DE1121332B - Verfahren zur Herstellung fluessiger bis halbfester sauerstoffhaltiger Polymerisationsprodukte des AEthylens - Google Patents

Verfahren zur Herstellung fluessiger bis halbfester sauerstoffhaltiger Polymerisationsprodukte des AEthylens

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DE1121332B
DE1121332B DEE13406A DEE0013406A DE1121332B DE 1121332 B DE1121332 B DE 1121332B DE E13406 A DEE13406 A DE E13406A DE E0013406 A DEE0013406 A DE E0013406A DE 1121332 B DE1121332 B DE 1121332B
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F10/00Homopolymers and copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond

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Description

  • Verfahren zur Herstellung flüssiger bis halbfester sauerstoffhaltiger Polymerisationsprodukte des Äthylens Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung flüssiger bis halbfester sauerstoffhaltiger Polymerisationsprodukte des Äthylens, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Äthylen in Gegenwart von elementarem Sauerstoff bei einer Temperatur oberhalb 180"C und einem Äthylendruck zwischen 35 und 352 at polymerisiert, dabei stetig den Sauerstoff mit einer Geschwindigkeit von mindestens 1 Raumteil (gemessen bei Normalbedingungen)/Stunde/Raumteil Reaktionsraum einleitet und die Polymerisation fortsetzt, bis sauerstoffhaltige Äthylenpolymere gebildet worden sind, deren mittleres Molekulargewicht oberhalb 200 liegt und die 5 bis 25 °/0 Sauerstoff enthalten.
  • Das Verfahren kann in Gegenwart oder Abwesenheit eines inerten organischen Lösungsmittels oder auch in Gegenwart von Methylformiat durchgeführt werden.
  • Gegebenenfalls wird als zusätzlicher Katalysator Manganpropionat verwendet. Außer dem bevorzugt verwendeten Benzol können zahlreiche andere inerte organische Lösungsmittel Verwendung finden. Beispiele für solche Lösungsmittel sind Diphenyl und Paraffinkohlenwasserstoffe, die keinen tertiären Kohlenstoff enthalten.
  • Die Äthylenpartialdrücke werden zwischen 35 und 352 at gehalten. Das Äthylen wird dem Reaktionsgefäß innerhalb des angegebenen Bereichs mit solcher Geschwindigkeit zugeführt, daß der gewünschte Äthylenpartialdruck im Reaktionsgefäß während der Umsetzung verhältnismäßig konstant bleibt. Diese Beschickungsgeschwindigkeit, die sich während der Reaktion etwas ändern kann, wird so gewählt, daß der Verlust an Äthylen in dem während der Polymerisation aus dem Autoklav ausströmenden Gas und sein Verbrauch durch die Reaktion ausgeglichen werden.
  • Der bei der Reaktion verwendete elementare Sauerstoff ist ein wesentlicher Reaktionsteilnehmer für die Herstellung polymerer Stoffe, die 5 bis 25 0/, Sauerstoff enthalten, und dient nicht allein als Katalysator. Die in das Reaktionsgefäß einzuführende Menge an elementarem Sauerstoff wie auch an Äthylen wird in Raumteilen Beschickung je Stunde je Raumteil Fassungsvermögen des Reaktionsgefäßes ausgedrückt. Der elementare Sauerstoff wird in das Reaktionsgefäß stetig mit einer Geschwindigkeit von zumindest 1 Raumteil/ Stunde/Raumteil Reaktionsraum eingeführt. Geschwindigkeiten zwischen etwa 1 und 25 Raumteile elementaren Sauerstoffs/Stunde/Raumteil Reaktionsraums sind am geeignetsten. Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgende stetige Einführung elementaren Sauerstoffs in reaktionsfähigen Mengen in das Reaktionsgefäß ist völlig verschieden von der bekannten anfänglichen Zufuhr lediglich einer katalytisch wirkenden Menge elementaren Sauerstoffs, durch welche die Polymerisation erregt werden soll, oder der stetigen Zufuhr elementaren Sauerstoffs in katalytisch wirkenden Mengen, die polymere Stoffe mit nur sehr geringem Gehalt an Sauerstoff zu bilden vermögen.
  • Die stetige Einführung der erfindungsgemäß verwendeten hohen Mengen an elementarem Sauerstoff in die Reaktionszone erlaubt die Herstellung neuartiger polymerer Stoffe, die etwa 5 bis 25 0/, Sauerstoff enthalten.
