-
Schlafsofa oder Schlafsitz, bestehend aus einem Sitzrahmen und einem
angelenkten Rückenlehnenrahmen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verwandlungsmöbel,
insbesondere ein Schlafsofa, bei dem der Rückenlehnenrahmen durch eine waagerechte
Achse an dem Sitzrahmen angelenkt ist und nach dem Rückwärtsschwenken in eine Ebene
mit dem Sitzrahmen die Bettoberfläche bildet. Bei einer bekannten Bauart ist der
Sitzrahmen durch ein Gelenkviereck unterstützt, das den Sitzrahmen in einer nach
hinten geneigten Stellung hält. Wird die Rückenlehne nach rückwärts geschwenkt,
so schiebt sie mittels eines Verbindungshebels den Sitzrahmen in eine angehobene
horizontale Lage, d. h. in die Bettlage. Oben am Rückenlehnenrahmen ist ein Fuß
angelenkt, der, in der Sitzstellung in die Rückenrahmenebene eingeklappt und in
der Bettstellung ausgeklappt, als Stütze auf dem Boden steht. Die leichte und einfache
Bauart dieses Schlafsitzes, der z. B. aus der USA.-Patentschrift 2 200 647 bekannt
ist, bietet jedoch bei Übertragung auf eine Doppelbettcouch zu wenig Komfort. Der
Fuß für die Rückenlehne ist von Hand zu bedienen, und die Liegefläche weist eine
durchgehende Bespannung nicht auf.
-
Es sind auch nach der USA.-Patentschrift 2 562 197
Schlafsofas
bekannt, bei denen beim Umlegen des Rückenlehnenrahmens die äußeren Rückenlehnenfüße
automatisch mit Hilfe von Gelenkvierecken aufgeklappt und gleichzeitig die inneren,
dem Rückenlehnen- und dem Sitzrahmen gemeinsamen Füße zum Heben der Hinterkante
des Sitzrahmens steil gestellt werden. Zur Bildung müssen die Polster von Hand umgelegt
werden. Außerdem ist die Betthöhe wesentlich niedriger als die Sitzhöhe.
-
Es liegt daher die Aufgabe vor, ein Schlafsofa zu schaffen, welches
leicht und bequem mit geringstem Aufwand an Griffen umzuwandeln ist und welches
ausgezeichneten Kornfort und ein ausgezeichnetes Aussehen aufweist. Die beiden Betten
liegen parallel zur Gelenkachse zwischen Sitzrahmen und Rückenlehnenrahmen, und
die Matratzen verbleiben auf ihren Rahmen.
-
Bei einem Schlafsofa mit einem Sitz- und einem Rückenlehnenrahmen,
der, an dem Sitzrahmen angelenkt, nach Rückwärtsschwenken mit demselben die Oberfläche
des Bettes bildet, wobei der Sitzrahmen durch ein Gelenkviereck abgestützt ist,
welches beim Rückwärtsschwenken des Rückenlehnenrahmens mittels eines Verbindungshebels
den Sitzrahmen in eine horizontale erhöhte Bettlage schiebt, und der Rückenlehnenrahmen
einen Fuß aufweist, der, oben an ihm angelenkt, nur in Bettstellung ausgeklappt
als Stütze auf dem Boden steht, besteht nach der Erfindung ein zum Ausklappen des
äußeren Rückenlehnenfußes und zum Anheben des Sitzrahmens mit einem inneren Fuß
dienendes Gelenkviereck aus der Rückenlehnenquerschiene, aus dem am äußeren Ende
angelenkten äußeren Rückenlehnenfuß, aus einem daran im Drehpunkt angelenkten langen
Hebel, der an seinem unteren als innerer Fuß dienenden Ende eine Rolle trägt, und
aus einem einerends am unteren Ende und anderends am Rückenlehnenrahmen in der Nähe
der Achse angelenkten kurzen Hebel und ist der Verbindungshebel mit dem Sitzrahmen
gelenkig an dem langen Hebel angebracht. Der Verbindungshebel ist durch eine Stange
mit einer Seite des Sitzrahmengelenkvierecks verbunden.
-
Diese Anordnung gewährleistet eine bequeme Umwandlung des Schlafsofas
in die beiden Stellungen unter vermindertem Platzbedarf und gestattet leicht das
Schlafen von zwei Personen Seite an Seite parallel an der Gelenkachse der beiden
Rahmen bei tadelloser Bequemlichkeit.
