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Fachgebiet
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Diese Erfindung bezieht sich auf das Nachführen eines Lese-/Schreibkopfs in Bezug zu Längs-Servospuren, die in einem Längsband, beispielsweise einem Magnetband, verwendet werden, und insbesondere auf das Ermitteln des Schräglaufs der Servospuren und somit des Bandes.
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Hintergrundinformationen
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Die Aufgabe eines Nachführungs- oder Servosystems für ein Längsband, beispielsweise ein Magnetband, besteht darin, einen Kopf seitlich vom Längsband zu bewegen, um der Seitenbewegung des Bandes, beispielsweise während Lese-/Schreibvorgängen des Kopfes, genau zu folgen. Wenn dies genau durchgeführt wird, werden die Datenspuren von einem Lese-/Schreibkopf in geraden Linien entlang des Längsbandes geschrieben und gelesen, wenn das Band in Längsrichtung angetrieben wird. In Bezug auf das Magnetband umfassen die Daten parallele Streifen in Längsrichtung des Magnetbands. Servospuren werden auf das Magnetband parallel zu und seitlich versetzt gegenüber den erwarteten Datenstreifen voraufgezeichnet. Die Servospuren werden normalerweise als über das Magnetband verteilte, getrennte seitliche Positionen bereitgestellt, so dass das Magnetband viele Servospuren und viele Gruppen von Datenbändern umfassen kann. Servoköpfe, normalerweise an gegenüberliegenden Enden eines Kopfmoduls des Lese-/Schreibkopfs, fühlen zwei Servospuren ab und steuern die Seitenposition des Lese-/Schreibkopfs so, dass er der Spur der Servospuren folgt. Der Lese-/Schreibkopf wird seitlich über einer Gruppe von Servospuren verschoben, um zwischen Datenspuren eines Datenbands umzuschalten, und er wird von einer Gruppe von Servospuren zu einer anderen verschoben, um zwischen Datenbändern umzuschalten.
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Ausführungsformen von Servospuren können Längsspuren umfassen, die in sich fortlaufend wiederholenden Mustern angeordnet sind, wobei ein Beispiel zeitgesteuerte Servospuren umfasst und die Muster der jeweiligen Servospuren mit einem Längsversatz voneinander angeordnet sind, um eine Ermittlung der groben Seitenposition der Servoköpfe und des Datenbands, an der der Magnetkopf positioniert ist, zu ermöglichen, indem der Längsversatz zwischen den zwei Servospuren gemessen wird. Nachdem der Längsversatz der Servospuren, wie er von den Servoköpfen an gegenüberliegenden Enden des Kopfmoduls erkannt wurde, bekannt ist und damit das Datenband bekannt ist, liefert die relative Messung der Zeitsteuerung der Servospuren im Vergleich mit dem bekannten Längsversatz ein Maß für den Schräglauf des Bands gegenüber dem Lese-/Schreibkopf, der zum Beispiel durch Neigen des Lese-/Schreibkopfs ausgeglichen werden kann.
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Normalerweise wird die Seitenbewegung des Bands durch Flansche eingeschränkt, die sich an Bandführungen zu beiden Seiten des Kopfs befinden, sodass das Servosystem den Kopf veranlasst, den Datenstreifen auch bei Vorhandensein von Störungen zu folgen, die hauptsächlich durch die als LTM (Lateral Tape Motion) bezeichnete begrenzte Seitenbewegung des Bands erzeugt werden.
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Die Flansche des Bandwegs, beispielsweise Rollen, begrenzen die Seitenbewegung des Bands, können jedoch dazu neigen, das Band zu biegen und zur Ansammlung von Abrieb an den Flanschen zu führen, der die Lebensdauer des Bands beeinträchtigt und darüber hinaus unerwünschte dynamische Wirkungen erzeugt.
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Ein flanschloser Bandweg löst in der Regel die Probleme des Bandwegs mit Flansch, doch wenn das Längsband nicht eingeschränkt wird, neigt es dazu, sich rasch von einer Seite eines Bandwegs zur anderen zu verschieben, und es kann auf einer Seite des Wegs nur kurze Zeit laufen.
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Die Verschiebung auf einem Bandweg an einer Seite eines Lese-/Schreibkopfs kann zur gegenüberliegenden Seite des Wegs erfolgen, welche auf der anderen Seite des Lese-/Schreibkopfs liegt, wodurch es zu einem erheblichen Schräglauf des Längsbands kommt.
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Der Schräglauf kann durch Messen des Längsversatzes zwischen den Servospuren ermittelt werden, die von Servoköpfen am oberen und unteren Ende des Bandkopfmoduls erkannt werden. Die Servospuren können jedoch bei der Herstellung des Bands längs versetzt werden, um das Datenband anzuzeigen, an dem der Lese-/Schreibkopf positioniert ist. Der Schräglauf aufgrund eines flanschlosen Bandwegs kann von der Art sein, dass er den herstellungsbedingten Längsversatz der Servospuren versetzt oder verstärkt und dadurch die Fähigkeit zur Ermittlung der groben Seitenpositionierung (welche Servospuren) des Lese-/Schreibkopfs hemmt. Eine nicht korrekte oder unbekannte grobe Seitenpositionierung hemmt wiederum die Fähigkeit, sich die Verwendung der Servoköpfe zunutze zu machen, um den Schräglauf des Bands gegenüber dem Lese-/Schreibkopf zu messen, da die Nullposition des Schräglaufs der Servospuren unbekannt ist.
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Das Schräglaufnachführungs-Stellglied kann eingebaute systematische Fehler aufweisen, die dazu führen, dass der Lese-/Schreibkopf sich in einer nicht idealen Position im Verhältnis zu den Servospuren befindet, wenn sich das Band anfangs gegenüber dem Lese-/Schreibkopf bewegt, beispielsweise, wenn eine Magnetbandkassette in ein Datenspeicherlaufwerk eingelegt und das Band über den Lese-/Schreibkopf bewegt wird. Diese systematischen Fehler können durch die Auswirkungen der Verzerrung von Anschlusskabeln, durch von der Schwerkraft des Stellgliedmechanismus verursachte Verzerrungen, durch von außen einwirkende Stoß- und Schwingungskräfte und durch die Kräfte der Bandbewegung auf den Lese-/Schreibkopf verursacht werden.
