DE112013002112T5

DE112013002112T5 - Dynamische Exoskelett-Orthese

Info

Publication number: DE112013002112T5
Application number: DE112013002112.9T
Authority: DE
Inventors: Dep Blanck Ryan V. c/o Center for the Intrepid
Original assignee: US Department of Army
Current assignee: US Department of Army
Priority date: 2012-04-19
Filing date: 2013-02-28
Publication date: 2015-01-15
Also published as: AU2013249838A1; GB2515441A; GB2515441B; AU2013249838B2; GB201419236D0; CA2870920A1; WO2013158221A1

Abstract

Eine Exoskelett-Orthese umfasst eine proximale Manschette; einen Sprunggelenkabschnitt/eine Fußplatte; zumindest eine hintere Strebe, die eine Rückseite der proximalen Manschette mit einer Rückseite des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte verbindet, und einen oberen Knie-Orthese-Abschnitt, der mit der proximalen Manschette verbunden ist und an jeder Seite befestigt zumindest ein dehnbares Band umfasst.

Description

Die vorliegende PCT-Anmeldung beansprucht Priorität gegenüber US-Seriennr. 13/773.776, eingereicht am 22. Februar 2013, und US-Seriennr. 13/450.539, eingereicht am 19. April 2012 beim US-Patentamt.
I. Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sprunggelenk/Fuß-Orthese oder -stütze, insbesondere eine dynamische Exoskelett-Orthese.
II. Hintergrund der Erfindung
Orthesen sind Vorrichtungen, die angefertigt werden, um die Ausrichtung unterschiedlicher Körperteile zu korrigieren und aufrecht zu erhalten; aus diesem Grund werden sie auch als „Stützen” bezeichnet.
Eine Sprunggelenk/Fuß-Orthese (SFO) unterstützt die Fußgelenke sowie das Sprunggelenk. Diese Vorrichtungen können angewendet werden, um die Gelenke zu schützen, zu korrigieren oder deren Bewegung einzuschränken, indem sie die Gliedmaßen eines Menschen unterstützen, dem aufgrund von Krankheit oder Trauma die Kraft oder die richtige Ausrichtung fehlt. SFO können am Sprunggelenk fest sein, so dass sie keine Bewegung zulassen, oder Gelenke aufweisen, um ein gewisses Ausmaß an Bewegung zu ermöglichen.
In der Vergangenheit waren die Stützmöglichkeiten für Patienten mit Schmerzen/Kraftlosigkeit/verringertem Bewegungsradius des Sprunggelenks stark eingeschränkt. Die häufigsten Stützformen stellten entweder einen angemessenen Kraftausgleich bei isolierter peronealer Neuropathie bereit, oder waren aus sehr steifen Orthesematerialien gefertigt, die das Sprunggelenk im Wesentlichen immobilisierten und keinen normaleren Gang oder weiterführende Aktivitäten zuließen.
III. Zusammenfassung der Erfindung
Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst eine Exoskelett-Orthese eine proximale Manschette, die ein Scharnier entlang einer Oberkante der Manschette umfasst; einen Sprunggelenkabschnitt/eine Fußplatte und zumindest eine hintere Strebe, die die proximale Manschette mit dem Sprunggelenkabschnitt/der Fußplatte verbindet.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegende Erfindung umfasst eine Orthese eine proximale Manschette, die zumindest ein Scharnier entlang einer Oberkante der Manschette umfasst; einen Sprunggelenkabschnitt/eine Fußplatte und zumindest eine hintere Strebe, die an einem proximalen Ende an der proximalen Manschette befestigt ist und an einem distalen Ende des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte befestigt ist. Der Sprunggelenkabschnitt/die Fußplatte umfasst einen supramalleolären Sprunggelenkabschnitt mit einem seitlichen Flügel und einem Fußplattenabschnitt, der sich zu den Zehenspitzen eines Anwenders erstreckt und eine Wölbung aufweist.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung einer Verletzung bereitgestellt, dass das Anpassen einer Orthese gemäß der vorliegenden Erfindung an ein verletztes Individuum und das Platzieren des Fußes des Individuums mit der angebrachten Orthese in einem Schuh oder Stiefel umfasst.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst eine Orthese eine proximale Manschette, einen Sprunggelenkabschnitt/eine Fußplatte und eine einzelne hintere Strebe, die eine Rückseite der proximalen Manschette mit einer Rückseite des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte verbindet.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst eine Knie-Sprunggelenk-Fuß-Exoskelett-Orthese eine proximale Manschette, einen Sprunggelenkabschnitt/eine Fußplatte, zwei hintere Streben, die eine Rückseite der proximalen Manschette mit einer Rückseite des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte verbinden, sowie einen oberen Knie-Orthese-Abschnitt, der mit der proximalen Manschette verbunden ist und zumindest ein dehnbares Band umfasst, das an beiden Seiten befestigt ist.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst eine ausrichtbare Exoskelett-Orthese eine proximale Manschette, einen Sprunggelenkabschnitt/eine Fußplatte und zumindest eine hintere Strebe, die eine Rückseite der proximalen Manschette mit einer Rückseite des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte verbindet. Die zumindest eine hintere Strebe ist an zumindest einem Element ausgewählt aus Sprunggelenkabschnitt/Fußplatte oder der proximalen Manschette über einen Bolzenmechanismus befestigt, der zumindest einen Winkelkeil umfasst.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst eine Exoskelett-Orthese eine proximale Manschette, einen Sprunggelenkabschnitt/eine Fußplatte und zumindest eine hintere Strebe, die mit einer Rückseite der proximalen Manschette über eine obere Befestigungsplatte und mit einer Rückseite des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte über eine untere Befestigungsplatte verbunden ist. Die obere und untere Befestigungsplatte weisen jeweils formbare Laschen oder Flügel auf, die sich von ihren Seiten erstrecken.
Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die dynamische Exoskelett-Orthese es besser ermöglicht, zu gehen und zu laufen, auch wenn untere Extremitäten physisch schwer beeinträchtigt sind.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die dynamische Exoskelett-Orthese es bereits früh nach einer Verletzung ermöglicht, dass Patienten gehen und anspruchsvolleren Aktivitäten nachgehen.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die dynamische Exoskelett-Orthese leicht und robust (hält beispielsweise der Belastung von Laufen mit einem Rucksack mit bis zu etwa 120 Pfund (etwa 55 kg) stand) ist und in herkömmlichen Schuhen und Militärstiefeln getragen werden kann.
