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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Magnetresonanz-Bildgebung (MR-Bildgebung). Sie betrifft ein Verfahren zur MR-Bildgebung eines Objekts, das in dem Untersuchungsvolumen einer MR-Vorrichtung platziert ist. Die Erfindung bezieht sich außerdem auf eine MR-Vorrichtung und ein Computerprogramm, das mit einer MR-Vorrichtung ausgeführt werden soll.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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MR-Bildgebungsverfahren, die die Wechselwirkung zwischen Magnetfeldern und Kernspins nutzen, um zweidimensionale oder dreidimensionale Bilder zu erzeugen, werden heutzutage weithin verwendet, insbesondere im Bereich der medizinischen Diagnostik, da sie für die Bildgebung von Weichgewebe anderen Bildgebungsverfahren in vielerlei Hinsicht überlegen sind, keine ionisierende Strahlung benötigen und in der Regel nicht invasiv sind.
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Gemäß dem MR-Verfahren ist im Allgemeinen der Körper des zu untersuchenden Patienten in einem starken, gleichmäßigen Magnetfeld B0 angeordnet, dessen Richtung gleichzeitig eine Achse (normalerweise die z-Achse) des Koordinatensystems definiert, auf das die Messung bezogen ist. Das Magnetfeld B0 erzeugt unterschiedliche Energiestufen für die einzelnen Kernspins in Abhängigkeit von der Magnetfeldstärke, die durch Anlegen eines elektromagnetischen Wechselfeldes (HF-Feld) mit definierter Frequenz (so genannte Larmorfrequenz oder MR-Frequenz) angeregt werden kann (Spinresonanz). Aus makroskopischer Sicht erzeugt die Verteilung der einzelnen Kernspins eine Gesamtmagnetisierung, die aus dem Gleichgewichtszustand abgelenkt werden kann, indem ein elektromagnetischer Impuls mit geeigneter Frequenz (HF-Impuls) angelegt wird, während sich das entsprechende Magnetfeld B1 dieses HF-Impulses senkrecht zur z-Achse erstreckt, sodass die Magnetisierung eine Kreiselbewegung um die z-Achse ausführt. Die Kreiselbewegung beschreibt eine Oberfläche eines Kegels, dessen Öffnungswinkel als Kippwinkel bezeichnet wird. Die Größe des Kippwinkels hängt von der Stärke und der Dauer des angelegten elektromagnetischen Impulses ab. Bei einem so genannten 90°-Impuls wird die Magnetisierung von der z-Achse in die Querebene (Kippwinkel 90°) abgelenkt.
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Nach Beendigung des HF-Impulses relaxiert die Magnetisierung wieder in den ursprünglichen Gleichgewichtszustand zurück, in dem die Magnetisierung mit einer ersten Zeitkonstante T1 (Spin-Gitter- oder longitudinale Relaxationszeit) erneut in der z-Richtung aufgebaut wird, und die Magnetisierung in der Richtung senkrecht zur z-Richtung relaxiert mit einer zweiten und kürzeren Zeitkonstante T2 (Spin-Spin- oder transversale Relaxationszeit). Die transversale Magnetisierung und ihre Variation können mittels HF-Empfangsspulen ermittelt werden, die im Untersuchungsvolumen der MR-Vorrichtung derart angeordnet und ausgerichtet sind, dass die Variation der Magnetisierung in der Richtung senkrecht zur z-Achse gemessen wird. Das Abklingen der transversalen Magnetisierung geht mit einer Dephasierung einher, die nach einer durch lokale Magnetfeld-Inhomogenitäten verursachten HF-Anregung auftritt, die einen Übergang von einem geordneten Zustand mit derselben Signalphase zu einem Zustand ermöglicht, in dem alle Phasenwinkel gleichmäßig verteilt sind. Die Dephasierung kann mittels eines refokussierenden HF-Impulses (z. B. eines 180°-Impulses) kompensiert werden. Dadurch entsteht in den Empfangsspulen ein Echosignal (Spinecho).
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Um eine räumliche Auflösung im Körper zu realisieren, werden dem einheitlichen Magnetfeld B0 zeitveränderliche Magnetfeldgradienten überlagert, die sich entlang der drei Hauptachsen erstrecken, was zu einer linearen räumlichen Abhängigkeit der Spinresonanzfrequenz führt. Das in den Empfangsspulen aufgenommene Signal enthält dann Komponenten unterschiedlicher Frequenzen, die mit verschiedenen Stellen im Körper in Verbindung gebracht werden können. Die über die Empfangsspulen erhaltenen Signaldaten entsprechen dem räumlichen Frequenzbereich und werden k-Raum-Daten genannt. Die k-Raum-Daten schließen in der Regel mehrere von unterschiedlicher Phasenkodierung erfasste Linien ein. Jede Linie wird digitalisiert, indem eine Anzahl von Abtastungen gesammelt wird. Ein Satz k-Raum-Daten wird mittels Fourier-Transformation in ein MR-Bild umgewandelt.
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Verschiedene Techniken für radiale oder spiralförmige (3D-)MR-Bildgebung sind in der Technik bekannt.