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Die US-Patentanmeldung mit laufender Nr. 11/933 966, eingereicht am 1. Nov. 2007 (
US-Offenlegungsschrift 2009 / 0 116 140 A1 ) beschreibt ein System zum Justieren der Schräglauf-Fehlausrichtung zwischen einem Lese-/Schreibkopf und einem längs verlaufenden Datenspeichermedium. Das System umfasst eine Kopfträgerbaugruppe, eine Linearbaugruppe, die einen Drehzapfen umfasst, der die Kopfträgerbaugruppe drehbar stützt, und eine mit der Kopfträgerbaugruppe gekoppelte Magnetbaugruppe. An die Magnetbaugruppe wird ein Strom angelegt, um die Kopfträgerbaugruppe dynamisch im Verhältnis zu einer Richtung der Medienbewegung über die Kopfträgerbaugruppe zu positionieren. Ein erster Strom wird an die Magnetbaugruppe angelegt, um der Spur des Mediums zu folgen, das sich über die Kopfträgerbaugruppe bewegt. Ein zweiter Strom wird an die Magnetbaugruppe angelegt, um die Kopfträgerbaugruppe dynamisch und drehend zu positionieren, um den Schräglauf des flexiblen Mediums auszugleichen, das sich über die Kopfträgerbaugruppe bewegt.
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Aus
US 7 436 621 B2 ist eine Azimut-Regelung bekannt, bei der ein Azimutfehlersignal und andere Fehlersignale von Servoleseköpfen erfasst werden, die sich auf mehreren Lese-Schreibkopfabschnitten eines Lese-Schreibkopfes befinden. Die Fehlersignale werden verwendet, um den Lese-Schreibkopf korrekt auf einer bestimmten Spur des Bandes zu positionieren. Die Servoleseköpfe befinden sich dabei auf unterschiedlichen Lese-Schreibkopfabschnitten.
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In
US 2002 / 0 181 143 A1 wird ein System und ein Verfahren für die Miniaturisierung von Lese-Schreibköpfen vorgestellt. Der dortige Magnetkopf wird mit MEMS- Stellgliedern und - Stellmotoren versehen, um eine Feinnachführung von Lese-, Schreib- und Servoköpfen zu gewährleisten.
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Deshalb besteht nach dem Stand der Technik die Notwendigkeit, sich des vorgenannten Problems anzunehmen.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die der Erfindung zugrundeliegenden Aufgaben werden jeweils mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Es werden Verfahren, Servosysteme, Servoerkennungssysteme und Datenspeicherlaufwerke zum Erkennen von Servospuren eines Längsbands bereitgestellt.
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Aus einem Blickwinkel betrachtet stellt die vorliegende Erfindung ein Servoerkennungsverfahren zum Erkennen längs verlaufender Servospuren eines Längsbands in einem Servoerkennungssystem bereit, wobei das Servoerkennungssystem mindestens zwei Servoleseköpfe umfasst, die in einem seitlichen Abstand gegenüber einem Längsband auf einem ersten Kopfmodul eines Lese-/Schreibkopfs angeordnet sind, und mindestens einen Servolesekopf auf einem zweiten Kopfmodul des Lese-/Schreibkopfs, der in einem Längsabstand gegenüber dem ersten Kopfmodul angeordnet ist, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: Anfangs Erkennen einer Servospur des Längsbands, wobei ein Servolesekopf des ersten Kopfmoduls und der Servolesekopf des zweiten Kopfmoduls dazu verwendet werden, die Seitenpositionsdifferenz zwischen den Servoleseköpfen bezogen auf die Servospur zu erkennen, und Kalibrieren der Schräglauf-Fehlausrichtung der Servospur bezogen auf den Lese-/Schreibkopf; Speichern eines der kalibrierten Schräglauf-Fehlausrichtung entsprechenden Wertes als Nullbezugswert; und Umschalten von dem einen Servolesekopf des ersten Kopfmoduls und dem Servolesekopf des zweiten Kopfmoduls auf die zwei Servoleseköpfe des ersten Kopfmoduls.
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Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet stellt die vorliegende Erfindung ein Servoerkennungssystem bereit, das Folgendes umfasst: Mindestens zwei Servoleseköpfe, die in einem seitlichen Abstand gegenüber einem Längsband auf einem ersten Kopfmodul eines Lese-/Schreibkopfs angeordnet und so konfiguriert sind, dass sie Servospuren des Längsbands lesen; mindestens einen Servolesekopf auf einem zweiten Kopfmodul des Lese-/Schreibkopfs, der in einem Längsabstand gegenüber dem ersten Kopfmodul angeordnet und so konfiguriert ist, dass er eine Servospur des Längsbands liest; und eine Servosteuerung, die folgende Funktionen auszuführen in der Lage ist: Anfangs Erkennen einer Servospur des Längsbands, wobei ein Servolesekopf des ersten Kopfmoduls und der Servolesekopf des zweiten Kopfmoduls dazu verwendet werden, die Seitenpositionsdifferenz zwischen den Servoleseköpfen bezogen auf die Servospur zu erkennen, und Kalibrieren der Schräglauf-Fehlausrichtung der Servospur bezogen auf den Lese-/Schreibkopf; Speichern eines der kalibrierten Schräglauf-Fehlausrichtung entsprechenden Wertes als Nullbezugswert; und Umschalten von dem einen Servolesekopf des ersten Kopfmoduls und dem Servolesekopf des zweiten Kopfmoduls auf die zwei Servoleseköpfe des ersten Kopfmoduls.
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In einer weiteren Ausführungsform bezieht sich der kalibrierte Nullbezugswert auf die erkannte Seitenpositionsdifferenz. In einer weiteren Ausführungsform wird ein Signal bereitgestellt, um ein Schräglauf-Stellglied zum Neigen der Kopfmodule zu betreiben, um die erkannte Schräglauf-Fehlausrichtung auf null zu justieren, wobei sich der Wert des kalibrierten Nullbezugswerts auf den Wert des Schräglauf-Stellgliedsignals bezieht.
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In noch einer weiteren Ausführungsform wird der Nullbezugswert des Schräglauf-Stellgliedsignals als Servoversatz verwendet, um das Schräglauf-Stellglied als Reaktion auf den Schräglauf zu betreiben, der von den zwei Servoleseköpfen des ersten Kopfmoduls erkannt wurde.
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In einer weiteren Ausführungsform, bei der die Servospuren zueinander längs versetzt sind, umfasst das Verfahren das Justieren des erkannten Schräglaufs durch Anwenden des kalibrierten Nullbezugswerts, wobei der Längsversatz der Servospuren verwendet wird, um die Servospuren und das Datenband zu ermitteln, an denen das erste Kopfmodul positioniert ist.
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In einer weiteren Ausführungsform wird der Lese-/Schreibkopf seitlich neu auf eine andere Gruppe von Servospuren positioniert, wenn ermittelt wurde, dass der Längsversatz der Servospuren kleiner ist als der maximale Längsversatz der Servospuren.