  • Als elementarer Sauerstoff kann sowohl reiner Sauerstoff als auch ein sauerstoffhaltiges Gasgemisch, wie Luft, verwendet werden.
  • Es wurde gefunden, daß der Äthylenpartialdruck den Haupteinfluß auf das durchschnittliche Molekulargewicht des Polymeren ausübt. Je höher der Äthylenpartialdruck ist, desto höher ist das Molekulargewicht des gebildeten Polymeren. Geringe Äthylenpartialdrücke ergeben überwiegend flüssige Polymere, deren durchschnittliches Molekulargewicht unterhalb derjenigen Molekulargewichte liegt, die bei höheren Äthylenpartialdrücken erhalten werden. Die Beispiele 1, 2 und 7 zeigen, daß bei Äthylenpartialdrücken in der Größenordnung von 91 bis 105 at wachsartige oder halbfeste Polymere mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht oberhalb 400 erhalten werden, während in den Beispielen 3 bis 6 und 8 bei Äthylenpartialdrücken in der Größenordnung von 70at flüssige Polymere erhalten werden, deren durchschnittliches Molekulargewicht oberhalb 200, aber unterhalb 400 liegt. Die Temperatur im Reaktionsgefäß wird vorzugsweise auf über 180 bis 250"C gehalten.
  • Da durch eine längere Reaktionszeit oder Verweilzeit des Polymeren in der Reaktionszone die funktionellen Gruppen des Polymeren stark modifiziert werden, muß die gesamte Reaktionszeit oder Verweilzeit des gebildeten sauerstoffhaltigen polymeren Materials so gelenkt werden, daß das gewonnene Polymere 5 bis 25°/o Sauerstoff enthält. Es werden gute Ausbeuten an solchen Äthylenpolymeren erhalten.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich durchgeführt werden.
  • Die Verfahrensprodukte sind Verbindungen, die 2 bis 60 oder mehr Äthylenreste im Molekül und durchschnittlich je Molekül 1 bis 3 Sauerstoffatome enthalten. Dieser Sauerstoff ist im Polymeren als Teil der jeweils anwesenden Esterbindungen, Oxygruppen (primär wie sekundär), Carboxylgruppen, Carbonylgruppen und Alkoxygruppen enthalten. Das Polymere enthält durchschnittlich zumindest eine sauerstoffhaltige funktionelle Gruppe im Molekül, und ein beträchtlicher Anteil der anwesenden Moleküle kann bifunktionell sein. Die Polymerenmoleküle können auch Doppelbindungen enthalten. Es wurde gefunden, daß das durchschnittliche Molekulargewicht des Polymeren gleichbleibend oberhalb 200 bis 600 liegt.
  • Diese hochmolekularen polymeren Stoffe können flüssig bis wachsartig oder halbfest sein. Es wurde gefunden, daß bei Ausführung der erfindungsgemäßen oxydativen Polymerisation des Äthylens in Gegenwart beträchtlicher Anteile von Methylformiat die gebildeten polymeren Stoffe große Anteile an Estergruppen enthalten, von denen ein hoher Prozentsatz Carboxymethylgruppen (- COOCHs) sind, die wahrscheinlich von dem Methylformiat herrühren.
  • Die Verfahrensprodukte können einer Vielzahl weiterer Behandlungen unterworfen werden, nachdem gegebenenfalls vorher ein Teil ihrer Bestandteile abgetrennt wurde. Beispiele für solche weitere Behandlungen sind die Reduktion oder Hydrierung, Oxydation, hydrierende Spaltung, Acetylierung oder Kombinationen derselben. Wenn z. B. Alkohole gewünscht werden, so unterwirft man das Polymere einer Reduktionsbehandlung, um die Carbonyl- und Estergruppen in Oxygruppen umzuwandeln. Dies kann beispielsweise durch Hydrierung in Gegenwart eines Kupferchromit- oder Raney-Nickel-Katalysators oder durch Reduktion mit einem metallischen Reduktionsmittel, wie Natrium, erfolgen. Kupferchromit ist der bevorzugte Hydrierungskatalysator, da er eine vollständigere Reduktion der reduzierbaren Gruppen des Polymeren ergibt. Wenn ein- oder zweibasische Säuren gewünscht werden, so kann man das Polymere direkt zu den entsprechenden Säuren oxydieren. In einigen Fällen kann es erwünscht sein, die in dem Polymeren enthaltenen Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen vor einer stärkeren Modifizierung des Polymeren mit Wasserstoff abzusättigen. Für diese weiteren Behandlungen der durch das Polymerisationsverfahren erhaltenen sauerstoffhaltigen Polymeren wird kein Schutz begehrt.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Polymeren sind für die verschiedensten Zwecke wertvoll. Sie können als Bestandteile synthetischer Schmiermittel, Viskositätsindexverbesserer und Fließpunkterniedriger für Schmiermittel auf Erdölbasis Verwendung finden. Dementsprechend können Polymere recht unterschiedlicher molekularer Struktur und recht unterschiedlichen Molekulargewichts verwendet werden. Das gleiche gilt im allgemeinen häufig für die Verwendung dieser Stoffe als Weichmacher.