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Bei der radialen 3D-MR-Bildgebung werden eine Anzahl von k-Raum-Profilen erfasst, die Projektionen durch das abzubildende Objekt in unterschiedlichen Ausrichtungen darstellen. Die Frequenzcodierung wird gleichzeitig auf alle drei Koordinatenachsen mit variierenden Amplituden angewendet, um das erforderliche Rotationsmuster im k-Raum zu erzeugen, sodass ein kugelförmiges Volumen im k-Raum gemäß dem gewünschten Sichtfeld (FOV) und der gewünschten Bildauflösung vollständig abgedeckt wird. Die radialen k-Raum-Profile werden durch polare und azimutale Drehwinkel definiert, die während der Erfassung unabhängig inkrementiert werden. Da beim radialen 3D-Ansatz radiale Projektionen mit Komponenten entlang aller drei kartesischen Koordinatenachsen (kx, ky, kz) erfasst werden, wird diese Technik aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit dem entsprechenden Kinderspielzeug allgemein als Koosh-Ball-Bildgebung bezeichnet. Bei der radialen MR-Bildgebung werden die erfassten Signaldaten in der Regel nicht unter Verwendung von gefilterter Rückprojektion rekonstruiert, sondern werden auf ein herkömmliches kartesisches k-Raum-Muster ,umgerastert' und dann über direkte Fourier-Transformation rekonstruiert.
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Es wurden verschiedene Techniken zum Anordnen und Ordnen der radialen Profile im k-Raum, um eine effiziente und gleichmäßige k-Raum-Abdeckung zu erreichen, vorgeschlagen. Ein Ansatz ist als „Spiralphyllotaxis“ bekannt (siehe Piccini et al. in Magn. Reson. Med., 66, 1049-1056, 2011). Das vorgeschlagene Schema basiert auf der Spiralphyllotaxis, die in der Botanik als besondere Anordnung von Blättern an einem Stiel bekannt ist. Dieses Muster zeichnet sich durch eine einfache mathematische Implementierung aus und lässt sich leicht in bestehende 3D-Radialerfassungsrahmen integrieren. Das Spiralphyllotaxis-Muster kombiniert sowohl eine Gesamtgleichmäßigkeit der Verteilung der k-Raum-Profile als auch eine intrinsische Anordnung der Auslesungen, die Wirbelstromeffekte reduziert. Das Spiralphyllotaxis-Muster hat sich als robuste Lösung für volumetrische Erfassungen erwiesen, bei denen sowohl radiale Unterabtastung als auch Bewegung beteiligt sind.
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Ein 3D-Spiralerfassungsschema ist unter dem Akronym FLORET (Fermat looped, orthogonally encoded trajectories, siehe Pipe et al. in Magn. Res. Med., 66, 1303-1311, 2011). Gemäß dem FLORET-Ansatz werden k-Raum-Profile entlang 3D-Spiralbewegungsbahnen erfasst. Der Bewegungsbahnsatz basiert auf einer einzigen Fermat-Spiralwellenform, die im Zentrum des k-Raums im Wesentlichen unterabgetastet wird. Mehrere Bewegungsbahnen werden in einer gestapelten Kegelkonfiguration kombiniert. Die Technik ist im Hinblick auf Gradientenverhalten und gleichmäßigen Bewegungsbahnabstand sehr effizient. Als Bewegungsbahn von der Mitte nach außen, liefert es eine kurze minimale Echozeit und weist eine gute k-Raum-Abdeckung auf.
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Beim bekannten so genannten Stack-of-Stars-Erfassungsschema (siehe z. B.
WO 2013/159044 A1 ) wird eine Anzahl von räumlich nicht selektiven oder schichtselektiven HF-Anregungen angewendet, denen jeweils die Erfassung eines oder mehrerer MR-Signale (z. B. Gradienten-Echosignale) folgt, wobei jedes MR-Signal ein k-Raum-Profil darstellt. Die MR-Signale werden als radiale k-Raum-Profile aus einer Anzahl paralleler Ebenen im k-Raum erfasst. Die Schichten sind an unterschiedlichen Positionen entlang einer Koordinatenachse im k-Raum angeordnet. In dieser Richtung (beispielsweise der k
z-Richtung) wird eine standardmäßige kartesische Phasenkodierung durchgeführt, während die MR-Signale innerhalb jeder einzelnen Ebene entlang radialer „Speichen“, die sich um das Zentrum (k
x=k
y=0) drehen, erfasst werden. Daraus ergibt sich eine zylindrische k-Raum-Abdeckung, die aus gestapelten Scheiben („Stack-of-Stars“) besteht. Technisch wird dies durch die gleichzeitige Erzeugung von Magnetfeldgradienten in den In-Ebenen-Richtungen der Schichten und die Modulation ihrer Amplituden realisiert.
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In ähnlicher Weise folgt beim ebenfalls bekannten Stack-of-Spirals-Erfassungsschema auf jede nicht selektive oder schichtselektive HF-Anregung die Erfassung eines oder mehrerer MR-Signale, die spiralförmige k-Raum-Profile darstellen. Wie bei dem Stack-of-Stars-Verfahren werden die Schichten auch an unterschiedlichen Positionen entlang einer Koordinatenachse im k-Raum angeordnet, wobei die standardmäßige kartesische Phasenkodierung in dieser Richtung durchgeführt wird, während die MR-Signale innerhalb jeder einzelnen Ebene entlang spiralförmiger Bewegungsbahnen erfasst werden, die ihren Ursprung im k-Raum-Zentrum (kx=ky=0) haben.
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Die vorstehend beschriebenen 3D-Radial- und Spiralerfassungsschemata bieten mehrere vielversprechende Vorteile für die klinische 3D- und 4D-MR-Bildgebung, wie hohe Bewegungsrobustheit und günstige Aliasing-Artefakte. Nachteilig ist jedoch, dass, z. B. aufgrund von Inhomogenitäten des durch das abgebildete Objekt induzierten Hauptmagnetfelds und Wirbelströmen, die während der Erfassung erzeugt werden, Gradientenkanalverzögerungen usw., die vorgeschriebenen radialen oder spiralförmigen k-Raum-Bewegungsbahnen oft nicht die wahren Bewegungsbahnen sind, entlang derer die MR-Signale erfasst werden. Solche Abweichungen können zu Phasenfehlern und Artefakten in dem rekonstruierten Bild führen.
