DE1110675B - Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Gasatmosphaeren zur Aufkohlung oder zum Schutz von Staehlen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Gasatmosphaeren zur Aufkohlung oder zum Schutz von Staehlen

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DE1110675B
DE1110675B DER17864A DER0017864A DE1110675B DE 1110675 B DE1110675 B DE 1110675B DE R17864 A DER17864 A DE R17864A DE R0017864 A DER0017864 A DE R0017864A DE 1110675 B DE1110675 B DE 1110675B
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    • C21D1/00General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
    • C21D1/74Methods of treatment in inert gas, controlled atmosphere, vacuum or pulverulent material
    • C21D1/76Adjusting the composition of the atmosphere
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23CCOATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
    • C23C8/00Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
    • C23C8/06Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases
    • C23C8/08Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases only one element being applied
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Gasatmosphären zur Aufkohlung oder zum Schutz von Stählen Es sind bereits verschiedene Verfahren bekannt, um Gasatmosphären für die Zementierung von Stählen im großtechnischen Maßstab herzustellen, die nur einen sehr geringen C 02 Gehalt aufweisen dürfen, und einen Wasserstoffgehalt von mindestens etwa 15% haben. So werden z. B. in einem bei ziemlich hoher Temperatur arbeitenden gesonderten Generator Gemische aus Einzelgasen, wie C O und H2, miteinander in Reaktion gebracht, und das entstehende Gas, das geringe Mengen an Kohlenwasserstoffen enthält, wird in einen Zementierungsofen eingeleitet. Gemäß einer anderen Arbeitsweise wird von einer Kohlenwasserstoffmischung ausgegangen, der aus Ersparnisgründen ein keine entkohlend wirkende Komponenten enthaltendes Trägergas beigemischt wird. Als ein solches Trägergas eignet sich z. B. gereinigtes Stadtgas. Die Verwendung eines solchen Gasgemisches stößt jedoch in der Praxis bei im Dauerbetrieb gefahrenen Härtungsöfen auf Schwierigkeiten, da die Menge des an die Oberfläche der zu behandelnden Werkstücke herangebrachten Kohlenstoffes nur durch den jeweiligen Gasdurchsatz kontrolliert werden kann. Eine dritte Methode besteht darin, einem sich gegenüber dem Stahl inert verhaltenden Trägergas kleine, sorgfältig kontrollierte Mengen eines Kohlenwasserstoffes beizumischen. Falls dabei Stickstoff als Trägergas verwendet wird, muß dieser vollständig sauerstofffrei sein, da sonst sehr schnell eine unerwünschte Entkohlung auftritt. Auch stickstoffhaltige Industriegasgemische, wie Armgas oder Leuchtgas, müssen für diesen Zweck vorher von den entkohlend wirkenden Verunreinigungen befreit werden, wodurch sich zusätzliche Kosten ergeben, so daß derartige Verfahren für die Großindustrie ungeeignet sind. Weiterhin hat es sich bei dieser Arbeitsweise als nicht ganz einfach erwiesen, die Kohlenwasserstoffzufuhr entsprechend zu regeln.
  • Schließlich ist es noch möglich, als Aufkohlungsmittel dienende sauerstoffhaltige organische Verbindungen, wie Methanol oder Äthylenglykohnonomethyläther, direkt in den Härtungsofen einzuführen, wobei dann die sich an Ort und Stelle bildenden Spaltungsprodukte die Zementation bewirken. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß die Aufkoh-Jung mit einer sehr hohen Geschwindigkeitvonstatten geht und daher besondere Maßnahmen getroffen werden müssen, um eine zu weit gehende Zementierung zu verhindern. Die Erfahrung hat zudem gezeigt, daß die Zusammensetzung der sich im Wärmebehandlungsofen bildenden Atmosphäre weitgehend von der Art und Weise abhängt, wie der betreffende Alkohol in den Ofen eingeführt wird, so daß die Atmosphäre bald eine stark aufkohlende und bald eine stark entkohlende Wirkung zeigen kann.