  • Die nachfolgenden Beispiele beschreiben spezifische Ausführungsformen der Erfindung.
  • Beispiel 1 Ein Hochdruckreaktionsgefäß, dessen Fassungsvermögen etwa 2,8 1 beträgt, wird mit 750 cm3 Benzol als organisches Lösungsmittel und 1,4 g Manganpropionat als Katalysator beschickt. Dann wird das Gefäß verschlossen, unter einen Stickstoffdruck von etwa 63 at gesetzt und auf die Betriebstemperatur von etwa 220"C erhitzt. Äthylen wird in das Reaktionsgefäß eingeleitet, bis der Druck auf etwa 218 at angestiegen ist, und dann ein Druckminderventil so eingestellt, daß dieser Druck aufrechterhalten bleibt.
  • Das Äthylen wird mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 Raumteilen/Stunde/Raumteil Reaktionsraum zusammen mit einem stetigen Luftstrom von ebenfalls 40 Raumteilen/Stunde/Raumteil Reaktionsraum eingeleitet. Die Beschickungsgeschwindigkeit des Äthylens wurde so gewählt, daß der Äthylenpartialdruck während der Reaktion auf etwa 98 at gehalten wird. Das überschüssige, nicht umgesetzte Äthylen strömt mit dem überschüssigen, nicht umgesetzten Sauerstoff und inerten Gasen ständig durch das Ventil ab.
  • Während des etwa 2stündigen Versuches werden in das Reaktionsgefäß 284 g Athylen eingeleitet. Nach Beendigung des Versuches werden die gebildeten polymeren Stoffe vom Benzol abgetrennt. Man erhält bei diesem Versuch je Liter Sauerstoffbeschickung etwa 2,965 g eines wachsartigen polymeren sauerstoffhaltigen Materials. Dieses Material hat ein durchschnittliches Molekulargewicht in der Größenordnung von etwa 455 und enthält etwa 130/o Sauerstoff.
  • Beispiel 2 Ein verschlossenes Hochdruckreaktionsgefäß mit einem Fassungsvermögen von etwa 2,83 1 wird unter einen Stickstoffdruck von etwa 63 at gesetzt und auf die Betriebstemperatur von etwa 220"C erhitzt. Dann wird Äthylen eingeleitet, bis der Druck etwa 211 at beträgt, und dann ein Druckminderventil so eingestellt, daß dieser Druck aufrechterhalten bleibt.
  • Bei diesem Versuch wird kein Lösungsmittel verwendet. Das Äthylen wird in das Reaktionsgefäß mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 Raumteilen/ Stunde/Raumteil Reaktionsraum eingeleitet. Gleichzeitig leitet man stetig Luft mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 Raumteilen/Stunde/Raumteil Reaktionsraum ein. Die Geschwindigkeit der Äthylenbeschikkung wird so gewählt, daß der Äthylenpartialdruck während der Reaktion auf etwa 91 at gehalten wird.
  • Während des etwa 2stündigen Versuches werden dem Reaktionsgefäß 284 g Äthylen zugeführt. Man erhält bei diesem Versuch je Liter Sauerstoffbeschickung etwa 2, 047 g eines wachsartigen sauerstoffhaltigen polymeren Materials. Dieses Material besitzt ein durchschnittliches Molekulargewicht in der Größenordnung von etwa 470 und enthält etwa 12°/o Sauerstoff.
