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VERWANDTE ANMELDUNG
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Diese Anmeldung beansprucht den Vorteil der am 25. November 2015 eingereichten vorläufigen
US-Patentanmeldung der Seriennr. 62/260 012 , deren Gesamtheit hiermit durch Bezugnahme für alle Zwecke aufgenommen wird.
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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung betrifft allgemein Vorrichtungen, Systeme und Verfahren für perkutane chirurgische oder medizinische Eingriffe und, genauer, Vorrichtungen, Systeme und Verfahren zur perkutanen Abgabe einer Therapie an ein Zielgewebe in einem Probanden.
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STAND DER TECHNIK
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Derzeit erfolgt ein epiduraler Eingriff unter Verwendung einer Touhey-Standardepiduralnadel unter fluoroskopischer Führung. Die Führung der Epiduralnadel beruht somit auf Fluoroskopie und taktiler Rückmeldung. Dies weist jedoch mehrere Nachteile auf, einschließlich ausgedehnte Strahlung/Fluoroskopie-Exposition, erhöhtes Risiko einer Duraschichtpunktion und insgesamt längere Eingriffsdauer, die allesamt das Niveau des mit solchen Eingriffen zusammenhängenden Patientenrisikos erhöhen.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die vorliegende Offenbarung betrifft allgemein Vorrichtungen, Systeme und Verfahren für perkutane chirurgische oder medizinische Eingriffe und genauer Vorrichtungen, Systeme und Verfahren zur perkutanen Abgabe einer Therapie an ein Zielgewebe in einem Probanden.
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Ein Aspekt der vorliegenden Offenbarung kann eine Perkutannadel zum Heranführen einer Therapieabgabevorrichtung an ein Zielgewebe in einem Probanden einschließen. Die Nadel kann einen Hauptkörper umfassen, der ein inneres Lumen, eine Öffnung und eine Rampe definiert. Die Öffnung kann sich in einem distalen Endabschnitt des Hauptkörpers befinden und in Kommunikation mit dem inneren Lumen stehen. Die Rampe kann innerhalb des inneren Lumens und an die Öffnung angrenzend positioniert sein. Die Rampe kann von einem distalen Ende des Hauptkörpers axial beabstandet sein.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung kann ein Epiduralnadelsystem einschließen. Das Epiduralnadelsystem kann aus einer Perkutannadel und einer Kamera bestehen. Die Perkutannadel kann einen Hauptkörper einschließen, der ein inneres Lumen und eine Öffnung definiert, die sich an einem distalen Endabschnitt des Hauptkörpers befindet. Die Öffnung kann mit dem inneren Lumen in Kommunikation stehen. Die Nadel kann zudem eine Rampe einschließen, die innerhalb des inneren Lumens und an die Öffnung angrenzend positioniert ist. Die Rampe kann von einer Spitze des Hauptkörpers axial beabstandet sein. Die Öffnung kann innerhalb des inneren Lumens schiebebeweglich angeordnet sein. Die Kamera kann einen distalen Endabschnitt aufweisen, der in direktem Kontakt und mit der Rampe überlagernd vorhanden ist, sodass die Rampe die Kamera radial vom distalen Endabschnitt der Nadel wegbiegt.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft ein Verfahren zum Heranführen einer Therapieabgabevorrichtung an ein Zielgewebe in einem Probanden. Ein Schritt des Verfahrens kann ein Bereitstellen einer Nadel mit einem Hauptkörper einschließen, der ein inneres Lumen definiert. Eine Öffnung kann sich in einem distalen Endabschnitt des Hauptkörpers befinden. Die Öffnung kann mit dem inneren Lumen in Kommunikation stehen. Eine Rampe kann innerhalb des inneren Lumens und an die Öffnung angrenzend positioniert sein. Die Rampe kann von einem distalen Endabschnitt des Hauptkörpers axial beabstandet sein. Die Nadel kann perkutan in den Probanden eingeführt werden. Die Nadel kann zum Zielgewebe vorgeschoben werden. Eine Kamera kann durch das innere Lumen vorgeschoben werden. Die Kamera kann bedient werden, um das Zielgewebe zu visualisieren. Eine Therapieabgabevorrichtung kann durch das innere Lumen vorgeschoben werden. Die Therapieabgabevorrichtung kann unter direkter Visualisierung in Kommunikation mit dem Zielgewebe platziert werden.
