DE1083505B - Verfahren und Mittel zum Faerben von Haaren - Google Patents

Verfahren und Mittel zum Faerben von Haaren

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DE1083505B DES49753A DES0049753A DE1083505B DE 1083505 B DE1083505 B DE 1083505B DE S49753 A DES49753 A DE S49753A DE S0049753 A DES0049753 A DE S0049753A DE 1083505 B DE1083505 B DE 1083505B
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Description

  • Verfahren und Mittel zum Färben von Haaren Zum Färben von lebenden Haaren kann man, neben anderen farbstoffbildenden Mitteln, aromatische Polyoxyverbindungen verwenden. So ist es z. B. bekannt, die 1,2,4-Trioxyabkömmlinge des Benzols und des Naphthalins anzuwenden, die gegebenenfalls substituiert sein können und die vorzugsweise in der Form ihrer Triacylderivate, die man im Augenblick ihres Gebrauchs durch ein Alkali verseift, zur Anwendung gebracht werden. Die so erhaltenen Farbtöne liegen zwischen Blond und Tizianrot; man kann jedoch auch hellere oder dunklere Farbtöne durch gleichzeitige Anwendung von Oxydationsfarbstoffen, z. B. von p-Aminophenol oder p-Phenylendiamin oder, bis zu einer gewissen Grenze, durch Zusatz von Metallsalzen zu den Färbemitteln, erhalten.
  • Es ist außerdem aus der französischen Patentschrift 1036111 und aus den ausgelegten Unterlagen der deutschen Patentanmeldung U 1393 IVa/30h bekannt, die lebenden Haare mit Hilfe von Trioxybenzolen der allgemeinen Formel zu färben, in der X ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom oder einen einwertigen Rest wie z. B. einen Alkyl-, Aikoxy- oder Oxyalkylrest bedeutet, mit Ausnahme der wasserlöslichmachenden Reste, wie z. B. die Reste - C O O H oder = S 03H, und zwar in Gegenwart von Ammoniak oder von Aminen, was die Erreichung aller gewünschten Farbtöne vom blond über kastanienbraun bis schwarz gestattet.
  • Das 1,2,4-Trioxybenzol und seine Abkömmlinge ermöglichen unter diesen Bedingungen die Erreichung zufriedenstellender Farbtöne; jedoch besitzen die so erhaltenen Färbungen einen beträchtlichen Nachteil.
  • Will man diese Farbtöne durch eine andere Färbung ersetzen, so führt - besonders wenn der gewählte Ton heller sein soll - die z. B. mit ammoniakalischem Wasserstoffsuperoxyd ausgeführte Bleichbehandlung zu unregelmäßigen und unvollständigen Ergebnissen. Der erzielte Durchschnittsfarbton ist überdies von sehr künstlichem Aussehen und unterscheidet sich weitgehend von dem Farbton, den man durch gleiche direkte Behandlung von Haaren ähnlicher Nuance, jedoch natürlicher Pigmentierung, die keiner- voraufgehenden Färbung unterzogen wurden, d. h. von physiologisch gesundem Haar, erzielt.
  • Diese Beobachtungen ließen es daher wünschenswert erscheinen, eine Färbung des Haares mit Hilfe von Pigmentfarbstoffen zu erreichen, die den natürlichen Haarpigmenten so nahe wie möglich kommen.
  • Unter den in der Literatur angegebenen Hypothesen zur Erklärung der physiologischen Vorgänge der Melaninbildung im Haar werden Polyphenolverbindungen der Indolreihe als mögliche Zwischenstufe erwähnt (vgl. H. Weil-Malherbe, »The Constitution of Melanin«, Annual Review of Biochemistry [1948], Bd. XVII, S. 7, 8; Beer, Broadhurst und Robertson, »The Chemistry of the Melanins« in Journal of the Chemical Society [19541, S. 1947; ferner H. Burton, »Some Aspects of The Oxidative Dyeing of Keratinous Proteins« in Soap, Perfumery and Cosmetics [August 1952] S. 834 bis 836)-. In dem in der Zeitschrift »Manufacturing Chemist« vom August 1950, S.330 bis 334, veröffentlichten Artikel »The Melanins. A Field of Study for Cosmetic Chemists« untersucht R. W. Moncrieff ebenfalls diese Hypothesen und erinnert daran, daß 5,6-Dioxyndol in leicht alkalischer Lösung schnell zu melaninähnlichen Produkten oxydiert wird. Moncrieff leitet unterdessen davon keine praktische Lehre ab, die zu einem Verfahren für das Färben von Haaren führen könnte. Er begnügt sich im Gegenteil damit, darauf hinzuweisen, daß dies ein interessantes Gebiet fürnähere Untersuchungen seitens des kosmetischen Chemikers darstellen könnte, und schlägt vor, diese Untersuchungen in die Richtung der Auffindung eines Lösungsmittels für diese melaninähnlichen Produkte zu lenken.
  • Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, Haare in natürlichen, echten und beständigen Farbtönen mit Hilfe von wäßrigen Lösungen -von 5,6-Dioxyindol oder von 5,6-Diacetoxyindol zu färben, die durch eine stickstoffhaltige Base, z. B. Ammoniak oder ein Amin, alkalisiert worden sind. Es wurde in der Tat gefunden, daß das direkt oder durch Verseifung des 5,6-Diacetoxyindols hergestellte 5,6 -Dioxyindol eine besondere Affinität für das Haar besitzt und daß es möglich ist, im Haar selbst die Bildung von Farbpigmenten zu erreichen, die denjenigen gleichkommen, die man bisher nur in vitro hatte herstellen können und die infolgedessen für die Haarfärbung infolge -ihrer Unlöslichkeit in sämtlichen bekannten Lösungsmitteln bisher unbrauchbar waren.
  • Die erfindungsgemäß erhaltenen Farbtöne haben ein vollständig natürliches Aussehen und sind licht-, wasch-und reibecht. Man hat außerdem festgestellt, daß die erfindungsgemäß gefärbten Haare keineswegs den Charakter der durch Lackbildung zwischen Polyphenolen und Metallsalzen oder durch Ablagerung eines Metallhydroxyds auf dem Haar erzielten Färbungen aufweisen. So ermöglichen die erfindungsgemäß gefärbten Haare die Dauerwellung mit Hilfe von organischen oder anorganischen Reduktionsmitteln oder die Bleichung mit Hilfe von Wasserstoffsuperoxyd. Wenn man die so gefärbten Haare mit ammoniakalischem Wasserstoffsuperoxyd behandelt, erhält man hellere Farbtöne, die denjenigen vergleichbar sind, die man durch eine gleiche Behandlung natürlicher Haare gleichen Farbtons erreicht.
  • Das Verfahren nach der Erfindung gestattet infolgedessen, die Haare durch die Bildung in situ von den natürlichen Melaninpigmenten vergleichbaren Farbpigmenten zu färben, die sich wie jene verhalten, wenn sie mit Bleichmitteln behandelt werden.
  • Man kann leicht nachweisen, daß nach dem Verfahren gemäß der Erfindung gefärbtes Haar sich wie gleichfarbiges natürliches Haar gegenüber Bleichmitteln verhält.
  • Dazu nimmt man eine erste Strähne von natürlichem dunkelbraunem Haar und eine zweite Strähne von natürlichem grauem Haar, die in gleichem dunkelbraunem Ton wie die erste, und zwar nach Beispiel 7, das weiter unten beschrieben ist, gefärbt wurde.
  • Jede der beiden Strähnen wird getrennt in eine Lösung getaucht, die 100 cm3 Wasserstoffsuperoxyd (6°/oig) und 7 cm3 Ammoniak (20°/jg) enthält; man läßt jede Strähne 15 Minuten an der Luft trocknen und spült hierauf; beide Strähnen sind teilweise entfärbt und haben einen natürlichen braungoldenen Ton, der nahezu -gleichartig erscheint.
  • Nimmt man nun eine dritte Strähne des gleichen natürlichen grauen Haares, das aber nach Beispiel 1 der österreichischen Patentschrift 179 384 mit 2,4,5-Trioxytoluol in einem dem kastanienbraunen Ton der ersten Strähne ähnlichen Ton gefärbt wurde, und führt die gleiche Behandlung mit derselben Bleichlösung durch, so beobachtet man, daß die dritte Strähne nach der Bleichung einen violetten Schimmer aufweist; der keinesfalls einer natürlichen Färbung entspricht.
  • Wenn man, die Bleichlösung, anstatt wie oben 15 Minuten, 30 Minuten einwirken läßt, so kann man feststellen, daß das erfindungsgemäß gefärbte Haar sich weiter wie natürliches Haar verhält, -während- das nach der österreichischen Patentschrift 179 384 gefärbte Haar sich nicht in einer natürlichen Tönung entfärbt sondern den violetten Schimmer beibehält.
  • Die Erfindung besteht darin, daß man eine wäßrige alkalische, 5,6-Dioxyindol oder 5,6-Diacetoxyindol enthaltende Lösung, die als Alkalisierungsmittel eine stickstoffhaltige Base enthält, auf das zu färbende Haar einwirken läßt, bis der gewünschte Farbton erreicht ist, wonach das Haar sorgfältig gespült wird. Man kann der verwendeten Lösung kurz vor der Anwendung ein Oxydationsmittel und bzw. oder einen Oxydationskatalysator, vorzugsweise eine ammoniakalische Silbernitratlösung, zusetzen; das gespülte Haar kann auch mit einer Lösung eines Oxydationskatalysators imprägniert werden. Das Verfahren nach der Erfindung kann ohne Mitverwendung eines Oxydationsmittels oder eines Oxydationskatalysators ausgeführt werden, wobei bereits neue beachtliche Ergebnisse erreicht werden. Soweit Silbernitrat zur Anwendung kommt, ist die verwendete Menge außerordentlich gering, bezogen auf die Gesamtmenge der verwendeten Bestandteile.
  • Die Lösungen des 5,6-Dioxyindols oder seines diacetylierten Derivates werden in alkalischem Milieu angewendet. Als Alkalisierungsmittel wird Ammoniak oder eines seiner Salze, z. B. Ammoniumcarbonat oder Triammoniumphosphat, oder ein Amin, z. B. Monoäthanolamin, Triäthanolamin, Morpholin, Hydrazin, Diäthylamin, Hydroxylamin, verwendet.
  • Der Zusatz der alkalischen Substanz hat folgende Wirkung 1. Er erleichtert das Eindringen des Dioxyindols in das Haar durch deren Quellung.
  • 2. Er bewirkt die Verseifung des Dioxyindoldiacetates, wenn dieses verwendet wird, unter Bildung von Dioxyindol, welches in Lösung bleibt.
  • 3. Er nimmt an der Bildung des Pigments teil.
  • Die Analyse der in vitro gebildeten Pigmente zeigt in der Tat, daß der Stickstoff der genannten Basen in dem Molekül des Pigments im Verhältnis von einem Stickstoffatom auf eine Indol-Gruppe vorhanden ist, d. h. abgesehen vom Indolstickstoff.
  • Die Erfahrung hat gezeigt, daß die Färbung der Haare mit solchen Lösungen nur ziemlich schwache Tönungen erzeugt, und zwar vom hellen bis zum dunklen Aschblond bei angemessenen Anwendungszeiten, d. h. bei 20 bis 35 Minuten langer Einwirkung auf die Haare bei gewöhnlicher Temperatur. Man kann dieselben Tönungen in einem Zeitraum von höchstens 20 Minuten erreichen, wenn man die einem Friseur zur Verfügung stehenden Mittel zur leichten Temperaturerhöhung benutzt, wie z. B. Trockenhauben oder Dampfhauben.
  • Die Schwäche der erhaltenen Töne bei Anwendung eines so hergestellten Färbemittels ist wahrscheinlich auf den schwächen Polymerisationsgrad zurückzuführen, welcher unter den Anwendungsbedingungen erreicht wird; trotzdem geben die erhaltenen Töne für Personen mit hellem Haar interessante Ergebnisse; dieselbe Verfahrensweise gestattet indessen eine sogenannte» stufenweise Färbung«, in welcher die wiederholten Anwendungen sich verstärken, bis man eine gute Dunkelfärbung erhält, welche für Personen mit dunklem Haar interessant ist.