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Aus einem weiteren Blickwinkel betrachtet stellt die vorliegende Erfindung ein Servosystem bereit, das Folgendes umfasst: Mindestens zwei Servoleseköpfe, die in einem seitlichen Abstand gegenüber einem Längsband auf einem ersten Kopfmodul eines Lese-/Schreibkopfs angeordnet und so konfiguriert sind, dass sie Servospuren des Längsbands lesen; mindestens einen Servolesekopf auf einem zweiten Kopfmodul des Lese-/Schreibkopfs, der in einem Längsabstand gegenüber dem ersten Kopfmodul angeordnet und so konfiguriert ist, dass er eine Servospur des Längsbands liest; eine Servosteuerung, die so konfiguriert ist, dass sie anfangs eine Servospur des Längsbands erkennt und dabei einen Servolesekopf des ersten Kopfmoduls und den Servolesekopf des zweiten Kopfsmoduls dazu verwendet, die Seitenpositionsdifferenz zwischen den Servoleseköpfen bezogen auf die Servospur zu erkennen und die Schräglauf-Fehlausrichtung der Servospur bezogen auf den Lese-/Schreibkopf zu kalibrieren; [so konfiguriert,] dass sie einen der kalibrierten Schräglauf-Fehlausrichtung entsprechenden Wert als Nullbezugswert speichert; und dass sie von dem einen Servolesekopf des ersten Kopfmoduls und dem Servolesekopf des zweiten Kopfmoduls auf die zwei Servoleseköpfe des ersten Kopfmoduls umschaltet; und ein Schräglauf-Servostellglied, das von einem Signal der Servosteuerung so betrieben wird, dass es die Kopfmodule neigt, um die erkannte Schräglauf-Fehlausrichtung auf null zu justieren.
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Aus einem weiteren Blickwinkel betrachtet stellt die vorliegende Erfindung ein Datenspeicherlaufwerk bereit, das Folgendes umfasst:
- Einen Lese-/Schreibkopf, der so konfiguriert ist, dass er Daten in Bezug auf Daten eines Längsbands liest und schreibt, wobei der Lese-/Schreibkopf zusätzlich mindestens zwei Servoleseköpfe umfasst, die in einem seitlichen Abstand gegenüber einem Längsband auf einem ersten Kopfmodul eines Lese-/Schreibkopfs angeordnet und so konfiguriert sind, dass sie Servospuren des Längsbands lesen; und mindestens einen Servolesekopf auf einem zweiten Kopfmodul des Lese-/Schreibkopfs, der in einem Längsabstand gegenüber dem ersten Kopfmodul angeordnet und so konfiguriert ist, dass er eine Servospur des Längsbands liest; eine Servosteuerung, die so konfiguriert ist, dass sie anfangs eine Servospur des Längsbands erkennt und dabei einen Servolesekopf des ersten Kopfmoduls und den Servolesekopf des zweiten Kopfmoduls dazu verwendet, die Seitenpositionsdifferenz zwischen den Servoleseköpfen bezogen auf die Servospur zu erkennen und die Schräglauf-Fehlausrichtung der Servospur bezogen auf den Lese-/Schreibkopf zu kalibrieren; [so konfiguriert,] dass sie einen der kalibrierten Schräglauf-Fehlausrichtung entsprechenden Wert als Nullbezugswert speichert; und dass sie von dem einen Servolesekopf des ersten Kopfmoduls und dem Servolesekopf des zweiten Kopfmoduls auf die zwei Servoleseköpfe des ersten Kopfmoduls umschaltet; und ein Schräglauf-Servostellglied, das von einem Signal der Servosteuerung so betrieben wird, dass es die Kopfmodule neigt, um die erkannte Schräglauf-Fehlausrichtung auf null zu justieren.
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Figurenliste
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Die vorliegende Erfindung wird nun lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen beschrieben, wie sie in den folgenden Figuren veranschaulicht sind:
- 1 stellt eine teilweise aufgeschnittene Ansicht eines beispielhaften Magnetband-Datenspeicherlaufwerks dar, in dem eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umgesetzt werden kann;
- 2 stellt ein Blockschaltbild dar, das einen Bandkopf von 1 mit zwei Modulen gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung veranschaulicht;
- 3 stellt ein Blockschaltbild dar, das den Bandkopf von 2 in einer gedrehten Position gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung veranschaulicht;
- 4 stellt eine schematische Veranschaulichung der Oberseite des Bandkopfs von 1 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar;
- 5 stellt eine schematische Veranschaulichung eines Schräglauf-Stellglieds für den Bandkopf von 4 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar;
- 6 stellt eine schematische Veranschaulichung eines beispielhaften Servomusters eines Magnetbands gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar;
- 7 stellt eine schematische Veranschaulichung von Servomustern von 6 dar, die in einer Ausführungsform von parallelen Servospuren eines Magnetbands gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung angeordnet sind;
- 8 stellt einen Ablaufplan dar, der die Initialisierung einer Kassette in dem Datenspeicherlaufwerk von 1 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellt;
- 9 stellt einen Ablaufplan dar, der ein beispielhaftes Verfahren des Kalibrierens und Justierens der Schräglauf-Fehlausrichtung von 8 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellt;
- 10 stellt einen Ablaufplan dar, der ein alternatives Verfahren des Kalibrierens und Justierens der Schräglauf-Fehlausrichtung von 8 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellt; und
- 11 stellt eine Veranschaulichung von Schräglauf-Fehlausrichtungs- und Schräglauf-Stellgliedsignalen gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Diese Erfindung wird in der folgenden Beschreibung in bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben, in denen gleiche Zahlen dieselben oder ähnliche Elemente darstellen. Diese Erfindung wird zwar im Sinne der besten Art und Weise zum Erreichen der Zielsetzungen der Erfindung beschrieben, für den Fachmann ist jedoch einsichtig, dass im Hinblick auf diese Lehren Varianten verwirklicht werden können, ohne vom Geltungsbereich der Erfindung abzuweichen.
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1 veranschaulicht ein Beispiel eines Datenspeicher-Bandlaufwerks 10, das Daten 18 auf das Längsband 11, beispielsweise ein Magnetband-Datenspeichermedium, schreibt und davon liest. Wie für den Fachmann einsichtig ist, können Datenspeicher-Bandlaufwerke, die auch als Magnetband-Laufwerke oder Bandlaufwerke bekannt sind, eine beliebige von verschiedenen Formen annehmen. Das veranschaulichte Datenspeicher-Bandlaufwerk 10 bewegt das Längsband 11 entlang eines Bandwegs in Längsrichtung des Bands von einer Zuführspule 12 in einer Datenspeicher-Bandkassette 13 zu einer Aufnahmespule 14. Ein Beispiel eines Magnetband-Laufwerks ist das IBM® LTO- (Linear Tape Open) Magnetband-Laufwerk. Das beispielhafte Magnetband-Laufwerk verwendet eine Bandkassette 13 mit einer einzigen Spule. Ein alternatives Bandlaufwerk und eine alternative Bandkassette sind eine Kassette und ein Laufwerk mit Doppelspule, in dem beide Spulen 12 und 14 in der Kassette enthalten sind. IBM ist eine in zahlreichen Hoheitsgebieten weltweit eingetragene Marke der International Business Machines Corporation.
