DE1107172B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hefe, insbesondere Backhefe - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hefe, insbesondere Backhefe

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DE1107172B
DE1107172B DEH37646A DEH0037646A DE1107172B DE 1107172 B DE1107172 B DE 1107172B DE H37646 A DEH37646 A DE H37646A DE H0037646 A DEH0037646 A DE H0037646A DE 1107172 B DE1107172 B DE 1107172B
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yeast
air
molasses
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DEH37646A
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Dr-Ing Robert Kautzmann
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HEFE PATENT GmbH
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HEFE PATENT GmbH
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/14Fungi; Culture media therefor
    • C12N1/16Yeasts; Culture media therefor
    • C12N1/18Baker's yeast; Brewer's yeast

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hefe, insbesondere Backhefe Gegenstand der Erfindung bildet ein neuartiges und besonders vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung von Hefe, insbesondere Backhefe, in zuckerhaltigen Nährlösungen nach dem Belüftungsverfahren sowie eine besonders zweckentsprechende Vorrichtung zur Durchführung dieses erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Bei der technischen Herstellung von Hefe, insbesondere von Backhefe, ist es möglich, die Hefeausbeute innerhalb bestimmter Grenzen beliebig zu variieren. Ein einwandfreies Züchtungsverfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß jeder Hefeausbeute eine ganz bestimmte Alkoholausbeute entspricht. Durch Festlegung der Hefeausbeute wird daher auch ein ganz bestimmtes Verhältnis von Hefe- und Alkoholgewinnung erzielt. Ausschlaggebend für die Höhe der Hefeausbeute ist die im Verlaufe des Züchtungsprozesses angewandte Luftmenge.
  • Es gibt Hefezüchtungsverfahren, welche die Gesamtluftgabe in gleichen Raten auf die Zulaufstunden verteilen. Diese stündlichen Luftraten werden auf Grund von Erfahrungen vergrößert, wenn die Hefeausbeuten niedrig liegen, dagegen werden sie verringert, wenn die Hefeausbeuten höher als gewünscht sind. Andere Züchtungsverfahren sehen eine Staffelung der stündlichen Luftgaben vor. Der Grad einer solchen Staffelung kann der Vermehrungskurve der Hefe oder aber auch der Dosierungskurve des Hauptrohstoffes, beispielsweise der Melasse, angepaßt sein.
  • Die praktische Handhabung einer derartig gestaffelten Luftgabe erfolgt in der Weise, daß im Gärschema Vorschriften über die stündlichen Luftmengen gegeben werden, die man mittels eines Luftsystems mit oder ohne zusätzliche Bewegung in der Nährflüssigkeit einbläst.
  • In jedem Falle ist so die Luftgabe an ein bestimmtes Schema gebunden, das auf einer Summe von Erfahrungen aufgebaut worden ist. Dieses Schema für die Luftgabe setzt also einen normalen und durchschnittlichen Verlauf des Züchtungsprozesses voraus.
  • Die Luftmengen, die für die Neubildung von 1 kg Hefe mit 27 % Trockensubstanz (=H27) benötigt werden, sind von Fall zu Fall recht verschieden, denn ihre Größe hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab. Die Kubikmeter Luft, die pro Kilogramm neugebildeter Hefe benötigt werden, nennt man den relativen Luftbedarf.
  • Der wesentlichste Faktor, der den relativen Luftbedarf - bei Anwendung der verschiedensten Züchtungsverfahren - bestimmt, ist die Art und Dimensionierung der apparativen Einrichtung. So spielt die Form des Züchtungsgefäßes insofern eine Rolle, als durch einen hohen Flüssigkeitsstand eine verlängerte Verweilzeit der Luftblasen in der Flüssigkeit und damit eine bessere Ausnutzung der Luft gegeben ist. Noch mehr als durch die Form des Züchtungsgefäßes wird die Wirksamkeit der Belüftung durch die Art des Belüftungssystems beeinflußt, denn dieses ist entscheidend für die Luftblasengröße und deren Verweilzeit in der Flüssigkeit.