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Bei der MR-Bildgebung unter Verwendung von kartesischen Abtastschemata werden die k-Raum-Profile geradlinig erfasst und somit akkumulieren alle k-Raum-Profile Phasenfehler in einer bestimmten Richtung, was oft nicht zu Bildartefakten führt. Auf der anderen Seite sind nichtkartesische k-Raum-Bewegungsbahnen wesentlich anfälliger für Phasenverzerrungen. Beispielsweise akkumuliert bei der radialen MR-Bildgebung, bei der k-Raum-Profile um den Mittelpunkt des k-Raums gedreht werden, jedes k-Raum-Profil je nach Drehwinkel unterschiedliche Phasenfehler. Diese multidirektionalen Phasenfehler führen zu starken Artefakten in dem rekonstruierten Bild.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Aus dem Vorstehenden ist leicht ersichtlich, dass ein Bedarf an einer verbesserten Technik der MR-Bildgebung besteht. Daher ist es Aufgabe der Erfindung, eine MR-Bildgebung unter Verwendung einer radialen Erfassung mit reduziertem Grad an Phasenverzerrungen und entsprechenden Bildartefakten zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren der MR-Bildgebung eines Objekts, das in dem Untersuchungsvolumen einer MR-Vorrichtung platziert ist, offenbart. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- a) Erzeugen von MR-Signalen, indem das Objekt einer Bildgebungssequenz ausgesetzt wird, die HF-Impulse und geschaltete Magnetfeldgradienten umfasst;
- b) Erfassen der MR-Signale als radiale oder spiralförmige k-Raum-Profile, um ein dreidimensionales Volumen im k-Raum abzudecken, wobei Paare räumlich benachbarter k-Raum-Profile in entgegengesetzten Richtungen erfasst werden und wobei in zeitlicher Nähe erfasste k-Raum-Profile im k-Raum nahe beieinanderliegen; und
- c) Rekonstruieren eines MR-Bildes aus den erfassten MR-Signalen.
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Erfindungsgemäß wird eine zwei- oder dreidimensionale radiale Erfassung durchgeführt. Dabei wird eine Ordnung der k-Raum-Profile angewendet, bei der die Ausrichtung der k-Raum-Profile derart inkrementiert wird, dass (i) räumlich benachbarte Paare von k-Raum-Profilen in (nahezu) entgegengesetzten Richtungen erfasst werden und (ii) möglichst viele k-Raum-Profile, die in zeitlicher Nähe erfasst werden (z. B. nacheinander erfasste k-Raum-Profile), im k-Raum nahe beieinander liegen, was bedeutet, dass sie einen geringen räumlichen Abstand und eine ähnliche Ausrichtung im k-Raum aufweisen. Die Erfindung ist als volumetrische radiale Mehrfachaufnahmen-Erfassung realisiert. Eine einzelne Erfassungsaufnahme ist einer Hochfrequenzanregung zugeordnet und erfasst k-Raum-Profile aus einem einzelnen k-Raum-Segment. Innerhalb eines Segments wird eine erste Gruppe von k-Raum-Profilen, beispielsweise (etwa) die Hälfte der Anzahl von k-Raum-Profilen für das betrachtete Segment, bei gleichen ersten Ausrichtungen für aufeinander folgende Positionen erfasst. Innerhalb dieses Segments wird eine zweite Gruppe, beispielsweise etwa die andere Hälfte der Anzahl von k-Raum-Profilen für dieses Segment, bei gleichen zweiten Ausrichtungen, jedoch (geringfügig) verschieden von den Ausrichtungen der ersten Gruppe (Hälfte), erfasst. Die Ausrichtungen der k-Raum-Profile sind einem Drehwinkel im 3D-k-Raum zugeordnet, und jedes der k-Raum-Profile ist einer Position im k-Raum zugeordnet. Zum Beispiel befinden sich bei einem 3D-Stack-of-Stars-Ansatz die k-Raum-Profile in jeweiligen Stapeln an unterschiedlichen Längspositionen, und die k-Raum-Profile weisen jeweilige Winkelausrichtungen (im zylindrischen Koordinatensystem) auf. Segmente können als Gruppen von k-Raum-Profilen mit gleichen ersten oder zweiten Ausrichtungen für eine Anzahl von unterschiedlichen in Längsrichtung gestapelten Scheiben ausgebildet sein.
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Bei diesem volumetrischen Stack-of-Stars-Radialtyp der k-Raum-Abtastung erfolgt die Erfassung von MR-Daten in einem Mehrfachaufnahmen-Ansatz, bei dem in jeder Aufnahme ein k-Raum-Segment von k-Raum-Profilen erfasst wird. Nahe (im k-Raum) k-Raum-Profile in Gruppen entlang k-Raum-Speichen gleicher Ausrichtung und unterschiedlichen Gruppen für ein Segment mit minimalem Winkelinkrement. Im k-Raum benachbarte k-Raum-Profile für ein Segment werden entlang entgegengesetzter Richtungen erfasst. Dieses k-Raum-Abtastmuster erscheint eher unempfindlich gegenüber Phasenfehlern, zumal Wirbelstromeffekte minimiert werden und sich zwischen k-Raum-Profilen entgegengesetzter Richtung aufheben.
