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Bogenzählvorrichtung für im Stapel liegende Bogen aus Papier, Metall,
Plaste od. dgl. Die Erfindung betrifft eine Bogenzählvorrichtung für im Stapel liegende
Bogen aus Papier, Metall, Plasten od. dgl. unter Zuhilfenahme eines Füllorgans,
welches über die Schnittkanten des Bogenstapels hinweggleitet, wobei die erzeugten
mechanischen Impulse in elektrische umgeformt und zur Betätigung eines Zählwerkes
verwendet werden und bei welcher nach Erreichung vorausbestimmter Stückzahlen mit
an sich bekannten Vorrichtungen Markierungsstreifen eingeschossen werden.
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In der Praxis ergibt sich die Notwendigkeit, daß in einem Stapel übereinanderliegende
Bogen, insbesondere Papierbogen, gezählt und zumeist noch in bestimmte Packen (Riese)
abgeteilt werden müssen. Diese Arbeit wird in der Regel von Hand ausgeführt. Es
ist jedoch bereits eine Vorrichtung bekannt, bei welcher der Zähl- und Abteilvorgang
maschinell verrichtet wird und die derart arbeitet, daß eine Art rotierendes Flügelrad
mit senkrechter Welle von oben nach unten über eine Kante eines Bogenstapels gleitet
und Bogen für Bogen mit Luft ansaugt und wieder losläßt. Die dabei hervorgerufenen
Impulse werden zur Beeinflussung eines mechanischen Zählwerkes verwendet. Es ist
ferner eine Vorrichtung bekannt, bei welcher ein rotierender Finger in waagerechter
Stellung vornehmlich von unten nach oben über die Kante eines Papierstapels gleitet
und jeden einzelnen Bogen ebenfalls ansaugt und losläßt. Auch hier werden die Impulse
zur Betätigung eines mechanischen Zählwerkes verwendet. Zum Stand der Technik gehört
außerdem eine Vorrichtung, bei welcher durch Schrägverschiebung des Bogenstapels
über die dadurch entstandenen treppenförmigen Stufen ein Fühler geführt wird, der
durch die infolge des Springens des Fühlers von Stufe zu Stufe hervorgerufenen kleinen
Ruckbewegungen eine Registriervorrichtung immer um einen Schritt weiterschaltet.
Die mechanischen Bewegungen des Fühlers werden dabei auf elektrische Kontakte übertragen,
die einen Stromkreis ständig öffnen und schließen und damit die Registriervorrichtung
betätigen. Mit treppenförmiger Verschiebung des Bogenstapels arbeitet ebenfalls
eine mechanische Zählvorrichtung, die von Hand über die Stufen des schräggestellten
Bogenstapels geführt wird.
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Auch Vorrichtungen zum Einschießen von Markierungsstreifen sind bekannt.
Sie arbeiten im allgemeinen derart, daß im Bogenstapel von der Zählvorrichtung ein
kleiner Schlitz gebildet wird, wenn eine bestimmte voreingestellte Bogenzahl abgezählt
ist. In diesen Schlitz schnellt der Markierungsstreifen ein. Diese Vorrichtungen
haben sich infolge zu langsamer Zählarbeit, durch Störanfälligkeit oder auch durch
ungenaues Zählen nicht durchsetzen können, weil es bei diesen Vorrichtungen erforderlich
ist, daß die Bogen an der Zählkante sauber übereinanderliegen oder durch Schrägstellen
des Bogenstapels gleichmäßige treppenförmige Stufen bilden. In den Herstellungsbetrieben
ist deshalb jetzt noch überwiegend die manuelle Zählmethode anzutreffen.
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Die Erfindung hat sich nun zur Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung
zu schaffen, die schnell und sicher die im Bogenstapel enthaltene Bogenzahl feststellt
und gegebenenfalls in bestimmte Stückzahlen durch Markieningsstreifen abteilt.
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Es ist bekannt, daß dann, wenn mit einem geeigneten Gegenstand über
die Schnittkanten vieler in einem Stapel übereinanderliegender Bogen, insbesondere
Papierbogen, gefahren wird, z. B. mit dem Fingernagel über eine Schnittkantenseite
eines Buches, sich ein Geräusch ergibt, welches sich aus den Tönen zusammensetzt,
die die einzelnen Bogen verursachen, wenn sie nach ihrem Abbiegen durch den Gegenstand
wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückschnellen.