  • Demgegenüber wird gemäß der Erfindung zur Herstellung von stickstoffhaltigen Gasatmosphären mit einem Stickstoffgehalt von mindestens 25 n/o und einem Gehalt an C O und H2, aber nur wenig C 02, zur Aufkohlung oder zum Schutz von Stählen ein sauerstoffhaltiger Industriestickstoff zur Herstellung von derartigen Gasatmosphären verwendet; der als Nebenprodukt bei der industriellen Sauerstoffgewinnung durch Destillation von flüssiger Luft anfällt.
  • Der Industriestickstoff, dessen Sauerstoffgehalt etwa 1% und.darüber beträgt, wird, wie an sich bekannt, in kontrollierter Weise mit den -Dämpfen von einem oder mehreren Alkoholen, Ketonen und Aldehyden beladen, deren Molgewicht unter 100 liegt und die einen Dampfdruck bei 120° C von mindestens 500 mm Hg aufweisen. Dieses Gasgemisch wird dem Wärmebehandlungsofen mittels einer beheizten Leitung zugeführt und zwecks Spaltung der organischen sauerstoffhaltigen Verbindung rasch und heftig erhitzt. Geeignete organische, sauerstoffhaltige Verbindungen sind beispielsweise Methyl- und Äthylalkohol, Azetaldehyd, Aceton, Äthyhnethylketon, Formaldehyd und Diäthylketon.
  • Da die Beladung des als Trägergas dienenden Industriestickstoffes- mit - den -flüchtigen sauerstoffhaltigen organischen Verbindungen bei Temperaturen unterhalb 120° C erfolgt und die Beheizung der Zufuhrleitung zum Wärmebehandlungsöfen nur dazu dient, ein Auskondensieren der organischen Verbindung zu verhindern, wird im Ofen selbst der Temperaturbereich zwischen - etwa 200 und 750° C sehr rasch durchlaufen, und es findet eine sofortige und praktisch vollständige Aufspaltung der Alkohole, Ketone und Aldehyde in z. B. C O und H2 statt, wobei gleichzeitig der im Industriestickstoff enthaltene Sauerstoff praktisch restlos verbraucht wird. Die so entstandenen Gasatmosphären enthalten praktisch keinen Wasserdampf und nur sehr geringe Mengen an CO, und eignere sich vorzüglich zum Aufkohlen bzw. zum Schutz von Stählen.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird dem Gemisch aus Industriestickstoff und dampfförmiger sauerstoffhaltiger organischer Verbindung vor Eintritt in den Wärmebehandlungsofen noch eine geringe Menge gasförmiger Kohlenwasserstoffe und/oder Ammoniak bzw: von-Dämpfen stickstoffhaltiger Verbindungen mit einer funktionellen Amino-, Amido-oder Nitrilgruppe zugesetzt.
  • Die Erfindung bietet den Vorteil, daß der als Nebenprodukt bei der Sauerstofferzeugung anfallende Industriestickstoff ohne kostspielige Reinigungsmaßnahmen ohne weiteres verwendet werden kann und daß zur Herstellung der Gasatmosphäre keine besonderen Generatoren erforderlich sind, während andererseits auch in kleinerem Umfange in Stoßöfen gearbeitet werden kann, so daß bei der Einsatzhärtung die sogenannten Homogenierungszeiten wegfallen. Die Aufkohlung bzw. der Schutz von Stählen läßt sich daher sehr beweglich gestalten und ist auch für kleinere Betriebe geeignet, die nicht kontinuierlich arbeiten können.
  • Die Beladung des Industriestickstoffes mit den organischen sauerstoffhaltigen Verbindungen kann beispielsweise so vorgenommen werden, daß der Stickstoff durch die flüssigen Verbindungen hindurchperlt, -wobei der Stickstoff und die betreffende Flüssigkeit in einer Vorrichtung an sich bekannter Bauart; die z. B. einen Isoliermantel aufweist, auf konstanter Temperatur gehalten` werden.