Bei „im Wesentlichen”, „relativ”, „im Allgemeinen” und „etwa” handelt es sich, so wie sie hierin verwendet werden, um relativierende Bestimmungsworte, die eine zulässige Variation in Bezug auf das auf diese Weise modifiziertes Merkmal angeben. Sie sind nicht auf die absoluten Werte oder das Merkmal einzuschränken, die modifiziert wird, sondern geben vielmehr eine Annäherung an ein solches physikalisches oder funktionelles Merkmal an.
In der vorliegenden detaillierten Beschreibung bezieht sich der Verweis auf „eine Ausführungsform” oder „Ausführungsformen”, dass das Merkmal, auf das Bezug genommen wird, Teil zumindest einer Ausführungsform der Erfindung ist. Außerdem beziehen sich getrennte Verweise auf „eine Ausführungsform” oder „Ausführungsformen” nicht notwendigerweise auf dieselbe Ausführungsform; diese Ausführungsformen schließen sich jedoch nicht gegenseitig aus, wenn dies nicht explizit angegeben ist oder für Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung nicht klar ersichtlich ist. Demnach kann die Erfindung eine beliebige Variation von Kombinationen und/oder Zusammenfügungen der hierin beschriebenen Ausführungsformen einschließen.
IV. Kurzbeschreibung der Zeichnungen
1 zeigt eine Seitenansicht einer dynamischen Exoskelett-Orthese gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
2 zeigt eine Ansicht einer proximalen Manschette einer dynamischen Exoskelett-Orthese gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
3 zeigt eine Ansicht einer dynamischen Exoskelett-Orthese mit einem Aufbau mit zwei Streben gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
4 zeigt eine Hinteransicht einer dynamischen Exoskelett-Orthese, die eine hintere Strebe gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt.
5 zeigt eine Ansicht einer dynamischen Exoskelett-Orthese, die am Bein und Fuß eines Menschen befestigt ist.
6a zeigt eine seitliche Ansicht einer dynamischen Exoskelett-Teilorthose gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
6b zeigt eine Draufsicht auf die dynamische Exoskelett-Teilorthose aus 6a.
7 zeigt eine Seitenansicht einer dynamischen Exoskelett-Orthese gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
8 zeigt eine Seitenansicht einer dynamischen Knie-Sprunggelenk-Fuß-Exoskelett-Orthese gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
9 zeigt eine Hinteransicht einer dynamischen Knie-Sprunggelenk-Fuß-Exoskelett-Orthese gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
10 zeigt eine Seitenansicht einer dynamischen Exoskelett-Orthese gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
11 zeigt eine Hinteransicht der dynamischen Exoskelett-Orthese aus 10.
12 zeigt eine Seitenansicht einer Knie-Sprunggelenk-Fuß-Exoskelett-Orthese gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
13 zeigt eine perspektivische Seitenhinteransicht der Knie-Sprunggelenk-Fuß-Exoskelett-Orthese aus 12 in Verwendung.
14 zeigt eine Hinteransicht einer Knie-Sprunggelenk-Fuß-Exoskelett-Orthese aus 13 in Verwendung.
15 zeigt eine Seitenansicht einer Knie-Sprunggelenk-Fuß-Exoskelett-Orthese aus 13 in Verwendung.
16a zeigt eine Seitenansicht eines Bolzenmechanismus für eine ausrichtbare Anordnung einer Exoskelett-Orthese gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
16b zeigt eine Draufsicht auf den Bolzenmechanismus aus 16a.
17 zeigt zwei hintere Streben und Befestigungsplatten für eine nicht ausrichtbare Anordnung einer Exoskelett-Orthese gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Anhand der nachstehenden erläuternden Beschreibung der Zeichnungen sollten die Verfahren und die Vorrichtung für Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung verständlich werden.
V. Detaillierte Beschreibung der Erfindung
Die Orthese der vorliegenden Erfindung ist gestaltet, um Individuen oder Patienten mit schweren Verletzungen an den unteren Extremitäten, die den Bewegungsradius des Sprunggelenks reduzieren, Kraftlosigkeit und Schmerzen verursachen, das Gehen und Laufen zu ermöglichen. Die Orthese ermöglicht eine Reihe von Tätigkeiten, einschließlich, aber nicht ausschließlich, zumindest eine der folgenden Aktivitäten: frühes Gehen in einer frühen Phase nach einer Verletzung, Beweglichkeit und mit Stoßeinwirkung verbundene Aktivitäten, Laufen, Sprinten oder Bewegung mit einer militärischen Einheit.
Die Orthese der vorliegenden Erfindung ist gestaltet, um Kraftlosigkeit, Schmerzen und/oder einen reduzierten Bewegungsradius am Sprunggelenk (entweder einzeln oder in Kombination) auszugleichen, wobei diese durch verschiedene mögliche Diagnosen verursacht werden, einschließlich, aber nicht ausschließlich, durch zumindest eine der folgenden Diagnosen: Fusion des Sprunggelenks, Frakturen an Sprung- oder Fersenbein, Verletzungen des Schienbeinnervs, Verletzungen des Wadenbeinnervs, Fußteilamputation (die zu einer Kraftlosigkeit der Plantarflexion des Sprunggelenks führt), Verlust von Weichgebe im Bein (was zu inhärenter Kraftlosigkeit führt) oder Sprunggelenksschmerzen beim Tragen von Lasten.
Die aktuelle Forschung deutet darauf hin, dass die Orthese der vorliegenden Erfindung nicht nur Kraftlosigkeit ausgleicht, sondern auch Kräfte um das Sprunggelenk erzeugt, die dem normalen Gang näher kommen als andere derzeit verfügbare Orthesen. Der Artikel Patzowski et al., „Comparative Effect of Orthosis Design an Functional Performance”, J. Bone Joint Surg. Ab. 94, 507–515 (2012) ist vollständig durch Verweis hierin aufgenommen. Der Artikel von Patzowski et al., „Can an Ankle-Foot Orthosis Change Hearts and Minds?”, J. Surgical Orthopaedic Advances 20 (1), 8–18 (2011) ist ebenfalls durch Verweis vollständig hierin aufgenommen.
In bestimmten Ausführungsformen kann die Orthese der vorliegenden Erfindung an das Bein unterhalb des Knies angelegt werden. Die Orthese (die auch als „Intrepid Dynamic Exoskeletal Orthosis” oder „IDEO” bezeichnet wird) kann folgende Komponenten umfassen (Beschreibung von oben/vom proximalen Ende nach unten/zum distalen Ende).
A. Proximale Manschette
Bezugnehmend auf 1 umfasst die Exoskelett-Orthese 100 gemäß der vorliegenden Erfindung eine proximale Manschette 110. Die proximale Manschette kann zumindest eines der folgenden Materialien umfassen: Carbonmaterial, verstärkte Carbonfaserzusammensetzung oder Harzmaterial. Die Manschette kann einen zweischaligen oder einstückigen Aufbau aufweisen.
Ein einstückiger, kompakter Aufbau umfasst eine kompakte Manschette und ist für einen Patienten gestaltet, dessen Oberschenkel (Wade und Schienbein) eine stabile Größe aufweist und der keine eingeschränkte Plantarflexion im Sprunggelenk aufweist.
In bestimmten Ausführungsformen kann die proximale Manschette eine zweiteilige oder zweischalige Manschette aufweisen, die ein Scharnier 115 (wie in 2 bis 3 dargestellt) entlang einer Oberkante oder eines oberen Endes aufweist, wodurch ermöglicht wird, dass die proximale Manschette 110 distal weiter geöffnet werden kann, wenn die Stütze angelegt wird. Dieser Aufbau kann für Patienten verwendet werden, die nicht zu einer ausreichenden Plantarflexion des Sprunggelenks in der Lage sind, um einen einstückigen (kompakten) Aufbau anlegen zu können, und ermöglicht auch eine Schwankung des Volumens des Oberschenkels. Das Scharnier 115 ermöglicht aufgrund eines proximal fixierten Achspunkts, dass die proximale Manschette 110 nach oben geöffnet wird (siehe 2).
In einer oder mehreren Ausführungsformen kann die proximale Manschette 100 einen Riemen 120 aufweisen, um diese während der Verwendung an ihrem Platz zu halten.
B. Hintere Strebe
Die Exoskelett-Orthese 100 umfasst zumindest eine hintere Strebe 130 zur Verbindung der proximalen Manschette 110 mit einem Sprunggelenk-/Fußabschnitt 140. Die zumindest eine hintere Strebe 130 kann einen einzelnen Stab (z. B. 1) oder zwei Stäbe (z. B. 3) umfassen, die verbunden sein können. Die zumindest eine hintere Strebe kann eine beliebige Form aufweisen; so kann es sich beispielsweise um einen flachen Stab, eine zylinderförmige oder röhrenförmige Form oder eine Form mit kreisförmigem oder halbkreisförmigem Querschnitt handeln. In einer oder mehreren Ausführungsformen kann die zumindest eine hintere Strebe 130 eine Länge von etwa 5 Zoll bis etwa 13 Zoll (12,7 cm bis 33 cm) aufweisen.
In bestimmten Ausführungsformen kann die zumindest eine hintere Strebe 130 eine ausrichtbare dynamische Carbonstrebe umfassen, wie z. B. eine TRULIFE-Littig-Strebe oder eine MEDI CLEVER BONE^TM Strebe. Die Littig-Strebe wurde ursprünglich zur Verwendung im oberen Teil von Hüftexartikulationsprothesen gestaltet. Die MEDI CLEVER BONE^TM Strebe (Knochensystem) kann zur Verwendung als dynamische Stütze für Unterschenkelprothesen gestaltet werden.
Die zumindest eine hintere Strebe 130 kann zumindest eines der folgenden Materialien umfassen: Carbonmaterial, verstärkte Carbonfaserzusammensetzung oder Harzmaterial. In einer spezifischen Ausführungsform kann die zumindest eine hintere Strebe einen Aerolon-Kern aufweisen.
In einer oder mehreren Ausführungsformen kann die zumindest eine hintere Strebe ein SLS-Material umfassen. Selektives Lasersintern (SLS) ist ein additives Fertigungsverfahren, bei dem ein Hochleistungslaser (z. B. ein Kohlendioxidlaser) eingesetzt wird, um kleine Kunststoff-, Metall- (direktes Metall-Lasersintern), Keramik- oder Glaspulverteilchen zu einer Masse zu verschmelzen, die eine gewünschte dreidimensionale Form aufweist.
C. Befestigungsplatten
Die Exoskelett-Orthese 100 kann zumindest eine Befestigungsplatte umfassen, z. B. zwei Befestigungsplatten: eine erste Befestigungsplatte 150 zur Befestigung eines Endes der zumindest einen hinteren Strebe 130 an der proximalen Manschette und eine zweite Befestigungsplatte 160 zur Befestigung des entgegengesetzten Endes der zumindest einen hinteren Strebe 130 an dem Sprunggelenkabschnitt/der Fußplatte 140 (wie in 1 und 4 dargestellt). In einer oder mehreren Ausführungsformen kann die zumindest eine Befestigungsplatte eine hintere ÖSSUR^®-Befestigungsplatte (für Unterschenkelprothesen gestaltet) umfassen.
Die Befestigungsplatten 150, 160 können ein Befestigungselement umfassen, einschließlich, aber nicht ausschließlich, zumindest eines der folgenden: Schraube, Bolzen, Nagel, Nut, Haftmittel, eine Kombination davon, oder ein beliebiges anderes wirksames Befestigungselement.
Die Befestigung der zumindest einen hinteren Strebe 130 an dem Sprunggelenkabschnitt/der Fußplatte 140 kann etwas proximaler erfolgen als in herkömmlichen Orthesen. Das hilft, eine Bewegung innerhalb des Sprunggelenks, die für diese Pateinten oft schmerzhaft oder stark eingeschränkt ist, auf die zumindest eine hintere Strebe zu übertragen, ohne den Tragekomfort einzuschränken.