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Figurenliste
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Die vorhergehenden und andere Merkmale der vorliegende Offenbarung werden für die Fachwelt auf dem Gebiet, auf das sich die vorliegende Offenbaren bezieht, bei Lesen der folgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen ersichtlich. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Perkutannadel, die gemäß einem Aspekt der vorliegenden Offenbarung konstruiert ist;
- 2 eine Querschnittsansicht entlang Linie 2-2 in 1;
- 3 eine perspektivische Ansicht einer Perkutannadel, die gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung konstruiert ist;
- 4 eine Querschnittsansicht entlang Linie 4-4 in 3;
- 5 ein Prozessablaufdiagramm, das ein Verfahren zum Anwenden einer Therapie auf ein Zielgewebe gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung veranschaulicht;
- 6 eine schematische Veranschaulichung, die die Perkutannadel in 1 zeigt, die in ein Zielgewebe eingeführt wird.
- 7 eine perspektivische Ansicht, die ein erstes chirurgisches Instrument zeigt, das sich durch eine Öffnung der Perkutannadel in 6 erstreckt;
- 8 eine Querschnittsansicht entlang Linie 8-8 in 7;
- 9 eine schematische Veranschaulichung, die ein erstes chirurgisches Instrument zeigt, das sich durch eine Öffnung der Perkutannadel in 8 erstreckt;
- 10 eine perspektivische Ansicht, die ein zweites chirurgisches Instrument zeigt, das sich durch eine Öffnung der Perkutannadel in 9 erstreckt;
- 11 eine Querschnittsansicht entlang Linie 11-11 in 10; und
- 12 eine schematische Veranschaulichung, die ein zweites chirurgisches Instrument zeigt, das sich durch eine Öffnung der Perkutannadel in 11 erstreckt.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Definitionen
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Soweit nicht anderslautend definiert, haben alle hierin verwendeten technischen und wissenschaftlichen Begriffe die gleiche Bedeutung wie diejenige, die üblicherweise durch den Fachleuten des Gebiets, zu dem die vorliegende Offenbarung gehört, verstanden wird.
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Im Kontext der vorliegenden Offenbarung können die Singularformen „ein“, „eine“ und „der/die/das“ sowie deren Deklinationen ebenso die Pluralformen einschließen, soweit der Kontext es nicht klar anderslautend angibt. Es versteht sich ferner, dass die Begriffe „umfasst“ und/oder „umfassend“, wie hierin verwendet, das Vorhandensein angegebener Merkmale, Schritte, Vorgänge, Elemente und/oder Komponenten festlegen, jedoch das Vorhandensein oder die Hinzufügung von einem oder mehreren Merkmalen, Schritten, Vorgängen, Elementen, Komponenten und/oder Gruppen davon nicht ausschließen.
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Wie hierin verwendet, kann der Begriff „und/oder“ jede und alle Kombinationen von einem oder mehreren der zugeordneten aufgeführten Punkte einschließen.
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Wie hierin verwendet, können Ausdrücke, wie beispielsweise „zwischen X und Y“ und „zwischen etwa X und Y“, so interpretiert werden, dass sie X und Y einschließen.
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Wie hierin verwendet, können Ausdrücke, wie beispielsweise „zwischen etwa X und Y“, bedeuten „zwischen etwa X und etwa Y“.
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Wie hierin verwendet, können Ausdrücke, wie beispielsweise „von etwa X bis Y“, bedeuten „von etwa X bis etwa Y“.
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Es versteht sich, dass im Falle, dass ein Element als „auf”, „angebracht an“, „verbunden“ mit, „gekoppelt“ mit einem anderen Element oder ein anderes Element „kontaktierend“ usw. bezeichnet wird, es direkt auf, angebracht an, verbunden mit, gekoppelt mit dem anderen Element sein oder das andere Element kontaktieren kann, oder dass auch dazwischengefügte Elemente vorhanden sein können. Wenn ein Element hingegen als zum Beispiel „direkt auf“, direkt angebracht“ an, „direkt verbunden“ mit einem anderen Element oder ein anderes Element „direkt kontaktierend“ bezeichnet wird, sind keine dazwischengefügten Elemente vorhanden. Es ist zudem durch den Fachmann zu ersehen, dass Bezugnahmen auf eine Struktur oder ein Merkmal, das an ein anderen Merkmal „angrenzend“ angeordnet ist, Abschnitte aufweisen kann, die das angrenzende Merkmal überlagern oder ihm zugrunde liegen.
