigen Körpern werden wesentlich leichter und einfacher, da im Vergleich zu den bisher bekannten Konstruktionen erheblich geringere Plattenwandstärken Anwendung finden können. Trotzdem sind die Verbindungen fester, da sie über die ganze Länge der Kantenstöße laufen und nicht nur eine bloße Verklebung im herkömmlichen Sinn, sondern eine Art inniger Verschweißung zwischen den zu verbindenden Teilen auftritt. Ein weiterer Vorteil ist die Dichtheit der Verbindungskanten, welche die auf diese Weise hergestellten Möbel gas-, dampf-, fíüssigkeits-, bakterien- und insektendicht macht, so daß also auch medizinische Schränke od. dgl. nunmehr aus Kunststoffplatten hergestellt werden können, die bisher fast ausschließlich aus Blech hergestellt wurden. Das erfindungsgemäße Verfahren gewährt große Freiheiten in der Wahl der zur Verwendung kommenden Werkstoffe und gestattet infolgedessen bisher noch nicht mögliche Werkstoffzus ammenstellungen zur Erzielung besonderer ästhetischer Wirkungen.
Da die unter Benutzung erfindungsgemäßer Verbindungselemente hergestellte Verbindung durch nachträgliche Erwärmung stets immer wieder von neuem aufgetaut werden kann, können Gegenstände, die gemäß der Erfindung hergestellt worden sind, jederzeit wieder demontiert werden, ohne daß dadurch ein Wiederaufbau andernorts unmöglich gemacht wird. Diese Eigenschaft hat besondere Bedeutung für den Transport von Möbeln, da hierdurch wertvoller Transportraum und dadurch unnötige Transportkosten eingespart werden können. Sie hat auch Bedeutung insofern, als sogenannte Anbaumöbel künftig durch entsprechendes Zusammenbügeln ohne Schwierigkeit in Form größerer Einheiten zusammengefaßt werden können. Beim späteren Umbau ist eine Trennung solchermaßen zusammengefaßter Möbel ebenfalls wiederum leicht möglich, so daß bei späteren Raumgestaltungen die Möbel jeweils mit Leichtigkeit den veränderten Verhältnissen angepaßt werden können.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Vorgeformtes, steifes, mehrschichtiges Verbindungselement für Wandungsplatten von Möbeln oder anderen kastenförmigen Körpern, gekennS zeichnet durch Kombination der an sich bekannten Merkmale a) eines Aufbaues aus Kunststoffschichten und b) einer zwecks dauerhafter Klebung mit den Wandungsplatten vorgesehenen vorübergehenden Erweichungsmöglichkeit mindestens einer Außenschicht mittels eines Lösungsmittels oder Weichmachers bzw. mittels Wärme, mit dem neuen Merkmal, c) daß mindestens eine Schicht ihre formbestimmende Steifigkeit behält.
2. Verbindungselement nach Anspruch 1, bei dem eine Außenschicht zwecks dauerhafter Klebung mittels Wärme vorübergehend erweichbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß diejenige Schicht (15), welche zur Verbindung mit der Gegenfläche der anzufügenden Wandungsplatte dient, den niedrigsten Schmelzpunkt und die geringste Wärmeleitfähigkeit aufweist, während die am weitesten von der Verbindungsfläche abgelegene Schicht (17) den höchsten Schmelzpunkt und die größte Wärmeleitfähigkeit aufweist, während die Zwischenschichten (18, 19, 20) entsprechend in ihren Eigenschaften abgestuft sind (Fig. 7).
3. Verbindungselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Verbindungsfläche (z. B. 2, 8) bietende Schicht in einem Kleber besteht (Fig. 1).
4. Verbindungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe die Form einer Platte, Leiste, eines Winkelprofils oder eines zwei- oder mehrästigen Eckwinkelprofils hat (Fig. 1 bis 11).
5. Verbindungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe einen Teil eines Bauelementes aus gleichem oder verschiedenem Werkstoff, z. B. einer Platte, Leiste, eines Profilstabes oder einer Scheibe bildet. ~~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Zeitschrift »Maschinenmarkt«, Coburg, Nr.57 vom 19.7. 1955, S. 5 bis 8; Zeitschrift »Metall« (f. Technik, Industrie und Handel), Heft 9/10, Mai 1952, S. 229 bis 240; deutsche Patentschrift Nr. 831 763; deutsche Auslegeschrift Nr. 1 018 210; USA.-Patentschriften Nr. 2283 698, 2495 761; Patentschrift Nr. 8490 des Amtes für Erfindungs-und Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands.