DE1105808B

DE1105808B - Entlastungsbauwerk fuer Mischkanalisationen

Info

Publication number: DE1105808B
Application number: DEB26303A
Authority: DE
Inventors: Heinz Brunner; Eduard Uhmann
Original assignee: EDUARD UHMANN
Current assignee: EDUARD UHMANN
Priority date: 1953-07-02
Filing date: 1953-07-02
Publication date: 1961-04-27

Description

Entlastungsbauwerk für Mischkanalisationen Die Erfindung betrifft ein Entlastungsbauwerk für Mischkanalisationen.
Die bisher bekannten Entlastungsanlagen haben den Nachteil, daß sie, um zu voller Wirkung zu kommen, mit langer Überfallschwelle versehen sind. Sie können daher nicht an Örtlichkeiten mit beschränkten Raumv erhältnissen eingebaut werden. Zudem bringen sie eine wesentliche Vergrößerung der Baukosten mit sich.
Diese Übelstände werden durch die Erfindung beseitigt, indem das Entlastungsbauwerk für Mischkanalisationen aus einem an sich bekannten, die Zu- und Abflußkanäle verbindenden Schacht besteht, in dem in Höhe des Spiegels des zulässigen, normal verdünnten Mischwassers eine waagerechte, im Grundriß etwa dem lichten Ouerschnitt des Schachtes entsprechende Platte eingebaut ist, dessen unter der Platte liegender Hohlraum gegen den Notauslaßkanal abgeschlossen ist und der einen lotrechten Schieber enthält, mit dem der über der Platte liegende Teil des normalen Mischwasserablaufkanals verschließbar ist.
Des weiteren ist erfindungsgemäß ein im Mischwasserzuflußkanal geneigt angeordneter Rechen vorgesehen, der den über der Platte befindlichen Bereich dieses Kanals abdeckt.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 das Entlastungsbauwerk im Schnitt nach A-A der Fig. 2, Fig. 2 dasselbe im Grundriß zum Teil im Schnitt, Fig. 3 dasselbe im Schnitt, nach B-B der Fig. 2, Fig. 4 einen Teil der zweiteiligen Platte, Fig. 5 die Anordnung des Rechens im Zulaufkanal im Längsschnitt, Fig. 6 den Rechen in Ansicht vom Schacht aus und Fig. 7 denselben im Grundriß.
Erfindungsgemäß wird beansprucht, daß am Boden des Schachtes in horizontaler Lage eine dem Grundriß des Bauwerks angepaßte Platte 1 angebracht und befestigt ist. Durch diese wird bei Regenwetter das vom Kanal 6 bzw. 6' zufließende Schmutzwasser geteilt, und zwar wird das oben fließende, stark verdünnte Schmutzwasser von dem unten fließenden weniger verdünnten Schmutzwasser schon beim Einlauf in das Bauwerk getrennt. Das weniger verdünnte Schmutzwasser wird in einem unter der Platte 1 ausgearbeiteten Profil durch den Abflußkanal 2 hindurch in Richtung zu der Kläranlage weitergeleitet.
Das über die Platte 1 fließende, stark verdünnte Schmutzwasser wird seitlich in einen zum Vorfluter führenden Notauslaßkanal 3 abgeleitet.
Der vom Schachtbauwerk in Richtung Kläranlage abgehende Kanal 2 kann durch einen Schieber 4 oberhalb der Platte 1 ganz und unterhalb der Platte 1 so weit geschlossen werden, daß nur die jeweils gewünschte, verdünnte Schmutzwassermenge zur Kläranlage weitergeführt wird. Die Menge des in den Kanal 2 abgehenden, weniger verdünnten Schmutzwassers ist daher durch Verstellen des Schiebers 4 regulierbar (Fig. 1 bis 3).
Die Platte 1 besteht aus einem oder mehreren Teilen, die ineinandergefügt sind (Fig. 1 bis 4) und durch Bolzen 5, welche in die Schachtwand eingeführt und wieder entfernt werden können, mit Keilwirkung befestigt werden.
Die Teilung der Platte ist erforderlich, um diese durch den inneren Schachthals hindurch in das Bauwerk einführen zu können.
Durch Einbau der Platte 1 und des Schiebers 4 wird einerseits ein großes Sonderbauwerk vermieden, da alles ankommende, sich über die Platte 1 befindliche Wasser zwangläufig nur durch den Notauslaßkanal3 hindurch abgeführt wird, wenn der in Richtung Kläranlage abgehende Kanal 2 oberhalb der Platte 1 durch den Schieber 4 geschlossen ist.
Auch wird ein Aufwirbeln der sich im unteren Schmutzwasserbereich befindlichen Schmutzstoffe. welche sich ja unter der Platte 1 befinden und somit unbeeinflußt durch Wirbel in Richtung Kläranlage weitergeleitet werden, vermieden.
Um die zur Entlastung abzuführenden Wassermengen von groben Schwimmstoffen freizuhalten, wird in den Zuflußkanälen 6 und 6' vor ihrer Einmündung in den Schacht 9 je ein Stabrechen 7 angeordnet. Der Rechen 7 ist derart gestaltet, daß die groben Schmutzstoffe, welche im ankommenden Wasser schwimmen, von dem Rechen 7 zurückgehalten und dann mit Hilfe der Schleppkraft des Wassers an dem Rechen 7 entlang gleitend unter der Platte 1 gedrückt werden, so daß sie mit dem weniger verdünnten Schmutzwasser in Richtung Kläranlage weitergeleitet werden. Um dies zu ermöglichen, ist der Rechen 7 so gestaltet, daß er eine Neigung erhält, die in Fließrichtung abfällt und die so berechnet ist, daß die Schleppkraft des Wassers den Auftrieb und die Reibung der Schwimmstoffe am Rechen 7 überwindet.
Die Neigungslinie des Rechens 7 steht in einem bestimmten Verhältnis zur Geschwindigkeitskurve des Rohrprofils und muß parabelförmig verlaufen.
Um -die Herstellung äußerst einfach zu gestalten, läuft die ilTeigungslinie des Rechens 7 geradlinig und ist ein- bis nveimal gebrochen.
Der Rechen 7 wird unten in Höhe der Platte 1 durch eine Gelenkstange 8 am Schacht 9 befestigt.
Um ein leichtes Reinigen des Rechens 7 zu erzielen, ist oben an demselben eine Spannstange 10 angeordnet, welche mit Hilfe einer Spannschraube 11 gegen die Schachtwand angezogen wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Entlastungsbauwerk für Mischkanalisationen, gekennzeichnet durch einen die Zu- und Abflußkanäle verbindenden Schacht (9), in dem in Höhe des Spiegels des zulässigen, normal verdünnten Mischwassers eine waagerechte, im Grundriß etwa dem lichten Querschnitt des Schachtes (9) entsprechende Platte (1) eingebaut ist, dessen unter der Platte liegender Hohlraum gegen den Notauslaßkanal (3) abgeschlossen ist und der einen lotrechten Schieber (4) enthält, mit dem der über der Platte (1) liegende Teil des normalen 21Jischwasserablaufkanals (2) verschließbar ist.
2. Entlastungsbauwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen im Mischwasserzuflußkanal (6 bzw. 6') geneigt angeordneten Rechen (7), der den über der Platte (1) befindlichen Bereich dieses Kanals abdeckt. In Betracht gezogene Druckschriften: »50 Jahre Berliner Stadtentwässerung«, Berlin, 1928, Monolog von Alfred M a t z n e r, Berlin SW 61, S.167.