  • Jeder Züchtungsbetrieb muß sich Erfahrungen sammeln, bis er den Einfluß derjenigen Faktoren, die durch die Belüftungseinrichtung gegeben sind, für die verschiedensten Züchtungsphasen richtig einsetzen und berücksichtigen kann. Aber selbst die besten Erfahrungen nutzen oft nichts, wenn man zu anderen Nährstoffqualitäten oder zu anderen Konzentrationen der Nährlösung übergehen muß, die eine von der üblichen abweichende Luftdosierung erfordern. Es bedarf dann oft vieler Betriebsversuche, bis endlich die richtige Luftdosierung gefunden ist. Darüber hinaus lassen sich verschiedene andere Faktoren aufzählen, die zum Teil völlig unvorhergesehen die Wirksamkeit einer Luftgabe ganz erheblich beeinflussen können. Als Beispiel sei hier nur darauf hingewiesen, daß eine falsche Gärfettdosierung auf längere Zeit die Luftwirksamkeit auf etwa die Hälfte ihrer normalen Wirksamkeit herabsetzen kann, was sich zweifellos auf die Hefeausbeute auswirkt.
  • Es ist jedoch bekannt, daß es für die Qualität der gezüchteten Hefe von größter Wichtigkeit ist, daß diejenige Hefeausbeute erzielt wird, auf welche die NährstofPgaben im voraus bilanziert sind. Eine Luftdosierung, d. h. die Einhaltung bestimmter Luftmengen für die Luftgaben, genügt nicht, um die notwendige Betriebssicherheit zu schaffen, die unbedingt eine bestimmte Hefeausbeute gewährleistet.
  • In Erkenntnis dieser Sachlage ist daher in den letzten Jahrzehnten mehrfach versucht worden, Gärungs- und Wachstumsvorgänge bei Hefen durch automatische Bestimmung chemischer oder physikalischer Größen auszulösen bzw. zu steuern. So beschreibt die deutsche Patentschrift 739 021 ein Verfahren zum Züchten von Mikroorganismen, bei dem die Dosierung der Luft- oder Nährstoffzufuhr in Abhängigkeit vom Kohlensäure- und Sauerstoffgehalt der Abluft bewirkt wird. Auch die im Verlauf der Gärung entstehende Kohlensäuremenge ist als Arbeits-bzw. Impulsmittel für die Auslösung und Steuerung der den Gärvorgang beeinflussenden Faktoren vorgeschlagen worden (s. deutsche Patentschrift 965 310). Schließlich hat man auch schon den Vorschlag gemacht (vgl. deutsche Patentschrift 917122), mit Hilfe von dem Gärtank zugeordneten Sendegeräten, welche eine Einstellung entsprechend den Gärungsveränderlichen übermittelt erhalten und deren Sendewerte einem Mehrfachschreiber übermittelt werden, und von Fernsteuersendegeräten, welche mit Empfängergeräten zum Verändern der Gärungsveränderlichen in Verbindung stehen, die in einem Drucktank stattfindende Gärung von Weiß- oder Rotwein zu lenken, indem so neben dem Kohlensäuredruck auch die Maischetemperatur und die öchsle-Grade ausgewertet werden.
  • Während sich die vorerwähnten Verfahren fast ausschließlich die Messung von außerhalb der Nährlösungen erfaßbaren Faktoren zunutze machen, gründet sich die vorliegende Erfindung gerade auf die kontinuierliche Bestimmung der wichtigsten und für den Züchtungserfolg entscheidenden Größen in der Nährlösung selbst. Es wurde nämlich gefunden, daß sich alle diese mit der Belüftung zusammenhängenden Unsicherheiten bei der Herstellung von Hefe, insbesondere Backhefe, in zuckerhaltigen Nährlösungen nach dem Belüftungsverfahren in außerordentlich einfacher und sicherer Weise völlig beseitigen lassen, und zwar erfindungsgemäß dadurch, daß der fortlaufend zu messende Gehalt der Nährflüssigkeit an gelöstem Sauerstoff durch eine entsprechende Regelung der Luftzufuhr zumindest abschnittsweise auf einer von der jeweils gewünschten Hefeausbeute bestimmten Höhe gehalten wird. Durch eine solche kontinuierliche Messung und Regulierung des in der Nährlösung gelösten Sauerstoffs kann so eine sichere Dosierung der für das jeweilige Züchtungsverfahren notwendigen Luftmenge bewerkstelligt werden.
  • Jeder Ausbeutehöhe entspricht ein bestimmtes Sauerstoffniveau in der Nährlösung, das weder unternoch überschritten werden darf. Ist erst einmal in diesem Sinne die Sauerstoffkurve für ein bestimmtes Verfahren ermittelt, so kann die Luftmaschine im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens automatisch oder von Hand so geregelt werden, daß jederzeit der zur Züchtung notwendige Sauerstoff zur Verfügung steht. Auch läßt sich auf diesem Wege eine Fehldosierung mit Sicherheit vermeiden.
  • Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in der Möglichkeit, daß mit der Sauerstoff-Meßanordnung die verschiedensten Partien des Züchtungsgefäßinhaltes ausgetestet werden können, so daß sich klar erkennen läßt, ob in einem umschriebenen Bereich des Züchtungsgefäßes etwa ein geringeres Sauerstoffniveau herrscht als in den übrigen Teilen. Durch solche Zonen der Sauerstoffarmut können Störungen des Züchtungsverlaufs verursacht werden, die durch das erfindungsgemäße Verfahren ebenfalls ausgeschaltet werden können. Dagegen gab es bisher keine Möglichkeit, solche Zonen zu erkennen.
  • Von ganz besonderer Wichtigkeit ist ferner noch ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens. Durch die laufende Kontrolle des gelösten Sauerstoffs kann beispielsweise erkannt werden, daß die Kapazität eines Belüftungssystems für eine bestimmte Zulaufmenge nicht ausreicht. Es zeigt sich dann ein Absinken der Stromkurve, das durch Erhöhung der Luftmenge nicht ausgeglichen werden kann. Es wird also erkannt, daß der Sauerstoffverzehr größer ist als die Sauerstoffmenge, die durch das System maximal nachgeschoben werden kann.
  • Für die Messung und Bestimmung des in einem flüssigen Medium gelösten Sauerstoffs sind in der Literatur verschiedene Methoden vorgeschlagen worden, von denen allein die elektrometrische an die bei kontinuierlichen biotechnischen Messungen gegebenen Verhältnisse angepaßt werden kann. Um die gestellte Aufgabe lösen zu können, war es daher noch notwendig, zahlreiche Faktoren, wie Konzentration der Nährlösungsbestandteile, pH-Bereich und Temperaturverlauf, so abzustimmen, daß deren durch den Züchtungsprozeß bedingten Veränderungen keine Verfälschung der Sauerstoffmessung verursachen.
  • Mit besonderem Vorteil wird nach obigem für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Vorrichtung verwendet, welche mit einer beispielsweise aus Elektroden und Amperemeter bestehenden Meßapparatur für die Bestimmung des Gehaltes der Nährflüssigkeit an gelöstem Sauerstoff ausgestattet ist, die ihrerseits mit dem Regelorgan zur Dosierung der Luftzufuhr derart gekuppelt ist, daß dasselbe ständig auf das jeweils gewünschte Sauerstoffniveau einspielt.
  • Die nachstehenden Beispiele 1 und 2 zeigen die technische Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, das ohne Schwierigkeiten an die wechselnden Bedürfnisse des Betriebes angepaßt werden kann. Beispiel 1 Für die Hefezüchtung wurde ein zylindrisches Gefäß mit 300 mm Durchmesser und 500 mm Höhe (Gesamtinhalt = 351) verwendet. Zur Belüftung wurde das bekannte Vogelbusch-System mit rotierendem Belüftungspropeller benutzt. Die Gesamtnährstoffmenge betrug 1 kg Melasse und 50'% Saccharose, 16,5 g Diammonphosphat und 40,65 g Stickstoffsalze mit etwa 21% Stickstoffgehalt. Als Stickstoffsalze dienten Ammoniumsulfat und Ammoniakwasser, das in äquivalenten Mengen jeweils so eingesetzt wurde, daß das beabsichtigte pIi im Bereich von 4,5 bis 5.0 eingehalten werden konnte. Ebenso wurden die notwendigen Magnesiumsalze, Spurenelemente und Wuchsstoffe ergänzt. Als Stellhefte wurden 308,5 g Backhefe (handelsübliche Ware) mit 27% Trockensubstanz angewandt. Die Gesamtmenge des für die Züchtung benötigten Wassers wurde vorgelegt und betrug 171. Zur Anwendung kam ein Zulaufverfahren mit 10stündigem Zulauf nach bekanntem Gärschema. Die stündlichen Melassegaben wurden im Beispiel wie folgt gewählt: 1. Zulaufstunde .... 59/o der Melassemenge 2. Zulaufstunde .... 5 0/a der Melassemenge 3. Zulaufstunde .... 8'% der Melassemenge 4. Zulaufstunde .... 10% der Melassemenge 5. Zulaufstunde .... 10% der Melassemenge 6. Zulaufstunde .... 11% der Melassemenge 7. Zulaufstunde .... 14% der Melassemenge B. Zulaufstunde .... 140/a der Melassemenge 9. Zulaufstunde .... 13'% der Melassemenge 10. Zulaufstunde .... 10'0/a der Melassemenge Die Salzgaben richten sich bekanntlich nach den gegebenen Melassemengen und brauchen deshalb nicht gesondert aufgeführt zu werden.
  • Der Zulauf muß in Abhängigkeit von Wachstum, Qualität der Melasse usw. entsprechend der Sauerstoffkurve in seiner ratenmäßigen Aufeinanderfolge variiert werden. Die Züchtungstemperatur betrug 30'' C.
  • Es wurde eine Einstabmeßkette aus Kunststoff nach den Vorschriften von T öd t (Fritz Tödt, Elektrochemische Sauerstoffmessungen, Verlag Walter de Gruyter & Co., Berlin, 1958) mit der Elektrodenkombination Goldamalgam-Eisen verwendet. Das Meßinstrument war ein normales Mikroamperemeter der Firma Gossen.
  • Die Meßkette wurde so in den Züchtungsbottich gebracht, daß sie etwa mit ihrer Spitze 10 cm unter der unteren Schaumgrenze in die Flüssigkeit hineinragte. Da die Stromanzeige von der Elektrodengröße abhängt, muß der Sättigungsbereich durch Testmessungen auf dem Meßinstrument festgelegt werden.
  • Im Diagramm 1 b (s. Fig. I) sind der Verlauf der Sauerstoffanzeige für den 10stündigen Zulauf und eine halbstündige Nachbelüftung dargestellt. Der Sättigungswert mit etwa 32 Mikroampere wurde nach 1 Stunde erreicht und konnte trotz Luftsteigerung nicht auf seiner Höhe gehalten werden, da der Sauerstoffverzehr einerseits und die geringere Sauerstofflöslichkeit andererseits einer Sättigung entgegenwirken. Am Ende der Gärung betrug der Sättigungswert nur etwa 26 Mikroampere. Nach dieser Kurve wurde die Luftdosierung eingestellt, die im Diagramm 1 a (s. Fig. I) wiedergegeben ist.
  • Mit diesem Verfahren konnten Höchstausbeuten im praktisch spirituslosen Verfahren erzielt werden. Die Ausbeuten betrugen auf die Melasse berechnet 97,9% Hefe mit 270/a Trockensubstanz (H27) und 0,17'% Alkohol. Daraus errechnet sich ein technischer Wirkungsgrad von 108,2 Punkten (in der Hefepraxis wird der Wirkungsgrad aus den Ausbeuteprozenten, die sich auf Melasse beziehen, nach folgender Formel errechnet: W = 1,1 - Prozent H27 -I- 3 - Prozent Alkohol). Aus dem Gesamtluftverbrauch und der geernteten Hefe errechnet sich ein relativer Luftverbrauch von 71 Luft je Gramm H27 (neugebildet).
  • Die Hefe hatte eine sehr gute Haltbarkeit, sehr gute Triebkraft und gutes, normales Aussehen. Ihr Rohproteingehalt betrug 43,4%.
  • Beispiel 2 In der gleichen Apparatur und mit derselben Meßeinrichtung wurde ein Züchtungsverfahren angestrebt, das etwa 60'% H27 neben den entsprechenden Alkoholmengen liefern sollte. Dazu kamen ebenfalls l kg Melasse mit 500/a Saccharose, 9,9 g Diammonphosphat, 4,69 g Stickstoffsalze (s. Beispiel 1) und die erforderlichen Spurenelemente und Magnesiumsalze zur Anwendung. Eine Wuchsstoffergänzung ist bei dieser Ausbeutehöhe nicht erforderlich. Das vorgelegte Wasser betrug 171 und die Stellhefemenge für dieses Beispiel 185,2g Backhefe mit 27'0/a Trockensubstanz. Wegen der beabsichtigten niederen Hefeausbeute kam einer der bekannten 8stündigen Zuläufe mit den entsprechenden Salzdosierungen zur Anwendung. Die Melasse wurde wie folgt dosiert: 1. Zulaufstunde .... 7,5'% der Melassemenge 2. Zulaufstunde .... 1.01/o der Melassemenge 3. Zulaufstunde .... 13 % der Melassemenge 4. Zulaufstunde .... 14% der Melassemenge 5. Zulaufstunde .... 16,5'% der Melassemenge 6. Zulaufstunde .... 18% der Melassemenge 7. Zulaufstunde .... 13% der Melassemenge B. Zulaufstunde .... 80/a der Melassemenge Die Züchtungstemperatur betrug 30° C.
