DE1098959B

DE1098959B - Dampfturbinenlaeufer-Drehvorrichtung mit auf dem Laeufer angeordneter Drehturbine

Info

Publication number: DE1098959B
Application number: DEL33381A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Wittstock
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1959-06-05
Filing date: 1959-06-05
Publication date: 1961-02-09
Also published as: BE591376A; CH377848A

Description

Dampfturbinenläuf er-Drehvorrichtung mit auf dem Läufer angeordneter Drehturbine Die Erfindung betrifft eine Dampfturbinenläufer-Drehvorrichtung mit auf dem Läufer angeordneter Drehturbine.
Bekannt ist eine Drehvorrichtung, bei der auf der Turbinenwelle ein besonderer Schaufelkranz aufgesetzt ist, der im Bereich eines Lagergehäuses der Turbine angeordnet ist und durch Schmieröl beaufschlagt wird. Das mit dieser Drehvorrichtung aufzubringende Losbrechmoment ist gering, weil die baulichen Abmessungen des Lagergehäuses nur einen begrenzten Schaufelkranzdurchmesser für die Ölturbine zulassen. Hinzu kommt, daß, wenn ein größerer Schaufelkranzdurchmesser vorgesehen werden könnte, dieser wegen der erhöhten Ventilationsarbeit eine unzulässige Rufheizung der Lagerteile mit sich bringt. Außerdem könnte dabei eine für das Schmieröl der Turbine unzulässige Luftanreicherung bewirkt werden. Wegen des kleinen erreichbaren Drehmomentes bei der bekannten Ölturbine ist es notwendig, den Läufer der Turbine zum Losbrechen in seinen Lagern aufzuschwimmen, was eine besondere Hochdruckschmierölpurnpe erfordert.
Die Erfindung soll jene Schwierigkeiten vermeiden. Sie besteht darin, daß als Drehturbine ein Schaufelkranz der Dampfturbine selbst dient und dieser durch Kondensat erhöhten Druckes angetrieben wird.
Es empfiehlt sich, für den als Drehturbine dienenden Dampfturbinen-Schaufelkranz denjenigen der Endstufe oder - bei Entnahmeturbinen - denjenigen der Entnahmestufe zu nehmen.
Die Strahldüsen - es werden deren mehrere nötig oder empfehlenswert sein - sollten über den Umfang verteilt sein. Es können Leitschaufeln, die dem als Drehturbine dienenden Laufschaufelkranz angehören, als Strahldüsen ausgebildet, also hohl sein. Die Kondensatstrahlen mögen; in oder entgegen der Dampfströmungsrichtung und mit oder ohne radiale Komponente, im ersten dieser beiden Fälle radial einwärts oder auswärts, gerichtet sein; sie können die ganze radiale Länge der Laufschaufeln oder nur ihren radial äußeren oder ihren radial inneren Teil beaufschlagen. Durch ein in der Kondensatzuleitung angeordnetes Ventil kann man die Drehzahl von Hand oder automatisch einstellen.
Die Zeichnung zeigt den Aufbau der Drehvorrichtung in Fig. 1, 4 und 5 an der Endstufe der Turbine, in Fig. 2 und 3 in einer Entnahmestufe.
In Fig. 1 ist am Niederdruckgehäuse 11 einer Turbine eine Sammelleitung 22 vorgesehen, die mit mehreren, beispielsweise acht Strahldüsen 13, die auf dem Umfang des Gehäuses verteilt sind, in Verbindung steht. Das Kondensat wird über die Sammelleitung den Düsen zugeführt und in die Endstufe 24 eingestrahlt. In Fig. 4 ist eine Endstufe mit einem geschweißten Außengehäuse 21 gezeigt, an dem ein Kondensatsammelraum 23 vorgesehen ist. Die Düsen 13 sind mit dem Sammelraum verbunden und somit am Außengehäuse befestigt und strahlen das Kondensat etwa in Fußhöhe gegen die Schaufeln 15. Die Fig. 5 stellt einen Teilschnitt A-B in der in Fig. 4 angegebenen Richtung dar. Das Kondensat wird entgegen der Dampfströmrichtung 17 durch die Düse 13 den fußnahen Teilen der Laufschaufeln 15 zugeführt, d. h., daß die Endstufenschaufeln, die ja im Angriffspunkt des Staustrahles ihr stärkstes Profil aufweisen, durch den Staustrahl nicht gefährdet werden; diese Anordnung hat noch den besonderen Vorteil, daß beim Abschalten der Maschine der Staustrahl zu Bremszwecken verwendet werden kann. In Fig. 2 und 3, die eine Drehvorrichtung für eine Entnahmeturbine zeigen, umschließt das Gehäuse 12 den Düsendeckel 20 für die Leitschaufeln, von denen einige als Strahldüsen 14 ausgebildet sind; das Kondensat wird in einem Sammelraum 19 gesammelt, der im Düsendeckel vorgesehen ist, und tritt durch die Strahldüsen in die Laufschaufeln 16 ein. Die Anströmrichtung der Laufschaufeln ist hier mit der Dampfströmrichtung 18 gleich.
Das Kondensat wird nach Durchtritt durch die Laufschaufeln zum Kondensator oder zu den Vorwärmern abgeleitet.
Es ist möglich, große Momente zum Drehen des Turbinenläufers aufzubringen, was im einzelnen von der Menge und dem Druck des Kondensats und vom Angriffspunkt des Kondensatstrahles an den Laufschaufeln abhängig ist. Ein schlechter Wirkungsgrad, der sich unter Umständen durch die Verwendung der normalen Dampfprofile ergibt, kann in Kauf genommen werden. Das Kondensat wird einer Zweigleitung der Kondensat-Druckleitung entnommen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Dampfturbinenläufer-Drehvorrichtung mit auf dem Läufer angeordneter Drehturbine, dadurch gekennzeichnet, daß als Drehturbine ein Schaufelkranz der Dampfturbine selbst dient und dieser durch Kondensat erhöhten Drucks angetrieben wird.
2. Drehvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der als Drehturbine dienende Schaufelkranz der Dampfturbine derjenige der Endstufe ist.
3. Drehvorrichtung nach Anspruch 1 für Entnahme-Dampfturbinen, dadurch gekennzeichnet, daß der als Drehturbine dienende Schaufelkranz der Dampfturbine derjenige einer Entnahmestufe ist.
4. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Kondensat-Strahldüsen am Gehäuse der Dampfturbine, über den Umfang verteilt, angeordnet sind.
5. Drehvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Leitschaufeln, die dem als Drehturbine dienenden Laufschaufelkranz zugehören, hohl und als Kondensat-Strahldüsen ausgebildet sind (Fig. 2 und 3).
6. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensat in der Dampfströmungsrichtung an die Laufschaufeln gestrahlt wird (Fig. 2 und 3).
7. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensat entgegen der Dampfströmungsrichtung an die Laufschaufeln gestrahlt wird (Fig. 4 und 5). B.
Drehvorrichtung nach den Ansprüchen 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensat mit ein- oder auswärts, gerichteter radialer Komponente an die Laufschaufeln gestrahlt wird.
9. Drehvorrichtung nach denAnsprüchen6und8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensat an den radial äußeren Teil des Laufschaufelschaftes gestrahlt wird (Fig. 1).
10. Drehvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensat an den fußnahen Teil des Laufschaufelschaftes gestrahlt wird (Fig. 4 und 5).
11. Drehvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume der als Kondensat-Strahldüse ausgebildeten Leitschaufeln miteinander durch einen in der Leitscheibe angeordneten Ringkanal verbunden sind (Fig. 2).
12. Drehvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Regelung der Drehzahl in der Kondensatzuleitung ein von Hand oder automatisch betätigtes Drosselventil angeordnet ist.