-
Der vorerwähnte lange Hebel gibt außerdem die Möglichkeit, die Federung
des Polsters zu regeln. Sie kann in der Sofastellung stärker als in der Bettstellung
gemacht werden. Dazu wird der lange Hebel als Befestigungspunkt für elastische Versteifungsbänder
des Polsters benutzt. In der Sofastellung sind diese
Bänder gespannt
und in der Bettstellung entspannt, wenn der Hebel in die Mitte des Möbels gestellt
wird.
-
Ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung wird an Hand der Zeichnungen
erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht eines Schlafsofas in der Stellung
als Sofa, Fig. 2 eine der Fig. 1 ähnliche Ansicht in der Stellung als Bett, Fig.
3 eine schaubildliche Ansicht in einer Zwischenstellung und Fig. 4 eine Einzelansicht
von der Aufstellung eines Kopfbrettes.
-
In der dargestellten Ausführung besteht das Schlafsofa gemäß der Erfindung
aus zwei symmetrischen Rahmen. Jeder Rahmen (Fig. 1 und 2) besteht aus zwei gleich
langen Querschienen 10' und 11', die durch eine waagerechte Achse
12 aneinandergelenkt sind. Die Querschienen 10' und 11' können aus Winkeleisen od.
dgl. bestehen. Die Querschienen 10' bilden zusammen mit einer Längsschiene 39 den
Sitzrahmen 10, der im allgemeinen in waagerechter Stellung bleibt. Die Querschienen
11' bilden zusammen mit einer Längsschiene 40 den Rückenlehnenrahmen 11,
der in der Stellung als Sofa (Fig. 1) aufgerichtet und in der Stellung als Bett
(Fig. 2) waagerecht gelegt ist.
-
An der Sitzrahmenquerschiene 10' sind an den Drehpunkten 15 und 16
zwei Hebel 13 und 14 angelenkt. Der Drehpunkt 15 liegt am vorderen Ende der Schiene
10', während sich der Drehpunkt 16 etwa halbwegs zwischen der Achse
12 und dem Drehpunkt 15 befindet. Die nach hinten und unten gerichteten Hebel 13
und 14 sind im Drehpunkt 17 bzw. 18 mit einer zur Querschiene 10' ungefähr parallelen
unteren Querschiene 19 drehbar verbunden. Der gesamte Aufbau 15-16-18-17 bildet
ein Gelenkviereck nach Art eines Parallelogramms. Nahe dem Drehpunkt 17 trägt die
untere Querschiene eine Laufrolle 20, die bei jeder Stellung des Verwandlungsbettes
auf dem Boden aufliegt. Die Querschiene 19 besteht vorzugsweise aus Winkeleisen.
-
Ein am Gelenkviereckhebel 14 in einem Drehpunkt 22 nahe dem Drehpunkt
18 angelenkter Schiebehebel 21 ist nach hinten und oben gerichtet und ist mit seinem
anderen Ende im Drehpunkt 23 mit einem Verbindungshebel 24 verbunden. Der auf der
oberen Querschiene 10' im Drehpunkt 25 in der Nähe der Achse 12 angelenkte
Verbindungshebel 24 erstreckt sich nach hinten und unten und ist in einem Drehpunkt
26 in der Nähe des unteren Endes 28 an einem langen Hebel 27 angelekt. Das Ende
28 des langen Hebels 27 trägt eine Laufrolle 29, die bei jeder Stellung des Schlafsofas
auf dem Boden aufliegt. Der lange Hebel 27 steht in der Sofastellung (Fig. 1) ungefähr
lotrecht und erstreckt sich in der Bettstellung (Fig.2) nach unten und nach vorn
unter die Sitzrahmenquerschiene 10'.