D. Sprunggelenkabschnitt/Fußplatte
Die Exoskelett-Orthese 100 umfasst einen Sprunggelenkabschnitt/eine Fußplatte 140. Der Sprunggelenkabschnitt/die Fußplatte umfasst einen supramalleolären Sprunggelenkabschnitt 170 und einen Fußplattenabschnitt 180 (z. B. 1). Der Sprunggelenkabschnitt/die Fußplatte 140 kann einstückig ausgebildet sein und eine verstärkte Carbonfaserzusammensetzung umfassen. In einer oder mehreren Ausführungsformen umfasst der Sprunggelenkabschnitt 170 einen seitlichen Flügel 190, um mediolaterale Stabilität zu verleihen und damit die Orthese besser in Schuhe oder Stiefel eingepasst werden kann (5). In einer oder mehreren Ausführungsformen kann der Sprunggelenkabschnitt auch einen medialen Flügel aufweisen.
In einer oder mehreren Ausführungsformen weist der Fußplattenabschnitt 180 eine „Abroll”-Form (z. B. 1 und 3) auf. Die Form des Fußplattenabschnitts 180 positioniert die Zehen eines Individuums leicht gestreckt und erstreckt sich bis zu den Zehenspitzen. Der Vorderfuß (Ende der Fußplatte) ist im Vergleich zum Mittelfuß in leichter Plantarflexion angeordnet. In einer oder mehreren Ausführungsformen kann der Sprunggelenkabschnitt/die Fußplatte 140 aufgrund des Übereinanderschichtens von Materialien und Carbonfaser steif sein. Der Fußplattenabschnitt 180 kann eine Wölbung aufweisen (und nicht komplett flach sein) und an den Metatarsophalangealgelenken eine Verlängerung aufweisen, die es den Metatarsalköpfchen ermöglicht, während des Gehens länger mit dem Boden in Kontakt zu bleiben.
Die plantare Fläche der Fußplatte ermöglicht eine optimale Funktion der zumindest einen hinteren Strebe und sorgt für eine lange Lebensdauer der Orthese. Wie bereits angemerkt kann der Fußplattenabschnitt eine graduelle Abrollform aufweisen, die unmittelbar distal in Bezug auf den Fersenbereich beginnt, welcher einen Polster aufweisen kann. In einer oder mehreren Ausführungsformen kann ein Abschnitt des Fersenbereichs, z. B. eine hintere Fersenbasis, eine SACH-Ferse („Solid Ankle Cushion Heel”, dt. festes Sprunggelenk, gepolsterte Ferse) aufweisen.
Beim Aufsetzen der Ferse reduziert der Fersenbereich die Wirkung auf das Bein und ermöglicht es dem Patienten, den Vorderfuß sanft auf dem Boden aufzusetzen. Ein gepolsterter Fersenbereich kann eine allmähliche Steigerung der Belastung der hinteren Strebe ermöglichen, wenn sich das Schienbein nach vorne bewegt, während die Fußposition in Plantarflexion den Deflexionsgrad und die gespeicherte Energiemenge von der mittleren Stellung bis in die Endstellung steigert. Das Speichern und die erneute Abgabe von Energie ist bei Beweglichkeitstrainings, Lauf- und Sprintaktivitäten, die hauptsächlich auf dem Vorderfuß absolviert werden, klar ersichtlich. Ein distales Drittel der plantaren Fläche kann mit Dorsiflexionsradius gestaltet sein, wodurch die Mittelfußknochen beständig in Kontakt mit dem Boden gehalten werden, um eine verbesserte Tiefensensibilität und Steuerung zu ermöglichen.
In einer spezifischen Ausführungsform kann die Ausrichtung der Orthese durchschnittlich auf bis zu etwa 7° Dorsiflexion, Plantarflexion und Außen- oder Innenrotation und etwa 5° Inversion oder Eversion angepasst werden.
E. Versionen der Exoskelett-Orthese
In einer spezifischen Ausführungsform kann die Orthese Polsterschaum umfassen, der an einer proximalen Sohle an einem unteren Abschnitt des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte angebracht ist. Der Polsterschaum kann eine vollständig andere und von der Orthese getrennte Komponente sein, da es sein kann, dass der Schaum durch einen speziell ausgebildeten Orthetiker (vorzugsweise einen Prosthetiker-Orthetiker) und Orthesentechniker angefertigt werden muss. Die Dicke und Dichte des Schaums hängen spezifisch von der relativen Sprunggelenksposition, der Verletzung, dem Gewicht, der Größe eines Patienten sowie davon, wie aktiv dieser ist, ab.
In Ausführungsformen kann die Orthese aus modularen Komponenten oder fixen Komponenten bestehen. Eine modulare Version kann während der anfänglichen Anpassungen verwendet werden und modifiziert werden, wenn Patienten im Zuge ihrer Rehabilitation Fortschritte machen, z. B. durch den Übergang von einer weicheren Strebe zu einer steiferen Strebe, wenn die Patienten an Kraft gewinnen. Die modulare Version kann auch externe Fixateure umfassen (z. B. Befestigungsmittel und Befestigungsplatten).
In einer spezifischen Ausführungsform kann eine modulare Version eine hintere Strebe in Form eines flachen Stabes (z. B. TRULIFE Littig) umfassen. Die hinten angebrachte „Laufplatte” kann in einer hinten angebrachten Laufprothese verwendet werden. Die Ausrichtung von Sprunggelenkabschnitt/Fußplatte kann auch modifizierbar sein. Der Winkel der Fußplatte kann in sechs unterschiedlichen Ebenen in Bezug auf den Fuß und das Bein des Patienten angepasst werden, ähnlich den Anpassungsmöglichkeiten für eine Prothese. In spezifischen Ausführungsformen kann die modulare Version eine hintere Strebe aufweisen, die an der proximalen Manschette über eine hinten angebrachte ÖSSUR-Laufplatte mit zwei Bolzen sowie eine zweite hinten angebrachte ÖSSUR-Laufplatte mit zwei Bolzen am distalen Ende der hinteren Strebe (1 und 2) angebracht ist.
