DE1116814B - Schutzrohrkontakt mit verminderter Prellneigung - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

S 60305 Vmc/21g

ANMELDETAG: 20. OKTOBER 1958

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 9. NOVEMBER 1961

Schutzrohrkontakte werden bekanntlich durch An- bzw. Abschalten eines magnetischen Feldes betätigt. Da bei der Betätigung von Schutzrohrkontakten nur sehr geringe Massen bewegt werden, weisen solche Kontakte von sich aus nur eine sehr schwache Prellneigung auf. Sie unterscheiden sich damit in vorteilhafter Weise von den bekannten Relaiskontakten, die mit Hilfe eines Ankers betätigt werden. Es ist jedoch erwünscht, die bei Schutzrohrkontakten noch vorhandene geringe Prellneigung so weit wie möglich herabzudrücken, da in einem zweckmäßigen Anwendungsbereich dieser Kontaktart, nämlich der Vermittlungstechnik, das Bestreben besteht, die sich im Zuge eines Verbindungsaufbaus abspielenden Vorgänge soweit wie möglich zu beschleunigen.

Die Erfindung zeigt einen Weg, wie die an sich geringe Prellneigung von Schutzrohrkontakten praktisch vollständig beseitigt werden kann. Verwendet wird hierbei eine an sich bekannte Wendel, welche die im wesentlichen bewegte Kontaktfeder lose umgibt. Erfindungsgemäß bildet die Wendel in Anpassung an die Form der Kontaktfeder in ihrem Querschnitt angenähert eine Ellipse, die unter dem Einfluß eines Dralls der Wendel an deren der Kontaktstelle zugewandtem Ende gegenüber dem Querschnitt der Kontaktfeder verdreht ist, wobei die Wendel an diesem Ende so an einer Kante der Kontaktfeder befestigt ist, daß beim Aufprall der Kontaktfeder auf eine andere Kontaktfeder ein für ein Nachfedern der Wendel ausreichendes Spiel bleibt.

Bei der Betätigung der betreffenden Kontaktfeder führt die Wendel eine Bewegung im Rahmen dieses Spiels aus, wobei die Schwingungsenergie der Kontaktfeder aufgezehrt wird. Ist die Schwingungsenergie der Kontaktfeder erst einmal zu einem wesentlichen Teil verbraucht, so besitzt die Kontaktfeder keine Prellneigung mehr, da das Prellen letzten Endes darauf zurückzuführen ist, daß die betreffende Kontaktfeder ihre innewohnende kinetische Energie irgendwie verbrauchen muß, was sich im allgemeinen in Form von Schwingungen der Kontaktfeder äußert, die dann die Prellungen hervorrufen.

Die Fig. 1 und 1 a zeigen jeweils einen Schutzrohrkontakt, bei dem das Dämpfungsglied in bekannter Weise aus einer Wendel besteht, und in

Fig. 2 ist ein Querschnitt dargestellt, aus dem die Anpassung der Wendel an die Form der Kontaktfeder entsprechend der Erfindung ersichtlich ist.

In der Fig. 1 ist ein Schutzrohrwechselkontakt dargestellt, bei dem eine Umschaltekontaktfeder 1 zwischen einer Ruhekontaktfeder 2 und einer Arbeitskontaktfeder 3 in bekannter Weise hin- und her-Schutzrohrkontakt mit verminderter
Prellneigung

Anmelder:

Siemens & Halske Aktiengesellschaft,
ίο Berlin und München,

München 2, Wittelsbacherplatz 2

Kurt Wolak, Korbmian Karrer

und Dipl.-Ing. Robert Rettig, München,

sind als Erfinder genannt worden

bewegt werden kann. Die Umschaltekontaktfeder 1, die in diesem Kontaktaufbau die im wesentlichen bewegte Kontaktfeder darstellt, ist in ihrem beweglichen Bereich in bekannter Weise von einer Wendel 4 umgeben, welche lose auf die Umschaltekontaktfeder 1 aufgeschoben ist.