  • Indessen hat man auch versucht, die Bildung der Pigmente zu beschleunigen und konnte dieses Ergebnis dadurch erreichen, daß man der Lösung im Augenblick der Anwendung entweder Oxydationsmittel oder Oxydationskatalysatoren zufügte.
  • Man hat dabei gefunden, daß man eine schnellere Entwicklung der Tönung- erhält, wenn man der Lösung im Augenblick der Anwendung Natriumbromat oder Persalze, wie z. B. Natriumperborat, Natriumpercarbonat, Ammoniumpersulfat, oder einfach Wasserstoffsuperoxyd zufügt. Die Wirkung der verwendeten Oxydantien muß schwach sein, denn man hat festgestellt, daß die erhaltene Färbung leicht entfernt werden kann oder, genauer gesagt, daß die erhaltenen Pigmente in der gleichen Weise entfärbt werden können wie die natürlichen Melaninpigmente. Man muß also eine Menge Wasserstoffsuperoxyd hinzusetzen, die ausreichend ist, um die Oxydation des Dioxyindols zu beschleunigen, ohne eine Entfärbung des gebildeten Pigments hervorzurufen. Man hat z. B. festgestellt, daß für 50 cm3 einer 1 o/oigen Diacetoxyindollösung 3 bis 10 cm3 einer 6o/oigen Wasserstoffsuperoxydlösung verwendet werden müssen. Bei Anwendung einer größeren Menge der Oxydationsmittel ist die erhaltene Tönung schwächer; man besitzt also damit eine Möglichkeit, die Stärke des Färbemittels zu regeln.
  • An Stelle von oxydierenden Mitteln kann man auch im Augenblick der Anwendung die Oxydation durch den Luftsauerstoff beschleunigende Katalysatoren hinzufügen, wie z. B. Mangan(II-sulfat, Mangan(II)-lactat, Kobalt(II)-chlorid, Eisen(III)-chlorid, Kupfer(ZI)-chlorid oder ammoniakalisches Silbernitrat. In dieser Reihe sind die Katalysatoren mit den mit ihnen erhaltenen Tönungen geordnet; das ammoniakalische Silbernitrat hat sich als am wirkungsvollsten erwiesen.
  • Man kann der Färbelösung auch im voraus derartige Metallsalze hinzufügen; man hat dann ein gebrauchsfertiges Färbemittel, welches jeweils gegen den Luftzutritt in dicht verschlossene Flaschen konserviert werden muß.
  • Man erhält auch noch beträchtlich verbesserte Ergebnisse, d. h. dunkle Farben in denselben Tönungen wie die natürlichen Tönungen der Haare, wenn man in zwei Stufen arbeitet, d. h. wenn man zunächst das Haar mit einer alkalischen 5,6-Dioxyindollösung bei Raumtemperatur während 15 bis 30 Minuten behandelt und dann nach dem Spülen mit Wasser eine Lösung eines Oxydationskatalysators aufbringt. Man wendet z.B. die gleichen Oxydationskatalysatoren wie oben angegeben an, nämlich Mangan(II)-sulfat, Mangan(II)-lactat, Kobalt(II)-chlorid, Eisen(III)-chlorid, Kupfer(II)-chlorid, ammoniakalisches Silbernitrat. Besonders bemerkenswerte Ergebnisse werden mit einer ammoniakalischen Silbernitratlösung erreicht, deren Silbergehalt einem 0,1-bis 1 o/oigen Silberoxydgehalt entspricht. Man erreicht so Tönungen bis zum Braun, wobei die Tönungen sich gemäß dem angewendeten alkalischen Mittel unterscheiden. Zum Beispiel erhält man mit Ammoniak dunklere Tönungen als mit Monoäthylamin, welches mehr gold-und rotstichige Tönungen ergibt.