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Das Längsband 11 wird in Längsrichtung über einen Bandkopf 16 bewegt. Der Bandkopf kann von einem [aus mehreren Elementen] zusammengesetzten Stellglied 17 eines Servosystems gestützt, seitlich bewegt und gedreht werden. Das Längsband wird von Bandführungsrollen 50, 51, 52, 53, die flanschlos sind, gestützt, während sich das Längsband in Längsrichtung bewegt. Mit flanschlosen Bandführungen wird das Band nicht seitlich im Bandweg eingeschränkt, und das Längsband neigt dazu, sich rasch von einer Seite eines Bandwegs zur anderen zu verschieben und auf einer Seite des Wegs nur kurze Zeit zu laufen. Die Verschiebung an einer Bandführung 52 an einer Seite eines Lese-/Schreibkopfs 16 kann zur Seite der Führung erfolgen, die derjenigen der Führung 53 auf der anderen Seite des Schreib/Lese-Kopfs gegenüberliegt, wodurch es zu einem erheblichen Schräglauf des Längsbands kommt.
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Das Datenspeicher-Bandlaufwerk 10 umfasst eine oder mehrere Steuerungen 20 zum Betreiben des Datenspeicher-Bandlaufwerks, beispielsweise gemäß Befehlen, die von einem externen System über die Schnittstelle 19 empfangen werden. Eine Steuerung umfasst normalerweise eine Logik und/oder einen oder mehrere Mikroprozessoren 21 mit einem Speicher 22 zum Speichern von Daten und Programmdaten zum Betreiben der Logik und des Mikroprozessors und des Laufwerks. Die Programmdaten können dem Speicher über die Schnittstelle 19 von einem Eingang wie beispielsweise einer Diskette oder einer optischen Platte geliefert werden oder durch Lesen von einer Magnetbandkassette oder durch jedes andere geeignete Mittel. Das Datenspeicher-Bandlaufwerk 10 kann eine eigenständige Einheit oder einen Teil einer Bandbibliothek oder eines anderen Teilsystems umfassen, welches das externe System umfassen kann.
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Unter ergänzender Bezugnahme auf 2 arbeitet ein typisches Datenspeicher-Bandlaufwerk 10 sowohl in Vorwärts- als auch in Rückwärtsrichtung, um Daten zu lesen und zu schreiben. Daher umfasst der Lese-/Schreibkopf 16 zwei Kopfmodule 35 und 36, die auf jedem Modul einen Satz von Lese- und Schreibelementen 41 aufweisen. Ein Magnetband verwendet normalerweise das Lesen nach dem Schreiben, um die Gültigkeit der geschriebenen Daten anzuzeigen. Daher befinden sich Schreibelemente auf einem Modul, das in Bewegungsrichtung des Längsbands führt, und Leseelemente auf derselben Datenspur auf dem anderen Modul folgen den Schreibelementen nach. Infolgedessen umfasst der Lese-/Schreibkopf 16 einen Satz von Lese- und Schreibelementen auf gegenüberliegenden Modulen zum Betreiben in Vorwärtsrichtung und einen anderen Satz zum Betreiben in der entgegengesetzten Richtung.
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Die Servoleseköpfe (S0, S1, S2, S3) werden an den Enden der zwei Kopfmodule 35 und 36 bereitgestellt. Während des Betriebs werden der obere Servolesekopf S0 und der untere Servolesekopf S1 für die Servosteuerung verwendet, während das Längsband von einer Kassette 12 zur Aufnahmespule 14 gespult wird (die Vorwärtsrichtung), und der obere Servolesekopf S2 und der untere Servolesekopf S3 werden verwendet, wenn das Band auf die Kassette 12 zurückgespult wird. Die Servoleseköpfe und die Datenlese- und -schreibelemente der zwei Kopfmodule 35, 36 sind aneinander in Längsrichtung ausgerichtet.
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Bezugnehmend auf 3, 4 und 5 umfasst ein Beispiel eines aus zwei Modulen bestehenden Servolesekopfs 16 ein Paar von Sockeln 42, von denen jeder mit einem Modul 35, 36 ausgestattet ist. Die Sockel sind normalerweise „U-Träger“, die klebend miteinander verbunden sind. Jedes Modul umfasst ein Substrat 44 und einen Abschluss 45 mit dazwischen liegenden Lese- und Schreibelementen. Der Schreibkopf ist so gebildet, das zwischen dem Längsband 11 und den Modulen ein Teilvakuum erzeugt werden kann, wenn sich das Band in Längsrichtung bewegt, um das Band sehr dicht an den Lese- und Schreibelementen zu halten.
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Die Stellglied-Baugruppe 17 ist so angeordnet, dass sie den Lese-/Schreibkopf 16 in einen gewünschten bestimmten Azimut schwenkt oder dreht, wobei ein Beispiel den Azimut 55, 56 umfasst, um den Schräglauf des Längsbands am Lese-/Schreibkopf 16 auszugleichen. Ein Beispiel der Stellglied-Baugruppe 17, beispielsweise die in der US-Patentanmeldung mit der laufenden Nr.
11/933 966 beschriebene, umfasst eine Kopfträgerbaugruppe 62, die drehbar mit einer Linearbaugruppe 54 verbunden ist, und eine Schwingungsspulenmotor- („voice coil motor“ - VCM) Baugruppe 57 zum Bewegen der Kopfträgerbaugruppe gegenüber der Linearbaugruppe 54.
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Die Kopfträgerbaugruppe 62 ist so konfiguriert, dass sie einen Lese-/Schreibkopf 16 stützt, und sie kann eine Kopfstützstruktur 63 umfassen, die sich von der oberen Fläche 64 der Grundplatte 66 nach außen erstreckt. Eine Drehzapfen-Lagerbaugruppe 68 kann einen Drehzapfen 68A umfassen, der an der unteren Fläche 70 der Grundplatte 66 gebildet wird und sich von der Grundplatte 66 nach unten erstreckt. Entsprechend kann eine Drehzapfenaufnahme 68B im mittleren Teil 80 des Stützjochs 76 gebildet werden, um den Drehzapfen 68A aufzunehmen, um das Stützjoch 76 drehbar mit der Grundplatte 66 zu verbinden und dadurch die Kopfträgerbaugruppe 62 drehbar mit der Linearbaugruppe 54 zu verbinden.