  • Beispiel 3 Ein Hochdruckreaktionsgefäß von einem Fassungsvermögen von etwa 2,83 1 wird mit 750 cm3 Benzol als organisches Lösungsmittel und 1,4 g Manganpropionat-Katalysator beschickt. Dann wird das Reaktionsgefäß verschlossen, unter einen Stickstoffdruck von etwa 42 at gesetzt und auf die Betriebstemperatur von etwa 2200 C erhitzt. Hierauf leitet man Äthylen ein, bis der Druck etwa 141 at erreicht hat, und stellt ein Druckminderventil so ein, daß dieser Druck aufrechterhalten bleibt. Äthylen wird in das Reaktionsgefäß mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 Raumteilen/Stunde/Raumteil Reaktionsraum eingeführt; gleichzeitig leitet man stetig Luft mit einer Geschwindigkeit von ebenfalls 40 Raumteilen/ Stunde/Raumteil Reaktionsraum ein. Die Geschwindigkeit der Äthylenbeschickung wird so gewählt, daß der Äthylenpartialdruck während der Reaktion auf etwa 70 at gehalten wird. Während eines Istündigen Versuches werden dem Reaktionsgefäß 142 g Äthylen zugeführt. Nach Beendigung des Versuches wird das flüssige polymere Material vom Benzol abgetrennt.
  • Man erhält je Liter Sauerstoffbeschickung etwa 1,416 g eines flüssigen sauerstoffhaltigen polymeren Materials. Dieses Material hat ein durchschnittliches Molekulargewicht in der Größenordnung von etwa 250 und enthält etwa 15°/o Sauerstoff.
  • Beispiel 4 Eine ähnliche Oxydation von Äthylen wird unter den gleichen Bedingungen (von Temperatur, Druck, Äthylen- und Luftbeschickung usw.) wie im Beispiel 3 mit der Ausnahme durchgeführt, daß die Versuchsdauer etwa 6 Stunden beträgt. Das in diesem Versuch erhaltene flüssige sauerstoffhaltige polymere Material hat ein durchschnittliches Molekulargewicht in der Größenordnung von etwa 220 und enthält etwa 20°/o Sauerstoff.
  • Beispiel 5 Eine ähnliche Oxydation des Äthylens wie im Beispiel 3 wird unter den gleichen Bedingungen (von Temperatur, Druck, Katalysator, Lösungsmittel, Äthylen- und Luftbeschickung usw.) mit der Ausnahme ausgeführt, daß die Versuchsdauer nur etwa 1/2 Stunde beträgt. Der Äthylenpartialdruck wird während des Versuches auf etwa 70 at gehalten. Bei diesem Versuch erhält man je Liter Sauerstoffbeschickung etwa 1,589 g eines flüssigen sauerstoffhaltigen polymeren Materials. Dieses Material hat ein durchschnittliches Molekulargewicht in der Größenordnung von etwa 270 und enthält etwa 13°/o Sauerstoff.
  • Beispiel 6 Eine ähnliche Oxydation von Äthylen wie im Beispiel 3 wird unter den gleichen Bedingungen (von Temperatur, Druck, Katalysator, Äthylen- und Luftbeschickung usw.) ausgeführt, wobei jedoch die Versuchsdauer hier nur etwa 2 Stunden beträgt. Der Äthylenpartialdruck wird während des Versuches auf etwa 70 at gehalten. Bei diesem Versuch erhält man je Liter Sauerstoffbeschickung etwa 1,567 g eines flüssigen sauerstoffhaltigen polymeren Materials. Dieses Material hat ein durchschnittliches Molekular- gewicht in der Größenordnung von etwa 285 und enthält etwa 16°/o Sauerstoff.
  • Beispiel 7 Man setzt ein Druckreaktionsgefäß von einem Fassungsvermögen von etwa 2, 83 1 unter einen Stickstoffdruck von etwa 63 at und erhitzt es auf die Betriebstemperatur von etwa 220"C. Dann wird Äthylen in das Reaktionsgefäß eingeleitet, bis der Druck etwa 211 at erreicht hat, und dann ein Druckminderventil so eingestellt, daß dieser Druck aufrechterhalten wird. Bei diesem Versuch wird kein Lösungsmittel verwendet. Äthylen wird dem Reaktionsgefäß mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 Raumteilen/Stunde/Raumteil Reaktionsraum zugeführt; gleichzeitig wird Luft stetig mit ebenfalls etwa 40 Raumteilen/Stunde/Raumteil Reaktionsraum eingeleitet. Die Geschwindigkeit der Äthylenbeschikkung wird so gewählt, daß der Äthylenpartialdruck während der Reaktion auf etwa 106 at gehalten wird.
