DE1082844B - Hohlladungen zu Perforationszwecken - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Es sind bereits zahlreiche Hohlladungen beschrieben worden, die zu Perforationszwecken bestimmt und insbesondere zur Perforierung der die Innenwand von Bohrlöchern auskleidenden Verrohrungen sowie der dahinter befindlichen Zementschicht und der hinter dieser liegenden Formationen verwendbar sind.

Es ist bereits vorgeschlagen worden, die metallische Hülle oder Umhüllung dieser Hohlladungen aus komprimierten und gegebenenfalls gesinterten Metallpulvern herzustellen. Die so hergestellten Hüllen werden durch die Wirkung der Detonation der Ladung zu einem Pulver gleicher Korngröße wie die des Ausgangspulvers pulverisiert, so daß kein Risiko mehr besteht, daß sich die durch den Strahl gewonnene Perforierung wieder zustopft, was bei Verwendung von Hüllen aus vollem Metall häufig vorkommt. Übrigens wirken sich solche Hüllen aus gesintertem Metallpulver günstig auf die Strahlwirkung aus.

Die Erfindung bezweckt, diese günstigen Eigenschaften der Hülle hinsichtlich der Strahlwirkung noch weiter zu verbessern, ohne daß jedoch die auf die Pulverisierung der Hülle als Folge der Detonation der Ladung zurückgehenden Vorteile eine Beeinträchtigung erfahren.

Die Erfindung besteht darin, Hüllen oder Umhüllungen aus agglomeriertem und gegebenenfalls gesintertem Pulver zu verwenden, die mit Stoffen infiltriert sind, die fähig sind, zumindest teilweise die Poren des agglomerierten Materials auszufüllen. Für diesen Zweck kommen hauptsächlich Flüssigkeiten wie öl oder Stoffe in Betracht, deren Schmelzpunkt niedriger liegt als derjenige des agglomerierten Pulvers. Ebenso· kann man Explosivstoffe einfiltrieren, um sozusagen »aktive« Hüllen zu erhalten. Werden agglomerierte Eisen- oder Stahlpulver verwandt, so werden als Infiltrationsstoffe beispielsweise Metalle, vorzugsweise Schwermetalle wie Kupfer oder Zink, benutzt.

Ganz allgemein kann die Injektion oder Infiltration nach den üblichen Herstellungstechniken von injizierten agglomerierten Stoffen erfolgen.

Im Falle von Flüssigkeiten kann die Infiltration ganz einfach durch Kapillarwirkung in der Umgebungstemperatur erfolgen. Sonst, und zwar im besonderen zur Herstellung von Hüllen aus agglomeriertem, beispielsweise mit Kupfer injiziertem Stahl, genügt es, Kupfer in den aus agglomeriertem und gesintertem Eisen bestehenden Hüllen in etwas überschüssiger Menge, als notwendig wäre, um alle Hohlräume der agglomerierten Hülle auszufüllen, schmelzen zu lassen, wobei das Kupfer durch Kapillarwirkung in alle Poren eindringt und der Überschuß an Kupfer sich leicht abziehen läßt.

Ebenso ist es möglich, ein teilweises Ausfüllen der Hohlräume zu bewerkstelligen, indem man Kompri-Hohlladungen zu Perforationszwecken

Anmelder:

Societe de Prospection filectrique
Procedes Schlumberger, Paris

Vertreter: Dipl.-Ing. H. Marsch, Patentanwalt,
Schwelm (Westf.), Drosselstr. 31

Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 13. November 1958

Denis Charrin, Paris,
ist als Erfinder genannt worden

mate von Pulvern verschiedener Schmelzpunkte verwendet und die Sinterung mit flüssiger Phase vornimmt. Schließlich besteht ein gemischtes Verfahren darin, die Ausfüllung der Hohlräume durch die Anwendung der beiden vorstehenden Techniken zu bewirken.

Diese Verfahren finden übrigens laufend in der Metallurgie der Pulver zum Erhalt von Teilen hoher Dichte und hoher mechanischer Widerstandsfähigkeit Anwendung. So z. B. seien hier gesinterte Eisenteile mit einer Dichte von 6,5 erwähnt, die durch Kupfer-Infiltration auf eine Dichte von 8 gebracht sind.

Die Hüllen, die so erhalten sind, weisen folgende Vorteile auf: guter mechanischer Zusammenhalt, hohe Dichte, geringe Kompressibilität und hohe innere Dämpfung.

Außerdem haben solche Hüllen, wenn sie als Umhüllungen für in Erdölbohrlöcher eingesetzte Hohlladungen benutzt werden, eine wesentliche Steigerung der Explosivwirkung zur Folge, da sie beim Abschuß nur Rückstände hinterlassen, die die Perforierungen nicht verstopfen können.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Hohlladungen zu Perforationszwecken mit Hüllen oder Umhüllungen aus agglomerierten und gegebenenfalls gesinterten Pulvern, dadurch gekennzeichnet, daß diese Hüllen mit Flüssigkeiten oder mit festen Stoffen, deren Schmelzpunkt unter dem des gesinterten oder agglomerierten Hüllenmaterials liegt, getränkt bzw. infiltriert sind.

   ©009 5287112 5.60