  • Die erzielten Ergebnisse sind überraschend, insbesondere hinsichtlich der Zusammensetzung der Gasatmosphäre und der,-Abwesenheit von Teeren und koksartigen Ablagerungen. Von vornherein war durchaus eine Polymerisation der organischen Dämpfe und die Bildung von C OZ und von Wasser im Verlauf der Reaktion zu erwarten.,Tatsächlich wird jedoch nichts Derartiges beobachtet, zweifellos infolge'- der homogenen Verdünnung der. Dämpfe durch den Stickstoff, der Einfachheit der chemischen Formeln der sauerstoffhaltigen organischen Verbindungen, die frei sind von langen Ketten, und schließlich infolge der Schnelligkeit, mit der das- Gemisch von einer niedrigen Temperatur auf eine -sehr hohe `Temperatur gebracht wird. Den freigesetzten Radikalen ist es dadurch nicht möglich, sich zu komplexen Körpern zu polymerisieren, sondern spalten sich lediglich in Kohlenmonoxyd, Wasserstoff und leichte Kohlenwasserstoffe auf. Beispielsweise wird gemäß der Erfindung ein zur Einsatzhärtung geeignetes gasförmiges Gemisch dadurch hergestellt, daß Industriestickstoff in Aceton, das auf einer -Temperatur von 37° C gehalten wird, eingeblasen wird. Das ergibt ein Gemisch aus ungefähr- 50r% - Stickstoff und ungefähr 50d/o Acetondämpfen. Wird dieses Gemisch durch eine wärmeisolierte oder beheizte Rohrleitung, die auf einer Temperatur von etwa 50° C gehalten wird, in einen auf eine Temperatur von 930° C aufgeheizten Ofen geschickt, dann entsteht im Verlauf von 3 Stunden auf einer Probe eines extraweichen Kohlenstoffstahls eine Härteschicht mit einer Gesamtdicke von 0,9 bis 1,0 mm, davon 0,2 mm hypereutektoid und 0,4 mm eutektoid.
  • Beim Verlassen des Ofens hat das Gas die folgende Zusammensetzung:
    c02 C O H2 N_, Kohlen-
    wasserstoffe
    1
    0,2 22 17 43 18
    0,1 24 15 48 13
    Gemäß der Erfindung wird eine Gasatmosphäre, die für eine sehr sanfte Einsatzhärtung oder zum Schutz von Teilen aus Stahl gegen die Entkohlung im Laufe der Wärmebehandlung geeignet ist, erhalten, wenn Industriestickstoff durch ein auf 35°C gehaltenes Gemisch aus 85,1/o Methylalkohol und 15% Aceton geblasen wird. Wird dieses Gasgemisch in einen auf 930°C gehaltenen Ofen eingeleitet, dann wird in 3 Stunden eine sanfte Einsatzhärtung mit einer Härteschicht, die auf 0,4 bis 0,6 mm hypereutektoid ist und im Gleichgewicht mit einem Stahl von etwa 0,70% Kohlenstoff vergleichbar ist, erzielt.
  • Wird dem beim Durchleiten des Stickstoffes entstehenden Gasgemisch noch 2% Propan hinzugegeben, dann wird unter den gleichen Verhältnissen die Ausbildung einer Härteschicht von 0,85 mm, davon 0,2 mm eutektoid und 0,2 mm hypereutektoid, erhalten.
  • Bei Verlassen des Ofens hatte das Gas die folgende Zusammensetzung:
    -
    c02 C O H2 N2 Kohlen-
    wasserstoffe
    0,1 17 28 50 5
    0,1- 18 29 52 2
    Es hat 'sich' gezeigt, däß das Gas "bis zu seinem Eintritt in den geschlossenen Raum der Einsatzhärtung möglichst auf niedriger Temperatur gehalten werden soll, dann aber sehr rasch auf die für die Einsatzhärtung gewünschte Temperatur gebracht werden müß.