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Die Erfindung macht sich nun diese physikalische Erscheinung zunutze
und verwendet an Stelle des beliebigen Gegenstandes eine feine Nadel bzw. einen
piezoelektrischen Kristall und bewegt denselben von oben nach unten oder umgekehrt
entlang einer Kante eines Bogenstapels, so daß die feine Spitze der Nadel bzw. des
Kristalls über die feinen Erhöhungen und Vertiefungen der im Stapel liegenden Bogen
hinweggleitet. Die hierbei erzeugten mechanischen Impulse
werden,
wie dies beispielsweise bei elektrodynamischen und magnetischen sowie bei Kristalltonabnehmern
bekannt ist, in elektrische Impulse umgeformt und über einen elektronischen Verstärker,
Nadelgeräuschfilter, Röhrenentzerrer und eine Impulsformerstufe zur Betätigung einer
elektronischen Zählschaltung mit mechanischen Zählwerken verwendet.
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Da die den Stapel bildenden Bogen niemals so gleichmäßig, wenigstens
an einer Kante, übereinanderliegen können, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung
genau arbeitet, muß wesensnotwendig erst eine völlig glatte Kante geschaffen werden.
Dies wird dadurch erreicht, daß vor dem erfindungsgemäßen Zählkopf zwei rotierende
scheibenförmige Messer angeordnet sind, die die Kante des Bogenstapels so verschneiden,
daß eine schmale und glatte Schnittfläche entsteht, die unter dem Mikroskop als
gleichmäßig wellige Fläche erscheint und dadurch die notwendige Zählgenauigkeit
gewährleistet. Die Abschnitte sind so schmal, daß für die Verarbeitungsbetriebe
dadurch keine Nachteile entstehen.
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Das Abteilen des Stapels in Packen (Riese) bestimmter Stückzahlen
erfolgt in bekannter Weise durch Einschießen von Markierungsstreifen aus Karton,
Plasten od. dgl. In Abweichung zu den bekannten Vorrichtungen ist das Merkmal der
neuen erfindungsgemäßen Einschießvorrichtung darin zu erblicken, daß eine in der
Größenordnung von 10000 U/min rotierende, waagerecht angeordnete, dünne und
zweckmäßigerweise mit einer besonderen Form versehene Scheibe nach Lösung der Ausklinkvorrichtung
durch die elektronische Zählschaltung in den Bogenstapel eingeschossen wird. Es
wird dabei gleichzeitig über die Scheibe der Markierungsstreifen in den erhaltenen
Spalt des Bogenstapels eingeführt.
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Das Registrieren der durch den Zählvorgang abgegebenen elektrischen
Impulse, die der Bogenzahl entsprechen und die zu einem Ries gehören, erfolgt ebenso
wie die Feststellung der Gesamtbogenzahl mit einer bekannten elektrischen dekadischen
Zählschaltung. Dabei ist es eine Eigenart der elektronischen Schaltung, daß die
Anzahl der im Bogenstapel enthaltenen, nicht zu einem vollen Ries gehörenden Bogen
automatisch vom Gesamtergebnis wieder abgezogen wird, um beim Zählen von mehreren
Bogenstapeln das Gesamtergebnis nicht zu verfälschen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird an Hand der Fig. 1 bis 7 näher
erläutert. Die zum Verständnis nicht unbedingt notwendigen Einzelheiten sind dabei
weggelassen. Es zeigt Fig. 1 die an einer Kante eines Bogenstapels abwärtsgleitende
Vorrichtung im Moment des Eindringens der Einschußscheibe in den Bogenstapel, Fig.
2 die Messerscheiben während des Schneidevorganges, Fig. 3 einen Bogen, von oben
gesehen, mit angedeutetem Beschnitt, Fig.4 im stark vergrößerten Maßstab die Kante
des Bogenstapels nach erfolgtem Beschnitt, Fig. 5 eine Messerscheibe, teilweise
im Schnitt gesehen, Fig. 6 die Einschußscheibe, im Schnitt gesehen, Fig. 7 die erfindungsgemäße
Anordnung der elektronischen Schaltung.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, steht am Fuß des Bogenstapels l., der
zweckmäßigerweise auf einer sogenannten Palette aufliegt, damit er mittels Hubwagen
usw. leicht wieder weggefahren werden kann, ein Gehäuse 2, in welchem sich ein Getriebe
befindet, das von dem Motor 3 angetrieben wird und eine Gewindespindel 4 in Drehbewegung
versetzt, die die aus Zählknopf 7 und Einschießvorrichtung 15 mit Einschießscheibe
14 bestehende und durch den Arm 5 verbundene Zählvorrichtung von oben nach unten