-
Ein kurzer Hebel 30 ist am langen Hebel 27 im unteren
Drehpunkt 28 und an der Rückenlehnenquerschiene 11' im Drehpunkt 31 nahe der Achse
12 angelenkt. Der lange Hebel 27 ist an seinem oberen Ende im Drehpunkt 32
an einer äußeren Rückenlehnenstütze 33 angelenkt, die ihrerseits im Drehpunkt 34
am äußeren Ende der Rückenlehnenquerschiene 11' und in der Nähe des Drehpunktes
32 drehbar befestigt ist. Die Rückenlehnenstütze 33 trägt an ihrem unteren Ende
eine Laufrolle 35, die in der Bettstellung (Fig. 2) auf dem Boden aufliegt und in
der Sofastellung (Fig. 1) vom Boden abgehoben ist. In .allen Stellungen verbleibt
die äußere Rückenlehnenstütze 33 in ungefähr lotrechter Lage.
-
Nahe der Achse 12 trägt die Rückenlehnenquerschiene 11' eine
aufgenietete Lasche mit einem Vorsprung 38, der in. der Bettstellung (Fig. 2) und
in den Zwischenstellungen (Fig.3) von dem Verbindungshebel 24 im Abstand .steht,
sich aber in der Sofastellung (Fig. 1) an den Verbindungshebel 24 anlegt, um diese
Stellung zu begrenzen und eine sichere Aufstellung zu bewirken.
-
Ein Flacheisen 36 (Fig. 1) ist im Drehpunkt 31 auf der Rückenlehnenquerschiene
11' drehbar und weist an seinem freien Ende einen Einschnitt 37 auf, der sich um
den Zapfen des Drehpunktes 25 der Sitzrahmenquerschiene 10' in der Sofastellung
(Fig. 1) legt, um eine Verriegelung in dieser Stellung herbeizuführen.
-
Eine Längsschiene 41 verbindet die beiden langen Hebel 27 in der Nähe
der Drehpunkte 26. Vorzugsweise bestehen die Längsschienen 39, 40, 41 ebenso wie
die Querschienen 10' und 11' aus Winkeleisen.
-
Die Matratzenauflage wird von einem Geflecht aus rechteckig gekreuzten
federnden Stahlbändern od. dgl. gebildet, die an den Querschienen 10', 11'
und an den Längsschienen 39, 40 unter Zwischenschaltung von Federn befestigt
sind. Die Bänder 42 (Fig. 3) liegen parallel zu den Längsschienen 39, 40 und sind
über Federn 43 mit den Querschienen 10' und 11' verbunden, während
die Bänder 44 senkrecht zu den Bändern 42 gerichtet sind. Die Bänder 44 sind mit
den Bändern 42 verflochten und sind mittels Federn 45 an den Längsschienen
40 und 39 befestigt. Eine derartige Matratzenauflage besteht bis. auf ihren
Umfang aus federnden Teilen, so daß sie eine hervorragende Bequemlichkeit bietet.
-
In der Mitte wird die Matratzenauflage von zwei Reihen von Sprungfedern
46 und 47 unterstützt. Die Reihen sind parallel zu den Längsschienen 39 und 40 angeordnet.
Die Sprungfederreihe 46 liegt etwas vor der Achse 12, während die Sprungfederreihe
47 hinter dieser Achse 12 liegt. Die Sprungfedern 46 sind unter den Kreuzungsstellen
der Bänder 42 und 44 befestigt und ruhen auf einem zu den Längsschienen 39 und 40
parallelen waagerechten Träger 48 auf, Der von der Matratzenauflage im Abstand stehende
vordere Träger 48 ist an den Sitzrahmenquerschienen 10' befestigt. Das gleiche
gilt für die hintere Sprungfederreihe 47, die sich auf einen an den Rückenlehnenquerschienen
11' befestigten Träger 49 abstützt.
-
Die zusätzlichen Bänder 50 im Sitzrahmen, die den Bändern 44
ähnlich sind und parallel zu diesen Bändern liegen, befinden sich zwischen den Bändern
44 und sind mit dem im Sitzrahmen liegenden Teil der Bänder 42 verflochten. Die
zusätzlichen Bänder 50 sind an den Befestigungspunkten 51 an der Sitzrahmenlängsschiene
39 befestigt und sind zwischen den Sprungfedern 46 mit der Längsschiene
41 der langen Hebel 27 über die Federn 52 verbunden.
-
Auf den zwei Gleitbahnen bildenden Winkeleisen 19 ist ein Kasten 53
gleitbar gelagert, der unter der Sitzrahmenlängsschiene 39 und dem Matratzenauflageteil
42-44-50 liegt. Dieser Kasten 53 soll die Decken, das Bettzeug, Kopfkissen
usw. aufnehmen.