  • Wie verschieden auch immer die Konzentration des 5,6-Dioxyindols, die Natur der verwendeten alkalischen Substanz und der Oxydantien sein mögen, kann man die Ergebnisse durch die üblichen Haarfärbemethoden noch verbessern, z. B. durch Zusatz von Quellungs- oder Durchdringungsmitteln für das Keratin. Man kann in gleicher Weise die erhaltenen Ergebnisse verbessern, indem man ein inniges Gemisch der Bestandteile des Mittels gemäß der Erfindung mit einer Cremegrundlage herstellt, was eine bessere Dispersion der Färbemittel und eine leichtere Anwendungsmöglichkeit gestattet. Als übliche Quellungs-oder Durchdringungsmittel finden z.B. Anwendung: Harnstoff, Thioharnstoff, Formamid, Acetamid, Äthanol, Aceton, Dioxan, Äthylenglykolmonoäthyläther, Äthylenglykolmonobutyläther. Als Cremegrundlage kann man z. B. Glykolstearat verwenden.
  • Nachstehend werden einige Beispiele von Färbemitteln nach der Erfindung genannt.
  • Beispiel 1 5,6-Diacetoxyindol .................... 1 g Kondensationsprodukt von 1 Mol ß-Naphthol mit 7,5 Mol Athylenoxyd, z. B. das Handelsprodukt »Cemulsol 132« . . . . . . . . 9 g Monoäthanolamin.... .-................. 2 g Thioglykolsäure (50(1/oig) . . . . . . . . . ...... 0,1 g Wasserfür ........ « .................. 100 cm3 Die 5,6-Diacetoxyindollösung wird in der Weise hergestellt, daß man die obengenannten Bestandteile dem größten Teil des zu verwendenden Wassers hinzufügt und dieses Gemisch bis auf etwa 50 bis 60°C bis zur völligen Lösung erwärmt. Diese Erhöhung der Temperatur begünstigt die Verseifung des Diacetoxyindols und somit die Bildung des 5,6-Dioxyindols. Die Thioglykolsäure schützt die 5,6-Dioxyindollösung vor einer vorzeitigen Oxydation.
  • Die erkaltete Lösung wird auf das Haar 20 Minuten lang zur Einwirkung gebracht; dann spült man mit Wasser, um den Rest der Lösung zu entfernen. Graue Haare nehmen eine aschblonde Färbung an. Die so hergestellte Lösung erfordert nicht die Anwendung eines Beschleunigungsmittels, gestattet aber die stufenweise Anwendung, d. h. eine sogenannte Stufenfärbung.
  • Beispiel 2 5,6-Diacetoxyindol .................... 1 g Kondensationsprodukt von 1 Mol ß-Näphthol mit 7,5 Mol Äthylenoxyd, z. B. »Cemulso1132«....................... 9 g Ammoniakwasser (20o/oig) . . . . . . . . . . . . . . . 3 g Thioglykolsäure (50o/oig) . . . . . . . . . . .. . . . 0,1 g Wasserfür ........................... 100 cm3 Man nimmt 50 cm3 dieser Lösung, fügt ihr im Augenblick der Anwendung 5 cm3 einer 6o/oigen Wasserstoffsuperoxydlösung bei, bringt sie dann auf das Haar und läßt sie etwa 20 Minuten einwirken. Man erhält so eine schöne metallisch-graue Tönung.
  • Beispiel 3 5,6-Diacetoxyindol .................... 1 g Kondensationsprodukt aus 1 Mol ß-Naphthol und 7,5 Mol Äthylenoxyd, z. B. »Cemulso1132«....................... 9 g Harnstoff ............................. 7,5 g Diäthylamin .......................... 2 g Thioglykolsäure (50o/oig) . . . . . . . . . . . . . . . 0,1 g Wasserfür ......................... 100 cm3 Zu 50 cm3 dieser Lösung fügt man im Augenblick der Anwendung als Oxydationsmittel 1 g Ammoniumpersulfat hinzu. Man wendet es auf das Haar an und läßt es 20 Minuten einwirken. Man erhält eine aschblonde Färbung.