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Die Linearbaugruppe 54 umfasst eine Stützstruktur, die es dem Stützjoch 76 ermöglicht, sich entlang von Schienen in Öffnungen 82 von Endstücken 78 zu bewegen, um die Bewegung der Kopfträgerbaugruppe 62 quer zur Richtung des Bandwegs zu gestatten. Die Stützstruktur 63 kann ein Paar von Armen 72 umfassen, die sich von der Grundplatte 66 nach außen erstrecken und eine Verbindung zu jedem Ende des Kopfs 16 herstellen, um den Kopf zu stützen.
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Eine Spulen- und Magnetbaugruppe 84 des VCM 57 umfasst eine Spule 86, die mit jedem Ende der Grundplatte 66 verbunden ist. Magnetpolbaugruppen 90, die jeweils einen Magneten 94 und mindestens einen Polschuh 92 umfassen, sind festgestellt, um, wenn die Spulen 86 durch einen Strom aus den Drähten 102 in synchronisierter Weise stromführend geschaltet werden, die Spulen und die Linearbaugruppe 54 in linearer Richtung quer zur Bewegungsrichtung des Bands 11 zu bewegen; und um, wenn die Spulen 86 in entgegengesetzter Weise stromführend geschaltet werden, die Kopfträgerbaugruppe 62 um die Richtung des Kopfwegs so zu drehen, dass der gewünschte Azimutwinkel 55, 56 erzeugt wird.
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Somit bewegt die Stellglied-Baugruppe 17 den Bandkopf 16 seitlich gegenüber dem Längsband 11 und dreht auch den Bandkopf 16, wobei sie als Schräglauf-Stellglied dient.
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Ein Beispiel eines Servomusters ist in 6 veranschaulicht und umfasst ein zackenähnliches Streifenmuster in einer linearen Anordnung. Ein Muster umfasst ein Muster A von 4 Streifen, die in einer ersten Richtung geneigt sind, und ein Muster B von 4 Streifen, die in entgegengesetzter Richtung geneigt sind, und ein Muster C von 5 Streifen, die in der ersten Richtung geneigt sind, und ein Muster D von 5 Streifen, die in der entgegengesetzten Richtung geneigt sind. Die Muster werden als zeitgesteuertes Spurfolge-Servo[-system] bezeichnet, und zwar insofern, als die Seitenposition des Servolesekopfs anhand der Zeit zum Überqueren der Muster ermittelt wird, wobei sich die Zeitsteuerung durch die Seitenposition aufgrund der Neigungen der Streifen verändert. In einem konkreten Beispiel wird das Positionsfehlersignal (position error signal - PES) zum seitlichen Positionieren des Servolesekopfs entwickelt, indem die Zeit zum Überqueren eines Servoformatmusters von A nach B genau gemessen und durch die Zeit zum Überqueren eines Servoformatmusters von A nach C geteilt wird. Diese Werte werden erkannt und danach von der Steuerung verarbeitet, um ein dimensionsloses Verhältnis der zwei Werte zu erzeugen. Dieses Verhältnis liefert die genaue Seitenposition des Kopfs im Verhältnis zum [Magnet-] Band. Dies ist ein allgemein bekanntes System, das die Seitenposition auf weniger als einen Mikrometer genau bestimmen kann.
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7 veranschaulicht ein Beispiel eines Magnetbands 11 mit 5 in einem Abstand zueinander angeordneten Servospuren 110 (Servoband 0), 111 (Servoband 1), 112 (Servoband 2), 113 (Servoband 3) und 114 (Servoband 4), die 4 Datenbänder 120 (Datenband 0), 121 (Datenband 1), 122 (Datenband 2) und 123 (Datenband 3) trennen. In dem Beispiel werden die Servospuren bei der Herstellung in Längsrichtung zueinander versetzt. Dieser Versatz stellt ein Mittel zum Identifizieren der gerade gelesenen Servospur(en) und damit zum Identifizieren der Datenspur in der Mitte des Lese-/Schreibkopfs bereit, wobei angenommen wird, dass der Lese-/Schreibkopf senkrecht zum [Magnet-] Band steht.
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Bezugnehmend auf 1, 2, 3 und 7 zielen flanschlose Bandführungen 52, 53 darauf ab, das Problem der Bandführungen mit Flansch zu lösen, doch wenn das Längsband 11 nicht eingeschränkt wird, neigt es dazu, sich rasch von einer Seite eines Bandwegs zur anderen zu verschieben, und es kann auf einer Seite des Wegs nur kurze Zeit laufen.
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Die Verschiebung an einer Bandführung 52 an einer Seite eines Lese-/Schreibkopfs 16 kann zur gegenüberliegenden Seite der Führung 53 auf der anderen Seite des Lese-/Schreibkopfs erfolgen, wodurch es zu einem erheblichen Schräglauf des Längsbands kommt.
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Der Schräglauf kann ermittelt werden, indem der Längsversatz zwischen den Servospuren 112, 113 ermittelt wird, die von den Servoköpfen S0, S1 am oberen und unteren Ende des Bandkopfmoduls 35 erkannt wurden. Wie oben können die Servospuren bei der Herstellung des [Magnet-]Bands in Längsrichtung versetzt werden, um das Datenband anzuzeigen, an dem der Lese-/Schreibkopf positioniert ist. Der Schräglauf aufgrund eines flanschlosen Bandwegs kann von der Art sein, dass er den herstellungsbedingten Längsversatz der Servospuren versetzt oder verstärkt, wodurch die Fähigkeit zum Ermitteln der groben Seitenpositionierung des Lese-/Schreibkopfs gehemmt wird, sodass die Servosystemsteuerung 20 die Servospuren und das Datenband, an dem er positioniert ist, nicht ermitteln kann. Eine nicht korrekte oder unbekannte grobe Seitenpositionierung hemmt wiederum die Fähigkeit, sich die Verwendung der Servoköpfe zunutze zu machen, um den Schräglauf des Bands gegenüber dem Lese-/Schreibkopf zu messen, da der fertigungsbedingte Längsversatz der Servospuren unbekannt ist.