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Raumbezogene Begriffe, wie beispielsweise „unter“, „darunter“, „unteres“, „über“, „oberes“ und Ähnliche können hierin der Einfachheit der Beschreibung wegen so verwendet werden, dass sie ein Element oder die Beziehung eines Merkmals zu einem oder mehreren anderen Elementen oder Merkmalen beschreiben, wie in den Figuren veranschaulicht. Es versteht sich, dass die raumbezogenen Begriffe unterschiedliche Ausrichtungen der Vorrichtung in Verwendung oder Betrieb zusätzlich zur in den Figuren abgebildeten Ausrichtung einbeziehen können. Wenn zum Beispiel die Vorrichtung in den Figuren umgekehrt ist, sind als „unter“ oder „unterhalb“ von anderen Elementen oder Merkmalen beschrieben Elemente dann „über“ den anderen Elementen oder Merkmalen ausgerichtet.
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Es versteht sich, dass obwohl die Begriffe „erstes“, „zweites“ usw. hierin verwendet werden können, um verschiedene Elemente zu beschreiben, diese Elemente nicht durch diese Begriffe eingeschränkt sein sollten. Diese Begriffe werden nur verwendet, um ein Element von einem anderen zu unterscheiden. Somit könnte ein nachstehend erläutertes „erstes“ Element auch als ein „zweites“ Element bezeichnet werden, ohne von den Lehren der vorliegenden Offenbarung abzuweichen. Die Abfolge von Vorgängen (oder Schritten) ist nicht auf die in den Ansprüchen oder Figuren vorgestellte Ordnung beschränkt, soweit nicht spezifisch anderslautend angegeben.
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Wie hierin verwendet, kann der Begriff „Proband“ mit dem Begriff „Patient“ austauschbar verwendet werden und sich auf jeden warmblütigen Organismus beziehen, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf, Menschen, Schweine, Ratten, Mäuse, Hunde, Ziegen, Schafe, Pferde, Affen, landwirtschaftliche Nutztiere, Vieh, Hasen, Rinder usw.
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Wie hierin verwendet, kann sich der Begriff „Zielgewebe“ auf einen gewünschten Abschnitt von biologischem Gewebe (z. B. spinales Nervengewebe) beziehen, auf das eine Therapie angewandt werden kann.
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Wie hierin verwendet, kann sich der Begriff „spinales Nervengewebe“ auf Nerven, Neuronen, neurogliale Zellen, gliale Zellen, neuronale akzessorische Zellen, Nervenwurzeln, Nervenstränge, Nervenwurzelfasern, Teile von Nerven, Nervenbündel, gemischte Nerven, sensorische Fasern, motorische Fasern, dorsale Wurzel, ventrale Wurzel, dorsales Wurzelganglion, spinales Ganglion, ventrale motorische Wurzel, allgemeine somatische afferente Fasern, allgemeine viszerale afferente Fasern, allgemeine somatische efferente Fasern, allgemeine viszerale efferente Fasern, graue Substanz, weiße Substanz, vordere Säule, seitliche Säule und/oder die hintere Säule, die der Wirbelsäule zugeordnet sind, beziehen.
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Wie hierin verwendet, kann sich der Begriff „Therapie“ auf eine Substanz, ein Material oder eine Vorrichtung für ein therapeutisches Regeln, Verhindern, Verbessern, Erleichtern von Symptomen von, Umkehren und/oder Verringern der Wirkungen eines unerwünschten Merkmals eines Zielgewebes beziehen.