  • Beispiel 4 5,6-Diacetoxyindol .................... 1 g Kondensationsprodukt von 1 Mol ß-Naphthol mit 7,5 Mol Äthylenoxyd, z. B. »Cemulsol 132t< . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 g Ammoniakwasser (20o/oig) . . . . . . . . . . . . . . . 3 g Thioglykolsäure (50o/oig) ... . . . . . . . . .. . . 0,1 g Wasser für . . . . . . . . . . . . . . . . ... . ....... 100 cm3 Man nimmt 50 cm3 dieser Lösung und fügt ihr im Augenblick der Anwendung 0,1 g Kobalt(II)-chlorid als Katalysator hinzu und bringt es dann auf die Haare. Man läßt 20 Minuten einwirken. Man erhält eine graublaue Tönung.
  • Beispiel 5 5,6-Diacetoxyindol .................... 1 g Kondensationsprodukt aus 1 Mol ß-Naphthol und 7,5 Mol Äthylenoxyd, z. B. »Cemulso1132«....................... 9 g Ammoniakwasser (20o/oig) . . . . . . . . . . . . . . . 3 g Thioglykolsäure (50o/oig) . . . . . . . . . . . . . . . 0,1 g Wasserfür ........................... 100 cm3 Man nimmt 50 cm3 dieser Lösung, fügt ihr im Augenblick der Anwendung 0,1g Mangan(II)-lactat als Katalysator hinzu und bringt sie dann auf die Haare an. Man läßt 20 Minuten einwirken. Man erhält eine graublaue Tönung. Beispiel 6 5,6-Diacetoxyindol .................... 1 g Aceton ............................... 20 g Diäthanolamin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 g Thioglykolsäure (50%ig) . . . . . . . . . ... . . . 0,1 g Wasser für . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 cm3 Man läßt diese Lösung 20 Minuten lang einwirken, .spült und fügt darauf 50 cm3 einer 1°/Qigen Kobalt(II)-Chloridlösung als Katalysator hinzu und läßt 5 Minuten einwirken. Man spült wieder und erhält eine dunkelblonde aschfarbige Färbung.
  • Beispiel 7 5,6-Diacetoxyindol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 g Kondensationsprodukt aus 1 Mol ß-Naphthol und 7,5 Mol Äthylenoxyd, z.B. »Cemulso1132«....................... 9 g Ammoniakwasser (20%ig) . . . . . . . . . . . . . . . 3 g Thioglykolsäure (50°/oig) . . . . . . . . . . . . . . . 0,1 g Wasserfür ........................... 100 cm3 Man wendet 50 cm3 dieser Lösung auf das Haar an und läßt 15 Minuten einwirken. Darauf spült man und läßt 50 cm3 einer ammoniakalischen Silbernitratlösung, deren Silbergehalt einem 0,1 »/eigen Silberoxydgehalt entspricht, einwirken. Man erhält eine gute normal- bis dunkelkastanienfarbige Tönung.
  • Beispiel 8 5,6-Diacetoxyindol . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . 1 g Kondensationsprodukt aus 1 Mol ß-Naphthol und 7,5 Mol Äthylenoxyd, z. B. »Cemulsol 132« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 g Monoäthanolamin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 g Thioglykolsäure (50°/»ig) . . . .. .. . .. . . . .. 0,1 g Wasser für . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 cm3 Man wendet 50 cm3 dieser Lösung auf das Haar an und läßt sie 15 Minuten einwirken. Darauf spült man und läßt 50 cm3 einer ammoniakalischen Silbernitratlösung, deren Silbergehalt einem 0,1 0/»igen Silberoxydgehalt entspricht, einwirken. Man erhält eine schöne, kastanienrote Tönung.
  • Beispiel 9 5,6-Diacetoxyindol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 g Kondensationsprodukt aus 1 Mol ß-Naphthol und 7,5 Mol Äthylenoxyd, z.B. »Cemulsol 132« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 g Triammoniumphosphat . . . . . . . . . . . . . : . . 4 g Thioglykolsäure (50°/oig) ... . .. . . . . . . .. . 0,1 g Wasser für . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 crn3 Man wendet 50 cm3 dieser Lösung auf das Haar an und läßt 20 Minuten einwirken. Dann spült man und wendet eine ammoniakalische Silbernitratlösung, deren Silbergehalt einem 0,25°/Qigen Silberoxydgehalt entspricht, an. Man erhält auf den Haaren eine dunkelgoldblonde Färbung.