In einer spezifischen Ausführungsform kann eine fixe Version eine Strebe aus zwei Stäben (z. B. MEDI CLEVER BONE^TM) für ein insgesamt geringeres Gewicht der Stütze, den Einsatz für Aktivitäten unter höherer Belastung und Beaufschlagung (höhere Beständigkeit) und die Möglichkeit von Drehbewegungen des Unterschenkels umfassen. Die fixe Version ermöglicht die Verwendung in Stiefeln und engerer Beinkleidung. Die Strebe mit zwei Stäben kann proximal an der proximalen Manschette und distal an der Fuß-/Sprunggelenkkomponente permanent befestigt (haftschlüssig mit diesen verbunden) sein (wie in 3 dargestellt). Die fixe Version ermöglicht eine inhärente Torsionskomponente und nimmt Drehbewegungen besser auf als die modulare Version. Die fixe Version weist laut Patientenberichten subjektiv eine bessere Energieabgabe sowie eine verbesserte Hochintensitätsleistung in Zusammenhang mit ihrer federähnlichen Wirkung auf. Es ist jedoch auch möglich, einen Aufbau mit zwei hinteren Streben in einer modularen Version zu verwenden.
F. Teilfußausführungsform
Bezugnehmend auf 6a–b kann eine Teilfußorthese 200 bei Individuen mit teilweise amputiertem Fuß angewandt werden. Die Exoskelett-Teilfußorthese 200 kann einen ähnlichen Aufbau wie die oben beschriebene Orthese 100 aufweisen. Die Teilfußorthese 200 weist einen umlaufenden Aufbau der Fußplatte 205 auf (erstreckt sich um den Bereich des Fußes, der amputiert wurde).
Bezugnehmend auf 7 ist eine weitere Ausführungsform der Orthese 100 dargestellt, in der zumindest ein Element ausgewählt aus proximaler Manschette 110 und Sprunggelenkabschnitt/Fußplatte 140 ein Laminatmaterial umfasst.
G. Knie-Sprunggelenk-Fuß-Orthese
Bezugnehmend auf 8 und 9 ist eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die eine Knie-Sprunggelenk-Fuß-Orthese 300 betrifft, dargestellt. In einer oder mehreren Ausführungsformen kann die Knie-Sprunggelenk-Fuß-Orthese 300 eine modulare, abnehmbar gefertigte Version, die es einem Patienten ermöglicht, einen Knie-Orthese-Abschnitt 305 an einem Sprunggelenk-Fuß-Orthese-(SFO-)Abschnitt 310 zu befestigen oder von diesem abzunehmen, umfassen, je nach gewünschter Aktivität und erforderlicher Beinstabilität.
In einer oder mehreren Ausführungsformen kann die Knie-Sprunggelenk-Orthese 300 eine fixer Version umfassen, die ein Verbindungselement oder Scharnier 315 (z. B. Tm5 oder Original-TOWNSEND-Edelstahlkniescharnier) umfassen, durch das der obere Knie-Orthese-Abschnitt 305 mit dem unteren Sprunggelenk-Fuß-Orthese-Abschnitt 310 verbunden oder zusammengefügt wird.
Die Knie-Sprunggelenk-Fuß-Orthese kann entweder modular oder fix sein und für unterschiedliche Schwächen, Nervenverletzungen, Bänderverletzungen, proximale Knie- oder Oberschenkelbrüche eingesetzt werden, um es einem Patienten zu ermöglichen, zu gehen, zu laufen oder anspruchsvollere Aktivitäten mit höherer Funktionalität und Sicherheit auszuführen.
Sowohl modulare als auch fixe Versionen von Knie-Sprunggelenk-Fuß-Orthesen können auch für Individuen eingesetzt werden, die dynamische Exoskelett-Orthesen tragen, an Militärmanövern teilnehmen und an Seilen aus Helikoptern abspringen, mit Aufziehleine Fallschirm springen oder herkömmliche Fallschirmmanöver durchführen, um mögliche Knieverletzungen zu vermeiden, wenn die dynamische Exoskelett-Orthese vor einer Verletzung von Sprunggelenk, Nerven und dergleichen verwendet wird.
H. Ausführungsform mit einer Strebe
Bezugnehmend auf 10 und 11 kann eine Exoskelett-Orthese 100 eine proximale Manschette 110, einen Sprunggelenkabschnitt/eine Fußplatte 140 und eine einzelne hintere Strebe 130 (z. B. MEDI CLEVER Strebe) umfassen, die eine Rückseite der proximalen Manschette mit einer Rückseite des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte verbindet. In spezifischen Ausführungsformen kann ein oberes Ende der einzelnen hinteren Strebe in eine Rückseite der proximalen Manschette integriert sein und ein unteres Ende der einzelnen hinteren Strebe in eine Rückseite des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte 140 integriert sein. Wie in 10 und 11 dargestellt kann die proximale Manschette 110 zumindest einen Riemen 120 aufweisen, der zwei Teile der proximalen Manschette, die durch ein Scharnier 115 verbunden sind (siehe auch 2), zumindest teilweise umgibt. Der zumindest eine Riemen 120 kann eine Schnalle, eine Spange, einen Klettverschluss, einen Schnappverschluss oder andere Mittel aufweisen, um den zumindest einen Riemen einzustellen.
In spezifischen Ausführungsformen kann die einzelne hintere Strebe 130 röhren- oder zylinderförmig sein. Die Länge der einzelnen hinteren Strebe kann auf Grundlage der Bedürfnisse eines Patienten oder Benutzers ausgewählt werden. Eine längere Strebe kann zusätzliche Flexibilität verleihen, während eine kürzere Strebe dem Bein des Benutzers in Abhängigkeit von der Verletzung zusätzliche Unterstützung bereitstellen kann. In spezifischen Ausführungsformen kann die einzelne Strebe eine Länge zwischen etwa 5 Zoll und 13 Zoll (von 15,2 cm bis 33 cm), wie z. B. von 7 Zoll bis 11 Zoll (17,8 cm bis 28 cm) aufweisen. Auf ähnliche Weise kann der Durchmesser der einzelnen hinteren Strebe auf zumindest einem Faktor ausgewählt aus dem Gewicht des Benutzers, dem Aktivitätslevel des Benutzers oder der Art der Verletzung des Benutzers basieren. In spezifischen Ausführungsformen kann die einzelne hintere Strebe 130 zumindest eines der folgenden Materialien umfassen: Carbonmaterial, verstärkte Carbonfaserzusammensetzung oder Harzmaterial.