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Wie hierin verwendet, können sich die Begriffe „modulieren“ oder „modulierend“ in Bezug auf ein Zielgewebe (z. B. spinales Nervengewebe) auf ein Verursachen einer Änderung der neuronalen Aktivität, Chemie und/oder des Stoffwechsels beziehen. Die Änderung kann sich auf eine Erhöhung, Verringerung oder auch eine Änderung eines Musters von neuronaler Aktivität beziehen. Die Begriffe können sich auf entweder anregende oder hemmende Stimulation oder eine Kombination davon beziehen und können mindestens elektrisch, magnetisch, optisch oder chemisch oder eine Kombination von zwei oder mehr von diesen sein. Die Begriffe „modulieren“ oder „modulierend“ können auch verwendet werden, um sich auf ein Maskieren, Verändern, Überlagern oder Wiederherstellen von Zielgewebsaktivität zu beziehen.
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Wie hierin verwendet, kann sich der Begriff „in Kommunikation“ auf zumindest einen Abschnitt einer Komponente, eines Elements oder einer Struktur beziehen, die angrenzend, in der allgemeinen Nachbarschaft, in enger Nähe und/oder direkt neben einer zweiten Komponente, einem zweiten Element oder einer zweiten Struktur liegt.
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Wie hierin verwendet, kann sich der Begriff „elektrische Kommunikation“ auf die Fähigkeit eines durch eine Elektrode oder ein Elektrodenfeld erzeugten elektrischen Feldes beziehen, übertragen zu werden, oder eine neuromodulatorische Wirkung innerhalb und/oder auf mindestens einen Nerv, ein Neuron und/oder Nervengewebe eines Zielgewebes (z. B. spinales Nervengewebe) zu besitzen.
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Überblick
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Die vorliegende Offenbarung betrifft allgemein Vorrichtungen, Systeme und Verfahren für perkutane chirurgische oder medizinische Eingriffe und genauer Vorrichtungen, Systeme und Verfahren zur perkutanen Abgabe einer Therapie an ein Zielgewebe in einem Probanden. Herkömmliche Epiduralnadeln werden unter Verwendung von Fluoroskopie und taktiler Rückmeldung zu ihren Zielen geführt. Epiduralnadeln schließen jedoch keinen Führungsmechanismus zum Visualisieren der Nadel innerhalb des Epiduralraums ein, um eine Punktion der Duraschicht zu vermeiden. Vorteilhafterweise stellt die vorliegende Offenbarung eine Perkutannadel bereit, die: (1) die Verwendung von ausgedehnter Fluoroskopie vermeidet; (2) eine Visualisierung von spinalem Nervengewebe gestattet, wie beispielsweise dem gelben Ligament und der Duraschicht; (3) das Risiko einer Duraschichtpunktion verringert; und (4) fähig ist, mindestens ein chirurgisches Instrument zur Anwendung einer Therapie auf ein Zielgewebe aufzunehmen.
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Vorrichtungen
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Ein Aspekt der vorliegenden Offenbarung kann eine Perkutannadel 10 (1 bis 2) zum Führen einer Therapieabgabevorrichtung in ein Zielgewebe einschließen. Die Perkutannadel 10 kann einen Hauptnadelkörper 12 mit einem proximalen Endabschnitt 14 einschließen, der von einem distalen Endabschnitt 16 beabstandet ist. In einem bestimmten Beispiel kann der distale Endabschnitt 16 einen Beleuchtungsanschluss (nicht gezeigt) zum Übertragen von Licht aus dem Hauptnadelkörper 12 einschließen. In manchen Fällen kann der distale Endabschnitt 16 eine spitz zulaufende Spitze 18 einschließen, um eine Penetration in ein Zielgewebe zu erleichtern. Der Hauptnadelkörper 12 kann zudem eine Innenoberfläche 20 und eine Außenoberfläche 22 einschließen. Die Innenoberfläche 20 kann ein inneres Lumen 24 definieren, der sich zwischen dem proximalen und dem distalen Endabschnitt 14 und 16 des Hauptnadelkörpers 12 erstreckt. In einem bestimmten Beispiel kann sich der innere Lumen 24 entlang einer Längsachse A des Hauptnadelkörpers 12 erstrecken. Der innere Lumen 24 kann eine Größe und Abmessungen aufweisen, um ein oder mehrere chirurgische Instrumente 68 (7 bis 8) oder 70 (10 bis 11) aufzunehmen (z. B. eine Kamera, eine Therapieabgabevorrichtung usw.). Die Perkutannadel 10 kann eine Rohrform mit einem kreisförmigen Querschnittsprofil aufweisen (oder jedes andere gewünschte Querschnittsprofil). Die Perkutannadel 10 kann aus einem oder einer Kombination von Metallen (z. B. Aluminium usw.) und/oder Nichtmetallen (z. B. Kunststoffen usw.) aufgebaut sein. Die Perkutannadel 10 kann eine starre oder halbstarre Konfiguration aufweisen.