  • Als Beispiel kann weiterhin folgende im technischen Maßstab erprobte Arbeitsweise dienen: Es wurde ein Drehofen verwendet, der normalerweise mit einer Gasmenge von. etwa 1 m3/Std. beschickt -wird. In diesen Ofen wurden folgende Gaskomponenten eingeleitet:- 3001/Std. Industriestick- etwa 700 bis 8001/Std. Stoff eines gasförmigen (1'0/002- Gehalt) N2 Me hanolgemisches 300 cms Methanol (T = 70 - 100° C) 251/Std. Propan als eigentliches Zementierungsmittel Die Zuführungsleitung zum Ofen wurde so schwach beheizt, daß das Gasgemisch eine Temperatur von nur etwa 70°C aufwies. Die Zuführungsleitung bestand aus Chrom-Nickel-Stahl und hatte einen Durchmesser von 20 mm. Sie ging durch die Ziegelauskleidung des Ofens hindurch und mündete direkt hinter der Ablenkplatte aus massivem Metall unten im Bauchteil des Ofens. Abgesehen von etwa 30 cm des im Ofen befindlichen äußersten Rohrteils, befand sich das dampfförmige N2 Methanol-Geniisch nirgends auf einer Temperatur oberhalb 100°C.
  • Die Lineargeschwindigkeit der Gasmischung im Zuleitungsrohr betrug etwa 1 m/Sec., und das Aussehen des Rohrinnern nach Beendigung der Umsetzung bestätigte, daß sich die Mischung im Rohr selbst noch nicht zersetzt hatte, d. h., daß die Lineargeschwindigkeit, mit der sich die Reaktion ausbreitete, unterhalb 1 m/Sek. lag. Aus diesen Daten ergibt sich, daß die Gasmischung im Ofen innerhalb eines Zeitraumes von weniger als '/4 Sekunde den Temperaturbereich zwischen etwa 200 und 800 bis 900° C durchlaufen hatte.
  • Erfindungsgemäß können auch Gemische organischer Dämpfe verwendet werden, um ohne große Kosten eine Gasatmosphäre von einer ganz bestimmten Zusammensetzung zu erhalten. Zu diesen Gemischen gehören beispielsweise Methylalkohol-Aceton, Methylalkohol-Formaldehyd, Methylalkohol-Acetaldehyd oder auch Methylalkohol-Formaldehyd-Aceton. Zweckmäßig werden dafür Gemische von azeotropischer Zusammensetzung oder solche, die fast azeotropisch sind, verwendet, beispielsweise ein Gemisch aus 15'% Aceton und 85% Methylalkohol, um die Mischung während des Durchblasens des Stickstoffs und weiterhin die Zusammensetzung des gebildeten Dampfes konstant zu halten.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch Anwendung finden bei Wärmebehandlungsverfahren, wie Glühen oder Anlassen, und zwar sowohl bei Temperaturen unter als auch über 800° C.
  • Die hierbei erzielten Versuchsergebnisse sind überraschend, insbesondere im Hinblick auf die sehr niedrigen Gehalte an Kohlendioxyd und Wasserdampf, trotz des relativ hohen Prozentsatzes an Sauerstoff im Stickstoff im Verhältnis zu der Konzentration des Dampfes der hinzugesetzten organischen Verbindungen. Wird in dem Temperaturbereich von 500 bis 700° C gearbeitet; dann hat das im Schutzgas gebildete Kohlenmonoxyd außerdem nicht die Neigung, sich spontan zu zersetzen und auf den Werkstücken Ruß abzulagern, wie es häufig der Fall ist, wenn Gasatmosphären außerhalb ihres Gleichgewichts verwendet werden, weil dieselben bei hoher Temperatur hergestellt worden sind.