-
Ein abnehmbares Kopfbrett 54 (Fig. 4) kann an den Querschienen
10' und 11' an einem der Bettenden aufgestellt werden. Das Kopfbrett 54 besteht
aus
einem ebenen Brett, das die gleiche Länge hat wie die gestreckten
Querschienen 10' und 11'. Die Höhe des Brettes 54 ist etwas höher als die
Dicke des Polsters 55, so daß das Kopfbrett 54 einen Anschlag für die Kopfkissen
(nicht dargestellt) bildet.
-
Das Kopfbrett 54 weist an dem Mittelabschnitt seines unteren Randes
einen Ausschnitt 56 auf, der die Achsen der Drehpunkte 31, 12 und 25 aufnimmt. Ein
in der Mitte des Kopfbrettes 54 befestigter Zapfen 57 kann von dem Ausschnitt 37
des Flacheisenriegels 36 umfaßt werden.
-
In der Bettstellung (Fig.2) wird das Kopfbrett zwischen das Polster
55 und die lotrechten Schenkel der Querschienen 10' und 11' eingeschoben:
der Flacheisenriegel 36 wird auf den Zapfen 57 gehakt, wobei sich der Flacheisenriege136
auf derjenigen Seite des Kopfbrettes 54 befindet, die dem Polster 55 entgegengesetzt
ist, so daß das Kopfbrett 54 also in beiden Richtungen festgehalten wird. Der Zapfen
57 ist so angebracht, daß eine derartige Aufstellung des Kopfbrettes und seine Verbindung
an beiden Enden des Bettes vorgenommen werden kann.
-
Soll das Schlafsofa in die Sofastellung (Fig. 1) gebracht werden,
dann wird der Flacheisenriegel 36 ausgehakt und das Kopfbrett 54 herausgenommen
und beispielsweise in den Kasten 53 gelegt. In der Sofastellung (Fig. 1) befindet
sich der Vorsprung 38 in einer solchen Stellung, daß die Sitzrahmenquerschienen
10' etwas nach unten und nach hinten geneigt sind, so daß die den Sitz bildende
Matratze nach hinten schräg liegt, wodurch eine große Bequemlichkeit beim Sitzen
erzielt wird. Die zusätzlichen gespannten Bänder 50 und die Bänder 42 bilden eine
elastische Auflage, während die Bänder 44 und 42 die elastische Auflage für die
Rückenlehne bilden.
-
In der Sofastellung sorgt die Spannung der Feder 52 dafür, daß die
äußeren Rückenlehnenstützen 33 völlig im Bereich der langen Hebel 27 liegen.
-
Vorzugsweise werden herausnehmbare Armlehnen 60 (Fig. 1) in der Sofastellung
(Fig. 1) eingesetzt und werden in der Stellung als Bett (Fig. 2) herausgenommen
und in den Kasten 53 gelegt. Jede Armlehne 60 hat an ihrem einen Ende eine Kerbe
61, die sich um einen Dorn 62 des langen Hebels 27 legt. Ein an der Armlehne befestigter
zweiter Dorn kann sich in einen auf der Rückenlehnenquerschiene 11 befindlichen
Knopfschlitz 64 einlegen.
-
Um das Schlafsofa in die Bettstellung (Fig. 2) zu bringen, werden
die Flacheisenriegel 36 ausgehakt, und die Rückenlehnenlängsschiene 40 wird
nach hinten gedrückt. Hierdurch werden die langen Hebel 27
unten nach vorn
geschwenkt. Wenn die Rückenlehnenquerschienen 11' in Verlängerung der Sitzrahmenquerschienen
10' liegen und eine waagerechte Lage haben, ruhen die Laufrollen 35 der äußeren
Rückenlehnenstützen 33 ebenso wie die mittleren Laufrollen 29 und die vorderen Laufrollen
20 auf dem Boden auf, so daß eine völlige Auflage für das Bett gesichert ist.
-
In dieser Stellung sind die zusätzlichen Bänder 50 entspannt und hängen
nach unten. Die Matratzenauflage wird von den Bändern 42 und 44 und von den Federn
46 und 47 gebildet. Um das Schlafsofa in die Sofastellung (Fig. 1) zu bringen, genügt
ein Anheben der Rückenlehnenlängsschiene 40.