  • Während eines etwa 1/2stündigen Versuches werden dem Reaktionsgefäß etwa 71 g Äthylen zugeführt.
  • Bei diesem Versuch erhält man je Liter Sauerstoffbeschickung etwa 0, 494 g eines sauerstoffhaltigen polymeren Materials. Dieses Material hat ein durchschnittliches Molekulargewicht in der Größenordnung von etwa 500 und enthält etwa 90/o Sauerstoff.
  • Beispiel 8 Ein verschlossenes Hochdruckreaktionsgefäß von einem Fassungsvermögen von etwa 2,83 1 wird unter einen Äthylenpartialdruck von etwa 70 at gesetzt.
  • Das Reaktionsgefäß wird dann auf die Betriebstemperatur von etwa 220 C erhitzt. Bei diesem Versuch wird kein Lösungsmittel verwendet. Äthylen wird dem Reaktionsgefäß mit einer Geschwindigkeit von etwa 72 Raumteilen/Stunde/Raumteil Reaktionsraum zugeführt; gleichzeitig leitet man stetig Sauerstoff mit einer Geschwindigkeit von etwa 8 Raumteilen/Stunde/Raumteil Reaktionsraum ein. Die Geschwindigkeit der Äthylenbeschickung wird so gewählt, daß der Äthylenpartialdruck während der Reaktion auf etwa 70 at gehalten wird. Bei diesem Versuch erhält man je Liter Sauerstoffbeschickung etwa 3,195 g eines sauerstoffhaltigen polymeren Materials. Dieses Material hat ein durchschnittliches Molekulargewicht in der Größenordnung von etwa 300 und enthält etwa 8,5 0/o Sauerstoff.
  • Beispiel 9 Ein Hochdruckreaktionsgefäß von einem Fassungsvermögen von etwa 2,83 1 wird mit 500 cm3 Benzol als organisches Lösungsmittel, 1,4 g Manganpropionat-Katalysator und 250 cm3 Methylformiat beschickt. Das Reaktionsgefäß wird dann verschlossen, unter einen Stickstoffdruck von etwa 42 at gesetzt und auf die Betriebstemperatur von etwa 2200 C erhitzt. Äthylen wird in das Reaktionsgefäß eingeführt, bis der Druck etwa 141 at erreicht hat, und dann ein Druckminderventil so eingestellt, daß dieser Druck aufrechterhalten bleibt. Das Äthylen wird dem Reaktionsgefäß mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 Raumteilen/Stunde/Raumteil Reaktionsraum zugeführt, gleichzeitig leitet man stetig Luft mit ebenfalls etwa 40 Raumteilen/Stunde/Raumteil Reaktionsraum ein. Die Geschwindigkeit der Äthylenbeschikkung wurde so gewählt, daß der Äthylenpartialdruck während der Reaktion in der Größenordnung von etwa 70 at gehalten wird. Nach 2 Stunden unterbricht man den Versuch und trennt die gebildeten polymeren Stoffe vom Benzol ab. Bei diesem Versuch erhält man je Liter zugeführten Sauerstoffs etwa 2,330g sauerstoffhaltiges polymeres Material. Dieses Material hat ein durchschnittliches Molekulargewicht in der Größenordnung von etwa 518 und enthält etwa 12°/o Sauerstoff. Sein Gehalt an funktionellen Gruppen (bestimmt durch Säure- oder Laugetitration) verteilt sich (bezogen auf 1 g) folgendermaßen: 1,2-10-3 Äquivalente Carbonyl (Umsetzung mit Hydroxylaminhydrochlorid und Titration der in Freiheit gesetzten Salzsäure), 2,5- 5-10-3 Äquivalente Estergruppen, 0,5 10-3 Äquivalente Methoxy (nach Zeisel) und 0,4 10-3 Äquivalente Säuregruppen.