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In einem weiteren Aspekt kann der distale Endabschnitt 16 (1 bis 2) des Hauptnadelkörpers 12 eine Öffnung 26 in Kommunikation mit dem inneren Lumen 24 einschließen. Die Öffnung 26 kann sich zwischen der Innen- und Außenoberfläche 20 und 22 des Hauptnadelkörpers 12 erstrecken. Die Öffnung 26 kann einen proximalen Abschnitt 28 gegenüber einem distalen Abschnitt 30 einschließen. Wie in 1 bis 2 gezeigt, kann die Öffnung 26 von einer geschlossenen spitz zulaufenden Spitze 18 des Hauptnadelkörpers 12 axial beabstandet sein. Zum Beispiel kann der distale Abschnitt 30 der Öffnung 26 von der Spitze 18 durch einen Abstand D axial beabstandet sein. Die Öffnung 26 kann eine Größe und Abmessungen aufweisen, um eine Durchführung von einem oder mehreren chirurgischen Instrumenten 68 (7 bis 8) oder 70 (10 bis 11) hindurch zu erlauben. Die Öffnung 26 kann eine Vielfalt von Formen, einschließlich oval, kreisförmig, rechteckig, quadratisch usw. einschließen.
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In einem weiteren Aspekt kann der Hauptnadelkörper 12 eine Rampe 32 (1 bis 2) einschließen, die innerhalb des inneren Lumens 24 angeordnet ist. In manchen Fällen kann sich die Rampe 32 zwischen einem oberen und einem unteren Abschnitt des inneren Lumens 24 erstrecken. Zum Beispiel kann die Rampe 32 eine Breite w1 und eine Höhe h1 aufweisen, die eine Breite w2 und eine Höhe h2 des inneren Lumens 24 überspannt. Die Rampe 32 kann innerhalb des inneren Lumens 24 positioniert sein und eine Oberfläche 27 aufweisen, die sich in einem Winkel α (z. B. zwischen etwa 1° und etwa 90°) relativ zur Längsachse A des Hauptnadelkörpers 12 erstreckt. Die Rampe 32 kann ein Querschnittsprofil aufweisen, das identisch oder im Wesentlichen identisch zum Querschnittsprofil des Hauptnadelkörpers 12 ist. Die Rampe 32 und insbesondere die Oberfläche 27 kann von der Spitze 18 axial beabstandet sein und in Kommunikation mit der Öffnung 26 stehen. In einem bestimmten Beispiel kann die Rampe 32 (z. B. die Oberfläche 27) von der Spitze 18 durch einen Abstand D axial beabstandet sein. Wie in 2 gezeigt, kann die Rampe 32 an den distalen Abschnitt 30 der Öffnung 26 angrenzend positioniert sein (z. B. derart, dass eine durch die Oberfläche 27 definierte Ebene die Öffnung 26 schneidet). Die Rampe 32 kann konfiguriert sein, ein oder mehrere chirurgische Instrumente 68 (7 bis 8) oder 70 (10 bis 11) aus der Öffnung 26 abzulenken (z. B. durch Verhindern, dass sich die chirurgischen Instrumente innerhalb des inneren Lumens 24 an der Rampe vorbei erstrecken) und von der Längsachse A des Hauptnadelkörpers 12 wegzulenken, wenn das oder die chirurgischen Instrumente durch das innere Lumen 24 zur Spitze 18 hin vorgeschoben werden.
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3 bis 4 veranschaulichen eine Perkutannadel 34, die gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung konstruiert ist. Eine Beschreibung gemeinsamer Elemente und eine Bedienung, ähnlich wie bei Perkutannadel 10, wird der Kürze wegen bei Perkutannadel 34 nicht wiederholt.