des Bogenstapels 1 oder von unten nach oben bewegt. Vor der Zählvorrichtung gleiten
an einer Kante des Bogenstapels 1 zwei Messerscheiben 6 und 6a, wie dies aus Fig.2
ersichtlich ist, entlang, welche die Aufgabe haben, eine völlig glatte Schnittfläche
zu schaffen, damit der Zählkopf 7 mit der Nadel 8, für die vorzugsweise ein
piezoelektrischer Kristall verwendet wird, bei seinem Hinweggleiten über die Schnittkante
10 bzw. 10a die mechanischen Impulse aufnehmen und in elektrische Impulse umformen
kann. In Fig. 3 sind die Abschnitte 9 und 9 a gezeigt, die durch das Wirken der
Messerscheiben 6 und 6 a entstehen. Die Fläche des Abschnittes 9 bzw. 9 a
wird in der Regel 250 mm2 betragen. Bei entsprechender Anordnung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist auch mit nur einem Abschnitt 9 bzw. 9 a auszukommen. In Fig. 4 ist
veranschaulicht, wie die für das Auge völlig glatt erscheinende Schnittkante
10 bzw. 10a stark vergrößert aussieht. Sie hat etwa das Profil einer
durchschnittenen Schallplatte. Die Messerscheibe 6 bzw. 6a ist in Fig. 5 prinzipmäßig
dargestellt. Hat nun die Zählvorrichtung die gewünschte und voreingestellte Anzahl
Bogen, die beispielsweise zu einem Ries gehören, abgezählt, so wird die im Prinzip
in Fig. 1 dargestellte Ausklinkvorrichtung 11 ausgelöst, und es dringt die in der
Halterung 12 gelagerte und durch den Motor 13 in hohe Umdrehung versetzte Einschießscheibe
14 in den Stapel 1 ein und drückt ihn infolge ihres aus Fig. 6 ersichtlichen
Profils um einen Spalt auseinander, so daß der in der Riesstreifeneinschießvorrichtung
15 auf Vorrat gehaltene Riesstreifen über die Einschießscheibe 14 in den herbeigeführten
Spalt des Bogenstapels 1 geschossen werden kann. Die Riesstreifeneinschießvorrichtung
ist nicht Gegenstand der Erfindung. Die Zählvorrichtung ist derart einstellbar,
daß der Zählvorgang beim Erreichen der gewünschten Bogenzahl in seiner vertikal
nach unten oder oben gerichteten Bewegung kurzzeitig abgestoppt wird, damit die
für das Einschießen des Riesstreifens erforderliche Zeit entsteht. Nach erfolgtem
Einschuß des Riesstreifens 16 läuft der Zählkopf 7 bei der beschriebenen
Anordnung weiter. Die Vorrichtung kann auch mit Hilfe von Elektromagneten und besonderer
Gestaltung der Ausklinkvorrichtung so eingerichtet werden, daß der Zählkopf 7 seine
Bewegung nach oben oder unten ohne Unterbrechung fortführt und nur die Einschießvorrichtung
15 auf die Dauer des Einschießens des Riesstreifens 16 festgehalten wird
und nach dem Einschuß selbsttätig dem Zählkopf 7 nachspringt, so daß die Einschießvorrichtung
15 mit Einschießscheibe 14 noch vor beendigtem Abzählen eines ganzen
Rieses durch den Zählkopf 7 erneut aktionsfähig ist.
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Obwohl die Einschießscheibe nur etwa 3 nun in den Bogenstapel eindringt,
könnte es passieren, daß dann, wenn die auf dem Bogenstapel zuoberst liegenden Bogen
durch Aufnahme der Luftfeuchtigkeit wellig geworden sein sollten, die Einschießscheibe
bei ihrem Eindringen in den Stapel die Bogen anschneidet.
Dem kann
dadurch vorgebeugt werden, daß auf den Bogenstapel an der Stelle, wo die Einschießscheibe
arbeitet, ein Belastungsgewicht aufgelegt wird. Auch übliche Einspannvorrichtungen
können für diesen Zweck Verwendung finden. überdies werden die Bogen beim Verarbeiter
noch beschnitten, so daß kleine Einschnitte keine Rolle spielen.
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Wie in Fig.7 dargestellt ist, sind in bekannter Weise nach dem Zählkopf
7 die elektronischen Elemente angeordnet. Mit Hilfe einer elektronischen Multiplikationsschaltung
wird die Rieszahl vom Zähler M1 angezeigt. Die Gesamtblattzahl bringt der Zähler
M2 zur Kenntnis. Die elektronischen Zähldekaden sind durch DZ, die Torschaltung
durch TS und der benötigte Impulsgenerator durch IG gekennzeichnet. Die nach dem
Zählkopf 7 in Fig. 7 gezeigten Einheiten stellen einen elektronischen Impulsverstärker
sowie elektronische Filter und Relaisschaltungen dar. Diese Schaltung an sich ist
nicht Gegenstand der Erfindung, lediglich die Anordnung der Einheiten in Zusammenhang
bzw. in der Nachordnung zum Zählkopf 7.