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Durch Ausrichten von k-Raum-Profilen, die in entgegengesetzten Richtungen erfasst werden, möglichst nahe beieinander, insbesondere innerhalb eines Segments, können im k-Raum die meisten Phasenfehler vermieden werden. Die Phasenfehler der entsprechenden k-Raum-Profile haben entgegengesetztes Vorzeichen und können somit aufgehoben werden. Vorzugsweise werden die erfassten MR-Signaldaten in dem Schritt des Rekonstruierens des MR-Bildes auf ein kartesisches k-Raum-Gitter umgerastert, sodass eine Fourier-Transformation oder ein anderer geeigneter herkömmlicher Rekonstruktionsalgorithmus angewendet werden kann. Die Phasenfehler heben sich bei der Umrasterungsprozedur auf, sodass das endgültig rekonstruierte MR-Bild frei von phasenfehlerinduzierten Artefakten ist. Auf diese Weise wird durch die Erfindung eine intrinsische Beseitigung von Phasenfehlern erreicht, die z. B. durch B0-Inhomogenitäten und/oder Wirbelströme verursacht werden. Restliche Phasenfehler können durch Verwendung eines herkömmlichen Phasenkorrekturalgorithmus beseitigt werden.
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Die Bildgebungssequenz, die von dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird, kann zum Beispiel eine Turbo-Feldecho- (TFE-) Sequenz oder eine symmetrische (Turbo-) Feldecho-Sequenz oder eine Echo-Planar-Bildgebungssequenz (EPI) oder eine Turbo-Spin-Echo- (TSE-) Sequenz oder GRASE-Sequenz sein.
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Vorzugsweise kann eine Multiecho-Erfassung angewendet werden, wobei der gesamte Satz von k-Raum-Profilen, der zum Rekonstruieren des MR-Bildes erforderlich ist, in eine Anzahl von „Aufnahmen“ unterteilt wird, d. h. HF-Anregungen gefolgt von einer Anzahl von Refokussierungsgradienten oder Refokussierungs-HF-Impulsen, um eine Folge von Feld- oder Spin-Echos in schneller Abfolge zu erzeugen, wobei jedes Echo einem k-Raum-Profil entspricht.
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Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße k-Raum-Profil-Ordnungsschema innerhalb jeder einzelnen Aufnahme der Multiecho-Bildgebungssequenz angewendet. Dies bedeutet, dass mit der erfindungsgemäßen k-Raum-Profil-Ordnung innerhalb jeder Aufnahme ein k-Raum-Segment erfasst wird. Jeder Aufnahme ist ein unterschiedliches k-Raum-Segment zugeordnet, und die unterschiedlichen Aufnahmen zugeordneten k-Raum-Segmente sind räumlich voneinander verschieden. Auf diese Weise wird die Anforderung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfüllt, dass in zeitlicher Nähe erfasste k-Raum-Profile im k-Raum nahe beieinanderliegen. Die von einem k-Raum-Segment erfassten k-Raum-Profile werden innerhalb einer Aufnahme der Bildgebungssequenz erfasst und werden somit in zeitlicher Nähe erfasst. Da andererseits die in einer Aufnahme erfassten k-Raum-Profile ein Segment, d. h. ein geschlossenes Teilvolumen im k-Raum, abdecken, kann man sagen, dass die in einer Aufnahme enthaltenen k-Raum-Profile nahe beieinanderliegen, während dies bei den unterschiedlichen Aufnahmen/Segmenten zugeordneten k-Raum-Profilen nicht der Fall ist.
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Bei dem Multiecho-Ansatz wird die Ausrichtung der k-Raum-Profile zwischen den Aufnahmen (oder, mit anderen Worten, von Aufnahme zu Aufnahme) inkrementiert, um den k-Raum gleichmäßig abzudecken. Die Ausrichtung der radialen Aufnahmen wird vorzugsweise nach einem Goldener-Winkel-Schema inkrementiert. Im Goldener-Winkel-Schema wird die Ausrichtung der k-Raum-Profile jedes Mal um ΔΦ = 111,25° gedreht, was 180° multipliziert mit dem goldenen Verhältnis entspricht. Daher fügen nachfolgend abgetastete k-Raum-Profile immer komplementäre Informationen hinzu, während sie die größten Lücken innerhalb der zuvor abgetasteten k-Raum-Profile ausfüllen. Infolgedessen deckt jeder sequenzielle Satz von erfassten Profilen den k-Raum annähernd gleichmäßig ab, was z. B. die Rekonstruktion von zeitlichen Unterrahmen ermöglicht und das erfindungsgemäße Verfahren für dynamische (4D-) Bildgebungsstudien gut geeignet macht.
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Der hierin verwendete Begriff „goldener Winkel“ umfasst auch den bekannten „kleinen goldenen Winkel“ (siehe Wundrak et. al., „Golden ratio sparse MRI using tiny golden angles“, Magn. Reson. Med., 75, 2372-2378, 2016).
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Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Kombination mit der Fettunterdrückung, da durch das erfindungsgemäße Verfahren die Wirksamkeit der Fettunterdrückung deutlich verbessert wird. Somit kann die erfindungsgemäß verwendete Bildgebungssequenz eine Fettunterdrückungs-Vorbereitungssequenz umfassen. Dies kann eine Vorbereitungssequenz sein, wie sie in der herkömmlichen MR-Bildgebung verwendet wird, wie eine STIR-(Short T1 Inversion Recovery)-, SPIR-(Spectral Presaturation with Inversion Recovery)- oder SPAIR-(Spectral Attenuated Inversion Recovery)-Sequenz.