  • Beispiel 10 Eine ähnliche oxydative Polymerisation von Äthylen wie im Beispiel 9 wird unter den gleichen Bedingungen (von Temperatur, Äthylenpartialdruck, Lösungsmittel, Äthylen- und Luftbeschickung usw.) mit der Ausnahme durchgeführt, daß hier kein Methylformiat verwendet wird. Das bei diesem Versuch erhaltene polymere Material hat ein durchschnittliches Molekulargewicht in der Größenordnung von etwa 513 und enthält etwa 120/o Sauerstoff. Sein Gehalt an funktionellen Gruppen verteilt sich (bezogen auf 1 g) wie folgt: 1,5- 10-8 Äquivalente Carbonyl, 1,1 - 10-3 Äquivalente Estergruppen, 0,1 1 10-3 Äquivalente Methoxy und 0,5- 10-8 Äquivalente Säuregruppen.
  • Beispiel 11 Eine ähnliche oxydative Polymerisation vonÄthylen wie im Beispiel 9 wird unter den gleichen Bedingungen (von Temperatur, Äthylenpartialdruck, Äthylen- und Luftbeschickung usw.) mit der Ausnahme ausgeführt, daß kein Benzol verwendet wird und das flüssige Medium aus 750 cm3 Methylformiat besteht. Bei diesem Versuch werden je Liter Sauerstoffbeschickung etwa 2,789 g sauerstoffhaltiges polymeres Material erhalten. Dieses Material hat ein durchschnittliches Molekulargewicht in der Größenordnung von etwa 330 und enthält etwa 130/o Sauerstoff. Sein Gehalt an funktionellen Gruppen verteilt sich (bezogen auf 1 g) wie folgt: 1, 4-10-3 Äquivalente Carbonyl, 1,7 10-3 Äquivalente Estergruppen, 0,6- 6-10-3 Äquivalente Methoxy und 0,5- 10-9 Äquivalente Säuregruppen.
  • Ein Vergleich der polymeren Stoffe zeigt, daß der Anteil der Estergruppen in den Beispielen 9 und 11 wesentlich größer als im Beispiel 10 ist, in welchem kein Methylformiat verwendet wurde. In entsprechender Weise ist der Anteil der Methoxygruppen in den Beispielen 9 und 11 zumindest viermal so groß wie in dem polymeren Material, das gemäß Beispiel 10 gewonnen wird.
  • Durch die oxydative Polymerisation des Äthylens in Gegenwart von Methylformiat erhält man ein polymeres Material, das eine wesentliche Anzahl von Carboxymethylgruppen enthält, die von dem Methylformiat abstammen. Wie die Beispiele zeigen, kann die während der oxydativen Polymerisation anwesende Menge an Methylformiat beträchtlich geändert werden. Die zu verwendende Menge an Methylformiat hängt zum großen Teil von der gewünschten Menge an Carboxymethylgruppen ab, die das Polymerisat enthalten soll. Vorzugsweise jedoch verwendet man eine solche Menge an Methylformiat, daß in jedes Molekül des schließlich gebildeten Polymeren zumindest eine Carboxymethylgruppe eingefügt wird. Die gewünschten Mengen an Methylformiat können in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels verwendet werden (s. Beispiel 9).

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung flüssiger bis halbfester sauerstoffhaltiger Polymerisationsprodukte des Äthylens, dadurch gekennzeichnet, daß man das Äthylen in Gegenwart von elementarem Sauerstoff bei einer Temperatur oberhalb 180"C und einem Äthylendruck zwischen 35 und 352 at, gegebenenfalls in Anwesenheit von inerten organischen Lösungsmitteln, von Methylformiat oder von Manganpropionat als zusätzlichem Katalysator, polymerisiert, dabei stetig den Sauerstoff mit einer Geschwindigkeit von mindestens 1 Raumteil (gemessen bei Normalbedingungen)/Stunde/ Raumteil Reaktionsraum einleitet und die Polymerisation fortsetzt, bis sauerstoffhaltige Äthylenpolymere gebildet worden sind, deren mittleres Molekulargewicht oberhalb 200 liegt und die 5 bis 25°/o Sauerstoff enthalten.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation in Benzol durchführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion beendet, sobald das Reaktionsprodukt 5 bis 15°/o Sauerstoff enthält.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 836 711.
DEE13406A 1955-12-29 1956-12-21 Verfahren zur Herstellung fluessiger bis halbfester sauerstoffhaltiger Polymerisationsprodukte des AEthylens Pending DE1121332B (de)

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