Die Wirkungsweise dieser Wendel 4 besteht darin, daß sie beim Aufprall der Umschaltekontaktfeder 1 auf eine Gegenkontaktfeder (Arbeitskontaktfeder 3 oder Ruhekontaktfeder 2) die Bewegungsenergie der Umschaltekontaktfeder 1 aufnimmt und vernichtet. Die Energievernichtung erfolgt dabei im wesentlichen durch innere Reibung in der Wendel und insbesondere durch Reibung der einzelnen Gänge aneinander, weshalb es besonders vorteilhaft ist, die Wendel so dicht zu wickeln, daß die Gänge der Wendel aneinander anliegen.

Eine besonders hohe Wirksamkeit der Wendel ergibt sich—wie bereits ausgeführt—, wenn man diese in Anpassung an die Form der Kontaktfeder angenähert als Ellipse ausbildet.

Eine derartige Anordnung ist in der Fig. 2 dargestellt. Gezeichnet ist hier eine Kontaktfeder 5 und die der Kontaktstelle zugewandte Stirnseite einer Wendel 4. Das Drahtende 6 der Wendel 4 ist an der linken Kante der Kontaktfeder 5 angeschweißt. Infolgedessen hat die Wendel nach rechts hin Spiel.

Unter dem Einfluß eines der Wendel innewohnenden Dralls und dieses Spiels ergibt sich nun, daß die Wendel an ihrer der Kontaktstelle zugewandten

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Seite nach rechts oben hin frei von der Kontaktfeder 5 wegsteht. Dies hat zur Folge, daß bei der Bewegung der Kontaktfeder 5 zu einer Gegenkontaktfeder hin — was durch den eingezeichneten Pfeil angedeutet ist — beim Aufprall auf die Gegenkontaktfeder die Wendel in Pfeilrichtung nachfedern kann, wobei sie die kinetische Energie der Kontaktfeder 5 in sich aufnimmt und, wie vorstehend dargelegt, aufzehrt.

Diese Überlegungen gelten grundsätzlich für jeden Schutzrohrkontakt, also insbesondere auch für einen Arbeitskontakt. Bei dem dargestellten Wechselkontakt gemäß Fig. 1 ist zu beachten, daß im allgemeinen die Ruheseite beim Abfallen des Kontaktes die größere Prellneigung zeigt als die Arbeitsseite, infolgedessen ist es zweckmäßig, bei einem Schutzrohrwechselkontakt den Drall der Wendel so zu wählen, daß sie im Falle des Aufpralls der Umschaltekontaktfeder 1 auf der Ruhekontaktfeder 2 nachfedern kann.

In der Fig. 1 a ist ein Schutzrohrarbeitskontakt wiedergegeben, bei dem bei der Betätigung beide Kontaktfedern 11 und 12 bewegt werden und die infolgedessen beide mit einer Wendel 1 umgeben sind. Bei einem Arbeitskontakt bewirkt die Wendel zusätzlich noch, daß das Ausschwingen der Kontaktfedern nach dem Öffnen des Kontaktes stark gedämpft wird, so daß eine nachträgliche Annäherung der Kontaktfedern praktisch nicht mehr auftritt.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Schutzrohrkontakt, dessen im wesentlichen bewegte Kontaktfeder mit einer Wendel versehen ist, welche die Kontaktfeder zwecks Verminderung der Prellneigung lose umgibt, dadurch ge kennzeichnet, daß die Wendel in Anpassung an die Form der Kontaktfeder in ihrem Querschnitt angenähert eine Ellipse bildet, die unter dem Einfluß eines Dralls der Wendel an deren der Kontaktstelle zugewandtem Ende gegenüber dem Querschnitt der Kontaktfeder verdreht ist, wobei die Wendel an diesem Ende so an einer Kante der Kontaktfeder befestigt ist, daß beim Aufprall der Kontaktfeder auf eine andere Kontaktfeder ein für ein Nachfedern der Wendel ausreichendes Spiel bleibt.

2. Schutzrohrkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Gänge der Wendel aneinander anliegen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 376 612;
französische Patentschrift Nr. 750133.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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