  • Das Diagramm 2 (Fig. 1I) zeigt mit seiner Kurve d den Verlauf der Sauerstoffmessungen in Mikroampere. Nach den Eichwerten ist für diese Ausbeutehöhe ein Sauerstoffniveau zwischen 17,5 und 15 Mikroampere einzuhalten. Die Einhaltung dieses Niveaus machte in den ersten 3 Stunden Schwierigkeiten, weil der Sauerstoffverzehr sehr gering ist und andere störende Faktoren, wie Gärfettgaben usw. besonders stark sind. Nach der 3. Stunde war es möglich, durch allmählich gesteigerte Belüftung das Niveau einzuhalten. Die benötigte Luftmenge ergibt sich aus der Kurve c der Fig.1I. Auch hier war das eingehaltene pH 4,5 bis 5,0.
  • An Ausbeute wurden erzielt: 62,3 % H27 und 12,2% Alkohol. Das ergibt einen Wirkungsgrad von 105,1. Die Qualität der Hefe entsprach der des Beispiels 1. Der Rohproteingehalt betrug 40,2%.
  • Die Einhaltung des gewünschten Sauerstoffniveaus kann auch unter Verwendung einer bekannten Automatik erfolgen. Als Beispiel gelte das in Fig. III gegebene Schema. Den mit den Elektroden E gemessenen Sauerstoffwert zeigt das Amperemeter A an. Dieser Strommesser A wirkt über eine Reglereinrichtung R auf die Steuerung St der Luftmaschine L ein. Sinkt beispielsweise der Sauerstoffwert unter das gewünschte Niveau, so wird der Regler so beeinffußt, daß über die Steuerung die Luftmaschine so lange mehr Luft liefert, bis das gewünschte Sauerstoffniveau wieder erreicht ist. Steigt andererseits das Sauerstoffniveau zu hoch an, so wird die Luftmenge so lange vermindert, bis das gewünschte Sauerstoffniveau ebenfalls wieder erreicht ist. Auf diese Weise kann mit Hilfe der Automatik (Reglereinrichtung) über das Sauerstoffniveau die Ausbeutehöhe für Hefe genauestens eingehalten werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Hefe, insbesondere Backhefe, in zuckerhaltigen Nährlösungen nach dem Belüftungsverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß der fortlaufend zu messende Gehalt der Nährflüssigkeit an gelöstem Sauerstoff durch eine entsprechende Regelung der Luftzufuhr zumindest abschnittsweise auf einer von der jeweils gewünschten Hefeausbeute bestimmten Höhe gehalten wird. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine beispielsweise aus Elektroden und Amperemeter bestehende Meßapparatur für die Bestimmung des Gehaltes der Nährflüssigkeit an gelöstem Sauerstoff, welche mit dem Regelorgan zur Dosierung der Luftzufuhr derart gekuppelt ist, daß dasselbe ständig auf das jeweils gewünschte Sauerstoffniveau einspielt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 739 021, 917 122, 965310.
DEH37646A 1959-10-10 1959-10-10 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hefe, insbesondere Backhefe Pending DE1107172B (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE739021C (de) * 1937-11-17 1943-09-24 Max Seidel Verfahren und Einrichtung zum Regeln und UEberwachen des Prozessverlaufes bei der biologischen Verarbeitung von Naehrloesungen zum Zuechten von Mikroorganismen
DE917122C (de) * 1952-04-08 1954-08-26 Koenig & Guenther G M B H Schaltungsanordnung und Einrichtung fuer die selbsttaetige Lenkung der Weiss- oder Rotwein im Drucktank
DE965310C (de) * 1953-06-19 1957-06-06 Willmes Josef Verfahren zur alkoholischen gekuehlten Gaerung

Patent Citations (3)

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