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SPAIR verwendet einen spektral selektiven adiabatischen Inversionsimpuls, um die Fettspins in dem abgebildeten Volumen zu invertieren. Nach dem adiabatischen Impuls wird ein großer Spoiler-Magnetfeldgradient angelegt, um eine etwaige transversale Magnetisierung zu zerstören. Die invertierten Fettspins beginnen sich gemäß ihrer T1-Relaxationsrate wieder in den Gleichgewichtszustand zu relaxieren. Nach einer bestimmten charakteristischen Zeit ist die Längsmagnetisierung der Fettspins null. Zu diesem Zeitpunkt wird der Anregungsimpuls des eigentlichen Erfassungsmoduls der Bildgebungssequenz angelegt. Da die Fettspins an diesem Punkt keine longitudinale Magnetisierung aufweisen, tragen sie nicht zu den erfassten MR-Signalen bei. Es kann in Betracht gezogen werden, die erfindungsgemäße k-Raum-Profil-Ordnung nach jeder Anwendung einer SPAIR-Vorbereitungssequenz umzukehren. Die intrinsische Aufhebung von Phasenfehlern kann genutzt werden, um Restfettbeiträge in dem rekonstruierten MR-Bild zu eliminieren.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die MR-Signale nach einem Koosh-Ball-, FLORET-, Stack-of-Stars- oder Stack-of-Spirals-Schema gewonnen (siehe Beschreibung, spezifische Vorteile und Verweise oben).
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Erfindungsgemäß kann in Kombination mit einer radialen 3D-Erfassung die Verteilung der Ausrichtungen der k-Raum-Profile auch an ein anisotropes Sichtfeld angepasst werden (siehe Wu et al. Al, „Anisotropic field-of-view support for golden angle radial imaging, Magn Reson Med., 76, 229-236, 2016), wobei die radialen k-Raum-Profile nicht äquidistant verteilt sind. Auch das oben erwähnte Spiralphyllotaxis-Schema kann erfindungsgemäß eingesetzt werden. Andere Verfahren zum Optimieren der Profil-Ordnung können mit der Erfindung kombiniert werden, etwa elliptische oder CENTRA-Ordnung (siehe
WO 2016202707 A1 ) oder die Verwendung von rotierten Stack-of-Stars, die die Erfassungsgeschwindigkeit verbessern (siehe Zhou et al., „Golden-ratio rotated stack-of-stars acquisition for improved volumetric MRI“, Magn. Reson. Med. 2017). Auch ein Halbscan-Ansatz kann angewendet werden, um die Erfassung zu beschleunigen.
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Die intrinsische Phasenfehlerkorrektur und variable k-Raum-Abtastdichte macht das erfindungsgemäße Verfahren gut geeignet, mit Compressed Sensing (CS) oder paralleler Bildgebung, wie SENSE oder SMASH, kombiniert zu werden. Auch Deep-Learning-Verfahren können vorteilhaft zum Rekonstruieren des MR-Bildes eingesetzt werden. In jüngster Zeit wurden eine Reihe von Deep-Learning-Techniken erfolgreich für die MR-Bildrekonstruktion im Zusammenhang mit CS angewendet (siehe z. B. Hammernik et al. in Magn. Reson. Med., 79. 3055-3071, 2018).
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das MR-Bild unter Verwendung eines k-Raum-gewichteten Bildkontrast-Filters (KWIC-Filters) rekonstruiert (siehe Song et al., Magn. Reson. Med., 44, 825-832, 2000), um das MR-Bild der gewünschten Relaxationszeitgewichtung zu rekonstruieren.
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Auch k-Raum-Profile, die in der bekannten PROPELLER-Bildgebungstechnik erfasst wurden, werden als radiale k-Raum-Profile im Sinne der Erfindung angesehen. Beim PROPELLER-Konzept werden MR-Signale im k-Raum in N Streifen gewonnen, die jeweils aus L parallelen k-Raum-Profilen bestehen, entsprechend den L niedrigstfrequenten Phasenkodierlinien in einem kartesischen k-Raum-Abtastschema. Jeder Streifen, der auch als k-Raum-Blade bezeichnet wird, wird im k-Raum um einen Drehwinkel von beispielsweise 180°/N oder den goldenen Winkel gedreht, sodass die Gesamtheit der MR-Signale einen Kreis im k-Raum umspannt. Erfindungsgemäß können nachfolgende k-Raum-Blades in entgegengesetzten Richtungen erfasst werden, um die erfindungsgemäße intrinsische Phasenfehlerkorrektur zu erreichen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Bewegung des Objekts, die während der Erfassung auftritt, aus mindestens einem k-Raum-Profil abgeleitet, und die erkannte Bewegung in dem Schritt des Rekonstruierens des MR-Bildes zu korrigiert. Trotz ihrer prinzipiellen Bewegungsrobustheit können die aus radialen 3D-Erfassungen erhaltenen MR-Bilder immer noch durch Bewegung beeinträchtigt werden, solange keine zusätzlichen Maßnahmen zur Bewegungskompensation angewendet werden. Es wurde vorgeschlagen, ein radiales k-Raum-Profil als intrinsischen Navigator für die Erkennung von Bewegungs- oder Atmungszuständen zu verwenden (siehe z. B. Grimm, R., et al. „Self-gating reconstructions of motion and perfusion for free-breathing T1-weighted DCEMRI of the thorax using 3D stack-of-stars GRE imaging“. Proceedings of the 20th scientific meeting, International Society for Magnetic Resonance in Medicine, 2012). Solche Ansätze lassen sich vorteilhaft mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kombinieren, um bewegungsinduzierte Bildartefakte zu reduzieren.