  • Beispiel 10 5,6-Diacetoxyindol .................... 1 g Kondensationsprodukt aus 1 Mol ß-Naphthol und 7,5 Mol Äthylenoxyd, z. B. »Cemulsol 132« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 g Ammoniumcarbonat.................... 4 g Thioglykolsäure (50°/oig) . . .. . . .. . . . . .. . 0,1 g Wasserfür ........................... 100 cm3 Man wendet 50 cms dieser Lösung auf das Haar an und läßt 20 Minuten einwirken, dann spült man und wendet eine Silbernitratlösung, deren Silbergehalt einem 0,25°/oigen Silberoxydgehalt entspricht, an. Man erhält auf den Haaren eine goldblonde Tönung.
  • Beispiel 11 Das das 5,6-Diacetoxyindol enthaltende Produkt ist eine Creme, welche man erhält, wenn man 20 Teile Glykolstearat in 80 Teilen einer Lösung emulgiert, die folgende Bestandteile enthält: 5,6-Diacetoxyindol, Monoäthanolamin, Thioglykolsäure, das Kondensationsprodukt aus 1 Mol ß-Naphthol und 7,5 Mol Äthylenoxyd, z. B. »Cemulsol 132«, entsprechend den Angaben nach Beispiel B. Man trägt diese Creme mit dem Pinsel auf das Haar auf und läßt sie 20 Minuten lang einwirken, spült und fügt noch 50 cm3 einer ammoniakalischen Silbernitratlösung, deren Silbergehalt einem 0,1°/aigen Silberoxydgehalt entspricht, hinzu. Man erhält eine ziemlich kräftige kastaniengoldene Färbung.
  • Überraschende Ergebnisse werden mit ammoniakalischem Silbernitrat erhalten, welches sowohl als Oxydationskatalysator als auch als Oxydationsmittel wirkt. Man fügt es im Augenblick der Anwendung zu der Dioxyindollösung hinzu, vorzugsweise bringt man es jedoch als Spüllösung nach der Einwirkung der 5,6-Dioxyindollösung auf das Haar.
  • Man hat festgestellt, daß die durch das beschriebene Verfahren gefärbten Haare keineswegs die Eigenschaften der Haare zeigen, welche durch Lacke, die aus Polyphenolen und Metallsalzen gebildet sind, oder durch solche Lacke, welche sich durch Ablagerung eines Metallhydroxydes auf das Haar bilden, entstehen. Die erfindungsgemäß gefärbten Haare gestatten auch die Anwendung einer Dauerwelle mit Hilfe organischer oder anorganischer Reduktionsmittel.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Färben von lebenden Haaren unter Bildung melaninähnlicher Pigmente, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige alkalische 5,6-Dioxyindol oder 5,6-Diacetoxyindol enthaltende Lösung, die als Alkalisierungsmittel eine stickstoffhaltige Base enthält, auf das zu färbende Haar einwirken läßt, bis der gewünschte Farbton erreicht ist, wonach das Haar sorgfältig gespült wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man der verwendeten Lösung kurz vor der Anwendung ein Oxydationsmittel und bzw. oder einen Oxydationskatalysator, vorzugsweise eine ammoniakalische Silbernitratlösung, zusetzt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gespülte Haar mit einer Lösung eines Oxydationskatalysators imprägniert wird.
  4. 4. Haarfärbemittel zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es in einem wäßrigen, alkalischen Medium 5,6-Dioxyindol und bzw. oder 5,6-Diacetoxyindol sowie Ammoniak oder ein Amin enthält.
  5. 5. Haarfärbemittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es außerdem ein Oxydationsmittel und bzw. oder einen Oxydationskatalysator, vorzugs= weise eine ammoniakalische Silbernitratlösung, enthält. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 582 521, 663 781; österreichische Patentschrift Nr. 179 384; USA.-Patentschrift Nr. 2162 458; Fred Winter: »Handbuch der Gesamten Parfümerie und Kosmetik«, 1949, S. 616 bis 618; Zeitschrift »Manufacturing Chemist«, 1950, S. 330 bis 333.
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