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Die Perkutannadel 34 kann einen Hauptnadelkörper 36 mit einem proximalen Endabschnitt 38 einschließen, der von einem distalen Endabschnitt 40 beabstandet ist. Der Hauptnadelkörper 36 kann zudem eine Innenoberfläche 42 und eine Außenoberfläche 44 einschließen. Die Innenoberfläche 42 des Hauptnadelkörpers 36 kann ein inneres Lumen 46 definieren, der sich zwischen dem proximalen und dem distalen Endabschnitt 38 und 40 erstreckt. Der innere Lumen 46 kann sich entlang einer Längsachse A' des Hauptnadelkörpers 36 erstrecken. Das innere Lumen 46 kann eine Größe und Abmessungen aufweisen, um ein oder mehrere chirurgische Instrumente aufzunehmen. Die Perkutannadel 34 kann eine Öffnung 48 einschließen, die sich im distalen Endabschnitt 40 des Hauptnadelkörpers 36 befindet. Wie in 3 bis 4 gezeigt, kann die Öffnung 48 im Wesentlichen mit dem inneren Lumen 46 koaxial sein. Die Öffnung 48 kann eine Größe und Abmessungen besitzen, um eine Durchführung von einem oder mehreren chirurgischen Instrumenten 68 (7 bis 8) oder 70 (10 bis 11) zu erlauben.
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Systeme
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung kann ein Epiduralnadelsystem 80 (7 bis 8) einschließen. Das Epiduralnadelsystem 80 kann eine Perkutannadel 10 und eine Kamera 68 umfassen. Die Perkutannadel 10 kann identisch oder ähnlich konstruiert sein wie die vorstehend beschriebene Nadel. Zum Beispiel kann die Perkutannadel 10 einen Hauptkörper 12 einschließen, der ein inneres Lumen 24 und eine Öffnung 26 definiert, die sich in einem distalen Endabschnitt 16 des Hauptkörpers befindet. Die Öffnung 26 kann mit dem inneren Lumen 24 in Kommunikation stehen. Die Nadel 10 kann zudem eine Rampe 32 einschließen, die innerhalb des inneren Lumens 24 an die Öffnung 26 angrenzend positioniert ist. Die Rampe 32 kann von einer Spitze 18 des Hauptkörpers 12 axial beabstandet sein. Die Kamera 68 kann innerhalb des inneren Lumens 24 schiebebeweglich angeordnet sein. Die Kamera 68 kann einen distalen Endabschnitt 82 aufweisen, der sich mit der Rampe 32 (z. B. der Oberfläche 27 der Rampe) überlappt und in direktem Kontakt mit ihr steht, sodass die Rampe die Kamera radial vom distalen Endabschnitt 16 der Nadel 10 weg ablenkt.
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Verfahren
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung kann ein Verfahren 50 (5) zum Anwenden einer Therapie auf ein Zielgewebe eines Probanden einschließen. Das Verfahren 50 kann allgemein die folgenden Schritte einschließen: Bereitstellen einer Perkutannadel (Schritt 52); perkutanes Einführen der Nadel in einem Probanden (Schritt 54); Vorschieben der Nadel zu einem Zielgewebe (Schritt 56); Vorschieben einer Kamera durch ein inneres Lumen der Nadel (Schritt 58); Bedienen der Kamera, um das Zielgewebe zu visualisieren (Schritt 60); Vorschieben einer Therapieabgabevorrichtung durch das innere Lumen (Schritt 62); und Verbringen der Therapieabgabevorrichtung in Kommunikation mit dem Zielgewebe unter direkter Visualisierung (Schritt 64). Es wird anerkannt, dass das Verfahren 50 auf eine Vielfalt von medizinischen oder chirurgischen Eingriffen angewendet werden kann, wie beispielsweise epidurale Steroidinjektionen, Rückenmarkstimulator-Platzierungsvorgänge und Ähnliches.
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In Schritt 52 kann eine Perkutannadel 10 bereitgestellt werden. Das Verfahren 50 wird nachstehend unter Verwendung der in 1 gezeigten und vorstehend beschriebenen Perkutannadel 10 nur für den Zweck der Veranschaulichung beschrieben. Es wird erkannt, dass die bestimmten Abmessungen der Perkutannadel 10 von dem bestimmten epiduralen medizinischen oder chirurgischen Eingriff abhängen.
