-
Rotationsvervielfältiger zum Abdrucken von Textteilen aus einer Druckform
Die Erfindung betrifft Rotationsvervielfältiger zum ganzseitigen Abdruck einer Druckform
oder zum Abdruck ausgewählter, auf der Druckform voneinander entfernt liegender
und auf dem bedruckten Blatt angenähert bzw. geschlossen erscheinender Zeilen der
Druckform durch absatzweises Anschwenken des Gegendruckelements an den die Druckform
tragenden Druckzylinder mittels eines Elektromagneten, dessen Erregung mittels eines
ortsfesten Schalters und diesen Schalter betätigender Schaltelemente steuerbar ist,
die den Zeilen der Druckform zugeordnet und in einer mit dem Druckzylinder synchron
umlaufenden Scheibe kreisbogenförmig angeordnet sowie entsprechend der getroffenen
Zeilenauswahl durch Tastendruck einstellbar sind, wobei den Schaltelementen ortsfeste
und gleichfalls kreisbogenförmig angeordnete Einstellglieder zugeordnet sind, nach
Patentanmeldung R 17708 XII/15 i. Diese Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung
der Schaltmittel und der Einstellmittel zur Auswahl der abzudruckenden Zeilen bzw.
Druckformabschnitte mittels eines elektromagnetisch gesteuerten Gegendruckelementes.
-
Erfindungsgemäß ist die die Schaltelemente tragende Scheibe auf einer
Steuerwelle befestigt, die in einem Winkel zur Druckzylinderwelle angeordnet und
von dieser mittels eines Winkeltriebes antreibbar ist.
-
Die rechtwinkelige Anordnung der Einstelltastatur zur Drucktrommelachse
stellt eine besonders vorteilhafte Ausbildung der Erfindung dar. Da die Rotationsvervielfältiger
von der Vorderseite her, also von der Blattzuführrichtung aus gesehen bedient werden,
erscheint es besonders zweckmäßig, die Einstelltastatur und die Schaltmittel so
winkelig zu verdrehen, daß der Bedienende, ohne seinen Platz für die Anlage der
zu bedruckenden Bogen zu verlassen, mit guter Sicht und direkter Fingerbetätigung
die Einstellung der Tasten und Überwachung der Einstellung vornehmen kann.
-
Ferner ist zur Rückführung der eingestellten Schaltelemente in ihre
unwirksame Stellung eine Löscheinrichtung vorgesehen, die einen in die Umlaufbahn
der eingestellten Schaltelemente schwenkbaren Hebel aufweist, der mit einer Schräge
versehen ist, gegen welche die eingestellten Schaltelemente auflaufen.
-
Weiter ist die Erfindung durch ein Schrittschaltwerk gekennzeichnet,
von dem Sperrklinken mit der Scheibe verbunden sind und ein mittels einer Drehfeder
mit der Steuerwelle gekuppeltes und gegenüber der Steuerwelle verdrehbares Sperrad
mit einem Schaltarm verbunden ist, der eine die Schaltelemente betätigende Schaltklinke
trägt.
-
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in beispielsweiser
Ausführungsform schematisch dargestellt, und zwar veranschaulicht Fig. 1 die Seitenansicht
eines Rotationsvervielfältigers unter Fortlassung der linken Seitenwand der Maschine
für Ganzseiten-, Abschnitt- und Zeilendruck mit elektromagnetisch gesteuerten Druckelementen,
Fig. 2 einen Schnitt A-B nach Fig. 1 durch die Schalteinrichtung, Fig. 3 eine Ansicht
der Schalteinrichtung in Pfeilrichtung C nach Fig. 2, Fig. 4 die Verbindung der
Achse 3 des Druckzylinders mittels Schraubenräder.
-
Der Druckzylinder 1 mit der aufgespannten Druckform 2 ist auf der
Achse 3 gelagert und erhält seine Antriebsdrehung über das Kettenrad 4 und die Kette
6 von einem Motor. Durch einen nicht dargestellten Druckeinstellhebel werden der
Motor und die elektrische Einrichtung unter Strom gesetzt.
-
Das zu bedruckende Blatt 21 wird den Walzen 22 und 23 zugeführt. Durch
eine nicht dargestellte Antriebseinrichtung wird die Walze 23 angetrieben und das
zu bedruckende Blatt 21 zu dem Druckwalzenpaar weiterbefördert.
-
Da während der Unterbrechung des Druckes das Blatt 21 durch die Klemmpassage
72 festgehalten wird, werden alle eingetasteten Zeilen untereinander im Zeilenabstand
gedruckt.
-
Die Gegendruckwalze 10 wird durch die Magnete 28 über die Laschen
49, die Kniegelenke 16, 17, die Kniegelenkbolzen 18, die auf der Exzenterwelle 15
gelagert sind, gesteuert. Die Gegendruckwalze 10 mit der
Achse 27
ist in den Führungshebeln 25 gelagert. Die Führungshebel 25 sind schwenkbar um die
Achse 26. Mit der Drucktrommel 1 ist die am Maschinengestell gelagerte Steuerwelle
203 z. B. über Kegelräder 201 und 202 verbunden. Die Steuerwelle 203 trägt den Schaltflansch
204 mit den Schaltstiften 205. Durch die Kugeln 206 und Druckfedern 207 werden die
Schaltstifte 205 in ihren Lagen gerastet gehalten. Vor dein Schaltflansch 204 ist
eine ortsfeste Tastatur, bestehend aus der Tastscheibe 208, den Tasten 209 und den
Druckfedern 210, angeordnet. Bei Betätigung der "rasten 209 von Hand zur
Auswahl der auf dem Druckformoriginal 2 angeordneten Zeilen Z1 bis Z_10 treffen
in Grundstellung der Maschine die Tasten 209 auf die ihnen zugeordneten Schaltstifte
205 und bringen diese in ihre durchgedrückten Lagen und werden dort durch die Kugeln
206 und Druckfedern 207 gerastet. Die freien Enden 211 der betätigten Schaltstifte
205 gelangen dadurch in den Bereich des festangeordneten Schaltkontaktes 212. Bei
Drehung der Drucktrommel 1 und dem synchronen Umlauf des Schaltflansches 204 wirken
die freien Enden 211 der Schaltstifte 205 auf den Schaltkontakt 212 und geben dadurch
den Magneten 28 Strom.
-
Eine ein- und ausschaltbare Löschvorrichtung, die aus dem Hebel 213
mit der Schräge 214 besteht und auf dem Bolzen 215 drehbar ist, liegt unter
Wirkung der Zugfeder 216 gegen den Anschlagstift 217. Nach dem Passieren des Schaltkontaktes
212 werden die in Wirkstellung gebrachten Schaltstifte 205 wieder in ihre :'Ausgangslage
zurückgedrückt. Durch Umlegen des Hebels 213 gegen den Anschlagstift 218 kann die
Löscheinrichtung außer Tätigkeit gebracht werden.
-
Um bei einem erneuten Arbeitsgang die Einstellung der nächsten zum
Abdruck bestimmten Zeile automatisch vorzunehmen, ist ein Schaltarm 219 mit einer
kippbaren Schaltklinke 220 auf einem Sperrflansch 221 fest angeordnet, welcher nach
einer Umdrehung automatisch den nächsten Schaltstift 205 betätigt. Der Sperrflansch
ist drehbar gelagert auf der Steuerwelle 203 und steht unter Wirkung der Drehfeder
222. An <lern Schaltflansch 204 sind eine Sperrklinke 223 und eine SchrittschaItklinke
224 drehbar befestigt auf dem Bolzen 225 unter Wirkung der Zugfedern 226 und 227.
-
Der Sperrflansch 221 trägt einen Handknopf 228, in it dem der Sperrflansch
221 gegen die Wirkung der Drehfeder 222 in die gewünschte Lage gebracht werden kann.
Beim Umlauf der Drucktrommel 1 und des Schaltflansches 204 läuft unter Wirkung der
Sperrklinke 223 auch der Sperrflansch 221 mit Schaltarm 219 um.
-
Kurz vor Erreichen der Grundstellung fahren die Klinken 223 und 224
an den ortsfest angebrachten, ein- und ausschaltbaren Transportstiften 229 vorbei.
Dadurch führt der Sperrflansch 221 mit dem Schaltarm 219 einen Schritt gegen den
Schaltflansch 204 unter Wirkung der Drehfeder 222 aus, überfährt den nächsten Schaltstift
205, drückt ihn in Wirkstellung und bleibt in der Lücke zwischen den Schaltstiften
205 stehen.
-
Sind mehrere, z. B. zwei Stifte 229 gedrückt, so wird durch Einschalten
von beiden Stiften ein zweifacher selbstätiger Transport des Schaltarmes 219 durchgeführt.
Selbstverständlich läßt sich auf diese U'eise durch Verwendung mehrerer Schaltstifte
229 ein beliebiger mehrzeiliger Transport entsprechend der jeweils abgedruckten
Zeilenzahl erreichen, so daß der Schaltarm 219 bei Druck von mehreren zusammenhängenden
Zeilen durch entsprechende Einstellung der Schaltstifte 205 für das Schrittschaltwerk
223, 224 automatisch die Schaltmittel 205 für die nächstfolgenden zu druckenden
Zeilen in Wirkstellung bringt. Es kann jedoch die Auswahl auch so getroffen werden,
daß z. B. einzeilig gedruckt und der Zeilensprung zweizeilig eingestellt wird, so
daß nur z. B. jede zweite Zeile zum Abdruck kommt.
-
Außerdem wirkt die Einrichtung so, daß, wenn z. B. ein mehrzeiliger
Druck erfolgt ist und die Schaltstifte 229 für das Schrittschaltwerk 223, 224 in
entsprechender Auswahl eingestellt wurden, es sich erübrigt, bei gewünschter Wiederholung
der llehrzeileneinstellung für den Abdruck der nächsten Zeilen die Stifte von Hand
zu setzen. Der automatisch vorrückende Schaltarm 219 bringt die jeweils eingestellte
Anzahl von Schaltmitteln 205 in Wirkstellung, ohne daß hierfür ein jeweiliges Eintasten
von Hand notwendig wäre.