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Das Verfahren der bisher beschriebenen Erfindung kann mittels einer MR-Vorrichtung ausgeführt werden, die mindestens eine Hauptmagnetspule zum Erzeugen eines gleichmäßigen, stabilen Magnetfeldes B0 in einem Untersuchungsvolumen, eine Anzahl von Gradientenspulen zum Erzeugen von geschalteten Magnetfeldgradienten in verschiedenen räumlichen Richtungen im Untersuchungsvolumen, mindestens eine Körper-HF-Spule zum Erzeugen von HF-Impulsen im Untersuchungsvolumen und/oder zum Empfangen von MR-Signalen von einem Körper eines Patienten, der im Untersuchungsvolumen positioniert ist, eine Steuereinheit zum Steuern der zeitlichen Abfolge von HF-Impulsen und geschalteten Magnetfeldgradienten und eine Rekonstruktionseinheit zum Rekonstruieren von MR-Bildern aus den empfangenen MR-Signalen einschließt. Das Verfahren der Erfindung kann durch ein entsprechendes Programmieren der Rekonstruktionseinheit und/oder der Steuereinheit der MR-Vorrichtung realisiert werden.
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Das Verfahren der Erfindung kann an den meisten MR-Vorrichtungen, die derzeit in klinischer Verwendung sind, vorteilhaft durchgeführt werden. Zu diesem Zweck ist es lediglich erforderlich, ein Computerprogramm zu verwenden, mit dem die MR-Vorrichtung derart gesteuert wird, dass sie die oben erläuterten Verfahrensschritte der Erfindung ausführt. Das Computerprogramm kann entweder auf einem Datenträger vorhanden sein oder in einem Datennetz vorhanden sein, sodass es zur Installation in der Steuereinheit der MR-Vorrichtung heruntergeladen werden kann.
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Figurenliste
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Die beigefügten Zeichnungen offenbaren bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung. Es versteht sich jedoch, dass die Zeichnungen nur zu Darstellungszwecken und nicht als Definition der Grenzen der Erfindung ausgelegt sind. In den Zeichnungen:
- 1 zeigt ein Blockdiagramm einer MR-Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens der Erfindung;
- 2 veranschaulicht schematisch das Erfassungsschema gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- 3 zeigt eine 3D-Stack-of-Stars-Erfassung gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung;
- 4 veranschaulicht eine 3D-Koosh-Ball-Erfassung unter Verwendung der k-Raum-Profil-Ordnung der Erfindung;
- 5 zeigt abdominale MR-Bilder, die herkömmlich und gemäß dem Verfahren der Erfindung für eine 3D-Koosh-Ball-Erfassung erfasst wurden.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Unter Bezugnahme auf 1 wird eine MR-Vorrichtung 1 als ein Blockdiagramm gezeigt. Die Vorrichtung umfasst supraleitende oder resistive Hauptmagnetspulen 2, derart, dass ein im Wesentlichen einheitliches, zeitlich konstantes Magnetfeld B0 entlang einer z-Achse durch ein Untersuchungsvolumen erzeugt wird. Die Vorrichtung umfasst ferner einen Satz Shimspulen 2' (1., 2. und sofern anwendbar 3. Ordnung), wobei der Stromfluss durch die einzelnen Shimspulen des Satzes 2' zum Zweck der Minimierung von B0-Abweichungen im Untersuchungsvolumen steuerbar ist.
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Ein Magnetresonanz-Erzeugungs- und Manipulationssystem wendet eine Reihe von HF-Impulsen und geschalteten Magnetfeldgradienten an, um Kernmagnetspins zu invertieren oder anzuregen, Magnetresonanz zu induzieren, Magnetresonanz neu zu fokussieren, Magnetresonanz zu manipulieren, die Magnetresonanz räumlich und auf andere Weise zu codieren, Spins zu sättigen und dergleichen, um eine MR-Bildgebung auszuführen.
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Genauer wendet ein Gradientenverstärker 3 Stromimpulse oder Wellenformen auf ausgewählte Ganzkörper-Gradientenspulen 4, 5 und 6 entlang x-, y- und z-Achsen des Untersuchungsvolumens an. Ein digitaler HF-Frequenzsender 7 sendet HF-Impulse oder -Impulspakete über einen Sende-/Empfangsschalter 8 zu einer Körper-HF-Spule 9, um die HF-Impulse in das Untersuchungsvolumen zu übertragen. Eine typische MR-Bildgebungssequenz besteht aus einem Paket von HF-Impulssegmenten mit kurzer Dauer, die zusammen mit etwaigen angelegten Magnetfeldgradienten eine ausgewählte Manipulation von Kernmagnetresonanzsignalen erzielen. Die HF-Impulse werden verwendet, um zu sättigen, Resonanz anzuregen, Magnetisierung zu invertieren, Resonanz neu zu fokussieren oder Resonanz zu manipulieren und einen Teil eines Körpers 10 auszuwählen, der im Untersuchungsvolumen positioniert ist. Die MR-Signale werden auch von der Körper-HF-Spule 9 aufgenommen.
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Zur Erzeugung von MR-Bildern begrenzter Regionen des Körpers 10 oder für Abtastbeschleunigung mittels paralleler Bildgebung wird ein Satz von lokalen Array-HF-Spulen 11, 12, 13 angrenzend an den zur Bildgebung ausgewählten Bereich platziert. Die Array-Spulen 11, 12, 13 können verwendet werden, um durch Körper-Spulen-HF-Übertragungen induzierte MR-Signale zu empfangen.
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Die resultierenden MR-Signale werden durch die Körper-HF-Spule 9 und/oder durch die Array-HF-Spulen 11, 12, 13 aufgenommen und durch einen Empfänger 14 vorzugsweise einschließlich eines Vorverstärkers (nicht dargestellt) demoduliert. Der Empfänger 14 ist mit den HF-Spulen 9, 11, 12 und 13 über Sende-/Empfangsschalter 8 verbunden.