Die Ausführungsform mit einer einzelnen hinteren Strebe ermöglicht eine höhere Flexibilität, z. B. beim Gehen, sowie eine bessere Drehbarkeit, z. B. bei Aktivitäten, die eine Rotation erfordern (z. B. Golf). Die Ausführungsform mit einer einzelnen hinteren Strebe ist insbesondere gut an den täglichen Gebrauch und tägliches Tragen anpassbar, allerdings nicht für längeres Laufen oder anstrengende Aktivitäten geeignet. Im Gegensatz dazu kann ein Aufbau mit zwei Streben (z. B. 3) für anstrengende Aktivitäten verwendet werden.
I. Modifizierte Knie-Sprunggelenk-Fuß-Orthese
In 12 bis 15 ist eine weitere Ausführungsform einer Knie-Sprunggelenk-Fuß-Orthese 300 dargestellt, die einen oberen Knie-Orthese-Abschnitt oder eine Manschette 305 umfasst, die mit einem Sprunggelenk-Fuß-Orthese-Abschnitt 310 (proximale Manschette 110, zumindest eine hintere Strebe 130 und Sprunggelenkabschnitt/Fußplatte 140) verbunden ist. In einer spezifischen Ausführungsform kann die zumindest eine Strebe zwei hintere Streben umfassen, die eine Rückseite der proximalen Manschette mit einer Rückseite des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte verbinden.
In spezifischen Ausführungsformen kann eine modifizierte Knie-Sprunggelenk-Fuß-Orthese 300 eine modulare, abnehmbare Version umfassen, die es einem Patienten ermöglicht, einen Knie-Orthese-Abschnitt 305 an einem Sprunggelenk-Fuß-Orthese-(SFO-)Abschnitt 310 zu befestigen oder von diesem abzunehmen, je nach gewünschter Aktivität und erforderlicher Beinstabilität.
Eine fixe Version der Knie-Sprunggelenk-Fuß-Orthese kann auch bereitgestellt sein, in der der obere Knie-Orthese-Abschnitt 305 und der Sprunggelenk-Fuß-Orthese-Abschnitt 310 in einem Stück ausgebildet sind. Die fixe Version kann beispielsweise für einen Benutzer geeignet sein, der eine Wirbelsäulenverletzung oder eine permanente Knienervenverletzung hat. In einer oder mehreren Ausführungsformen kann die fixe Version der Knie-Sprunggelenk-Fuß-Orthese 300 ein Verbindungselement oder ein Scharnier 315 (z. B. Tm5 oder Original-TOWNSEND-Edelstahlkniescharnier) umfassen, durch das der obere Knie-Orthese-Abschnitt oder die Manschette 305 mit dem unteren einstückigen Sprunggelenk-Fuß-Orthese-Abschnitt 310 zusammengefügt wird.
Der obere Knie-Orthese-Abschnitt 305 kann zumindest einen Riemen 320 umfassen (z. B. zwei Riemen wie in 13 dargestellt), um den Knie-Orthese-Abschnitt 305 und die Beinrückseite eines Benutzers oberhalb des Knies zumindest teilweise zu umgeben, wodurch die Befestigung des Knie-Orthese-Abschnitts 305 an dem Benutzer unterstützt wird. Der zumindest eine Riemen 120 kann eine Schnalle, eine Spange, einen Klettverschluss, einen Schnappverschluss oder andere Mittel aufweisen, um den zumindest einen Riemen anzupassen.
In 12 bis 15 umfasst der obere Knie-Orthese-Abschnitt 305 zumindest ein dehnbares Band 325, das an beiden Seiten befestigt ist, z. B. zwei dehnbare Bänder 325, die an beiden Seiten befestigt sind. Das zumindest eine dehnbare Band 325 kann an einer proximalen oder distalen Befestigung an dem oberen Knie-Orthese-Abschnitt 305 befestigt sein.
Ein dehnbares Band 325 kann beispielsweise proximal an oder nahe der Rückseite des Knie-Orthese-Abschnitts zwischen einem unteren und einem oberen Riemen 120 befestigt sein, und ein anderes dehnbares Band 325 kann distal an oder nahe einer Seite des Knie-Orthese-Abschnitts an einem unteren Riemen befestigt sein (siehe z. B. 13).
In spezifischen Ausführungsformen kann das zumindest eine dehnbare Band 325 ein Kautschukmaterial, ein elastisches Material oder ein Bungeeseilmaterial umfassen. In einer spezifischen Ausführungsform kann das zumindest eine dehnbare Band zumindest ein elastisches Band umfassen, das aus einem PHYSIONETICS^® VP2 Endgerät stammt und angepasst wurde.
Das zumindest eine dehnbare Band 325 kann an dem Knie-Orthese-Abschnitt 305 durch ein geeignetes Mittel befestigt sein, einschließlich, aber nicht ausschließlich, durch einen Bolzen, eine Niete, eine Schraube, einen Schnappverschluss oder einen Schwenkbügel. In einer spezifischen Ausführungsform kann ein Schwenkbügel bewegt oder geschwenkt werden, wenn sich das Knie eines Benutzers bewegt.
In Verwendung kann das zumindest eine dehnbare Band 325 von dem oberen Knie-Orthese-Abschnitt 305 manuell mit einem entsprechenden Befestigungs- oder Fixiermittel 330 an der proximalen Manschette 110 des Sprunggelenk-Fuß-Orthese-Abschnitts 310 verbunden werden (13 bis 15). Das entsprechende Befestigungs- oder Fixiermittel 330 kann sich an oder nahe einer Rückseite der proximalen Manschette befinden. Das Befestigungs- oder Fixiermittel 330 kann eine beliebige geeignete Vorrichtung sein und schließt folgende ein, ohne auf diese beschränkt zu sein: Bolzen, Niete, Schraube, Bügel und dergleichen. Die Anordnung des Befestigungs- oder Fixiermittels 330 kann helfen, das nötige Ausmaß an Unterstützung für die hintere Oberschenkelmuskulatur bereitzustellen, das für einen Patienten oder Benutzer erforderlich ist.
Eine manuelle Verbindung ermöglicht es einem Benutzer oder Patienten, das zumindest eine dehnbare Band 325 zu verwenden oder zu entscheiden, das zumindest eine dehnbare Band 325 nicht zu verwenden, je nach Aktivität, Umgebung und/oder Verletzung. Wenn beispielsweise zwei dehnbare Bänder an beiden Seiten des Knie-Orthese-Abschnitts 305 vorliegen, kann ein Patient manuell nur ein Paar der dehnbaren Bänder mit dem Sprunggelenk-Fuß-Orthese-Abschnitt 310 verbinden (z. B. 13).