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Weiterhin kann das Schräglaufnachführungs-Stellglied 17 eingebaute systematische Fehler aufweisen, die dazu führen, dass der Lese-/Schreibkopf 16 sich in einer nicht idealen Position im Verhältnis zu den Servospuren befindet, wenn ein Band anfangs gegenüber dem Lese-/Schreibkopf bewegt wird, beispielsweise, wenn eine Magnetbandkassette 13 in ein Datenspeicherlaufwerk 10 eingelegt und das Band 11 über den Lese-/Schreibkopf bewegt wird. Diese systematischen Fehler können durch die Auswirkungen der Verzerrung von Anschlusskabeln, durch von der Schwerkraft des Stellgliedmechanismus verursachte Verzerrungen, durch von außen einwirkende Stoß- und Schwingungskräfte und durch die Kräfte der Bandbewegung auf den Lese-/Schreibkopf verursacht werden.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kalibriert einen Nullbezugswert, der einer Anzeige einer Instanz entspricht, wenn der Lese-/Schreibkopf 16 senkrecht zum Längsband 11 steht, wobei ein Servolesekopf, z.B. der Servolesekopf S0 des ersten Kopfmoduls, und der Servolesekopf, z.B. der Servolesekopf S2 des zweiten Kopfmoduls, verwendet werden, um die Seitenpositionsdifferenz zwischen den Servoleseköpfen S0, S2 bezogen auf die Servospur zu erkennen, wobei die Schräglauf-Fehlausrichtung der Servospur bezogen auf den Servolesekopf kalibriert wird. Nachdem die Kalibrierung abgeschlossen ist, wird ein der kalibrierten Schräglauf-Fehlausrichtung entsprechender Wert als Nullbezugswert gespeichert; und das Servo[-system] schaltet von dem einen Servolesekopf S0 des ersten Kopfmoduls und dem Servolesekopf S2 des zweiten Kopfmoduls auf die zwei Servoleseköpfe S0, S1 des ersten Kopfmoduls zur Spur- und Schräglauferkennung um.
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Unter ergänzender Bezugnahme auf 8 und 9 wird eine bevorzugte Ausführungsform des Kalibrierprozesses der vorliegenden Erfindung in Schritt 200 mit dem Beginn der Kassetteninitialisierung eingeleitet, zum Beispiel, wenn die Kassette 13 in das Datenspeicherlaufwerk 10 eingelegt wird, das Band von der Zuführspule 12 zur Aufnahmespule 14 gewickelt wird und das Band 11 mit einer Geschwindigkeit, die das Lesen/Schreiben ermöglicht, über den Lese-/Schreibkopf 16 bewegt wird. Eine Reihe von Initialisierungsprozeduren wird durchgeführt, eine davon ist die in 8 und 9 dargestellte.
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In Schritt 203 wird die Stellglied-Baugruppe 17 von der Steuerung 20 so betrieben, dass sie den Lese-/Schreibkopf 16 so positioniert, dass mindestens ein Servolesekopf eine Servospur liest. Die Schritte 205 und 206 stellen den Prozess des Auswählens eines Servolesekopfs aus jedem Modul des Lese-/Schreibkopfs und das Kalibrieren des Schräglaufs dar, das durch den Prozess von 9 dargestellt wird, der in Schritt 208 beginnt. In Schritt 210 werden die zwei Servoleseköpfe, die zueinander in Längsrichtung der Bandbewegung ausgerichtet sind, z.B. Servolesekopf S0 des ersten Kopfmoduls 35 und der Servolesekopf S2 des zweiten Kopfmoduls 36, ausgewählt, und ein etwa vorhandener Anfangs-Schräglaufversatz wird von dem Stellglied 17 auf den Kopf 16 angewendet. Der Anfangs-Schräglaufversatz umfasst den geschätzten Versatz, um den Kopf 16 senkrecht zum Band 11 auszurichten. Wenn die Servospuren von der Steuerung erkannt und identifiziert werden können, wird der Kopf auch seitlich am Datenband 0 ausgerichtet, sodass die ausgewählten Servoleseköpfe auf das Servoband 2 positioniert werden. Da das Servoband 2 in der Mitte des [Magnet-] Bands liegt, ist es wahrscheinlich die stabilste der Servospuren. Außerdem weisen die Servospuren (Servobänder 2 und 3) zueinander den größten Längsversatz auf. Es kann sein, dass die Identität einer Servospur unbekannt ist, wenn die Spur erkannt wird.
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Die ausgewählten Servoleseköpfe lesen das Signal der Servospur, an der sie positioniert sind, und in Schritt 212 wartet die Steuerung 20, bis sich das Signal stabilisiert hat. In Schritt 215 erfasst die Steuerung 20 eine Anzahl von Abtastwerten der Servosignale und ermittelt die Seitenposition von jedem der Servoköpfe für jeden Abtastwert und mittelt die Abtastwerte. Die mittlere Seitenposition des ersten Servolesekopfs S0 ist „Acount 1“, und die mittlere Seitenposition des zweiten Servolesekopfs S2 ist „Acount 2“, und die mittleren Seitenpositionen werden verglichen, indem die eine von der anderen subtrahiert wird, und die Differenz ist der als „ADelta“ bezeichnete Schräglaufbetrag. „ADelta“ ist die Schräglauf-Fehlausrichtung der Servospur bezogen auf den Lese-/Schreibkopf 16 zum Zeitpunkt der Messung.
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Schritt 220 ermittelt, ob der Absolutwert „ABS(ADelta)“ der Schräglauf-Fehlausrichtung klein genug ist, damit er anzeigt, dass der Lese-/Schreibkopf 16 und die Servospur im Wesentlichen senkrecht zueinander stehen. Wenn das nicht der Fall ist, das heißt, wenn ein Schwellenwert erreicht oder überschritten wurde, ermittelt die Steuerung 20 in Schritt 223 einen Schräglaufversatz, der auf das Stellglied 17 angewendet werden kann, um den Lese-/Schreibkopf zu justieren. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Schräglaufversatz der mit einer Verstärkung multiplizierte Wert „ADelta“. Der in Schritt 223 ermittelte Schräglaufversatz wird in Schritt 225 auf das Stellglied 17 angewendet, um den Servolesekopf zu drehen. In Schritt 230 wartet die Steuerung auf die Beruhigung der Bewegung des Lese-/Schreibkopfs und erfasst in Schritt 215 erneut eine Anzahl von Abtastwerten der Servosignale des ersten Servolesekopfs S0 und des zweiten Servolesekopfs S2 und ermittelt die Seitenposition von jedem der Servoköpfe für jeden Abtastwert und mittelt die Abtastwerte. Wie zuvor werden die mittleren Seitenpositionen verglichen, indem die eine von der anderen subtrahiert wird, und die Differenz ist der Schräglaufbetrag „ADelta“.