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Ein Host-Computer 15 steuert die Shimspulen 2' sowie den Gradientenimpulsverstärker 3 und den Sender 7, um beliebige einer Vielzahl von MR-Bildgebungssequenzen zu erzeugen, wie z. B. Echo-Planar-Bildgebung (EPI), Echo-Volumen-Bildgebung, Gradienten- und Spin-Echo-Bildgebung, schnelle Spin-Echo-Bildgebung und dergleichen. Für die ausgewählte Sequenz empfängt der Empfänger 14 eine einzige oder eine Vielzahl von MR-Datenzeilen in schneller Folge nach jedem HF-Anregungsimpuls. Ein Datenerfassungssystem 16 führt eine Analog-Digital-Wandlung der empfangenen Signale durch und wandelt jede MR-Datenzeile in ein digitales Format um, das für die weitere Verarbeitung geeignet ist. Bei modernen MR-Vorrichtungen ist das Datenerfassungssystem 16 ein separater Computer, der auf die Erfassung von Rohbilddaten spezialisiert ist.
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Letztlich werden die digitalen Rohbilddaten durch einen Rekonstruktionsprozessor 17 in eine Bilddarstellung rekonstruiert, welcher eine Fourier-Transformation oder andere geeignete Rekonstruktionsalgorithmen wie SENSE oder GRAPPA anwendet. Das MR-Bild kann einen planaren Schnitt durch den Patienten, eine Anordnung von parallelen planaren Schnitten, ein dreidimensionales Volumen oder dergleichen darstellen. Das Bild wird dann in einem Bildspeicher gespeichert, wo es zugänglich ist, um Schnitte, Projektionen oder andere Teile der Bilddarstellung in ein geeignetes Format zur Visualisierung umzuwandeln, beispielsweise über einen Videomonitor 18, der eine menschenlesbare Anzeige des resultierenden MR-Bildes bereitstellt.
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Der Host-Computer 15 ist so programmiert, dass er das vorstehend und im Folgenden beschriebene Verfahren der Erfindung ausführt.
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Unter weiterer Bezugnahme auf 1 und außerdem unter Bezugnahme auf 2 bis 5 werden Ausführungsformen des Bildgebungsansatzes der Erfindung erläutert.
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Die erfindungsgemäße Ordnung von radialen k-Raum-Profilen ist beispielhaft in 2 veranschaulicht. In diesem Beispiel wird die Gesamtzahl der zu erfassenden k-Raum-Profile (N) in eine Anzahl von Aufnahmen unterteilt, von denen die ersten drei (Aufnahme-1, Aufnahme-2, Aufnahme-3) dargestellt sind. Eine Anzahl (1, 2, 3 ... P) von radialen k-Raum-Profilen wird in jeder Aufnahme erfasst, die in der Figur durch Pfeile unterhalb jedes Blocks, der eine Aufnahme darstellt, veranschaulicht ist. Die Anzahl der k-Raum-Profile pro Aufnahme P ist so gewählt, dass N = M × P ist. Jede Aufnahme umfasst optional eine Vorbereitungs-(Sub-)Sequenz zur Fettunterdrückung, z. B. eine SPIR-Sequenz. Innerhalb jeder Aufnahme geben die den k-Raum-Profilen zugeordneten Anzahlen (1, 2, 3 ... P) die zeitliche Erfassungsreihenfolge (z. B. die Echoanzahl) an. K-Raum-Profile 1, 2, 3, 4, 5, ..., P-4, P-3, P-2, P-1, P werden derart erfasst, dass die in zeitlicher Nähe erfassten k-Raum-Profile im k-Raum nahe beieinanderliegen. Jede der ersten und der zweiten Hälfte der k-Raum-Profile einer Aufnahme weisen jeweils die gleichen Drehwinkel auf. Der Drehwinkel wird nach der ersten Hälfte von k-Raum-Profilen (1, 2, 3, 4, 5, ...) jeder Aufnahme um einen Minimalwinkel φ inkrementiert, der z. B. so gewählt ist, dass er das Nyquist-Kriterium gemäß dem Gesichtsfeld erfüllt. Danach wird die zweite Hälfte der k-Raum-Profile ..., P-4, P-3, P-2, P-1, P aus dem gleichen Satz von Ebenen wie die erste Hälfte, jedoch in der entgegengesetzten Richtung und Reihenfolge erfasst. Auf diese Weise wird erreicht, dass k-Raum-Profile, die zeitlich nah erfasst werden, identische oder ähnliche Ausrichtungen im k-Raum aufweisen, um Auslesegradienten-Umschaltung und somit Wirbelströme zu minimieren. Gleichzeitig werden die k-Raum-Profile so erfasst, dass die im k-Raum nahen k-Raum-Profile (Paare [1, P], [2, P-1], [3, P-2], [4, P-3], [5, P-4] ...) in nahezu entgegengesetzten Richtungen erfasst werden, um die Mehrheit der Phasenfehler intrinsisch aufzuheben und auch um eine (optionale) Beseitigung von Restphasenfehlern bei der Rekonstruktion mittels eines Phasenkorrekturalgorithmus zu erlauben. Die k-Raum-Profile werden von Aufnahme zu Aufnahme um den goldenen Winkel ψ gedreht, um bewegungsbedingte Artefakte zu minimieren und um zeitliche Filtertechniken wie KWIC zu ermöglichen. Das in 2 veranschaulichte Ordnungsschema kann auf verschiedene nichtkartesische k-Raum-Abtastschemata angewendet werden, wie Koosh-Ball, FLORET, Stack-of-Stars und Stack-of-Spirals.