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In Schritt 54 kann die Perkutannadel 10 in einen Probanden eingeführt werden. Wie in 6 gezeigt, kann der distale Endabschnitt 16 des Hauptnadelkörpers 12 in Kontakt mit der Haut des Probanden platziert und dann etwas vorgeschoben werden, sodass die spitz zulaufende Spitze 18 die Haut durchdringt.
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In Schritt 56 kann die Nadel 10 an ein Zielgewebe 66 (z. B dem Epiduralraum) des Probanden vorgeschoben werden. Die Nadel 10 kann durch den Probanden gedrückt werden, bis der distale Endabschnitt 16 der Nadel 10 an das Zielgewebe 66 (6) angrenzend positioniert ist.
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In Schritt 58 kann eine Kamera 68 durch das innere Lumen 24 der Nadel 10 vorgeschoben werden. Bei der Kamera 68 kann es sich um jede geeignete Kamera handeln, wie beispielsweise eine 0,99-mm-Kamera (erhältlich von Medigus Ltd., Omer, Israel), ein CMOS-Miniaturbildsensormodul (erhältlich von Fujikura Ltd., Duncan, South Carolina) oder eine Naneye-Vorrichtung (erhältlich von Awaiba Lda, Madeira, Portugal). Wie in 7 bis 8 gezeigt, kann die Rampe 32 die Kamera 68 bei Durchführung der Kamera 68 durch das innere Lumen 24 aus der Öffnung 26 heraus ablenken.
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In Schritt 60 kann die Kamera 68 dann bedient werden, um das Zielgewebe 66 (9) zu visualisieren (z. B das gelbe Ligament und die Duraschicht).
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In Schritt 62 kann eine Therapieabgabevorrichtung 70 durch das innere Lumen 24 vorgeschoben werden. Die Therapieabgabevorrichtung 70 kann ein Endoskop, eine Injektionsnadel, die ein therapeutisches Mittel enthält, einen Katheter, einen Neurostimulationsanschluss usw. einschließen. Wie in 10 bis 11 gezeigt, kann die Rampe 32 die Therapieabgabevorrichtung 70 bei Durchführung der Therapieabgabevorrichtung 70 durch das innere Lumen 24 aus der Öffnung 26 heraus ablenken. Die Kamera 68 und die Therapieabgabevorrichtung 70 können dann gleichzeitig oder nacheinander durch das innere Lumen 24 vorgeschoben und durch die Rampe 32 aus der Öffnung 26 herausgelenkt werden. Der Vorschub der Kamera 68 und der Therapieabgabevorrichtung 70 verringert in vorteilhafter Weise das Risiko einer Duraschichtpunktion durch Visualisierung des Zielgewebes 66 vor dem Verbringen der Therapieabgabevorrichtung in Kommunikation mit dem Zielgewebe. In Schritt 64 kann dann die Therapieabgabevorrichtung 70 unter direkter Visualisierung in Kommunikation mit dem Zielgewebe 66 gebracht werden (12). In einem bestimmten Beispiel kann es sich bei der Therapieabgabevorrichtung 70 um eine Injektionsnadel zur Abgabe eines therapeutischen Mittels (z. B. eines Steroids) an das Zielgewebe 66 handeln. In einem anderen Beispiel kann es sich bei der Therapieabgabevorrichtung um einen Neurostimulationsanschluss zur Abgabe von Stimulation an das Zielgewebe 66 handeln. Sobald die Therapie an das Zielgewebe 66 abgegeben wurde, können die Perkutannadel 10, die Kamera 68 und die Therapieabgabevorrichtung 70 aus dem Probanden entfernt werden, um den medizinischen oder chirurgischen Eingriff abzuschließen.
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Anhand der vorstehenden Beschreibung der vorliegenden Offenbarung erkennt die Fachwelt Verbesserungen, Änderungen und Modifikationen. Solche Verbesserungen, Änderungen und/oder Modifikationen liegen innerhalb der Fachkenntnis und sollen durch die angehängten Ansprüche abgedeckt sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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