Diese Ausführungsform der Knie-Sprunggelenk-Fuß-Orthese wirkt wie eine künstliche hintere Oberschenkelmuskulatur und kann besonders nützlich für Individuen sein, die an einer Verletzung der hinteren Oberschenkelmuskulatur oder Ischiasproblemen leiden. Diese Art der Knie-Sprunggelenk-Fuß-Orthese ermöglicht auch eine Rückwärtsbewegung, wodurch eine kontrollierte Art normalen Laufens ermöglicht wird.
J. Ausrichtbare und nicht ausrichtbare Orthese-Versionen
Bezugnehmend auf 16a bis 17 kann die Exoskelett-Orthese in bestimmten Ausführungsformen einen ausrichtbaren (16a und 16b) oder nicht ausrichtbaren (17) Aufbau aufweisen. Beide Formen können sowohl fix als auch modular vorliegen.
Die ausrichtbare oder nicht ausrichtbare Exoskelett-Orthese umfasst eine proximale Manschette, einen Sprunggelenkabschnitt/eine Fußplatte und eine einzelne hintere Strebe, die eine Rückseite der proximalen Manschette mit einer Rückseite des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte verbindet. In der ausrichtbaren Form ist die zumindest eine hintere Strebe (z. B. zwei hintere Streben) mit zumindest einem Element ausgewählt aus Sprunggelenkabschnitt/Fußplatte oder proximaler Manschette über einen Bolzenmechanismus 400 verbunden, wie es in 16a und 16b dargestellt ist.
In bestimmten Ausführungsformen kann der Bolzenmechanismus 400 zumindest einen Gewindebolzen 405, eine Beilagscheibe 410 und zwei einander entgegengesetzte Scheiben 415, 420 aufweisen. Jede der beiden entgegengesetzten Scheiben 415, 420 kann reziprok gekrümmte Oberflächen aufweisen (wie in 16b dargestellt), um eine hintere Strebe aufzunehmen.
Zwischen einer unteren entgegengesetzten Scheibe 420 und einer Oberfläche des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte 140 kann zumindest ein Winkelkeil 425 angeordnet sein, um Veränderungen der anteroposterioren oder Längsausrichtung bzw. der mediolateralen oder Querausrichtung zu ermöglichen. Der Winkelkeil 425 kann beispielsweise eine Steigung oder Neigung von etwa 1 bis 8° aufweisen. Eine Laminatplatte 430 mit Gewinde zum Festziehen des Bolzenmechanismus kann unterhalb einer Oberfläche des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte angeordnet sein. In bestimmten Ausführungsformen kann die Laminatplatte 430 eine Dicke von 0,2 Zoll bis 0,5 Zoll (5 mm bis 12,7 mm), z. B. 0,25 Zoll bis 0,4 Zoll (6 mm bis 10 mm), aufweisen.
17 zeigt einen nicht ausrichtbaren Aufbau, in dem die zumindest eine hintere Strebe 130 (z. B. Aufbau mit zwei Streben) an einem Sprunggelenkabschnitt/einer Fußplatte 140 und einer proximalen Manschette 110 befestigt ist, z. B. über eine obere bzw. untere Befestigungsplatte 440a, 440b. Die untere und obere Befestigungsplatte 440a, 440b weisen jeweils formbare Laschen oder Flügel 450 auf, die sich von deren Seiten erstrecken. Die formbaren Laschen oder Flügel 450 können ein formbares Metall umfassen, wie z. B. einen Drahtkäfig oder ein formbares Metallband. Die formbaren Laschen oder Flügel 450 ermöglichen das Formanpassen und Befestigen der Befestigungsplatten und der zumindest einen hinteren Strebe an der proximalen Manschette 110 und/oder dem Sprunggelenkabschnitt/der Fußplatte 140.
K. Anwendungen
Die Exoskelett-Orthese ist eine brauchbare Alternative zu einer Amputation, auch wenn eine schwere Beeinträchtigung des Beins vorliegt. Zusätzlich dazu ermöglicht die Exoskelett-Orthese zumindest einen der folgenden Aspekte:

1) ein normaleres Geh- oder Laufverhalten bei jenen, die an einer schweren Bein-, Sprunggelenk- und/oder Fußverletzung leiden, die zu einem reduzierten Bewegungsradius des Sprunggelenks oder starken Schmerzen führen;
2) Laufen für jene, die an einer isolierten peronealen Neuropathie leiden;
3) Gehen und Laufen für jene mit tibialer Neuropathie oder
4) eine höhere Beweglichkeit (Vorwärts-, Rückwärts-, Seitwärtsschritte) trotz der genannten physischen Beeinträchtigungen. Die Orthese unterstützt auch die Nutzung und folgliche Stärkung des Quadrizeps bei täglichen Aktivitäten. Die Orthese kann auch bei Wirbelsäulenverletzungen angewandt werden, bei denen Kraftlosigkeit im Sprunggelenk vorliegt und zumindest Kraft in einem Maß von 4 von 5 im Knie vorhanden ist.

Die Exoskelett-Orthese der vorliegenden Erfindung kann modifiziert werden, um einen sichereren und normaleren Gang in einer frühen postoperativen Phase nach Bein-/Fuß-/Sprunggelenkoperationen anstelle eines Walkers. Die Orthese kann auch in der Pädiatrie für Patienten mit Kinderlähmung, die eine Plantarflexionsschwäche im Sprunggelenk in Zusammenhang mit Achillessehnen-Verlängerungsverfahren und einer Schwäche der hinteren Oberschenkelmuskulatur aufweisen.
VI. Gewerbliche Anwendbarkeit
Eine Sprunggelenk-Fuß-Orthese gemäß der vorliegenden Erfindung und insbesondere gemäß einer dynamischen Exoskelett-Orthese versetzt einen Benutzer in die Lage, trotz schwerer physischer Beeinträchtigungen der unteren Extremitäten zu gehen und zu laufen.