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Wenn der Lese-/Schreibkopf 16 bewegt wurde, damit er gemittelt im Wesentlichen senkrecht zur Servospur steht, liegt der Wert von „ADelta“ unter der Schwelle von Schritt 220, und die Steuerung ermittelt in Schritt 235, dass der Schräglaufversatz kalibriert wurde und zur Verwendung in Ordnung („OK“) ist. In Schritt 238 kehrt der Prozess zu Schritt 240 von 8 zurück, und der kalibrierte Schräglauf-Versatzwert wird von der Steuerung 20 als Nullbezugswert gespeichert. Die Position des Lese-/Schreibkopfs, die im Wesentlichen senkrecht zur Servospur stehen muss und die in Schritt 206 erreicht wurde, kann als „Servosperre“ („servo lock“) bezeichnet werden. Wenn die Schwelle erreicht oder überschritten wird, wird die Schleife wiederholt.
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Somit entsprechen in einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die kalibrierte Schräglauf-Fehlausrichtung und der Nullbezugswert dem Wert des (der) „ADelta" s), der (die) zum Erzeugen der Schräglaufversatz-Signale verwendet wurde(n), der (die), wenn er (sie) angewendet wurde(n), den Lese-/Schreibkopf so bewegt hat (haben), dass er im Wesentlichen senkrecht zur Servospur steht. Daher bezieht sich das kalibrierte Nullbezugssignal auf die erkannte Seitenpositionsdifferenz gemäß einem Servolesekopf des ersten Kopfmoduls und einem Servolesekopf des zweiten Kopfmoduls.
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Bezugnehmend auf 8 und 10 entsprechen in einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die kalibrierte Schräglauf-Fehlausrichtung und der Nullbezugswert dem Wert des (der) angewendeten Schräglaufversatz-Signals (-Signale), das (die), wenn es (sie) angewendet wurde(n), das Stellglied veranlasst hat (haben), den Lese-/Schreibkopf so zu bewegen, dass er im Wesentlichen senkrecht zur Servospur steht.
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In einem Beispiel werden die auf den Schräglauf angewendeten Versatzsignale so berechnet, wie durch den Prozess in 10 dargestellt, der in Schritt 261 beginnt. Bezugnehmend auf 1, 2, 3, 7 und 10 werden in Schritt 263 zwei Servoleseköpfe, die aneinander in Längsrichtung der Bandbewegung ausgerichtet sind, z.B. Servolesekopf S0 des ersten Kopfmoduls 35 und der Servolesekopf, z.B. Servolesekopf S2 des zweiten Kopfmoduls 36, ausgewählt, und der Anfangs-Schräglaufversatz wird vom Stellglied 17 auf den Kopf 16 angewendet, sofern zutreffend. Der Anfangs-Schräglaufversatz umfasst den geschätzten Versatz, um den Kopf 16 senkrecht zum Band 11 auszurichten. Wenn die Servospuren von der Steuerung erkannt und identifiziert werden können, wird der Kopf auch seitlich am Datenband 0 ausgerichtet, sodass die ausgewählten Servoleseköpfe auf Servoband 2 positioniert werden. Da Servoband 2 in der Mitte des [Magnet-]Bands liegt, ist es wahrscheinlich die stabilste der Servospuren. Außerdem weisen die Servospuren (Servobänder 2 und 3) zueinander den größten Längsversatz auf.
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Der Prozess zum Erkennen der Seitenpositionsdifferenz und zum Berechnen des Schräglauffehlers kann identisch mit dem weiter oben erörterten von 9 sein, bei dem ausgewählte Servoleseköpfe das Signal der Servospur lesen, an der sie positioniert sind, die Steuerung 20 wartet, bis sich das Signal stabilisiert hat, und die Steuerung 20 eine Anzahl von Abtastwerten der Servosignale erfasst und die Seitenposition von jedem der Servoköpfe für jeden Abtastwert bestimmt und die die Abtastwerte mittelt. Die mittlere Seitenposition des ersten Servolesekopfs S0 ist „Acount 1“, und die mittlere Seitenposition des zweiten Servolesekopfs S2 ist „Acount 2“, und die mittleren Seitenpositionen werden verglichen, indem die eine von der anderen subtrahiert wird, und die Differenz ist der als „ADelta“ bezeichnete Schräglaufbetrag. „ADelta“ ist die Schräglauf-Fehlausrichtung der Servospur bezogen auf den Lese-/Schreibkopf 16 zum Zeitpunkt der Messung.
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Der zum Korrigieren einer Schräglauf-Fehlausrichtung erforderliche Schräglaufversatz wird in Schritt 265 berechnet, beispielsweise von der Steuerung 20, und auf den Stellantrieb 17 angewendet, um den Lese-/Schreibkopf zu justieren. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Schräglaufversatz der mit einer Verstärkung multiplizierte Wert „ADelta“. Der ermittelte Schräglaufversatz wird auf das Stellglied 17 angewendet, um den Lese-/Schreibkopf innerhalb einer geschlossenen Servoschleife zu drehen, was bedeutet, dass eine ständige Rückmeldung der Seitenposition durch den ersten Servolesekopf S0 und den zweiten Servolesekopf S2 stattfindet. Das Schräglaufversatz-Signal dient zum Schließen der Schräglaufnachführung, die einen Stellgliedstrom zum Drehen und Positionieren des Stellglieds 17 bereitstellt. Ein Maß für den Stellgliedstrom ist eine Integrationsfunktion, die von der Steuerung 20 gesteuert wird, um einen Digital-Analog-Umsetzer („Digital to Analog Converter“ - DAC) so zu betreiben, dass er den Stellgliedstrom bereitstellt. Als Nächstes wartet die Steuerung auf die Beruhigung der Bewegung des Lese-/Schreibkopfs und erfasst erneut eine Anzahl von Abtastwerten der Servosignale des ersten Servolesekopfs S0 und des zweiten Servolesekopfs S2 und ermittelt die Seitenposition von jedem der Servoköpfe für jeden Abtastwert und mittelt die Abtastwerte. Wie zuvor werden die mittleren Seitenpositionen verglichen, indem die eine von der anderen subtrahiert wird, und die Differenz ist der Schräglaufbetrag „ADelta“. Dies wird in einem Servosystem mit geschlossener Schleife so lange fortgesetzt, bis der Lese-/Schreibkopf 16 so bewegt wurde, dass er im Wesentlichen senkrecht zu der Servospur steht, wobei eventuell Strom hinzugefügt wird, um das Stellglied weiter zu drehen, oder Strom entfernt wird, um das Stellglied weniger zu drehen. Die Rückmeldung wird in Schritt 266 analysiert, und schließlich stellt die Steuerung fest, dass der Kopf in eine Position gedreht wurde, in der der Schräglaufversatz nun nahezu null ist, die Schräglaufnachführung wird in Schritt 268 gesperrt, und der Schräglauf wurde kalibriert und ist zur Verwendung in Ordnung („OK“).
