DE1099296B

DE1099296B - Ventilsitz, insbesondere fuer Rotary-Spuelpumpen

Info

Publication number: DE1099296B
Application number: DEM43024A
Authority: DE
Inventors: Martin Schaaf
Original assignee: Wirth Alfred & Co KG
Current assignee: Wirth Alfred & Co KG
Priority date: 1959-10-13
Filing date: 1959-10-13
Publication date: 1961-02-09
Also published as: GB937290A

Description

Ventilsitz, insbesondere für Rotary-Spülpumpen Bei Bohrungen in großen Tiefen über 2500 m treten beim Verpumpen der Bohrspülung dadurch große Schwierigkeiten auf, daß die Pumpendrücke sich steigern (von etwa 150 bis etwa 250 atü und mehr). Da die Rotary-Spülpumpen mit Hubzahlen bis zu 70 Hüben/Minute arbeiten, werden sich naturgemäß die Ventile ebenso oft öffnen und schließen.
Der Ventilsitz 1 (siehe die einzige Abbildung eines Ausführungsbeispieles) wird demnach entsprechend dem Flüssigkeitsdruck von etwa 250 atü und der daraus resultierenden Kraft von etwa 50t 70mal in der Minute mit etwa 50 t in den Kegelsitz des Pumpenkörpers getrieben.
Diese Ventilsitze sind großem Verschleiß ausgesetzt und müssen daher öfters gewechselt werden. Es treten große Schwierigkeiten beim Ausbau auf.
Mechanische Ziehvorrichtungen, die bisher verwandt wurden, konnten in den Fangteilen nicht so stark konstruiert werden, daß sie den großen Zugkräften standhielten. In der Praxis wurden in solchen Fällen verwerfliche Methoden angewandt.
Der Ventilsitz wurde mittels Autogenflamme im Innenteil erwärmt, bis der Wärmeübergang in der Sitzfläche des Pumpenkörperteiles erreicht war und eine Dehnung auftrat. Anschließend wurde der Ventilsitz abgeschreckt. Dadurch löste sich der Sitz in vielen Fällen.
Hatte man mit dieser Methode keinen Erfolg, so wurde kurzerhand der Ventilsitz mit dem Schneidbrenner zerschnitten. Dabei wurde dann in den meisten Fällen der Kegelsitz des Pumpenkörpers beschädigt, wodurch die ganze Pumpe .ausfiel.
Da die Rotary-Spülpumpen in explosionsgefährdeten Räumen (Bohrturm) stehen, sind die beiden letztgenannten Methoden bergamtlich streng verboten.
Die erfindungsgemäße Anwendung des bekannten Öldruckverfahrens schließt vorstehende Nachteile der bis jetzt bekannten Methoden aus.
Die Erfindung besteht darin, daß die kegelige Sitzfläche zwischen Ventilsitz und Gehäuse durch zwei selbstdichtende Dichtungen abgedichtet ist. Es ist an sich bekannt, den Ventilsitz hydraulisch aus seinem Sitz im Gehäuse herauszupressen, indem Drucköl an einer Stelle in eine Rille eingepreßt wird. Dabei kann der Druck aber nur die schmale Ringfläche der Breite derRille wirksam werden. Bei dem erfindungsgemäßen Ventilsitz wirkt der Druck des Druckmittels auf die ganze Breite der kegeligen Ringfläche zwischen den beiden Dichtungen. Die erfindungsgemäßen Ventilsitze können deshalb auch in schwierigen Fällen einwandfrei gelöst werden, auch wenn fertigungstechnische Mängel oder kleine Beschädigungen an den Sitzflächen, hervorgerufen z. B. durch unsachgemäße Wartung, vorhanden sind.
Die erfindungsgemäße Anordnung der selbstdichtenden Dichtungen am Ventilsitz bietet größten Schutz gegen Erosion der Sitzfläche durch stark abrasive Medien auch bei hohen Drücken.
In der einzigen Abbildung bedeutet 1 den Ventilsitz, 2 die Dichtungen, 3 das den Ventilsitz umgebende Gehäuse.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Ventilsitz, insbesondere für Rotary-Spülpumpen mit einer Vorkehrung zum hydraulischen Herauspressen aus seinem Sitz im Gehäuse, dadurch gekennzeichnet, daß die Kegelsitzfläche zwischen Ventilsitz und Gehäuse durch zwei selbstdichtende Dichtungen abgedichtet ist.
2. Ventilsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungen in Ausnehmungen am Ventilsitz untergebracht sind.
3. Ventilsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckmittel zum hydraulischen Herauspressen durch einen Kanal in dem den Ventilsitz umgebenden Gehäuse zugeführt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 271 137, 2 413 869.