Wenngleich die vorliegende Erfindung durch bestimmte Ausführungsbeispiele und alternative Ausführungsformen beschrieben wurde, ist sie nicht auf diese beschränkt. Alternative Ausführungsformen, Beispiele und Modifikationen, die immer noch Teil des Schutzumfangs der Erfindung sind, können von Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung insbesondere im Lichte der oben angeführten Lehren angefertigt werden.
Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung ist klar, dass verschiedene Anpassungen und Modifikationen der Ausführungsbeispiele und alternativen Ausführungsformen, die oben beschrieben sind, vorgenommen werden können, ohne vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen. Aus diesem Grund ist klar, dass die Erfindung innerhalb des Schutzumfangs der beigefügten Ansprüche anders als spezifisch hierin beschrieben ausgeführt werden kann.

Claims

Knie-Sprunggelenk-Fuß-Exoskelett-Orthese, gekennzeichnet durch: eine proximale Manschette, einen Sprunggelenkabschnitt/eine Fußplatte, zumindest eine hintere Strebe, die eine Rückseite der proximalen Manschette mit einer Rückseite des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte verbindet und einen oberen Knie-Orthese-Abschnitt, der mit der proximalen Manschette verbunden ist und an jeder Seite befestigt zumindest ein dehnbares Band umfasst.
Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Knie-Orthese-Abschnitt über ein Scharnier mit der proximalen Manschette verbunden ist.
Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine dehnbare Band an jeder Seite des oberen Knie-Orthese-Abschnitts ein Kautschukmaterial, ein elastisches Material oder ein Bungeeseilmaterial umfasst.
Orthese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein dehnbares Band über einen Schwenkbügel an dem oberen Knie-Orthese-Abschnitt befestigt ist.
Orthese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, worin die proximale Manschette durch ein Befestigungs- oder Fixiermittel zur manuellen Verbindung des zumindest einen dehnbaren Bands an dem oberen Knie-Orthese-Abschnitt mit der proximalen Manschette gekennzeichnet ist.
Orthese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, ferner gekennzeichnet durch zwei dehnbare Bänder, die an jeder Seite des oberen Knie-Orthese-Abschnitts befestigt sind.
Orthese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, ferner gekennzeichnet durch zwei hintere Streben, die eine Rückseite der proximalen Manschette mit einer Rückseite des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte verbinden.
Orthese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, ferner dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine hintere Strebe an dem Sprunggelenkabschnitt/der Fußplatte und/oder der proximalen Manschette über einen Bolzenmechanismus befestigt ist, der zumindest einen Winkelkeil umfasst.
Orthese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, ferner dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine hintere Strebe über eine obere Befestigungsplatte mit einer Rückseite der proximalen Manschette verbunden ist und über eine untere Befestigungsplatte mit einer Rückseite des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte verbunden ist; wobei die obere und untere Befestigungsplatte jeweils formbare Laschen oder Flügel aufweisen, die sich von deren Seiten erstrecken.
Ausrichtbare Exoskelett-Orthese, gekennzeichnet durch: eine proximale Manschette, einen Sprunggelenkabschnitt/eine Fußplatte, zumindest eine hintere Strebe, die eine Rückseite der proximalen Manschette mit einer Rückseite des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte verbindet, wobei die zumindest eine hintere Strebe über einen Bolzenmechanismus, der zumindest einen Winkelkeil umfasst, zumindest an dem Sprunggelenkabschnitt/der Fußplatte und/oder der proximalen Manschette befestigt ist.
Orthese nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine hintere Strebe zwei hintere Streben umfasst, wobei die Streben jeweils röhren- oder zylinderförmig sind.
Orthese nach einem der Ansprüche 10 und 11, wobei der Bolzenmechanismus gekennzeichnet ist durch: zwei entgegengesetzte Scheiben, die jeweils reziprok gekrümmte Oberflächen aufweisen, um eine hintere Strebe aufzunehmen, und dadurch, dass der zumindest eine Winkelkeil zwischen einer unteren entgegengesetzten Scheibe und einer Fläche des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte angeordnet ist, wodurch ermöglicht wird, dass die zumindest eine Strebe in unterschiedlichen Winkeln festgeklemmt wird, und Veränderungen der Ausrichtung zugelassen werden.
Orthese nach einem der Ansprüche 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Winkelkeil eine Steigung oder Neigung von etwa 1° bis 8° aufweisen kann.
Exoskelett-Orthese, gekennzeichnet durch: eine proximale Manschette, einen Sprunggelenkabschnitt/eine Fußplatte, zumindest eine hintere Strebe, die über eine obere Befestigungsplatte mit einer Rückseite der proximalen Manschette verbunden ist und über eine untere Befestigungsplatte mit einer Rückseite des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte verbunden ist; wobei die obere und untere Befestigungsplatte jeweils formbare Laschen oder Flügel aufweisen, die sich von deren Seiten erstrecken.
Orthese nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die formbaren Laschen oder Flügel ein formbares Metall umfassen.
Orthese nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das formbare Metall einen Drahtkäfig oder ein Metallband umfasst.
Exoskelett-Orthese, gekennzeichnet durch: eine proximale Manschette, einen Sprunggelenkabschnitt/eine Fußplatte, und eine einzelne hintere S trebe, die eine Rückseite der proximalen Manschette mit einer Rückseite des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte verbindet.
Orthese nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die proximale Manschette ferner ein Scharnier entlang einer Oberkante der Manschette umfasst, wodurch ein Öffnen der proximalen Manschette ermöglicht wird.
Orthese nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass ein oberes Ende der einzelnen hinteren Strebe in eine Rückseite der proximalen Manschette integriert ist und ein unteres Ende der hinteren Strebe in eine Rückseite des Sprunggelenkabschnitts/der Fußplatte integriert ist.
Orthese nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die proximale Manschette eine verstärkte Carbonfaserzusammensetzung umfasst.
Orthese nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelne hintere Strebe röhren- oder zylinderförmig ist.
Orthese nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine hintere Strebe eine Länge von 15,2 bis 33 cm aufweist.
Orthese nach einem der Ansprüche 17 bis 19, ferner gekennzeichnet durch einen Knie-Orthese-Abschnitt, der eine obere Kniemanschette umfasst, die über ein Verbindungselement mit der proximalen Manschette verbunden ist.
Orthese nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement ein Scharnier umfasst.