  • Beispielsweise ergibt eine erfindungsgemäße Gasatmosphäre, die durch Einblasen von Stickstoff mit einem Gehalt von 2% Sauerstoff in einen mit Methylalkohol von 20° C gefüllten Behälter (etwa 0,21 Methylalkohol je Liter Stickstoff) und direktes Einleiten in einen Ofen hergestellt wird, der auf einer Temperatur von 580°C gehalten wird, die folgenden mittleren Analysendaten:
    Co, 1 02 1 C 0 H2 CH, 1 N2
    0,2 0,2 3,2 13 bis 16 0 bis 1 Rest
    bis 0,4 bis 5,4
    Hierbei tritt bei einem Stahl mit einem Gehalt von 0,3 bis 0,4 Kohlenstoff keine Entkohlung und auch keinen Kohlenstoffniederschlag auf den Werkstücken ein.
  • Auch Eisen- und Kupferbleche lassen sich durch Erhitzen auf 700°C und langsames Abkühlen im Ofen in einer Gasatmosphäre, die gemäß deal Angaben in dem vorhergehenden Abschnitt, aber unterhalb 450° C hergestellt wurde, blankglühen, wobei das Abkühlen in der nach außen abgeschlossenen Gasatmosphäre stattfindet.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verwendung des bei der industriellen Sauerstoffgewinnung durch Destillation von flüssiger Luft anfallenden Industriestickstoffes zur Herstellung von Gasatmosphären mit einem Stickstoffgehalt von mindestens 25'% und einem Gehalt an C O und H2, aber sehr wenig CO., zur Aufkohlung oder zum Schutz von Stählen, wobei der Industriestickstoff mit den Dämpfen von einem oder mehreren Alkoholen, Ketonen oder Aldehyden mit einem Moigewicht unter 100 und einem Dampfdruck von mindestens 500 mm Hg bei 120°C in kontrollierter Weise beladen, dieses Gasgemisch dem Wärmebehandlungsofen mittels einer beheizten Leitung zugeführt und erst im Ofen selbst unter Ausnutzung der Wärme des letzteren zwecks Spaltung der organischen sauerstoffhaltigen Verbindung rasch und heftig erhitzt wird.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Industriestickstoff durch ein aceotropisches Gemisch von organischen, sauerstoffhaltigen Verbindungen geleitet wird.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Herstellen des aceotropischen Gemisches von organischen, sauerstoffhaltigen Verbindungen Methylalkohol, Äthylalkohol, Acetaldehyd, Aceton, Athylmethylketon, Formaldehyd und Diäthylketon allein oder im Gemisch verwendet werden.
  4. 4. Abänderung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gemisch aus Industriestickstoff und dampfförmiger organischer, sauerstoffhaltiger Verbindung vor Eintritt in den Wärmebehandlungsofen eine geringe Menge gasförmiger Kohlenwasserstoffe und/ oder Ammoniak bzw. Dämpfe stickstoffhaltiger Verbindungen mit einer funktionellen Amino-, Amido- oder Nitrilgruppe zugesetzt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldung L 6378 VI / 18c (bekanntgemacht am 21. 5. 1952); deutsche Patentschrift Nr. 243 238; I. J e n k i n s , » Controlled Atmospheres for the Heat Treatment of Metals«, London, 1951, S.93, 302, 380, 401 und 488.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0040094A1 (de) * 1980-05-12 1981-11-18 Air Products And Chemicals, Inc. Aufkohlungsverfahren unter Verwendung von aus Stickstoff-Äthanol erzeugten Gasatmosphären
EP0063655A1 (de) * 1981-04-27 1982-11-03 Air Products And Chemicals, Inc. Verfahren zum Aufkohlen von Eisenmetallen

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE243238C (de) * 1909-09-20 1912-02-05

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