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In Schritt 268 kehrt der Prozess zu Schritt 240 von 8 zurück, und ein kalibrierter Schräglauf-Versatzwert wird von der Steuerung 20 als Nullbezugswert gespeichert.
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Somit entsprechen in der alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die kalibrierte Schräglauf-Fehlausrichtung und der Nullbezugswert dem Wert des angewendeten Schräglaufversatz-Signals, das, wenn es angewendet wurde, das Stellglied veranlasst hat, den Lese-/Schreibkopf so zu bewegen, dass er im Wesentlichen senkrecht zur Servospur steht. In einem Beispiel handelt es sich bei dem angewendeten Schräglauf-Versatzsignal um die von der Steuerung 20 auf den Digital-Analog-Umsetzer (DAC) angewendete Integrationsfunktion.
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11 ist ein Diagramm der erkannten Seitenpositionsdifferenz 270 und des angewendeten Schräglauf-Versatzsignals 272 für ein Beispiel eines Magnetband-Datenspeicherkopfs 16, wobei das Magnetband seitlich nicht eingeschränkt wird. Wie weiter oben erörtert, neigt das Längsband, wenn es nicht eingeschränkt wird, dazu, sich rasch von einer Seite eines Bandwegs zur anderen zu verschieben und auf einer Seite des Wegs nur kurze Zeit zu laufen. Die Verschiebung auf einem Bandweg an einer Seite eines Lese-/Schreibkopfs kann zur gegenüberliegenden Seite des Wegs erfolgen, welche auf der anderen Seite des Lese-/Schreibkopfs liegt, wodurch es zu einem erheblichen Schräglauf des Längsbands kommt.
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Dadurch werden Mittelwerte des Schräglaufs im Gegensatz zu alleinigen momentanen Abtastwerten erfasst und zur Ermittlung des Nullbezugswerts verwendet.
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Bezugnehmend auf 1, 2, 3 und 8 wird in Schritt 245 die Steuerung entsperrt und schaltet das Servo[-system] von dem einen Servolesekopf S0 des ersten Kopfmoduls und dem Servolesekopf S2 des zweiten Kopfmoduls auf die zwei Servoleseköpfe S0, S1 des ersten Kopfmoduls 35 zur Spur- und Schräglauferkennung um. Die Umschaltung wird mit elektronischer Geschwindigkeit durchgeführt, sodass die in Schritt 206 erreichte Servosperre mit dem Nullbezugswert in Schritt 247 angewendet wird und es unwahrscheinlich ist, dass sie verloren geht. Sollte die Sperre vorübergehend verloren gehen, wird der Nullbezugswert in Schritt 247 angewendet, um den Lese-/Schreibkopf 16 in den Zustand zu zwingen, in dem er im Wesentlichen senkrecht zu der Servospur steht.
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Wenn der Lese-/Schreibkopf 16 senkrecht zu der Servospur steht, erkennt die Steuerung 20 in Schritt 250 den Längsversatz zwischen den Servospuren, der von den zwei Servoleseköpfen S0, S1 des ersten Kopfmoduls 35 gelesen wird. Wenn die Steuerung feststellt, dass die Längsversätze anzeigen, dass der Lese-/Schreibkopf an dem gewünschten Datenband, zum Beispiel an Datenband 0, positioniert ist, ist die Initialisierung des Servo[-systems] abgeschlossen. Wenn die Steuerung feststellt, dass die von den Servoleseköpfen gelesenen Längsversätze anzeigen, dass der Lese-/Schreibkopf an einem anderen Datenband, beispielsweise an Datenband 1, positioniert ist, betreibt die Steuerung das Stellglied 17 so, dass es den Lese-/Schreibkopf seitlich vom Band 11 so weit bewegt, bis die Längsversätze anzeigen, dass der Lese-/Schreibkopf zum Beispiel an dem gewünschten Datenband, Datenband 0, positioniert ist.
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Die Initialisierung des Servo[-systems] ist in Schritt 252 abgeschlossen, und die Steuerung 20 verwendet den oberen und den unteren Servolesekopf S0, S1 des ersten Kopfmoduls 35, um den Schräglauf des Längsbands zu justieren, wenn das Band am Lese-/Schreibkopf 16 vorbei transportiert wird.
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Indem der Lese-/Schreibkopf anfangs dazu gebracht wird, gegenüber der Servospur und damit dem [Magnet-]Band senkrecht zu stehen, können die Schräglaufjustierungen von Schritt 252 innerhalb eines kleineren Spur-Fehlausrichtungs- („track misregistration“ - TMR) Budgets bleiben, als wenn die Schräglaufjustierung durchgeführt werden müsste, wenn die Kassette zum ersten Mal initialisiert wird und der Schräglauf unbekannt ist.
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An der Umsetzung können Software, Firmware, Mikrocode, Hardware und/oder jede Kombination davon beteiligt sein. Die Umsetzung kann die Form eines in einem Medium, beispielsweise dem Speicher 22 und/oder der Schaltung 21, umgesetzten Codes oder einer Logik annehmen, wobei das eine Medium Hardware-Logik (z.B. einen IC-Chip, eine programmierbare Gatteranordnung [„Programmable Gate Array“ - PGA], einen anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreis [„Application Specific Integrated Circuit“ - ASIC] oder eine andere Schaltung, Logik oder Einheit) umfassen kann oder hierrauf über eine Schnittstelle 19 von einem computerlesbaren Speichermedium, beispielsweise einem Magnetspeichermedium, zugegriffen werden kann (z.B. ein elektronisches, magnetisches, optisches, elektromagnetisches, Infrarot- oder Halbleitersystem, Halbleiter- oder Festkörperspeicher, Magnetband, eine entfernbare Computerdiskette, ein Speicher mit wahlfreiem Zugriff [RAM], ein Nur-Lese-Speicher [ROM], eine magnetische Festplatte und eine optische Platte, ein Compactdisc-Nurlesespeicher [CD-ROM], eine lesbare/beschreibbare Compactdisc [CD-R/W] und ein digitaler Bildplattenspeicher [DVD]).
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Für den Fachmann ist einsichtig, dass Änderungen gegenüber den oben erörterten Verfahren vorgenommen werden können, darunter auch Änderungen an der Reihenfolge der Schritte. Ferner ist dem Fachmann weiterhin einsichtig, dass andere als die hier veranschaulichten Anordnungen bestimmter Bauteile verwendet werden können.
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Klarstellend wird hier festgehalten, dass der Begriff „umfassend“ in dem in der gesamten Beschreibung und den Ansprüchen verwendeten Sinn nicht in der Bedeutung „nur aus ... bestehend“ auszulegen ist.