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3a zeigt eine isometrische Perspektive des k-Raums, um die vorstehend beschriebene Ordnung von k-Raum-Profilen der Erfindung für eine 3D-Stack-of-Stars-Erfassung weiter zu veranschaulichen. 3b zeigt eine entsprechende Projektion auf die kx/ky-Ebene. In der dargestellten Ausführungsform sind die k-Raum-Profile gezeigt, die in den ersten drei aufeinander folgenden Aufnahmen der Bildgebungssequenz erfasst wurden. Jede Aufnahme setzt sich aus zehn k-Raum-Profilen zusammen. Die drei Sätze von k-Raum-Profilen werden aus verschiedenen k-Raum-Segmenten erfasst, die den jeweiligen Aufnahmen zugeordnet sind. Die zeitliche Reihenfolge der k-Raum-Profile wird als Zahlen am Anfangspunkt jedes Pfeils bezeichnet, der ein k-Raum-Profil und seine jeweilige Erfassungsrichtung darstellt. Alle Phasenkodierschritte entlang der Koordinatenachse kz werden sequentiell erfasst, bevor k-Raum-Profile in anderen Drehwinkeln erfasst werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Zeiträume der kartesischen Abtastung kurzgehalten werden, was zu einer hohen Datenkonsistenz innerhalb des Stapels von Ebenen führt und die allgemeine Bewegungsrobustheit der radialen Abtastung für den Stack-of-Stars-Ansatz bewahrt. Die K-Raum-Profile 1-5 werden mit kartesischen Phasenkodierschritten nach unten in kz-Richtung erfasst, bevor der Drehwinkel minimal inkrementiert wird, und die Profile 6-10 werden mit kartesischen Phasenkodierschritten nach oben in kz-Richtung erfasst, d. h. aus den gleichen Ebenen wie die Profile 1-5, jedoch mit (nahezu) entgegengesetzter Erfassungsrichtung. Der Drehwinkel wird zwischen aufeinander folgenden Aufnahmen um den goldenen Winkel Ψ inkrementiert, wie in 3b gezeigt.
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4 ist eine Veranschaulichung einer Koosh-Ball-Erfassung basierend auf dem von der Erfindung vorgeschlagenen Profil-Ordnungsschema. 4a zeigt eine isometrische Perspektive des k-Raums, 3b und 3d zeigen eine Draufsicht und eine Ansicht von unten auf die Oberfläche eines kugelförmigen Volumens im k-Raum, in dem die k-Raum-Profile verteilt sind. 3c zeigt eine Projektion auf die kx/ky-Ebene. Alle radialen k-Raum-Profile beginnen auf der Kugeloberfläche, gehen durch den Ursprung des k-Raums und enden auf der Kugeloberfläche auf der gegenüberliegenden Seite. Es werden drei Gruppen von k-Raum-Profilen gezeigt, die drei aufeinander folgenden Aufnahmen der Bildgebungssequenz zugeordnet sind. Erneut werden die k-Raum-Profile jeder Aufnahme aus einem der jeweiligen Aufnahme zugeordneten geschlossenen k-Raum-Segment erfasst. In der dargestellten Ausführungsform besteht jede Aufnahme aus zehn k-Raum-Profilen. Die zeitliche Reihenfolge der Erfassung wird als Zahlen am Anfangspunkt jedes Pfeils bezeichnet, der ein k-Raum-Profil und seine jeweilige Erfassungsrichtung darstellt. Innerhalb jeder Aufnahme wird der Drehwinkel nach dem Nyquist-Kriterium nur minimal inkrementiert. Die Bewegungsbahn der Start- oder Endpunkte der k-Raum-Profile in jedem Segment wird nach dem Spiralphyllotaxis-Schema (siehe oben) gewählt. Wie in der Ausführungsform von 3 wird die Erfassungsrichtung nach der ersten Hälfte der k-Raum-Profile einer Aufnahme umgekehrt, wobei die k-Raum-Profile der ersten und der zweiten Hälfte in verschachtelten Ausrichtungen erfasst werden, sodass Gradientenumschaltung während der Erfassung minimiert werden kann (um Wirbelströme zu reduzieren) und direkt benachbarte k-Raum-Profile in (nahezu) entgegengesetzten Richtungen erfasst werden. Zwischen den aufeinander folgenden Aufnahmen wird die Ausrichtung der k-Raum-Profile um den goldenen Winkel Ψ gedreht, wie in 4c gezeigt.
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5 zeigt Beispiele für MR-Bilder des Abdomens, die unter Verwendung einer 3D-Koosh-Ball-Technik basierend auf einem herkömmlichen Erfassungsschema (5a) und unter Verwendung der Profil-Ordnung der Erfindung ohne (5b) und mit (5c) zusätzlicher Phasenkorrektur erfasst wurden. Unschärfen und Phasenfehler aus beispielsweise B0-Inhomogenität, Wirbelströmen oder Gradientenverzögerungen sind in 5a deutlich zu sehen (angedeutet durch Pfeil). Diese Artefakte werden durch die erfindungsgemäße Bildgebungstechnik intrinsisch separiert und ausgemittelt. 5b zeigt deutlich eine verbesserte Fettunterdrückung, ein erhöhtes Kontrast-RauschVerhältnis und weniger Unschärfen im Abdomen gegenüber 5a. Jedoch verbleiben in 5b einige Artefakte (durch Pfeil angedeutet). Zusätzliche intrinsische Phasenkorrektur (z. B. durch einfache Anpassung der komplexen Bildwerte in verschiedenen Teilen des MR-Bildes auf eine gleichbleibende Phase) kann Phaseneffekte mit einer weiteren Verbesserung des Kontrast-Rausch-Verhältnisses vollständig beseitigen, was vorteilhaft für eine Diagnose und eine bessere Darstellung auch kleinerer Strukturen ist, insbesondere bei schwieriger B0-inhomogener Pathologie, wie sie in der Regel in der Abdominalbildgebung zu finden ist (5c).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2013/159044 A1 [0010]
- WO 2016202707 A1 [0027]